Neuvorstellung und Fragen zu Fund

Hallo Steinbeißer, Um wieder auf deine Fundfrage zurück zu kommen,könnte es sich nicht um Mandelsteine handeln? hast du sie mal gewogen?sind sie magnetisch? oder auf die harte Tour, mal einen zerbrechen und sich den Kern anschauen,evtl. kann man an Hand des Gefüges mehr bestimmen. gruß Eisenstein

Hallo Eisenstein, Sorry, aber was sind den Mandelsteine in der Geologie oder Archäologie? Bei Google finde ich dazu nur was zum den menschlichen Mandeln. Magnetisch sind sie nicht und wiegen tun sie beide exakt 17 gr. Aufbrechen möchte ich sie im Moment nicht, aber, ein Teil ist der länge nach seitlich etwas eingerissen. Dort sieht man keinen Unterschied zur äusseren Beschaffenheit. Wie die Teile demnächst aber mal in meiner Firma Röntgen lassen. Gruss Steinbeißer

Geologie-Vulkangestein ,schau mal unter Google,dort wirst du einiges finden,allerdings sind mir deine Kugeln doch sehr leicht für einen Stein 17 gr? ,wenn man bedenkt das ein 2€ Stück schon ca 8,5 gr. wiegt.Ich würd ein Stück der zerstörerischen Wissenschaft opfern,evtl. auch geschmolzener Kunstoff oder Gummi?für Stein finde ich es viel zu leicht. gruß Eisenstein

Schade, dass der Sch(t)einmetz nichts mehr sagt. Wo er doch die Dechselinterpretation, in vollkommener Unwissenheit, durch sein Bildchen bestätigt hat. Da ist deutlich die asymmetrische Schneide zu sehen. Auch bei dem “Längsbild” deutet sich das an. Lieber Sch(t)einmetz, ein “archäologischer” Dechsel definiert sich eben nicht nur durch seine Querschäftung. :smiley:

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Ich habe ein Problem mit Leuten wie Dir. Du hast keine Ahnung und blubberst überall mit. Das ist schon alles. Außerdem nerven mich endloslange Beiträge an, die trotzdem keinen Inhalt haben. :grin: Und jetzt sag doch mal was zum Fund, wenn Du kannst! :stuck_out_tongue:

Hallo Steinbeißer, Hallo liebe Foristen, ich lese hier schon länger mit und möchte, mich kurz vorstellen. Ich heiße Stefan und lebe in Sachsen. Auch wenn ich das Studium der Archäologie aus beruflichen Gründen eingestellt habe, versuche ich auf dem Laufenden zu bleiben und mich immer weiterzubilden. Besonders interessiert bin ich an der Prähistorie allgemein und jener Europas im Besonderen. Aufgrund meines handwerklichen Hintergrundes interessieren mich besondere vorgeschichtliche Werkzeugtechniken und die Lebenswelt der Menschen. Ich bin also kein Experte, hoffe aber mit meinen Kenntnissen bei der Recherche weiterzuhelfen und sinnvolle Diskussionsbeiträge ins Forum einzubringen. Ich finde es Schade, dass (oft neue) User interessante Threads aufmachen mit einem berechtigten Anliegen, mehr über ihre Funde zu erfahren und andere Foristen, die kaum einen sinnvollen Diskussionsbeitrag geleistet haben, sich ersteinmal beharken. Das könnt ihr machen, wenn wirklich ein paar Thesen zur Diskusion stehen. Ich denke, vielen unbedarften Findern für die das Forum vielleicht der erste Kontakt mit der Archäologie ist, wird ein falsches Bild von der Wissenschaft und ihren Protagonisten (das sind Experten und Laien!) geboten. Nichts gegen freie Interpretationen, aber die Beiträge sollten doch erstmal sachbezogen bleiben. Ich denke, die Themenersteller/innen sollten in erster Linie zur weiteren Recherche ermutigt und angeleitet werden, damit sie im weteren Verlauf gleichberechtigt an der Diskussion teilnehmen können. Unkommentierte Verlautbaren und Deutungen was etwas ist und was nicht wirken von “oben herab” und abschmetternd. Ideen sollten gesammelt und durch Quellen/Links untermauert werden. Dann kann man auch frei und ungezwungen diskutieren. Diese Persönlichen Auseinandersetzung erschweren aber ein systematisches Vorgehen und führen bei Themenerstellern und Lesern zu höchstem Verdruss. Nichts für ungut, das nur die Meinung von einem Neuen und nicht nur auf diesen Thread bezogen. So, Steinbeißer, zu den Funden. Die Ansprache als Beil trifft nach heute gebräuchlicher Terminologie erstmal zu. Bei dem Begriff handelt es sich um eine Artefaktgruppe, die weiter in Querbeile (Dechsel) und Parallel-(geschäftete) Beile unterteilt werden kann. Beile werden direkt oder indirekt (Zwischenfutter) geschäftet und werden von Äxten (im Neolithikum aus Stein oder Knochen) unterschieden, die immer ein Schaftloch besitzen. Das alles sind technische Begriffe innerhalb der Archäologie und haben mit den modernen Definitionen wenig zu tun und sagen auch erstmal nichts über die praktische Verwendung aus. Die Flache Unterseite und der trapezförmige Querschnitt in der Vorderansicht sprechen für mich auch eher für eine Verwendung als Dechsel. Hier gibts weitere Informationen: . Zur Zeitstellung kann ich nichts genaues sagen. Flachbreite Dechsel wurden durch die gesamte Bandkeramik genutzt und erst im Verlauf dieser allmählich von schmalhohen Dechseln ergänzt. Auch das Formenspektrum von D-förmigen über trapezförmig bis flachovalen Querschnitt schwankt gewaltig. Dechsel wurden auch von den Nachfolgekulturen bis ins Endneolithikum genutzt. Die Formen wandeln sich nur leicht. Eventuell könnte die Gesteinsart noch Informationen liefern, da in der älteren Bandkeramik Beile hauptsächlich aus importiertem Amphibolit aus Nordböhmen hergestellt wurden und erst später aus regional und lokal gewonnenen Gesteinsarten wie Basalt, Hornblende oder Wetzschiefer. Kannst du eventuell Aussagen zum Gestein machen (metamorph oder vulkanisch)? Ist eine Schieferung erkennbar? Sind größere Kristalle erkennbar und welche Form und Farbe haben sie? Zur verwendung von Steinbeilen und Dechseln gibt es schon lange heftige Diskussionen. Die These von der Verwendung als Pflugschar wurde schon in den 50ern widerlegt. Auch gab es einige Experimente ausgehend von der Überlegung, es handele sich um Holzbearbeitungswerkzeuge, was auch ethnografische Vergleiche nahelegen. Ein Experiment gibts zum Beispiel hier: . Zu den “Eiern” fallen mir zwei Optionen ein. Erstmal vermute ich, dass es sich um Artefakte handelt. Dafür spräche die fast gleiche Größe und Form. Die “Linien” (handelt es sich um Kerben?) ließen mich spontan an ein Werkzeug zum Feuermachen denken. Das schlagen von Feuerstein auf Markasit oder Schwefelkies, ein Eisensulfid, ist die einzige für Europa nachgewiesene prähistorische Methode Feuer zu machen und das seit dem Jungpaläolithikum (Jürgen Weiner, Harald Floss: Eine Schwefelkiesknolle aus dem Aurignacien vom Vogelherd, Baden-Württemberg. Zu den Anfängen der Feuererzeugung im europäischen Paläolithikum. Archäologische Informationen 27,1, 2004, S. 59-78.). Auch für das Neolithikum gibt es Funde: . Markasitknollen haben oft ein massiges Gefüge aus unterschiedlich großen Kristallen, verwittern und zerfallen an der freien Luft aber recht schnell. Daher war mein zweiter Gedanke, es könnte sich um Hämatit handeln (). Dieses Eisenerz wurde als roter Farbstoff in der gesamten Steinzeit genutzt. Das Verwitterungsprodukt heißt Rötel. Die Rotgelben Konkretionen auf der Oberfläche könnten Eisenoxid sein (z.B. Limonit, ein gelbes Eisenoxid). Es muss natürlich überprüft werden, ob es sich nicht um etwas natürliches handelt. Kennt jemand vergleichbare Funde? Das ruft alles nach einer eingehenderen Analyse. Als Ehrenamtlicher hast du im Landesdenkmalamt von Hessen sicher die richtigen Ansprechpartner. Ich bin gespannt, was dabei herauskommt. Hämatit, Rötel und Beile werden nicht selten in Siedlungen der LBK gefunden, waren aber auch gängige Grabbeigaben. Lagen die Oberflächenfunde dicht beieinander oder verstreut, was weißt du noch über den Fundplatz, wurde schon einmal gegraben? Ich freue mich auf eine gute Diskusion. Herzliche Grüße Stefan

Es ist kein Hämatit. Zitat…Flachbreite Dechsel wurden durch die gesamte Bandkeramik genutzt und erst im Verlauf dieser allmählich von schmalhohen Dechseln ergänzt…Zitat Ende und laufen noch über die Bandkeramik hinaus! :grin: Die Herkunft des Amphibolits aus Böhmen? Das ist auch nicht mehr so ganz neu. G_G Außerdem gibt es andere Vorkommen, die Böhmenthese ist doch etwas in die Jahre gekommen. Unbedarfte Finder? Die haben alle ihre denkmalfachliche Eignung nachgewiesen. Sonst dürften sie nicht suchen. G_G So und nun noch zu den Dechselformen, die sich bis zum Endneolithikum nur leicht wandeln: >:( ! Ohne Worte.

Warum? Hast du’s in der Hand gehabt?

[quote=“Duesendiskus”] Zitat…Flachbreite Dechsel wurden durch die gesamte Bandkeramik genutzt und erst im Verlauf dieser allmählich von schmalhohen Dechseln ergänzt…Zitat Ende und laufen noch über die Bandkeramik hinaus! :grin:
[/quote]
Das hatte ich angedeutet. H.D. Kahlke, Zur Entwicklungsgeschichte geschliffener, undurchbohrter Geräte aus Felsgestein nach Inventaren mitteleuropaeischer Gräberfelder mit Linienbandkeramik. Quartär 49/50, 1999, 111-120.

[quote=“Dues[/i] [/i]endiskus”] Die Herkunft des Amphibolits aus Böhmen? Das ist auch nicht mehr so ganz neu. G_G Außerdem gibt es andere Vorkommen, die Böhmenthese ist doch etwas in die Jahre gekommen.
[/quote]
F. Fediuk/A. Gabašová/J. Klomínský/P. Schovánek, The hornblende-plagioclase hornfels from the contact aureole of the Tanvald granite, northern Bohemia – the raw material for Neolithic tools. Bulletin of Geosciences 79/1, 2004, 63–70. O.k., von 2004. Gibts neue Arbeiten, Erkenntnisse, Untersuchungen an mitteleuropäischem Material - Zuordnungen zu anderen Vorkommen (Erzgebirge/Bayrischer Wald…)? Immer her damit!

[quote=“Duesendiskus”] Unbedarfte Fin][/b]der? Die haben alle ihre denkmalfachliche Eignung nachgewiesen. Sonst dürften sie nicht suchen. G_G
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Das war allgemein gesprochen und nicht auf Steinbeißer bezogen. Hast du dir mal ein paar ältere Posts in ‘Funde’ durchgelesen? Es gibt auch ne Menge Ehrenamtlicher, die noch Schüler sind und nicht in ner Universitätsbibliothek zur Welt gekommen sind.

[quote=“Duesendiskus”] So und nun noch zu den Dechselformen, die sich bis zum Endneolithikum nur leicht wandeln: >:( ! Ohne Worte.
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Flachbreite Dechsel aus Felsgestein werden bis in die frühe Bronzezeit genutzt. Natürlich ändern sich die Formen und Indizes, aber der Grundaufbau flache Ventralseite, Asymetrische Schneide bleiben i.d.R. erhalten. Spezielle Typologien für Dechsel ab dem Mittelneolithikum anhand derer man eine exakte Zeitstellung oder gar Kulturzugehörigkeit festmachen könnte sind mir noch nicht bekannt. Das >:( kannst du von mir aus den ganzen Tag machen. Wenn du so viel mehr weist, o Begnadeter, dann teile doch dein Wissen mit uns! Dann tut das Gehirn auch nicht mehr so weh. Ich wünsche euch einen wunderschönen Sonntag. Nutzt das schöne Wetter! Stefan

Ja, angedeutet hast Du viel.:smiley: Gesagt war alles allerdings schon vorher;-) Ich habe nicht behauptet, dass sich die Dechselformen bis ins Endneolithikum wenig wandeln, das ist nämlich Quark. Hmm, Michelsberger Dechsel , hat was>:( Ja. Da gibt es Einiges an Literatur. Such sie Dir doch raus. Als Herkunftsgebiete des Amphibolit kommen Kyffhäuser, Erzgebirge, Odenwald und Spessart in Frage. Ach so, natürlich habe ich die “Presskohle” vom Feld nicht in der Hand gehabt. Zu Hämatit wird sie aber deshalb trotzdem nicht. :grin: Ach so, die Links auf die Seite vom “Steinzeitspezialisten” lass doch bleiben. Der Urheber ist nicht so ganz “sattelfest”. Wenn es Dir reicht?

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Ja und nun mal etwas weniger Kommunikation sondern Fakten zum Stück lieber Scheinmetz. :smiley:

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:smiley:

Hallo Konfusius, danke für Deinen Beitrag! Er kommt dem am nächsten was für mich ein solches Forum wertvoll macht. Ich habe beim lesen (und dem lesen der in Bezug genommenen Quellen) wieder etwas gelernt. Danke! Hallo Duesendiskus, es wäre nett wenn Du ähnlich sachlich wie Konfusius agieren könntest, anstelle verbale Breitseiten abzufeuern, das wäre eine Bereicherung. Noch ein Wort zum Thema Respekt: ich würde es genausowenig wie Steinmetz mögen, wenn Du meinen Namen verballhornen würdest. “Hart in der Sache - weich zum Menschen” hat es mal v. Thun in seiner “Kommunikationsbibel” ausgedrückt - sehr zutreffend wie ich finde.

Hallo, Ich schließe mich den Worten von Tarkan an. Die Sachlichkeit in den Diskussionen sollte immer im Vordergrund stehen. Nur so kann ein Forum als seriös anerkannt werden. Ich habe schon in viele verschiedene Foren hineingeschaut und war manchmal entsetzt wie in manchen Foren miteinander umgegangen wird. Ich bin auch Mitglied in einem englischsprachigen Forum, dass sich mit 3D Techniken beschäftigt. In diesem Forum sind Amateure, Semi-Professionals und Professionals vertreten. Auch hier gibt es unterschiedliche Meinungen. Der Umgang dort ist sehr höflich und angenehm. Man hilft sich gegenseitig bei der Beantwortung von Fragen ohne den Anderen herabzusetzen oder zu beleidigen. Ich hasse selbsternannte Fachleute und Spezialisten, die versuchen ihre Meinung auf „Gedeih und Verderb“ durchzusetzen oder Ihr Wissen als die einzige Wahrheit sehen und wenn die nicht akzeptiert wird, mit unsachlichen verbalen Attacken reagieren. Mir ist es lieber wenn jemand beispielhaft sagt: „Nach meinem Wissensstand könnte dieses Objekt dieses oder jenes sein aber für eine endgültige Beurteilung fehlen mir die fachlichen Grundlagen. Auch eine gewisse Ehrlichkeit gehört zu einem höflichen Umgang miteinander. Ich könnte jetzt auch eine Vermutung zum Beil oder Dexel äußern, tue es aber nicht weil mir dazu die fachlichen Kenntnisse fehlen. KHA