Umgangsformen und Netiquette

Wir müßen dogmatisch sein, um durch die Einbeziehung einer anderen Perspektive den Prozess der Erkenntnisgewinnung am Laufen zu halten. Wenn jeder das Gleiche denkt, dann dauert der Erkenntnisprozess unendlich länger.

Wir sind zwar keine Profis, sind jedoch nicht komplett blöd. Je mehr wir schreiben, desto mehr offenbart sich (möglicherweise situative) Leseschwäche unserer Opponenten.

Sollte ich mich irgendwo verlesen haben, dann tut es mir Leid. Bitte weise mich auf die Stelle hin. Komisch, große Denker der Archäologie wie Assmann, Ian Morris, Horden und Purcell haben ohne Dogmatismus die Archäologie Lichtjahre (hihi) nach Vorne gebracht. Ihre Kenntniss der Hinterlassenschaften verbunden mit sprachlicher Klarheit und brillianten Schlußfolgerungen sind ohne Dogmen ausgekommen. Der Erkenntnisgewinn war bei allen unglaublich hoch. Gerade was Methodik und Argumentieren betrifft, darf ich euch diese Autoren ans Herz legen. Nur nicht zu enttäuscht sein, da es weder um Außerirdische geht, noch um Handwerk in der Antike.

Sie wurden aber ständig und von allen Seiten dogmatisch beeinflußt. Auf jeden Fall hat man sie polarisiert und ihr Wirken in bestimmte Bahnen gelenkt.

Das sagt jetzt was über sie? Was willst du mir damit klar machen? Sie erläutern nachvollziehbar ihre Methodik und argumentieren transparent. Sie erfüllen deine Anforderungen, also was willst du? Willst du ihnen vorwerfen, dass sie sich mit anderen Menschen unterhalten haben? Zum Glück bist du ja frei von dogmatischer Beeinflussung und dein Wirken wird nicht in bestimmte Bahnen gelenkt. Das war Ironie, falls du es mit einem Kompliment verwechselst. Und wieder einmal ein kurzer Exkurs zum Thema Wissenschaft: Schon lange sind sich Geisteswissenschaftler darüber im klaren, dass sie Kinder ihrer Zeit sind und jede Generation eigene Fragen hat, die die nächste einfach nicht mehr stellt und möglicherweise auch gar nicht mehr interessiert. Deshalb kein Positivismus mehr.

Das heißt, dass die ständige Beeinflußung sie dazu motiviert (konditioniert) hat, methodisch und transparent wissenschaftlicher Arbeit nachzugehen.

Das sind alles Modeerscheinungen. Es gibt aber sicher Konstantes in unserem Leben.

Ähhh…ja…ähhh…okay. Also gibst du mir recht, dass ihr richtiges undogmatisches Vorgehen auf einem wissenschaftlichen Unterbau fußt. Sie brauchen keine Dogmatismen und deshalb der Dogmatismus der Außerirdischen in dem Mangel an transparenter Argumentation begründet ist.

[quote=“LAH”] Das sind alles Modeerscheinungen. Es gibt aber sicher Konstantes in unserem Leben.
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Darum ging es doch überhaupt nicht, sondern darum, dass jede Generation andere Fragen an die Vergangenheit stellt und die Geisteswissenschaftler eine Beeinflussung durch ihre Sozialisation nicht verleugnen.

Ja, wie sonst muss man dann aber die Notwendigkeit einer Untersuchung eines Sachverhalts begründen? Es gibt dafür ja nicht einmal eine bürokratische Lösung. Es hängt nur von Gutdünken einer bestimmten Kaste. Wie soll man sonst diejenigen, die im Elfenbeinturm wohnen, auf einen sozialen Auftrag aufmerksam machen?

Du hast bloß einen Aspekt dargestellt: Kinder ihrer Zeit. Ich habe beschrieben, dass viele Trends eben nur Mode sind: "…jede Generation eigene Fragen hat, die die nächste einfach nicht mehr stellt und möglicherweise auch gar nicht mehr interessiert. "

Wenn eine Frage zur Zufriedenheit ALLER beantwortet ist, braucht man sie auch solange nicht mehr zu stellen, bis berechtigte Zweifel an der Antwort auftauchen … Dann muss sie neu gestellt werden !!! K:-) Genau an dem Punkt sind wir jetzt (schon seit 40 Jahren) mit den ET-Göttern. Wir stellen die Frage “Wo wir herkommen” neu … Vor 150 Jahren konnte diese Frage soo keiner neu stellen, weil keiner was von Raumfahrt und Planeten wusste. Jetzt wissen wir ein bisschen mehr darüber … Bleibt auch die Frage übrig, woher G. Bruno schon vor 400 Jahren etwas von fernen Welten wusste oder zumindest ahnte … Und die Erkenntnisse der alten Griechen über Evolution, ferne Himmelskörper, höchste Geschwindigkeiten … etc. stehen auch im Raum. Wie sind die auf solche Ideen gekommen? :b: Und warum lagen die Ideen zweitausend Jahre auf Eis (oder darunter) ? Und wieso ist die moderne Wissenschaft so zögerlich, wenn es um Neues geht? Das ist ihr Job !!! =:-O Gruß Paulus7 :innocent:

Sie haben nachgedacht? :idea: Abgesehen davon: Paul, Du versuchst schon wieder, hier Inhalte der AT in den Thread einzuschmuggeln. Darum geht es hier aber nicht. Hier geht es um die Art und Weise wie man miteinander diskutiert und argumentiert, nicht um die Inhalte der Diskussion!

Hallo Andreas, Zitat Andreas: " Sie haben nachgedacht? " Ja eben !!! >:) --------- Du hast völlig recht. Ich werde hier im Thread, bei meinen nächsten Postings, sämtliche Inhalte streichen - und mich nur noch zu Formproblemen äußern. Gruß Paulus7 :innocent:

Welchen sozialen Auftrag hat die Archäologie denn? Dir zu sagen wie die Steine geschnitten wurden? Ich denke nicht. Zu aller erst sollen Archäologen sammeln und bewahren. Das ist der vorrangige Auftrag. Zusätzlich sollen sie sich mit den Objekten beschäftigen. Welche Fragen sie an die Objekte stellen ist, zum Glück, ihnen überlassen, da Forschung nunmal frei ist. Auch du kannst nicht verlangen, dass Forscher einer bestimmten Frage nach gehen. Forschung auf Bestellung funktioniert nur in soweit, dass der Staat oder eine Firma Forscher anwerben kann für bestimmte Zwecke, doch bleibt es Jedem selbst überlassen, ob er daran teil nimmt oder nicht. Die meisten Projekte entspringen dem Willen und der Idee der Forscher selbst. Achja der berühmte Elfenbeinturm. Darauf kann man ja kaum eingehen. Alleine Planung und Durchführung einer Grabung sind so sehr an Probleme des Alltags gebunden, dass dieser Vorwurf lächerlich anmutet. Wir sind eine Kaste? Innerhalb der Archäologie wird sich so sehr gestritten über verschiedene Forschungsmeinungen und, wie gesagt, Jeder entscheidet selbst was er macht. Diese individuellen entscheidungen widersprechen dem Kasten-Gedanken ganz grundlegend. Wieviel Archäologen kennst du persönlich, um dir ein Urteil zu erlauben?

Ja, zumindest die Experimentelle Archäologie.

Ich darf aber die Forscher auf bestimmte Mißstände hinweisen. Und wenn sie darauf nicht reagieren, dann kann man getrost feststellen, dass etwas faul ist. (Achtung!: Wortspiel)

Über den Rahmen von Konformismus hinaus wird bei euch sicherlich nicht viel diskutiert.

Hier lache ich das erste Mal.

Das kann man getrost feststellen? Sag nicht, du bist ein Verschwörungstheoretiker. Merkst du es nicht, dass deine Fragen sich anderen nicht stellen.

Hier lache ich das zweite Mal und zwar herzlich. Ich sage dir nochmals: DU HAST KEINE AHNUNG und machst dich wirklich lächerlich. Beantworte die Fragen: Wieviele Archäologen kennst du? Bei wieviel Konferenzen mit strittigen Themen warst du? Was verschafft dir diesen Einblick?

Meiner Meinung nach bringt uns diese Diskussion nicht weiter, warum? Nun schaut man sich die jüngere Geschichte in DE im Bereich der Archäologie an, so kann schon nachvollziehen warum LAH so kritisch ist. Während der NAZI Zeit hat sich die Archäologie nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Das mag Heute anders sein, trozdem muss sich die Archäologie den Vorwurf gefallen lassen, das hier die Vergangenheit noch nicht aufgearbeitet wurde. Ob man nun daraus Verschwörungsschlüsse für das Heute ableiten muss, naja, das bleibt jedem Selber überlassen. @LAH; Der Sinn der experimentellen Archäologie ist nicht etwas zu beweisen, sondern darzustellen ob die Theorien eines Archälogen richtig sind. Und wenn du dich mal eingehend mit dem Thema experimentelle Archäologie befasst, dann wird dir sehr schnell klar werden, das die Archäologen sicher keine eingeschworene Gemeinschaft ist :grin: Da wird zum Teil richtig kontrovers diskutiert… Ich habe genau wie p.h. den Eindruck, das dier nicht bewußt ist, was an Aufwand und Mühe in einer wissenschaftlichen Arbeit überhaupt steckt und durch welche Höhen und Tiefen man da erst gehen muss, bis man soweit ist um seine Arbeit öffentlich publizieren zu können… Mir geht es hier nicht in erster Line darum ob oder warum deine Ansichten falsch oder unsinnig sind, sondern das du erst mal versuchst mit der gleichen Akribie wie die die du kritisierst zu arbeiten. Ich glaube nämlich, wenn du dich erst mal eingehend mit dem Thema über längere Zeit tiefer befasst, das du auch noch ganz anderer Sichtweisen entwickeltst. Und ein Ärchäologe oder Wissenschaftler wird dich erst Ernst nehmen, wenn du genau wie er die grundlegenend Handwerkszeuge wisssenschaftlichen Arbeitens beherrscht.

Den Vorwurf gefallen lassen? Da Verweise ich gern auf Sylvia Diebner, die z.B. die Geschichte der deutschen Archäologen in Rom während der NS-Zeit bearbeitet. Sehr geschätzt wird auch die Arbeit von Bettina Arnold und Stephen Hodkinson oder Hansjörg Brem. Oder gute Werke wie: - “Hellenen, Germanen und wir”. Verstreute Stationen einer politischen Wirkungsgeschichte des Antikenvorbilds in Deutschland von Winckelmann bis Hitler. - Zur Lage der Geisteswissenschaften in Hitler-Deutschland. - Von Perikles zu Hitler? : Die athenische Demokratie und die deutsche Althistorie bis 1945 Wie belegst du übrigens deine Vermutungen? Oder wirfst du auch mit allgemeinen Vorurteilen um dich und guckst mal was du triffst. Was hier immer alles als Fakten über Archäologie und Wissenschaft verkauft wird, schockiert mich. Ein Buch von Däniken und die Einführungen von Hölscher, Sinn und Bergemann zu lesen, im Internet alle Wikipedia Artikel lesen und Reportagen im Fernsehen gucken, REICHT NICHT AUS. Die Menge fundierter Antworten geht hier inzwischen beinahe gegen NULL! - Alle Archäologen im 19. Jh. waren Ehrenamtliche. - Die Archäologen haben ihre Nazi Zeit nicht aufgearbeitet. - Wissenschaftler müssen sofort meine Fragen beantworten - In der Archäologie wird sich nur in einem konformistischen Rahmen gestritten. usw. Wer kennt hier wirklichen einen Archäologen? Wer war mal auf einer Konferenz? Wer hat sich mit Wissenschaftsgeschichte der Archäologie beschäftigt? Mir scheint gar niemand! Warum man dann nicht ernst genommen wird, darf einen nicht wundern!

@p.h. mir ging es in erster Linie darum, welches Bild in der “öffentlichen” Meinung aus dieser Zeit hängengeblieben ist. Sicher gibt es genügend Beispiele, dankenswerterweise hast du ja gleich einige aufgezählt, die sich damit beschäftigen. Nur kommt das nicht bei Denen an, die sich nicht mit dem Thema beruflich beschäftigen. Mein Einwurf sollte mehr in die Richtung gehen, das hier nicht offensiver von der Vergangenheit distanziert wird. Ein bisschen Eigenwerbung in der Sache in der Öffentlichkeit wäre sicher nicht schlecht. Das war mein Erklärungsversuch, warum einige hier an diese Verschwörungstheorien glauben. Scheint aber, so entnehme ich es deiner Reaktion, nach hinten losgegangen zu sein… Ich selber habe da schon ein differenzierteres Bild. Ich bin kein Archäologe, denke aber das ich auf Grund meiner Ausbildung und jahrelanger Tätigkeit, durchaus in der Lage bin Publikationen zu lesen und mit einigen Recherchen auch zu bewerten. Däniken, Hölscher, Sinn und Bergemann zähle ich eher zur “Unterhaltung” als zu einer ernst zu nehmenden wissenschaftlichen Publikation. Da fehlen zum Teil viele Merkmalen das solche Ausführungen wirklich ernsthaft als Dokumentation für wissenschaftliche Zwecke dienen können. Leztendlich ist es egal ob du Archäologe, Elektroniker, Physiker oder was auch immer bist, allen Bereichen gemeinsam ist, das für wissenschaftliches Vorgehen nun mal bestimmte Regel und Arbeitsweisen gelten. Bei einigen Herrschaften hier im Forum habe ich das Gefühl, das ja nicht nur die Archäologie, sonder generell alle Wissenschaftler, als verschworene Gemeinschaft, Wissen verdrehen, verstecken und falsch darstellen. Und scheinbar sind nur ein paar Auserwählte in der Lage die Botschaften der ET-Bauleiter zu entschlüsseln. Schlimmer noch die Wissenschaft würde am liebsten diese Auserwählten noch auf den Scheiterhaufen verbrennen, damit die Wahrheit nicht an die Öffentlichkeit kommt. Ich bin mir ziemlich sicher, wenn LAH sich ernsthaft länger mit seinem Thema “Kreissäge” beschäftigt, das er dann auch anderer Ansichten hat. Voraussetzung ist natürlich, ich starte neutral und schau mir die Beweise und Fakten an und versuche daraus die beste und einfachste Lösung zu finden. Nicht ich hab eine Lösung im Kopf und versuche nun alle Beweise und Fakten so zu interpretieren das am Ende nur “DIE LÖSUNG” herauskommen kann. Das aber wäre genau der Beweis, das man dann so arbeitet, wie er es der Wissenschaft vorwirft…

Entschludige meinen scharfen Ton in dem Post davor, aber wie ich aufzählte wird hier viel wirklich Unwahres vertreten und es werden Forderungen an die Archäologie oder die Wissenschaft gestellt, die sie nicht erfüllen soll, weil es nicht ihre Aufgabe ist. Innerhalb dieses Forums bin ich recht dünnhäutig, weil mein Berufsstand in einer Tour diskreditiert wird von Leuten, die, gelinde gesagt, völlig planlos sind und sogar unterhalb von Stammtisch Niveau agieren. Ich habe mich in den letzten Tagen sehr in diesem Forum engagiert, um das Bild der Archäologie als Wissenschaft ins rechte Licht zu rücken. Doch ich überlege, ob ich dies ab jetzt unterlasse, da man stets Pseudointellektuelle Sprüche von Elfenbeinturm, Kaste, Dogmatismus, Polarisierung etc. an den Kopf geworfen bekommt, aber KEIN einziges Argument. Kommt man mit einem einfachen Hinweis auf nicht reversible Ausschlusswahrscheinlichkeiten wird der Umkehrschluss mit Hilfe der Infinite Monkeys (hat er nicht so gesagt, aber ich helf ihm mal) gezogen, ohne zu verstehen, dass für Außerirdische auf der Erde zwei Affen zur selben Zeit dasselbe schreiben müssten (Man muss das Theorem recherchieren, um mein Bild zu verstehen). Das wird dann als Argumentation verkauft. Selbst einfachste Konzepte wie Ockhams Rasiermesser werden nicht verstanden. Ich werd nochmal die nächsten Tage gucken, was hier passiert, aber ich vielleicht verschwinde ich mal wieder für ein paar Monate. So genug ausgekotzt. Fazit: Sorry, dass ich dich so angegriffen haben.

G_G @p.b. schon vergessen und ich bemüh mich das nächste Mal mich klarer auszudrücken um solche Situationen nicht aufkommen zu lassen. Ich hoffe du dabeibleibst, denn leider hab ich den Eindruck, das die beruflichen Archäologen hier nur sehr selten auf die Post antworten (was ich gut nachvollziehen kann, bei manchen Antworten). Wäre aber schade, wenn das Forum einen solchen Verlust an "Fach"kräften hätte. :grin: So und nun mal ein Eigenlob für uns Beide :grin: Das ist doch ein Beispiel für gute “Umgangsformen und Netiquette”

Halllo, Zitat tkerwel: " Merkst du es nicht, dass deine Fragen sich anderen nicht stellen. " Zitat p.b.: " Selbst einfachste Konzepte wie Ockhams Rasiermesser werden nicht verstanden. " Wunderbar traumhafte Formulierungen. So schlicht und einprägsam. Sehr nett und freundlich. Und so aufmerksam gegenüber der Gegenseite … :b: Zum Inhalt sage ich - wie versprochen - hier jetzt nichts. Gruß Paulus7 :innocent:

Dazu steh ich, denn es ist ja ein Fakt, das nicht nur ich, sonder auch einige Andere, nicht auf diese Fragestellung kommen. Das ist eine Feststellung und ohne jede Bewertung… :innocent: es sein denn…>:] ups das wäre jetzt aber gegen Umgangsformen und Netiquette