Zwei Querschneiden
Maggie wrote: [...] Kannst Du mehr über diesen tollen Fund berichten?
Moin,
mehr schon, gerne, aber ich weiß ja nicht, was Du alles wissen möchtest (?).
Die kleine Querschneide habe ich auf der Ackerkante einer Steilküste an der Ostsee, Fischland-Darß-Zingst, gefunden und sie somit vor dem Herabstürzen gerettet. Der "Moloch" Brandungs-Steinmühle hätte sie sicher bald zu Sand zermahlen.
Sie war richtig froh, als sie in mein Tütchen verschwand.
Grundform war eine Klinge (Querschnitt trapezoid = dorsal drei negative Abbaubahnen); ob das Trapez mittels Kerbbruchtechnik hergestellt wurde, ist vom Amt nicht kommentiert. Beide Bruchkanten sind von ventral nach dorsal retuschiert.
Winzig ist sie mit ihrer 12 mm breiten Schneide, knapp 18 mm ist sie lang und nur 3 mm dick. Zeitstellung durch das LAKD/MV, "Mesolithikum - Neolithikum".
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Der große kantenretuschierte Querschneider, ist von einem küstennaher Acker an der Geltinger Bucht/SH, Zeitstellung vom ALSH Mesolithikum.
Die Grundform ist hier vermutlich ein Abschlag oder auch ein triangulärer Klingenabschlag, der vermutlich nicht mittels Kerbtechnik erstellt wurde. Dorsal weist der Abschlag Cortexreste auf. Mit 47 x 32,7 x 5 mm ist das ein sehr stattliches Exemplar.
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JOACHIM HAHN Erkennen und Bestimmen von Stein- und Knochenartefakten Einführung in die Artefaktmorphologie # 9.8 Neolithische modifizierte Steinartefakte > 9.8.1 Pfeilspitzen
Zitat: [...] Bei den Pfeilspitzen sind die Bereiche Spitze, Kanten und Basis zu unterscheiden. Die Spitze besteht bei den Pfeilspitzen aus Stein nur aus zwei Formen: die spitz zulaufenden und die mit einer quer stehenden Pfeilschneide, den sog. Querschneidern. Letztere sind aus Medialfragmenten von Klingen oder Abschlägen [...] produziert und tragen bis auf die "fleches de Montclus" keine Flächenretusche. Die steil retuschierten Kanten laufen rechtwinklig oder trapezförmig zu der ebenfalls breiten Basis hin.
Werner Schön zu Pfeilköpfen. Zitat: In Anlehnung an den englischen Begriff arrowhead soll mit der Bezeichnung ‘Pfeilkopf’ darauf hingewiesen werden, dass sowohl Pfeilspitzen als auch Querschneider (Pfeilschneiden und Trapeze) zu den Pfeilbewehrungen gezählt werden.
Quelle: Steinartefakte vom Altpaläolithikum bis in die Neuzeit, Harald Floss 2012 Kerns Verlag Tübingen, Kapitel 71 Neolithische Pfeilköpfe
Gruß
Jürgen
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