Traumberuf Archaeologe

Hey ich bin momentan in der 11.ten klasse eines Gymnasiums und mache in 2 Jahren meinen Abschluss. Mein Interesse für geschichtliches geht bis in meine frühe Kindheit zurück, und ca. seit der 2ten Klasse möchte ich Archaeologe werden. Ich wollte mal einiges im Bezug auf den Beruf Archaeologe fragen: 1. Ich habe mir hier im Forum einige Beiträge durchgelesen, und festgestellt, das der Beruf sehr vielschichtig ist. Ich wollte mal wissen welche Arbeitsgebiete es in diesem Bezug gibt, und wofür man welche Ausbildung braucht. 2. Meine Eltern machen sich auch Sorgen wegen den Verdienstmöglichkeiten als Archaeologe, kann man von diesem Beruf leben PS: ich bin besonders an der Feldarbeit und den Umgang mit historischen Quellen interessiert Danke im vorraus Phillip

“Ich habe mir hier im Forum einige Beiträge durchgelesen, und festgestellt, das der Beruf sehr vielschichtig ist.” Viele der Beiträge hier im Forum werden ganz offensichtlich nicht von Archäologen geschrieben. Gerade die längsten Threads haben mit Archäologie so gut wie nichts zu tun. Glaub bitte nicht, dieses Forum hier könnte dir Hinweise auf das Studium der Archäologie geben. “Ich wollte mal wissen welche Arbeitsgebiete es in diesem Bezug gibt, und wofür man welche Ausbildung braucht.” Es gibt eigentlich zwei Kernbereiche: Erstens an der Uni bzw. an einer Forschungsinstitution wie RGZM oder DAI. Zweitens in der Denkmalpflege. Dann könnte man in der Wissensvermittlung tätig werden, also in einem Museum oder bei einem Verlag. Es gibt natürlich weitere Berufsfelder, die einem als Archäologen offen stehen: Taxifahrer, Verkäufer und ähnliches. Äh, tschuldigung. Aber ist schon so: Archäologie liegt zur Zeit als Studienfach im Trend. Gleichzeitig werden überall Stellen abgebaut. Es ist also völlig ausgeschlossen, daß aus allen jetzigen und künftigen Studenten professionelle Archäologen werden können. “Meine Eltern machen sich auch Sorgen wegen den Verdienstmöglichkeiten als Archaeologe, kann man von diesem Beruf leben” - sie machen sich zu Recht Sorgen. Allerdings gibt es zur Zeit wenige Studienfächer, deren Absolventen wirklich gebraucht werden und voraussichtlich gute Chancen auf eine Karriere und ein geregeltes Einkommen haben. Ich denke da vor allem an Mathe und die meisten Naturwissenschaften. Liegt dir nicht? Eben. So gehts den meisten. Deshalb hätte man in diesem Bereich ja auch gute Chancen (Angebot - Nachfrage…) “ich bin besonders an der Feldarbeit und den Umgang mit historischen Quellen interessiert” Letzteres schränkt die Auswahl ein: Für die Stein- und Bronzezeit gibts nämlich logischerweise keine historischen Quellen. Ur- und Frühgeschichte (bzw. prähistorische Archäologie) kommt für dich dann wohl nicht in Frage. Was bleibt ist Vorderasiatische Archäologie (um das richtig zu betreiben, mußt du dich dann aber früher oder später mit Altorientalischer Philologie beschäftigen), Ägyptologie (ebenso, in diesem Fall Hieroglyphen), Klassische Archäologie (also kurz gesagt Griechen und Römer), Provinzialrömische Archäologie (die Römer in ihren Provinzen, vor allem hier in Mittel-, auch in Westeuropa), und Mittelalterarchäologie. - Wichtig: Wenn du dich mit historischen Quellen beschäftigen möchtest, mußt du dich immer mit Sprachen beschäftigen! Und zwar mit alten! Du wirst Latein brauchen (und auch Lateinkenntnisse nachweisen müssen) für Klassische Archäologie und Provinzialrömische Archäologie. Für Mittelalterarchäologie höchstwahrscheinlich auch. Für Ägyptologie und Vorderasiatische Archäologie brauchst du Französisch, sonst kommst du nicht weit (und wahrscheinlich wirst du das ohnehin bis spätestens zur BA-Prüfung nachweisen müssen). Wenn du wissen möchtest, worum es beim Studium der Archäologie geht, lies Einführungsbücher. Z.B.: - Martin Trachsel: Ur- und Frühgeschichte. Quellen, Methoden, Ziele. - Manfred K. H. Eggert: Prähistorische Archäologie. Konzepte und Methoden. - Colin Renfrew & Paul Bahn: Archaeology: Theory, Methods and Practice (solls mittlerweile auch auf Deutsch geben) - Tonio Hölscher: Klassische Archäologie - Grundwissen - Marlies Heinz: Vorderasiatische Altertumskunde - Eine Einführung. - Günter Fehring: Die Archäologie des Mittelalters. Eine Einführung. - Barbara Scholkmann: Das Mittelalter im Fokus der Archäologie. Falls du genauer wissen möchtest, womit sich genau die einzelnen Archäologien beschäftigen, und wie sie sich zu dem entwickelt haben, was sie heute sind: Manfred K. H. Eggert: Archäologie - Grundzüge einer Historischen Kulturwissenschaft.

Danke für die umfangreiche Antwort, könntest du mir den andere historische felder empfehlen, die a) gefragt sind und b) die Verdienste reichen

Oje, also es ist erstmal Quatsch, dass man auf jeden Fall arbeitslos wird. Wer den Popo hochbekommt und sich bemüht, kriegt AUF JEDEN FALL ETWAS. Klar, dass es nicht gleich ne W3-Professur ist. Grabungen wirst du auch machen können, die Unis suchen ständig nach engagierten Helfern/Lehrgräbern. Ob man davon leben kann, hängt von einem selbst ab. Porsche-fahrende Archäologen gibts nur wenige ;-). Sicher ist, dass Deutschland weniger Geld in die Wissenschaft steckt als andere Länder, man ist ja auch nicht landesgebunden. Es sind so viele Stellen in zB GB oder der Schweiz ausgeschrieben, dass man (bei geeignetem Lebenslauf) schon erfolgreich werden kann.

Hallo Carnyx, G_G wir zwei Beiden hatten ja hier schon eine ganze Weile nichts miteinander zu tun. Auch sind wir sicherlich in vielen Dingen sehr unterschiedlicher Auffassung. Ich möchte Dich daher bitten, das Folgende nicht als “Angriff” zu verstehen, sondern eher als Ergänzung oder als Diskussionsbeitrag (mit anderer Meinung) … Zitat Carnyx: " Viele der Beiträge hier im Forum werden ganz offensichtlich nicht von Archäologen geschrieben. Gerade die längsten Threads haben mit Archäologie so gut wie nichts zu tun. Glaub bitte nicht, dieses Forum hier könnte dir Hinweise auf das Studium der Archäologie geben. " Wenn auch schlecht nachprüfbar, so ist es doch sicher richtig, dass viele Beiträge hier im Forum nicht von offiziell bestellten (gemeint sind ausgebildete Archäologen, die auch als solche in offizieller Richtung arbeiten – in welcher Form auch immer) Archäologen stammen. Gute (und manchmal auch lange) Diskussionen kommen eben meistens dann zustande, wenn zwar unterschiedliche Meinungen aufeinanderprallen, sich aber alle Beteiligten an die Regeln halten. Das ist nun mal so – und ganz sicher nicht zum Schaden dieses Forums, auch wenns manchmal ein bisschen unbequem ist. Unschöne Gegenbeispiele gibt’s aber wahrlich genug. Es ist aber ganz sicher nicht richtig, dass die längsten Threads (meist Alternative Theorien) nichts mit Archäologie zu tun hätten. Im Gegenteil – sie haben ungeheuer viel mit Archäologie zu tun! Sie zeigen jetzt schon auf, in welche Richtung sich die Archäologie in nächster Zeit entwickeln wird. Es führt kein Weg daran vorbei, auch wenn vielleicht heute noch nicht alles bis zum letzten Yota richtig ist. Gimli1993 kann daran beispielsweise erkennen, in welche Zwickmühlen er unter Umständen geraten kann, und, dass das für den Einzelnen nicht immer gut ausgehen muss, und dass man eventuell einen sehr langen Atem braucht. Auch soetwas kann die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Richtung erleichtern. Und vielschichtig (sozusagen “multistratigraphisch”) – wie Gimli selbst schreibt – ist es auf jeden Fall. Solche Infos wird er aber sicher nicht von irgendeiner Studieneinführung bekommen, die kriegt er nur in diesem Forum oder durch eigene Erkenntnis/Arbeit – was aber nicht einfach ist. Und egal was er macht, eine Garantie für irgendwas gibt’s heute kaum noch irgendwo. Und falls doch, so ist es meistens irgendein Beschi… In den hiesigen Diskussionen werden ab und zu einmal die alten Gleise verlassen, die nicht zwingend richtig sein müssen … und oft mit hoher Wahrscheinlichkeit schwer revisionsbedürftig sind. Und wenn dieses Forum keine Hinweise geben könnte, so frage ich mich, warum Du und ich und Patchulie und Andere dann Hinweise geben? Es kann also. Ob’s was hilft, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Zitat Carnyx: " … Gleichzeitig werden überall Stellen abgebaut. … " Hast Du schon mal drüber nachgedacht, warum das so ist? An der Baustelle sollten wir beispielsweise dringend gemeinsam arbeiten, auch wenn der Bau heute oder morgen noch nicht vollendet sein wird … Beste Grüße Paulus7 :innocent:

“Oje, also es ist erstmal Quatsch, dass man auf jeden Fall arbeitslos wird.” Man wird natürlich nicht AUF JEDEN FALL arbeitslos. “Grabungen wirst du auch machen können, die Unis suchen ständig nach engagierten Helfern/Lehrgräbern.” Als Student MUSS man sogar Grabungen nachweisen. Das ist klar. Bezahlt werden die jedoch normalerweise nicht. Die wenigen Grabungen, für die man Geld bekommt, sind hoffnungslos überlaufen. Problem - bei uns siehts so aus: Seit Einführung des BA-Studiengangs kommen jedes Wintersemester über 30 neue Studenten hinzu. Während der ersten beiden Semester springen jeweils ein paar ab, verbleiben ca. 25, die den BA machen. Keiner von denen hört dann auf, weil jedem klar ist, daß der BA nur in etwa der früheren Zwischenprüfung entspricht und nicht als vollwertiger Abschluß anerkannt wird. Beispiel WS 08/09: Das Institut war noch nicht eingestellt auf die neue Situation. Das Pflichtseminar “Paläolithikum” wurde von über 60 Studenten belegt, die alle einen Schein brauchten und alle dafür ein Referat halten mußten. Anzahl der Treffen mit Referaten: 12 oder 13. Nun stell dir mal vor, wie viele Referate das pro Doppelstunde gibt. Natürlich mußten am Ende des Semesters zusätzliche Treffen vereinbart werden, die jeweils bis spät abends andauerten. Das Instutut hat dazugelernt und die Einführungsveranstaltungen finden nun dreifach statt. Das ist ein absolutes Novum. Es ist abzusehen, daß wir schon in naher Zukunft jedes Jahr ca. 25 Archäologen mit MA-Abschluß in die Welt entlassen werden. Früher waren es vielleicht fünf bis zehn im Durchschnitt. Ich frage mich wirklich, wo die alle unterkommen sollen. Archäologie ist gesellschaftlich völlig irrelevant. Es ist also einerseits schön, wenn der Beruf “Archäologe” positiv besetzt ist und unsere jeweiligen Interpretationen der Vergangenheit medial aufbereitet und unter die Leute gebracht werden. Da dürfen sich dann gerne mal Schlapphut-Träger an Lianen schwingend auf die Suche nach verborgenen Schätzen begeben. Denn nur so fließt weiterhin Geld. Andererseits erscheint Archäologie dann als Traumberuf. Ist es für manche vielleicht tatsächlich. Aber wenn viele so denken, kann das für den einzelnen Studenten negative Auswirkungen haben: Er ist dann nur noch anonymer Teil einer amorphen Menge, die halt irgendwie durchgeschleust werden muß. “Es ist aber ganz sicher nicht richtig, dass die längsten Threads (meist Alternative Theorien) nichts mit Archäologie zu tun hätten. Im Gegenteil – sie haben ungeheuer viel mit Archäologie zu tun! Sie zeigen jetzt schon auf, in welche Richtung sich die Archäologie in nächster Zeit entwickeln wird.” Seh ich anders. Die Archäologie entwickelt sich in Richtung Naturwissenschaften. Die eine Uni vielleicht rascher als die andere, die einzelnen archäologischen Disziplinen sicherlich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Aber der Trend ist eindeutig. Naturwissenschaft, damit meine ich die Analyse stabiler Isotopen z. B. in Knochenkollagen und Zähnen oder Blei-Isotopenanalysen bei Metallen. Anthrakologische und Pollenanalysen. Oder DNA-Analysen - lief letztes Semester das erste Mal als BA-Pflichtkurs inklusive Laborpraktikum (das übrigens mindestens ein überraschendes Ergebnis erbrachte: über die Hälfte der Teilnehmer erwies sich als laktose-intolerant -ziemlich atypisch für Mitteleuropa- , ausgerechnet die einzige Repräsentantin der ältesten europäischen mtDNA-Haplogruppe U5 jedoch nicht). Mikromorphologische Untersuchungen, um die Sedimentgenese zu verstehen. Natürlich Datierungsmethoden: 14C inklusive Kalibrierung und Wiggle Matching oder auch Thermoluminiszenz und Radiometrik. Und natürlich werden Computer immer wichtiger: Anthropologen arbeiten heute nicht mehr mit Tasterzirkel und Sandbox, sondern mit 3D-Scannern und 3D-Modelling, und GIS und Archäo-CAD lernt man eh schon im Grundstudium. Man will heute eben alles ganz genau wissen. Und deshalb läuft -aus meiner Sicht- so manches aus dem Bereich der “Alternativen Theorien” einfach ins Leere. Da werden zum Teil Argumente aufgewärmt, die schon Jahrzehnte alt sind und -möglicherweise- damals nicht so ohne weiteres von den “konventionellen” Archäologen widerlegt werden konnten. Heute schon. Natürlich bleibt immer noch Raum für Spekulationen und Interpretationen. Das “Wie?”, “Womit?”, “Woher?” läßt sich -gerade unter Anwendung moderner Methoden- meist klären. Spannend wird natürlich immer die Frage nach “Warum?” bleiben. Nochmal zurück zur Frage, ob man Archäologie studieren soll. Ja, wenn man willens ist, sich mit Naturwissenschaften zu beschäftigen. Denn in diesen Bereichen hat man bislang noch verhältnismäßig wenig Konkurrenz, und hier werden die meisten Stellen erhalten bleiben oder sogar neu geschaffen. Nein, wenn man mit Schlapphut, Hacke und Spaten verlorene Schätze finden möchte.

Hallo Carnyx, G_G ich zweifle nicht an Deinen Ausführungen. Das wird alles so sein, wie Du es schilderst. Derweil kann ich es nicht wirklich verstehen, weil Deine Schilderungen einen unglaublich widersprüchlichen Eindruck auf mich machen. Meine erste Frage lautet: Warum werden so viele Studenten zum Studium zugelassen, wenn man schon vorher weiß, dass es am Ende zuuuuuuhu viele sind? Gibt’s da kein Regularium? Zitat Carnyx: " Archäologie ist gesellschaftlich völlig irrelevant. …" Es erstaunt mich zutiefst, dass ausgerechnet ein Archäologe (?) das schreibt. Das seh ich völlig anders. Was meinst Du, warum die Archäologie so hart umkämpft ist – zwischen Konventionellen, Alternativen und “diversen Dritten”? Ich denke, letzten Endes wird durch den Fortgang der Archäologie entschieden, wie (und ob) es mit der heutigen Gesellschaft tatsächlich weitergeht. Nur wer die wirkliche Vergangenheit kennt, kann ihre Fehler in der Zukunft vermeiden. Das dürfte von essentieller Bedeutung für die Menschheit werden bzw. heute schon sein. M.E. ist deshalb die Archäologie mit all ihren Facetten außerordentlich wichtig für die Gesellschaft. (Und das schreib ich, ohne mich bei Dir einkratzen zu wollen) Zitat Carnyx: " Da dürfen sich dann gerne mal Schlapphut-Träger an Lianen schwingend auf die Suche nach verborgenen Schätzen begeben." Was hat denn die Si-Ei-Äjh damit zu tun? Zitat Carnyx: " Seh ich anders. Die Archäologie entwickelt sich in Richtung Naturwissenschaften. " Das begrüße ich nun wieder mit wehenden Fahnen. NUR die Naturwissenschaften sind (irgendwann mal) in der Lage, wirklich Klarheit zu schaffen. Insbesondere die “Hilfswissenschaft” Mathematik. Andererseits plädiere ich für den ordnungsgemäßen Umgang mit naturwissenschaftlichen Methoden. Beispielsweise sehe ich die vielgerühmte C14-Methode (inklusive Kalibrierung) als BLANKE Scheinwissenschaft an. Aber darüber brauchen wir uns hier jetzt nicht schon wieder zu streiten. Dafür gibt’s ja schon einige Threads in denen ich mir (u.a.) hinreichend das Maul verbrannt habe. Trotzdem wird aber die “Buddelei” die Grundlage jeder archäologischen Arbeit bleiben. (in der Erde und in Archiven) Was sollte denn sonst im Anschluss naturwissenschaftlich untersucht werden? Zitat Carnyx: “Und natürlich werden Computer immer wichtiger: …” Auch das ist sehr zu begrüßen. Gegen Arbeitserleichterung und –verbesserung kann eigentlich niemand etwas haben. Auch haben es die Jungen – die damit schon als Kinder aufgewachsen sind – sicher einfacher damit umzugehen, als wir. Das ernste Problem was ich dabei sehe, ist, dass sich zu sehr auf diese tolle Technik verlassen wird – und dadurch das Selberdenken auf der Strecke bleibt. Zumindest heute sind ja Computer noch strohdoof! Nicht viel klüger als ein Taschenrechner. Auch wenn sie schöne bunte Bilder liefern, sind sie nicht schlauer, als der, der dahinter sitzt und ihnen die Befehle erteilt. Diese Gefahr sollte nicht unterschätzt werden … Zitat Carnyx: " Man will heute eben alles ganz genau wissen." Da bin ich mir ganz und gar nicht sicher, ob es wirklich an dem ist. Beim Wissenwollen scheint es von Bevölkerungsgruppe zu Bevölkerungsgruppe ERHEBLICHE Unterschiede zu geben. Zitat Carnyx: " Und deshalb läuft -aus meiner Sicht- so manches aus dem Bereich der “Alternativen Theorien” einfach ins Leere. Da werden zum Teil Argumente aufgewärmt, die schon Jahrzehnte alt sind …" Ja. Das stimmt. Leider. Teilweise. ABER: Das ist bei einigen konventionellen Wissenschaften ganz und gar nicht anders – im Gegenteil: Eher noch schlimmer. Dafür gibt es viele Beispiele, wie etwa die Chronologie, C14, … usw. usf. Vielleicht ist das wirklich in der menschlichen Natur begründet? Ich weiß es nicht. Das ist gerade einer der Punkte, die mich zwingen, im Innersten EvD-Anhänger zu sein. Selbst nach Jahrzehnten ist EvD Neuem immer noch aufgeschlossen. Ganz im Gegensatz zu etlichen konventionellen Wissenschaftlern. Beispielsweise besteht ja meine derzeitige Arbeit zu einem großen Prozentsatz aus blanker Naturwissenschaft. Gegenwärtig fast ausschließlich am grünen Tisch und mit strohdoofem Computer. Ich würde schon ganz gern öfters mal raus … Aber auch das ist wichtig! Auf ernstzunehmende Widerlegungen von beispielsweise “Henochs Uhr”, “Wenn die Erde eine Kugel wäre …” oder “Teufelswerk” bin ich ja schon mal lange gespannt – lächle in erwartungsvoller Vorfreude solange dümmlich vor mich hin, und arbeite einfach weiter. (Das wird schwierig für die konventionelle Wissenschaft …) Zitat Carnyx: " Nein, wenn man mit Schlapphut, Hacke und Spaten verlorene Schätze finden möchte." Wie schon gesagt: Das ist die Grundlage von allem. Die große Frage ist, wie man am Besten dort hin kommt … Beste Grüße Paulus7 :innocent:

Die Archäologie ist ein schöner Beruf, doch ist gerade die Zukunftsperspektive für Absolventen sehr problematisch. Der Kampf um die Stellen ist hart und die meisten sind befristet, sodass man ständig auf Jobsuche ist und quasi aus dem Umzugskarton lebt. (Ich hab mal 14 Monate meinen Kulturbeutel nicht ausgepackt, da ich nie länger als 10 Tage irgendwo war) Dies ist meist sehr belastend für das Privatleben und wurde von JEDEM Archäologen, den ich kenne unterschätzt. Man führt Fernbeziehungen, sieht seine Freunde sehr selten und verpasst viele Feste. Andererseits kommt man viel rum und erlebt echt abgefahrene Sachen. Es gilt zu erwägen was einem wichtiger ist. Darüber sollte man wirklich sehr genau nachdenken. Zum Studium: Die Abschlussquote ist meiner Erfahrung nach recht gering. Als Hindernisse sind da einerseits die Sprachen zu nennen und andererseits, dass die Studenten direkt nach dem Semester auf Feldkampagnen fahren. Somit nie zu Ruhe kommen und meist auch an Nachprüfungen (sollten sie irgendwo durchgefallen sein) nicht teilnehmen können (Das bezieht sich vor allem wieder auf die Sprachen). Was hier im Forum passiert darfst du auf KEINEN Fall als Berufsbild werten. Das meiste ist soweit ab von der wirklichen Lebenswelt eines Archäologen wie nur vorstellbar. ad Paulus: Deine Aussagen kann man echt nicht so stehen lassen. - “Meine erste Frage lautet: Warum werden so viele Studenten zum Studium zugelassen, wenn man schon vorher weiß, dass es am Ende zuuuuuuhu viele sind? Gibt’s da kein Regularium?” Ist die Frage ernst gemeint? Weißt du wie Geld an den Unis verteilt wird? Anscheinend nicht. Zwei Faktoren sind die Menge an zugelassenen Studenten und die Menge an Abschlüssen, sodass ein Uni Institut nur vernüftig planen und arbeiten kann, wenn es mit einer hohen Auslastung im Lehrbetrieb läuft. - “Nur wer die wirkliche Vergangenheit kennt, kann ihre Fehler in der Zukunft vermeiden. Das dürfte von essentieller Bedeutung für die Menschheit werden bzw. heute schon sein. M.E. ist deshalb die Archäologie mit all ihren Facetten außerordentlich wichtig für die Gesellschaft.” So alte Ansicht, so falsche Ansicht. Kein Historiker, Archäologe etc. wird das mehr so unterschreiben. Es geht um die Frage: Wo kommen wir her? Warum sind wir dahin gelangt, wo wir stehen? - “Andererseits plädiere ich für den ordnungsgemäßen Umgang mit naturwissenschaftlichen Methoden.Beispielsweise sehe ich die vielgerühmte C14-Methode (inklusive Kalibrierung) als BLANKE Scheinwissenschaft an.” Das sagt ein Scheinwissenschaftler, der noch nicht mal rechnen kann. Bleib doch bitte bei alternativen Theorien. P.S.: Natürlich gibt es die Möglichkeit mit Büchern wie uns Erich Geld zu verdienen, doch dann sollte man keine Archäologie studieren. Das ist dann nur hinderlich.

@ p.b. Zitat p.b.: " … Weißt du wie Geld an den Unis verteilt wird? …" Nach Euren Aussagen scheint die gegenwärtige Lösung nicht die glücklichste zu sein. Jedenfalls bekommt man als Außenstehender diesen Eindruck. Aber hast schon Recht: Geht mich nichts an, ich muss ja nicht damit leben … Zitat p.b.: " So alte Ansicht, so falsche Ansicht. … " Alt? Mag sein. Falsch? Ganz sicher nicht. Stell Dir mal vor: Schon vor 30-, 50-, … 100-Tausend Jahren hätte jemand die Büchse der Castora weit geöffnet und die wenigen Überlebenden hätten uns eine Warnung hinterlassen … Dann wärest Du - als Archäologe (?) – dafür verantwortlich, diese Warnung heute als solche zu erkennen und zu veröffentlichen. Nun stell Dir mal weiter vor: Ein Nachfolger von Schorsch Dabbeljuuhu (oder irgendjemand Anderes) würde die Büchse der Castora noch einmal öffnen – und Du hättest den Rest der Menschheit nicht gewarnt, obwohl Du es gekonnt hättest. Würdest Du diese Schuld auf Dich laden wollen? Ach ja, ist ja richtig: Du bräuchtest (könntest) Dich ja dann nicht mehr verantworten … Zitat p.b.: " Kein Historiker, Archäologe etc. wird das mehr so unterschreiben." Ich bin zwar nur sehr bedingt ein “Berufshistoriker”, aber unterschreiben würde ich es auf jeden Fall. Und ein paar Andere mit Sicherheit auch! Zitat p.b.: " Es geht um die Frage: Wo kommen wir her? Warum sind wir dahin gelangt, wo wir stehen?" Ach ja? Das ist doch von “der” Wissenschaft längst klar und präzise beantwortet: Alles dummer Zufall. Wozu also weitersuchen? So ist es ja kein Wunder, dass die Archäologie vernachlässigt wird … Zitat p.b.: " Das sagt ein Scheinwissenschaftler, der noch nicht mal rechnen kann." In der Tat: Es gibt Menschen, die Traum und Wirklichkeit nicht auseinanderhalten können. Das hätte ich so nicht erwartet … Zitat p.b.: " Bleib doch bitte bei alternativen Theorien." Dein Wunsch sei mir Befehl, oooh “Herr”. Da ist die Einschaltquote eh höher … Gut, dass wir freie Bürger in einem freien Land sind: Da kann sich jeder wünschen, was er möchte – und manchmal geht’s sogar in Erfüllung (wenn auch nicht auf ewig) … Aber hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen, … Zitat p.b.: " … doch dann sollte man keine Archäologie studieren. Das ist dann nur hinderlich." Da könntest Du ausnahmsweise sogar Recht haben: " Wer einmal auf der Akademie gelernt hat, Pferde zu malen, wird immer wieder Akademiepferde malen " oder so ähnlich. Wer hat das doch gleich gesagt? PS: Ich frag mich echt, wo diese Eifersucht herkommt? So dolle liebt mich Carnyx ja nun auch nicht, dass Du uns gleich eine Szene machen musst …

Ja wenn Jemand die Büchse der Pandora öffnen würde, die neben den Beweisen für Außerirdische in einen Archiv in Berlin liegt…

[quote=“Paulus7a”] Ich bin zwar nur sehr bedingt ein “Berufshistoriker”, aber unterschreiben würde ich es auf jeden Fall. Und ein paar Andere mit Sicherheit auch!
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Nein

[quote=“Paulus7a”] Ach ja? Das ist doch von “der” Wissenschaft längst klar und präzise beantwortet: Alles dummer Zufall. Wozu also weitersuchen? So ist es ja kein Wunder, dass die Archäologie vernachlässigt wird …
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Wenn du es zu Ende “rechnest” kommt irgendwann der Zufall oder Gott (sprich ein allmächtiges Wesen) ins Spiel.

[quote=“Paulus7a”] Dein Wunsch sei mir Befehl, oooh “Herr”. Da ist die Einschaltquote eh höher …
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Bei deinem Sendungsbewusstsein ist das auch nötig…

[quote=“Paulus7a”] Gut, dass wir freie Bürger in einem freien Land sind: Da kann sich jeder wünschen, was er möchte – und manchmal geht’s sogar in Erfüllung (wenn auch nicht auf ewig) … Aber hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen, …
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da wurden Pyramiden auf der Lichtgeschwindigkeit gebaut bis die böse Stiefmutter sie kaputt machte und diese doofe Idee der Plattentektonik und der mathematischen Regeln erfand.

[quote=“Paulus7a”] Da könntest Du ausnahmsweise sogar Recht haben: " Wer einmal auf der Akademie gelernt hat, Pferde zu malen, wird immer wieder Akademiepferde malen " oder so ähnlich. Wer hat das doch gleich gesagt?
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Wenigstens weiß man dann, dass ein Pferd nicht wie ET aussieht.

Zitat p.b.: " Nein " Dohoch. Zitat p.b.: " Wenn du es zu Ende “rechnest” kommt irgendwann der Zufall oder Gott (sprich ein allmächtiges Wesen) ins Spiel. " Also wenn Du auch noch Gott zum Zufall erklärst, versündigst Du Dich. Und da Ablass nicht mehr so ganz üblich ist, hast Du reichlich schlechte Karten für die Zukunft … Zitat p.b.: " da wurden Pyramiden auf der Lichtgeschwindigkeit gebaut bis die böse Stiefmutter sie kaputt machte …" Die Stiefmutter wars nicht … Zitat p.b.: " … und diese doofe Idee der Plattentektonik und der mathematischen Regeln erfand." Naja, die PT hat einfach Pech gehabt. Aber die mathematischen Regeln sind wirklich doof für einige meiner Planetenmitbewohner. Und so unglaublich stur sind diese Dinger … Zitat p.b.: " Wenigstens weiß man dann, dass ein Pferd nicht wie ET aussieht." Das ist eine aus der Luft gegriffene Behauptung, die Du nicht halten kannst. Schon mal Jonathan Swift gelesen? So, falls Du mich wider Erwarten suchst: Ich bin bei den Alternativen und schau mir Beweise an …

@Paulus7a “Was meinst Du, warum die Archäologie so hart umkämpft ist – zwischen Konventionellen, Alternativen und “diversen Dritten”?” Ist sie das? NUR wenn ich hier ins Forum gucke, könnte ich diesen Eindruck bekommen. “Beispielsweise sehe ich die vielgerühmte C14-Methode (inklusive Kalibrierung) als BLANKE Scheinwissenschaft an.” Naja. Ich nicht. Es ist aber auffällig, daß “alternative” Deuter der Vergangenheit physikalische Datierungsmethoden wie 14C stets ablehnen. Sie sind aber sehr hilfreich. Als in den dreißiger Jahren die Vogelherd-Höhle ausgegraben wurde, stieß man relativ tief unten, in einer aurignacienzeitlichen Schicht, auf Schädel. Die galten jahrzehntelang als mit die ältesten des modernen Menschen in Europa. Vor einigen Jahren wurden sie 14C-datiert und erwiesen sich als wesentlich jünger (neolithisch, glaube ich, müßte jetzt nachgucken). Damals wurde noch sehr grob vorgegangen und man hat offensichtlich nicht bemerkt, daß irgendjemand schon vor vielen tausend Jahren ein Loch gebuddelt hatte, um diese Schädel zu begraben. So kamen sie in einer tieferen, weit älteren Schicht zu liegen. Anderes Beispiel: Bei meiner ersten Grabung sollte ich als erstes ein deutlich dunkel verfärbtes Areal “schlachten”, ca. 60 mal 60 cm im Umfang. Ich grub ganz, ganz sorgsam, sammelte jedes kleine Scherbenfragment ein und war ganz stolz auf meine Arbeit. Irgendwann kam dann ein Stein, der für mich wie eine Art fester Zement oder Beton aussah. Ich witterte eine Sensation! Allerdings kam dann schon bald ein gebrauchtes Tempo zum Vorschein. Diese Drecksäcke hatten mich auf ein schon lange ergrabenes und wieder verfülltes Pfostenloch angesetzt. Was will ich damit sagen? Daß ich mir gut vorstellen kann, daß man am Fuße irgendeiner Pyramide die korrodierten Reste einer Batterie finden kann, vielleicht sogar in unmittelbarer Nähe zu irgendeinem wirklich alten Artefakt. Oder daß man in einer Höhle, von der man warum auch immer annimmt, sie sei schon seit Jahrhunderttausenden hermetisch abgeschirmt von der Außenwelt, Keramik oder metallene Gegenstände finden kann. Bloß: Es müssen nicht Außerirdische gewesen sein, die da am Werke waren. Es ist einfach so: Man muß sich gut auskennen, man muß sorgfältig graben und dokumentieren (was viel Zeit und manpower erfordert) und man sollte wissenschaftliche Analyseverfahren kennen und anwenden, um zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen. Ich hab früher auch mal von Däniken gelesen. Aber schon damals, und da konnte ich gerade erst richtig lesen, erschien er mir als nicht seriös. Beispiel (so ungefähr, aus meiner Erinnerung): Däniken schreibt, er habe irgendeinen Pater getroffen der irgendwo an geheimer Stelle wohnt, und der hat irgendwelche Tafeln mit irgendwas Verrücktem drauf gefunden, was die Weltgeschichte völlig auf den Kopf stellt und beweist, daß Außerirdische die Erde heimgesucht haben. So. Aha. Kann man glauben. Muß man aber nicht. Weißt du, wie Grabungen aussehen? Sie ziehen sich über Monate und Jahre hin. Dutzende, oft hunderte von Menschen sind involviert. Da graben Studenten und Wissenschaftler von allen möglichen Universitäten. Gelegentlich kommt irgendein Experte von irgendeinem Institut und entnimmt Proben. Kollegen, die sich besonders gut in irgendeinem Bereich auskennen, der wichtig sein könnte, werden eingeladen und um ihre Meinung gebeten. Zwischenergebnisse werden bei Tagungen vorgestellt und mit anderen Wissenschaftlern diskutiert. Jeder Fund wird direkt, in situ, eingemessen, fotografiert, in Pläne eingezeichnet usw. Es wird permanent Grabungstagebuch geführt und alles halbwegs Interessante vermerkt. Am Ende hat man Aufzeichnungen und Dokumentationen en masse, und natürlich auch Proben und Artefakte. Es braucht häufig eine kleine Ewigkeit, bis das alles ausgewertet ist. Nicht wie bei Däniken: Dieses Jahr mal kurz vier Wochen nach Südamerika fliegen, bei der Rückkehr irgendwelche Räuberpistolen zum Besten geben, die kein Mensch nachprüfen kann, und spätestens im darauffolgenden Jahr in Buchform versilbern. Ich bin ja nicht sauer oder neidisch. Aber wenn ich die Wahl habe, glaube ich dann doch lieber “richtigen” Wissenschaftlern, auch wenn deren Ergebnisse meist weniger sensationell wirken und schwieriger zu lesen sind.

Da bekommt Gimli1993 gleich mal einen Eindruck, wie kontrovers es in der Archäologie zugehen kann.G_G Ich empfehle Dir einen Besuch in einem Uni-Institut. Vielleicht vorher mal die eine oder andere Homepage checken und sehen, wer für Studienberatung zuständig ist. Machen oft fortgeschrittene Studenten. Die können Dir einen Einblick aus erster Hand geben. Dann wäre auch ein Praktikum interessant. Im Sommer auf einer Ausgrabung eines Denkmalamtes oder bei einer Grabungsfirma gibt einen guten Eindruck vom Alltag der Feldarbeit, die Dich ja besonders interessiert. Danach kannst Du in Dich hineinhorchen und hinterfragen, ob Du es wirklich willst. Über Berufs-/Verdienstchancen etc. haben die anderen Poster ja bereits geschrieben.

Hallo Carnyx, Zitat Carnyx: " Ist sie das? NUR wenn ich hier ins Forum gucke, könnte ich diesen Eindruck bekommen." Oh ja, das ist sie. Man kriegt es aber fast nur dann mit, wenn man sich intensiv mit beiden Seiten beschäftigt. Der “Rest” ist ganz wunderprächtig auf verschiedene Weise gedeckelt … Zitat Carnyx: " … Diese Drecksäcke hatten mich auf ein schon lange ergrabenes und wieder verfülltes Pfostenloch angesetzt." Das würde ich glatt für einen groben Einführungsscherz halten. Da ist es das Beste, man macht erst einmal gute Miene zum Spiel. Solche Rituale soll es ja in jedem besseren Geheimorden geben … >:) Scherz beiseite. Wie gesagt, begrüße ich die Einführung von ernsthaften naturwissenschaftlichen Methoden in die Geschichtsforschung auf das Herzlichste, sofern sie auch so angewandt werden, wie es den naturwissenschaftlichen Erfordernissen entspricht. Gerade bei der C14 gibt es aber genügend herbe Gegenbeispiele, die ich hier jetzt nicht schon wieder aufwärmen will. Da musst Du mal ein bisschen suchen. Du wirst bestimmt diverse Kritikpunkte finden. Aber wenn Du anderer Meinung bist, kann ich das eh erst einmal nicht ändern. Da musst Du schon selbst drauf kommen … Es ist keine Frage: Man muss schon wissen, was man tut – und ein bisschen Ahnung haben, von dem, was man macht. Erst mal jeder für sich. Aber irgendwann muss auch mal alles zusammengeführt werden und auch zusammenpassen. Das tut es aber nicht. In vielen Dingen ist es nicht einfach, die richtige Entscheidung zu treffen. Es geht auch nicht darum, dass bzw. ob immer auf Anhieb alles bis ins Letzte richtig sein muss, was wir oder ihr zum Besten geben. Wissenschaft irrt sich empor – von einem Fehler zum nächsten. Das hat mal so ähnlich irgendein bekannter Professor gesagt, und so ist es auch. Mir geht es in diesem Forum hauptsächlich darum, “Eure” Pingeligkeit mit “Unsere” Weitsicht vernünftig zusammenzubringen, denn sowohl bei “Uns”, als auch bei “Euch” liegt noch einiges im Argen, was wir wohl nur gemeinsam abstellen können. Und es geht auch um gegenseitige Achtung und Anerkennung. Schau Dir doch mal die Bilder im Thread “Modernste Kreissägen im Altertum?” genau an. Jeder, der schon mal mit Hammer und Meißel auf Granit herumgeklopft hat, wird bestätigen, dass man mit Kupfermeißeln (o.ä.) keine präzisen millimeterbreiten und etliche zentimetertiefen Einschnitte hinbekommt. Aber die Archäologie lässt sich nicht davon abbringen. Warum wohl? Zitat Carnyx: " Bloß: Es müssen nicht Außerirdische gewesen sein, die da am Werke waren. …" Es gibt weltweit genügend hochtechnologische Spuren, die mit konventionellen Mitteln (Kupfermeißeln etc.) nicht erklärbar sind. Zur Erklärung gibt es primär zwei Haupt-Möglichkeiten: irdische Hochkultur (wie wir oder höher) – außerirdische Hochkultur (technologisch höher entwickelt als wir). Das Problem: Eine irdische Hochkultur muss sich evolutionär entwickelt haben. Das hätte breite Spuren hinterlassen. Normziegel, Fensterscheiben, polierter Granit, Industrieanlagen, … usw. All das gibt es. Aber eben nicht in der erforderlichen Breite, die für die irdische Entwicklung einer rein irdischen Hochkultur notwendig gewesen wäre. So etwas geht nämlich nicht mit ein paar einzelnen irdischen Supergenies. Das funktioniert nicht. Und genau da schaffen die Außerirdischen Abhilfe – eine relativ kleine hochtechnologische Gruppe, sogenannte “Götter” (die aber “nur” Raumfahrer und Lehrmeister waren), die uns ihre hochtechnologischen Artefakte hinterlassen haben, und uns heute noch aus jeder alten Überlieferung heraus zuwinken. Das ist durchaus sinnvoll und logisch. Und die bisherigen Gegenargumente taugen bisher, durch die Bank weg, nichts oder nicht viel … Zitat Carnyx: " Nicht wie bei Däniken: Dieses Jahr mal kurz vier Wochen nach Südamerika fliegen, bei der Rückkehr irgendwelche Räuberpistolen zum Besten geben, die kein Mensch nachprüfen kann, und spätestens im darauffolgenden Jahr in Buchform versilbern. " Ich werde Dir jetzt nicht erzählen, wie man Bücher schreibt. Da muss sowieso jeder seinen eigenen Weg finden. Aber Du kannst mir beruhigt glauben: So einfach, wie mancher denkt, ist es nicht. Es gehört viel Wissen (was man sich lebenslang ständig aneignen muss), viel Arbeit, … und unglaublich viel Selbstdisziplin bzw. Enthusiasmus dazu. Außerdem muss man sämtliche Widerstände, Widrigkeiten und den Druck der Öffentlichkeit ertragen. Über einen langen Zeitraum. Und denk nicht, dass keiner prüfen würde, was Du schreibst. Das Leserpublikum ist (bei einigen Arten von Sachbüchern) die schärfste Jury der Welt (bei Groschenheften dagegen eher nicht, weil das ein anderer Leserkreis ist). Wenn es so einfach wäre, wie Du es schilderst, würden hier ja nur noch weltbekannte Schriftsteller rumrennen … Noch ein Wort zum vielgerühmten “Versilbern”: Die Präastronautik – als junge Wissenschaft – trägt sich bisher vollständig selbst. Genau wie vor 250 Jahren die junge Archäologie. Die heutige Archäologie wird hauptsächlich vom Steuerzahler und ein paar Gönnern finanziert. Da lässt sich prächtig über andere lästern … Damit hab ich nicht gesagt, dass die gesellschaftliche Finanzierung falsch wäre. Im Gegenteil. Aber was man selber hat, sollte man auch Anderen zubilligen … Zitat Carnyx: " … Aber wenn ich die Wahl habe, glaube ich dann doch lieber “richtigen” Wissenschaftlern …" Gut, dass Du “richtigen” in Gänsefüßchen gesetzt hast … denn wer ein wirklicher Wissenschaftler ist, zeigt sich oft erst viel später, als man denken könnte/sollte … Beste Grüße Paulus7 :innocent:

@Paul Deine Beiträge gehen ziemlich am Thema vorbei und passen nicht in den Bereich »Studium & Beruf« - hier soll es vor allem um Tipps und Erfahrungen zum Studium und der beruflichen Praxis gehen. Da hat die Präastronautik und alternativtheoretisches Geplänkel nichts verloren. Geh also bitte wieder auf Deine Spielwiese »Alternative Theorien«, wenn Du nichts konkretes zum eigentlichen Thema dieses Threads beizutragen hast. MfG

Hallo erstmal, Ich habe diese Debatte von Anfang an verfolgt. Angefangen vom Traumberuf Archäologen bis zum vorerstigen Ende mit “der Büchse der Pandora und der bösen Stiefmutter usw.” Ich bin zwar kein Archäologe oder Professor, ich bin lediglich ein 15 Realschüler der auch einmal ein Archäologe werden (möchte), trotzdem erkenne ich hier wohl als einziger, dass die Hälfte von den geschriebenen Dingen hier, absolut nicht zu diesem Beitrag passen! Da ist ein Gymnasiumsschüler in der 11. Klasse der sich Gedanken um seine Zukunft macht. So einer erkundigt sich nicht nach der Büchse der Pandora oder anderen bösen Stiefmüttern. So einer sucht nach Informationen, die einem weiterhelfen können, mit denen man was Anfangen kann! Bis vor 1 Stunde war ich der festen Überzeugung, ich könnte ein Archäologe werden, bis ich einen Beitrag von dieser Disskussion laß, der micht wachrüttelte! Dieser Beitrag stammt von “p.b”, Ich zittiere: Die Archäologie ist ein schöner Beruf, doch ist gerade die Zukunftsperspektive für Absolventen sehr problematisch. Der Kampf um die Stellen ist hart und die meisten sind befristet, sodass man ständig auf Jobsuche ist und quasi aus dem Umzugskarton lebt. (Ich hab mal 14 Monate meinen Kulturbeutel nicht ausgepackt, da ich nie länger als 10 Tage irgendwo war) Dies ist meist sehr belastend für das Privatleben und wurde von JEDEM Archäologen, den ich kenne unterschätzt. Man führt Fernbeziehungen, sieht seine Freunde sehr selten und verpasst viele Feste. Andererseits kommt man viel rum und erlebt echt abgefahrene Sachen. Es gilt zu erwägen was einem wichtiger ist. Darüber sollte man wirklich sehr genau nachdenken. (- p.b -) So ein Beitrag kann einem helfen, aus so etwas kann man schlauer werden und nicht aus dem ganzen Rest mit ein paar Ausnahmen! Außerdem hat es mich wirklich erstaunt, mit welcher Leidenschaft manche hier ihren Beruf ausüben, damit meine ich die, die über ihren Beruf herziehen. Nachdem ich das hier alles durchgelesen hatte, ist es mir sehr schwer gefallen, das Berufsbild des Archäologen positiv zu sehen. Es ist ja ein Beruf und man kann einen Beruf nur dann gut machen wenn man Spaß daran hat. Und ich glaube nicht, nachdem jemand, der diesen Beruf gerne machen möchte und den gesamten Gesprächsstoff hier durchgelesen hat, sich jemals für diesen Beruf entscheiden wird! Ich fände es einfach besser, wenn die positiven Seiten des Archäologen hier einfach öfter mal erwähnt werden und nicht nur die negativen, denn davon stehen hier jetzt auf jeden Fall genug! Ich bitte damit jeden von euch, sich mal mehr Gedanken zu machen, wem ihr das Schreibt und was genau ihr da schreibt! Liebe Grüße :wink:

Hallo Andreas und Germanius24, Ihr könnt ja durchaus anderer Meinung sein, aber aus meiner Sicht ist die Diskussion bisher nicht wesentlich vom Thema abgewichen. Lasst mich bitte erklären, warum: Es gibt sehr viele interessante Berufe. Einer davon ist die Archäologie in all ihren Facetten. In jedem dieser Berufe kann man glücklich werden. Man kann aber auch unglücklich werden, oder gar zugrunde gehen. Wie das Ganze läuft, hängt einerseits vom jeweiligen Einzelnen ab, andererseits aber auch vom Umfeld. Ich denke deshalb, dass jeder der sich für einen Beruf entscheiden will (und muss) sowohl das Recht, als auch die Pflicht hat, möglichst viele (mögliche) Seiten kennenzulernen. Seine späteren persönlichen Erfahrungen können ja durchaus trotzdem völlig anders sein bzw. werden … Wenn ich indirekt an p.b.s Worte erinnern darf: So hat eine Bildungsanstalt, die auf “Quotemachen” angewiesen ist, um selbst überleben zu können, sicherlich kein allzu großes Interesse, die eventuellen negativeren Seiten des späteren Berufs den zukünftigen Studis gegenüber übermäßig zu betonen. Das ist selbstverständlich ebenfalls ihr Recht, aber für den angehenden Studi kann das am Ende ziemlich fatal sein … Das ist aber bei jedem Fach und jeder Bildungseinrichtung so – also nicht archäologiespezifisch, sondern völlig allgemeingültig. Nun ist die Berufswahl nicht zwingend endgültig fürs ganze Leben. Trotzdem hat sie direkten Einfluss auf einen sehr langen Lebensabschnitt, wenn nicht sogar aufs gesamte Restleben. Der zukünftige Studi investiert ja drei, fünf, sieben oder noch mehr Jahre (und einen Haufen Geld) in eine Sache, die er kaum kennt oder abzuschätzen vermag. Da ist es schon angebracht, im Vorfeld ein wenig gründlicher und breitangelegter drüber nachzudenken. Und wie die bisherige Diskussion gezeigt hat, ist die Archäologie nicht ganz ohne. Man kann nämlich unter Umständen in Konventionen hineingeraten, von denen man vorher eventuell nicht einmal etwas ahnt. Und die man vielleicht auch gar nicht haben will, weil man ja eigentlich einfach nur arbeiten und forschen will. Stattdessen sieht man sich vielleicht plötzlich einer Phalanx von Kollegen und Vorgesetzten gegenüber, die da mitunter gar kein Interesse dran haben – oder so ähnlich. Solche Kleinigkeiten können einem das Leben ja in jedem Beruf ganz schön sauer machen. Da ist es besser, man hat vorher wenigstens schon mal was davon gehört … Die Studienzeit ist für viele eine sehr schöne Zeit. Und das möchte ich auch ganz und gar Keinem vermiesen oder so. Was danach kommt, steht aber oft (nicht immer) auf einem ganz anderen Blatt. Das sollte man vorher wissen (auch wenn man es trotzdem nicht einschätzen kann) … Für den Archäologen-Nachwuchs würde ich mir selbstbewusste Studenten wünschen, die mit offenen Augen und mit offenem Verstand ins Berufsleben eintreten und genügend Mumm in den Knochen haben, ihren eigenen Weg zu gehen. Archäologen, die sich auch mal gegen Widerstände durchzusetzen im Stande sind - und die sich an den Enthusiasten der ersten Stunde (wie Belzoni, Schliemann, … und wie sie alle heißen) orientieren und vor allem den Mut zur Ehrlichkeit haben. Sich selbst und anderen gegenüber. Die den Mut haben, herauskriegen zu wollen, wie unsere Vergangenheit tatsächlich ablief. Um da hinzukommen, müssen sie aber vor dem Eintritt ins Berufsleben auch mal ein paar andere Dinge mitkriegen, als das die Erde ein hübscher Planet ist, mit Blümchen obendrauf und Gräbern untendrunter … Ist da was Schlechtes dran? Beste Grüße Paulus7

Hallo Paulus7, Also du möchtest damit sagen, dass ich mehr Chancen habe, in diesem Beruf nach der Studienzeit weiter zu kommen, in dem ich mir viele Bücher durchlese mit den Themen, die mich Beschäftigen, mich genaustens erkunde, was mich danach erwarten könnte oder was ich nach diese Studienzeit machen sollte. Ich sollte einen klaren Verstand haben und mich auch mal für mich selbst einsetzen können. Okay, soweit gut. Trotzdem habe ich noch ein paar Fragen, die mich Beschäftigen. Ich habe jetzt in diesem Forum oft gelesen, dass man für den Beruf Archäologen auf viel verzichten muss, z.B. durch Fernbeziehungen, man sieht seine Freunde selten oder verpasst viele Feste und man lebt sozusagen im Umzugskarton. Ist das bei wirklich jedem Archäologen so? Muss wirklich jeder Archäologe auf diese Dinge verzichten? Bitte Rückmeldung! Liebe Grüße :indy:

Hallo Germanius24, Zitat Germanius: " Ist das bei wirklich jedem Archäologen so? Muss wirklich jeder Archäologe auf diese Dinge verzichten? Ich bin kein Archäologe, sondern ein alternativer Bücherschreiber, der sich seit nunmehr über 10 Jahren intensiv mit archäologischen u.a. Problemen befasst (davor fast lebenslänglich sporadisch) und interdisziplinär analysiert und miteinander abgleicht. Ich befasse mich jedoch nicht mit der Archäologie (als solche) selbst (wie es ein Wissenschaftswissenschaftler tun würde) bzw. nur am Rande. Außerdem bin ich ursprünglich Ossi, und da war doch eine ganze Menge anders. Da solltest Du also besser die Anderen fragen, die direkt im Fach tätig sind! Letzten Endes kommt es wohl aber immer auf den jeweils konkreten Arbeitsplatz an. Graben kann man schließlich nur dort, wo es was zu graben gibt – und das dürfte selten im Garten hinterm Haus sein. Sicherlich wird es aber auch ein paar ruhigere Plätzchen geben: Uni, Labor, Museum, Firmen, Verwaltung, … usw. Zitat Germanius: " Ich sollte einen klaren Verstand haben und mich auch mal für mich selbst einsetzen können." Der klare Verstand ist wohl unabdingbar. Ebenso das Bücherlesen, ständig weiterbilden, und den Blick ein wenig umherschweifen zu lassen. Auch muss man sich manchmal für sich selbst einsetzten: Schließlich ist die eigene Existenz die Grundlage von allem Anderen. Letzteres sollte man jedoch nicht übertreiben, damit es nicht in Egozentrik o.ä. ausartet … Gemeint war aber eigentlich und grundsätzlich, dass sich Archäologen weitestgehend selbstlos und ehrlich für die Sache ‘tatsächliche Vergangenheit’ einsetzen sollten, und ebendiese im primären Focus stehen sollte. Das ist ihr eigentlicher Job! Beste Grüße Paulus7 :innocent:

“Nachdem ich das hier alles durchgelesen hatte, ist es mir sehr schwer gefallen, das Berufsbild des Archäologen positiv zu sehen. (…) Ich fände es einfach besser, wenn die positiven Seiten des Archäologen hier einfach öfter mal erwähnt werden und nicht nur die negativen, denn davon stehen hier jetzt auf jeden Fall genug!” Positive Seite der Archäologie: Sie macht Spaß, wenn man nach dem Studium eine Stelle bekommt und sich für alten Kram interessiert. Wenn man es schafft, mit dem was einen interessiert Geld zu verdienen, dann ist das positiv. Klappt aber nicht immer. Man kann als Schüler auf zweierlei Weise an die Sache rangehen. Entweder man sagt sich: Ich mach nach dem Ende der Schule einfach das, was mir am meisten Spaß macht. Zum Beispiel Archäologie. Irgendwie werd ich schon davon leben können. Oder man sagt sich: Erstmal auf Nummer Sicher gehen. Irgendeine Ausbildung oder Studium, mit dem ich bestimmt eine Stelle bekomme, und zwar eine gut bezahlte. Als Hobby und im Urlaub kann ich mich dann mit dem beschäftigen, was mich interessiert - Geld dazu hab ich ja. Muß jeder selber wissen, wie er/sie da rangeht. Und hängt natürlich auch von den Eltern ab.