"Bastelarbeit II"
Moin,
"Bastelarbeit II" wie angekündigt. Untertitel: "Vor dem Bagger gerettet".
Moin,
der Griff aus Knochen ist ein Altfund von 1976 aus Gellep.
Für den Griff habe ich zwei schöne Vergleichsfunde, ein Gemüsemesser und hier als Gladiusgriffhülse.
Zu meiner Klinge hatte ich damals keine Vorbilder, die Form des Modells ist
meiner Fantasie zuschulden - das Modell habe ich aus Holz gefertigt.
Die Messerklinge wurde mittels des Holzmodells (verlorene Form) im Formsand aus Bronze gegossen. Diese Arbeit wurde von einem mir bekannten Gießer gemacht.
Die Klinge steckt lose im Griff.
# # #
Ein wenig (Neu)Zeitgeschichte dazu.
Zitat:
Als die Bagger nach Gelduba kamen, da stießen sie beim Ausbau des Krefelder Rheinhafens im Winter 1974/75 in ca. 7 bis 8 Meter Tiefe auf die 1900 Jahre alte römische Hafenkaimauer, welche der Lagervorstadt und dem Auxiliarkastell vorgelagert war.
Bei den Kämpfen um das Kastell waren von dieser Kaimauer die getöteten Germanen, Franken und Römer ins Wasser gefallen. Mit ihnen sanken ihre Waffen, Ausrüstungsgegenstände und ihr Geld auf den Grund des Stroms.
Die umfangreichen Baggerarbeiten und der Zeitdruck beim Hafenausbau verhinderten eine ordnungsgemäße Sicherung der ausgegrabenen Bodendenkmäler. Unzählige Zeugnisse der Vergangenheit gingen beim Aufschütten der Autobahndämme und dem Rekultivieren naher Kiesgruben verloren.
[...]
Auszug vom Verfasser P. Stüben, aus: "Gelduba II Ihre verlorenen Spuren am Strom", Selecto-Verlag.
# # # # #
Die notwendigen archäologischen Maßnahmen waren nicht ausreichend und blieben gar aus - der Teufel Zeitdruck war mal wieder der Antagonist.
Gruß
Jürgen


Ich bin Augensucher.
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Kommentare
Wie kann ich mir die verlorene Form mit einem Holzmodel denn vorstellen ? Ich kenne das nur mit Wachs in einer Tonform 🤔
LG Luci 🙋🏻♀️
Ich bin Augensucher.
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Vermutlich hat man mit dem Holzmodell je einen halbseitigen Abdruck in den 2 Formhälften gemacht.
So wie beim Gießen von Zinnfiguren etc.
"Ausbrennen" von Holz mit der flüssigen Bronze haut auf jeden Fall nicht hin.
das ist ein sehr gelungenes, anschauliches Arbeitsergebnis!
Die Variante "Holz beim Guss durch die Hitze des flüssigem Metalls verbrennen" existiert meines Wissens gar nicht und würde, wie Sixpack beschrieb, nicht funktionieren.
Mit der "Verlorenen Form" ist in der Bildhauerei in der Regel das Wachsmodel mit angebrachten Gußkanalmodeln aus Wachs selbst bezeichnet. Dieses Wachspositiv wird vor dem eigentlich Guß ausgeschmolzen. Aber auch die Negativform, die das Model abformt, geht nach Abkühlung des Gusses natürlich verloren (durch späteres Abschlagen). Unterschieden werden sollte deshalb zwecks genauer Abgrenzung zwischen Positiv- und Negativform.
Die von Sixpack beschriebene Variante ist möglicherweise angewendet worden. Entweder mit Formsand, oder auch Ton, bzw. Lehm.
Naheliegend wäre aber für mich als Bildhauer aber die klassische Variante: Von der Originalvorlage wird zunächst eine Negativform aus Gips hergestellt. Mit dieser können nach Belieben sehr viele Wachsmodel hergestellt werden.
Grüße,
Steinmetz
Ich bin Augensucher.
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warum denn gleich verzagen ?
Immer erst Wikipedia fragen !
Gruß
Kurti
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http://www.rincker.de/kunstguss/wachsausschmelzverfahren/
Mit dem "Original" in diesem Sinne meinte ich ja auch Deine "Originalvorlage". Also das Original der Form, die nachgebildet wurde. Dabei ganz egal, aus welchem Material. Vielleicht brauchen wir hier im Forum ja mal eine Nomenklatur.
@Kurti: Glockengüsse werden auch (ggf. teilweise) mit dem Prinzip des Wachsausschmelzverfahrens hergestellt, sind zwar hohlformartig von ihrer Gestalt, werden aber nicht als Hohlguss, sondern als Vollguss hergestellt.
Wobei sowohl die Originalformvorlage (das Glockenpositiv) als auch das Gussnegativ als ausgehöhlte Form i.d.R. vollständig verloren gehen (beim Kernaufbauverfahren)
Grüße,
Steinmetz
Ob eine Glocke ein Vollguß ist sei mal dahingestellt. Jedenfalls hat sie nach entfernen der falschen Glocke einen Kern und einen Mantel und die Form besteht nicht aus zwei Hälften.
Ich entnehme jedenfalls aus der Literatur, dass der Glockenguss ein "Hohlguss" ist.
Allerdings kann man mit einem "Wachsmodell" auch einen "Vollguß" machen. Insofern war meine Antwort nicht so ganz richtig.
Meist angewendet wird aber das "Wachsausschmelzverfahren" beim "Hohlguß". Spart z.Bsp. bei Figuren enorm viel kostbare Bronze und die Stücke sind leichter !
Ich hatte meinen Link auf das "Wachsschmelzvefahren" gelegt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kirchenglocke#Herstellung_von_Glocken
ZITAT: Zwischen Kern und Mantel ist nun ein Hohlraum, den bisher die falsche Glocke eingenommen hat, und in den beim Guss das flüssige Metall einströmt. ENDE
Klingt doch toll, oder ?
Gruß
Kurti
mea culpa!
Grüße,
Steinmetz