Steinwerkzeug zur Bestimmung

@StoneMan

Bist Du sicher, dass 01 und 02 das gleiche Artefakt sind ? Wenn ich das richtig sehe ist die Rille rundum, oder ? Ansonsten sieht zumindest das Stück auf Bild 01 dem von Maggie ähnlich, aber bei Maggies Rillenbeil ( hoffentlich der richtige Terminus ? ) ist der Keil länger und reicht bis zur Rille. ( Da hat wohl der Automat gesponnen oder war falsch programmiert.  :stuck_out_tongue_winking_eye:) Hast Du eine Zeitstellung dazu ? Dein >>Klick<< funktioniert übrigens auch nicht. =:-O

Gruß

Kurti

@ Kurti, Bild  01 und 02 = selbes Objekt, hatte mich ebenfalls gewundert. O-Ton des Finders, “…hab nochmal ein paar Fotos gemacht”.

Der > Klick < war von mir versehentlich nicht belegt - sorry. Aber Gäste können ja dort keine Bilder sehen - vielleicht aber lesen: Artefakt oder Zufallsprodukt?

Den Finder habe ich angebeamt, ob er neue Infos zu dem Teil hat.

Spannende Teile jedenfalls.

Gruß

Jürgen

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Auch die Kritik, dass Fachliteratur, im Gegensatz zu den angelsächsischen Ländern, nicht einfach so kostenlos aus dem Netz zu saugen ist, verstehe ich nicht. Irgenwo hat das Netz eben seine Grenzen, dann muss man eben in eine Bib. , da hilft auch das bunte Wikipedia nicht mehr weiter.

Die Frage ist, wem man die Information zugänlich machen will. Beschränkt man sich auf Fachleute sind Bibliotheken ok, wenn auch nicht mehr zeitgemäß. Insbesondere wenn man man international arbeiten möchte.

Das Netz hat hier natürlich keine Grenzen, sondern der Wille die Informationen im Netz zu veröffentlichen.

Was man bei dieser Diskussion erkennen kann ist, dass es ein Interese von Laien gibt, die keinen Zugriff auf eine Fachbibliothek haben. In diesem Falle, scheint das Thema auch noch nicht (Ich sage jetzt einfach mal) populärwissenschaftlich aufgearbeitet worden zu sein.

Ich glaube, dass es die Pflicht ist, Forschungsergebnisse (nicht nur Archäologie) populärwissenschaftlich der Allgemeinheit zugänglich zu machen! Wissenschaft ist kein Selbstzweck und wird für alle gemacht und von allen bezahlt.

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@Hugin

Ich glaube, dass es die Pflicht ist, Forschungsergebnisse (nicht nur Archäologie) populärwissenschaftlich der Allgemeinheit zugänglich zu machen! Wissenschaft ist kein Selbstzweck und wird für alle gemacht und von allen bezahlt.

Sehr richtig. Es gibt ja bereits einige (wenn auch meist unvollständige im Enstehen begriffene ) Datenbanken.

Ich denke mal es liegt weniger am guten Willen und der Bereitschaft sondern mal wieder am lieben Geld.

Ich weiß ja nicht wie das mit den Tantiemen bei einer Buchveröffentlichung von Prof. XY einer Uni gehandhabt wird, aber ich ärgere mich jedesmal, dass ich seine Forschungsarbeit und sein Gehalt mitfinanziert habe und dann das Buch kaufen muß in dem er die Forschungsergebnisse veröffentlicht und dafür kassiert. Oder fließen die Erträge an die Uni ? Das wäre ja o.k.

Wenn ich früher am Reißbrett meine geistigen Ergüsse zu Papier brachte, dann war das zwar mein geistiges Eigentum, aber das Nutzungs- und Verwertungsrecht gehörte der Firma. Ich bekam ja dafür mein riiiiiesen Gehalt.

Was mich hier im Forum oft ärgert sind die “Zweiwortmeldungen” von ein paar abgehobenen Experten. Kein weiteres Wort darüber an welchen Kriterien man das erkennt und ein paar aufklärende Worte über Sinn und Zweck des Gegenstandes, was davor und danach üblich war, von was abgelöst oder warum nicht mehr üblich usw.usf.

Die zwei dahingeworfenen Worte klingen immer so wie: " Ich als der überragende Fachmann erkenne das auf den ersten Blick und wenn du so blöd bist und das nicht weißt dann belästige uns hier nicht. Geh in die Biblo und lies nach!"

Apropos “schlaue Bücher”, wo sind eigentlich die Erkenntnisse daraus ? Warum meldet sich keiner dieser Bücherwürmer und erklärt laut Bestimmungsbuch was, wann und warum ? Ich verrate es es Dir : “Es ist ohne Fundhorizont und Beifunde nicht möglich dieses Beil zeitlich begrenzt einzuordnen !” Warum sagt das keiner von den Experten ? Warum verrät uns Schrammel nicht weshalb er es in die jüngere Bronzezeit datiert und das Meller-Beil ins späte Neolithikum gehört ? Gibt es dafür Kriterien ?

In einer Net-Diskussion kann man auf ein Buch hinweisen und es als Quelle angeben, aber man sollte als Fachmann oder belesener Laie in der Lage sein mit eigenen Worten zu erklären was Sache ist. Bei meiner letzten Fernleihe habe ich 6 Wochen auf ein Buch gewartet. Da war die Forumsdiskussion längst gegessen.

Gut, ich reg mich ja schon wieder ab ! :-*>

Gruß

Kurti

@kurti

Ein sehr schönes Bestimmungsbuch ist in diesem Zusammenhang:

Äxte und Beile, Bestimmungsbuch Archäologie Bd 2, Deutscher Kunst Verlag

Der Buchtipp ist hier untergegangen, würde Dir aber sicher helfen. Ein prima Buch um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Schau doch mal auf Seite 68 oben nach. Da findest Du etwas über Rillenbeile. Das Buch hast Du übrigens, in einem Deiner Hyperlinks, selbst eingestellt, ohne es zu kennen.

@Hugin

Warum verrät uns Schrammel nicht weshalb er es in die jüngere Bronzezeit datiert und das Meller-Beil ins späte Neolithikum gehört ? Gibt es dafür Kriterien ?

Weil es sich um einen unstratifizierten Lesefund handelt und dieser Typ bis in die jüngere Bronzezeit läuft. Da datiert einfach das Jüngste.

Ich denke mal es liegt weniger am guten Willen und der Bereitschaft sondern mal wieder am lieben Geld.

Ich weiß ja nicht wie das mit den Tantiemen bei einer Buchveröffentlichung von Prof. XY einer Uni gehandhabt wird, aber ich ärgere mich jedesmal, dass ich seine Forschungsarbeit und sein Gehalt mitfinanziert habe und dann das Buch kaufen muß in dem er die Forschungsergebnisse veröffentlicht und dafür kassiert.

Ich publiziere die Ergebnisse meiner Forschungen unentgeltlich und übrigens auch im Netz.

Was die Zeitstellung anbelangt ist zumindest das Stück aus dem Museum in Halle ziemlich weit von Deiner “jüngeren Bronzezeit” entfernt. Was nicht heißen soll, dass es die da nicht mehr gab.

Die von Irminfried eingestelle Literatur kommt dem Fundort des Beils am nächsten. Lies doch einfach mal etwas zu der dortigen Datierung.

@Schrammel

_ Und was sollte jetzt das ganze Geschwafel ? Wo ist denn Dein weises Buch, welches Aufklärung über das Fundstück gibt ? _

Finde es doch selbst raus, anstatt nicht zitierbare Internetseiten zu lesen. Ist doch nicht meine Aufgabe. Du würdest es schon finden, wenn Du die von Dir verlinkte Literatur mal lesen würdest.

Was mich hier im Forum oft ärgert sind die “Zweiwortmeldungen” von ein paar abgehobenen Experten. Kein weiteres Wort darüber an welchen Kriterien man das erkennt und ein paar aufklärende Worte über Sinn und Zweck des Gegenstandes, was davor und danach üblich war, von was abgelöst oder warum nicht mehr üblich usw.usf.

Die zwei dahingeworfenen Worte klingen immer so wie: " Ich als der überragende Fachmann erkenne das auf den ersten Blick und wenn du so blöd bist und das nicht weißt dann belästige uns hier nicht. Geh in die Biblo und lies nach!"

Was soll ich sonst noch sagen, außer dass es ein Rillenbeil ist. Hat Dir doch die Grundlage zu Deiner Google-Orgie gelegt. Was willst Du eigentlich?

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@Schrammel

Was soll ich sonst noch sagen, außer dass es ein Rillenbeil ist. Hat Dir doch die Grundlage zu Deiner Google-Orgie gelegt. Was willst Du eigentlich?

Deine Antwort auf die Anfrage von Maggie ist angesichts Deiner eben gemachten Ausführungen einfach unbefriedigend.

@Schrammel

Fachlich richtig bezeichnet ist es weder ein “Schlägel” noch ein “Hämmerchen”, sondern ein Schaftrillenbeil- bzw. Rillenbeil. Richtig datiert es in die wohl mehr in die jüngere Bronzezeit und die Nutzung im Bergbau ist eine These.

Deine Antwort ist einfach mangelhaft und für Maggie total irreführend im Bezug auf die Datierung. Du nahmst nämlich auch Bezug auf die Antwort von “StoneMan” die Du zitiertest.

@StoneMan

…Das Teil ist sicher fertiggestellt aber gebraucht. Ich würde es als “Schlägel” bezeichnen. Vermutlich aus dem Bergbau. Zeitstellung (ohne Gewähr) Endneolithikum.

Alles andere von Irminfried und Meller-Beil haben wir “nach” Deiner Antwort erfahren.

Auf meine jetzige Kritik hin, warum Du nicht ausführlicher geantwortet hast mit Angaben wie z.Bsp, dass es die Beile nachweislich seit und mindestens bis gab und ein Lesefund nicht zuverlässig datiert werden kann, kommt die folgende Antwort von Dir.

@Schrammel

Weil es sich um einen unstratifizierten Lesefund handelt und dieser Typ bis in die jüngere Bronzezeit läuft. Da datiert einfach das Jüngste.

Ach näää !

Zudem erinnere ich mich, dass ich eine Arbeit verlinkt habe in der bezüglich der Eisenzeit noch von diesem Werkzeug die Rede ist. Mehr sog i nit !

Gruß

Kurti

Was denn für Tantiemen? :grin: Soweit ich weiß ist in der Regel das einzige Geld, das es für (geistes-)wissenschaftliche Publikationen gibt, das von der VG-Wort. Die Auflagen sind so klein, dass da einfach ansonsten nichts bei raus kommt. Das ist auch der Grund für die teils horrenden Preise der Bücher. Letztlich finanzierst du seine Forschung, aber nicht die Publikation seiner Ergebnisse. Die finanziert im Regelfall ein Verlag. Nicht wenige Doktorarbeiten werden sogar von den Autoren selbst für die Veröffentlichung bezuschusst, damit die überhaupt aufs gedruckte Papier kommen.

Dazu kommt, dass im Verursacherprinzip zwar geregelt ist, dass die Ausgrabungen finanziert werden müssen, aber nicht die Publikationen. So werden dann ganz viele Grabungen gar nicht ausgewertet oder eben als Master/Doktorarbeiten. Und du denkst doch nicht wirklich, dass Masterstudenten für ihre Arbeit bezahlt werden? :grin: Viele Doktoranden auch nicht. Die meisten über Stipendien.

Es gibt da natürlich Ausnahmen, ich würde da z.b. bei Meller annehmen,dass sich seine Ergüsse über die Himmelsscheibe von Nebra auch populärwissenschaftlich ziemlich gut verkaufen und er die Tantiemen einsackt, joa.

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@Pygmalion

Ich sprach nicht von Doktoranden, sondern eben von den Mellers und von solchen “Ausnahmen” gibt es einige. Natürlich läßt sich das populerwissenschaftlich besser vermarkten, aber die darin vermittelten Erkenntnisse hat der Autor über seine bezahlte Forschungstätigkeit erworben und sollte sie nicht für sich vermarkten dürfen. Ich erinnere hier z.Bsp. an die Autoren von Kalkriese. Herrn Meller muß man aber andereseits zugute halten, dass er dafür gesorgt hat, dass ausführliche Informationen über seinen “Meller-Teller” im Net veröffentlicht wurden.

Was Du ansonsten schreibst kann ich nicht beurteilen, aber ich glaube es Dir. Darauf ging ja auch meine Frage hinaus. Dennoch ist es traurig, dass einerseits die Veröffentlichung von Dokumentationen wohl Glückssache ist und ich andereseits das Dokumentierte teuer bezahlen muß. Meine und Hugins Kritik ging ja auch in Richtung  Bildungswesen in Deutschland insgesamt.

Gruß

Kurti

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Ich bin sehr dankbar für die vielen Informationen die hier über meinen Fund zusammengetragen wurden.

Iim Besonderen über den Reichtum an Details, über die mögliche Verwendung, Zeitstellung und die Vergleiche mit ähnlichen Artefakten.

Um so mehr erstaunt mich hier die Vermutung, die Öffentlichkeit, eingeschlossen mich, hätte doch schon nach den ersten Beiträgen genug gehabt.

Traurig.

Wer nicht mehr wissen will, kann doch einfach aufhören zu lesen und zu recherchieren.
Das Internet ist für viele Menschen wie mich die einzige und ständig verfügbare Wissensquelle.

Und so geht es leider vielen Menschen in meiner Altersgruppe. Fernsehen und die bunten Publikationen im Museum reichen mir persönlich leider nicht.
Also lasst euch nicht entmutigen.

Das maggiebeil :slight_smile: liegt jetzt wahrscheinlich in einer Pappschachtel im Archiv - für viele Jahre und wieder im Dunkeln, aber ihr habt geschafft, dieses schönes Artefakt aus unserer Vorgeschichte für kurze Zeit ans Licht zu bringen und das wenige darüber verfügbare Wissen zusammenzutragen.  Vielen lieben Dank nochmals dafür!

@Schrammel:

Ist das der Schrammel aus “Kottan ermittelt”?

@Hugin

Ist das der Schrammel aus “Kottan ermittelt”?

Meinst Du jetzt nur wegen dem Namen oder siehst Du da Parallelen ?

Nur wegen des Namens.

Wie in einem der früheren Beiträge dieses Threads angekündigt, hier die heute per mail erhaltene Einschätzung meines Ansprechpartners beim Landesamt:

"Bislang gibt es mehrere Datierungsmöglichkeiten: Endneolithikum (2800-2200 v.Chr.) Frühbronzezeit (ca. 2300/2200-1600 v.Chr.) Spätbronzezeit (ca. 1300-800 v.Chr.) Am wahrscheinlichsten ist eine frühbronzezeitliche Einordnung; wenn ich in Halle bin, suche ich mal Literatur raus.

Zu Bergbau in der Gegend: ich kenne nur den Kupferbergbau bei Bebertal, der aber - soweit man bisher weiß - deutlich jünger ist (ab früher Neuzeit). Dazu hat Ulrich Hauer in der Jahresschrift Haldensleben publiziert (haben wir aber nicht vollständig hier).

Zu den Erdwerken bei Barleben: bislang in dem Band “Pilotstudien” von Ralf Schwarz veröffentlicht; der Band ist leider in Heyrothsberge verschwunden."

@Maggie

"Bislang gibt es mehrere Datierungsmöglichkeiten:

…wenn ich in Halle bin, suche ich mal Literatur raus.

Dann kriegst Du höchstens noch das Mesolithikum und die Eisenzeit als Datierungsmöglichkeit dazu ! :stuck_out_tongue_winking_eye:

Gruß

Kurti

Moin,

@ Maggie, danke für den Nachtrag.

Es ist immer gut, wenn man seine eigenen Einschätzungen bestätigt bekommt oder auch nicht. Nur so kann man dazulernen.

Kein Wort zur Gesteinsart, Typologie/Bezeichnung oder Anwendung?

Gruß

Jürgen

Leider nein Jürgen. Man hat halt nicht soviel Zeit dafür, wie im Rest der Mail zu lesen war (habe nur den Teil der Mail wiedergegeben, der mit der Bestimmung des Beils zu tun hatte) aber es wurde mir ja weiterführendes in Aussicht gestellt. Hier ist Geduld gefragt, nicht gerade einer meiner Stärken. Das Forum hat hier ein Vielfaches an Informationen in kürzerer Zeit gebracht! Also werde ich euch wohl in Zukunft des Öfteren befragen :wink:

@ Maggie, das ist leider so. Wie sollen die auch genug Zeit haben. Von einem unserer östlichen Länder weiß ich, dass Personal reduziert wurde und sozusagen Zwangsversetzungen stattfanden. Da bleibt mitunter auch die Motivation auf der Strecke.

Was für uns tolle interessante Fundbelege sind, liegt anderenorts haufenweise in den Magazinen. Das hat allerdings auch schon mal die Folge, das man seine kleine Querschneide behalten darf.

So darf ich diesen kleinen Querschneider nach erfolgter Fundmeldung und Archivierung bei mir zu Hause aufheben.

Gruß

Jürgen

PS ich hoffe dieses OT schadet dem Thread nicht

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Finde nicht dass es stört, hätte aber seinen eigenen Thread verdient. Wunderschönes Teil, gratuliere! 

Ein Bekannter sagte mir mal, die besten Chancen so etwas zu finden ist kurz nach dem es geregnet hat. Hatte noch nie das Glück oder zu schlechte Augen.

Kannst Du mehr über diesen tollen Fund berichten? Ist doch die selbe Machart, wie dass Geschoss in “Ötzis” Schulter?

Moin Maggie,

die Gratulation gebührt natürlich dem Steini von damals, auch wenn die Herstellung für ihn eine Tätigkeit war, wie für uns heute der Weg zum Metzger.

Ein abgeregneter Acker ist durchaus nützlich. Die kleinen abgewaschenen Flintstücke sind besser zu sehen, als die mit Erde bedeckten. Viel Glück bedarf es dennoch.

Ob Ötzi so eine Querschneide an seinen Pfeilschäften hatte, ist mir nicht bekannt.

Hast schon recht, dieser querschneidige Pfeilkopf verdient einen eigenen Thread. Meinst Du denn es besteht allgemeine Interesse? Mal sehen, ich mache auch gerne etwas für ´eine einzelne Dame´ :wink:

Gruß

Jürgen