Amulet mit Gravur, ca. 2000 v. Chr.

Material: quartzähnlicher Stein.

Na, wenn es denn ein quartz[sic]ähnlicher Stein ist, dann glaube ich auch nicht mehr an eine rezente Zeitstellung. Du bist ja echt beratungsresistent und suchst Dir nur die passenden “Bröckchen” aus. >:(

Und wie recherchieren sie? Welche Mittel nutzen sie? Melchior

@ wak:

Das verstehe ich nicht. Ich bitte um Erklärung. @ Melchior: Nun, ich nutze Google mit verschiedenen Kombinationen von Suchworten. Zunächst Bildsuche, dann Textsuche, auf Deutsch und auf Englisch (Englisch bringt bei solcher Suche mehr Ergebnisse). Finde ich auf diese Weise für mich neue (Fach-)Begriffe, lasse ich sie in eine veränderte Suche einfließen. Zusätzlich nutze ich MetaGer und wähle dort nur die wissenschaftlichen Suchmaschinen aus. Finde ich passende Datenbanken, zu denen ich mir durch Anmeldung Zugang verschaffen kann, werden die geflöht. Ich bin eigentlich ziemlich gut im Recherchieren. Aber die Suche nach Informationen zu diesem Stück hat mich nun schon viele Stunden gekostet – ohne befriedigende Ergebnisse. Gruß Barbara

Hallo RandomHH / Barbara, G_G Zitat RandomHH: " Das verstehe ich nicht. Ich bitte um Erklärung. " Wenn ich mal einspringen darf: Das ist nicht wirklich leicht zu erklären: Es gibt hier gelegentlich ein paar wenige Leute, die schlecht oder gar nicht zu verstehen sind. Davon darf man sich nicht beirren lassen, und muss einfach lächelnd darüber hinwegsehen. Das ist wohl das Beste, denn Strafantrag (o.ä.) stellen, oder zu Kerkerhaft verurteilen, geht ja schlecht. Die anderen User sind aber ganz ok., auch wenn es manchmal ganz schön hart zur Sache geht … :b: Zitat RandomHH: " Ich bin eigentlich ziemlich gut im Recherchieren. … " Das merkt man. Aber wenn sich selbst Sir Kurti nicht äußert, dann gibt’s da mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht viel zu finden, sodass wohl erst einmal nur die Gedanken weiterhelfen können. Zum Thema / Amulett: Auf jeden Fall ist es sehr hübsch und sehr sauber gearbeitet. Und wenn das tatsächlich Quarz(-ähnlich) sein sollte, dann steckt da unglaublich viel Arbeit drin. Daher die erste Frage: Kannst Du ausschließen, dass es Alabaster, Marmor, … oder etwas Ähnliches ist? Zweite Frage: Geht das Loch geradlinig durch? Welchen Durchmesser hat es ungefähr? Ist es richtig rund? Ist es glattwandig? Einen Hund würde ich eher ausschließen wollen. Erstens wegen der frontalen Darstellungsart. Zweitens wegen der Insektenbeine. Drittens wegen der Ohren. Es müsste schon ein extrem außergewöhnlicher Hund sein, der so lange Ohren so perfekt seitwärts ausstrecken kann. :slight_smile: Wenn überhaupt ein Säuger, dann wären ein Wüstenfuchs oder einige Nager-Arten mit ihren “Radartüten” sicher besser geeignet. Aber so richtig will mir das auch nicht in den Sinn … Ebenso würde ich einen fliegenden Skarabäus ausschließen wollen. Der müsste ja wenigstens noch irgendwo seine Deckflügel (Flügelschalen) haben. Da würde ein Falter (evtl. Nachtfalter) schon eher in Betracht kommen. Es gibt eine ganze Reihe von Faltern mit gedrungenen Körpern und ganz kurzem, dickem Kopf, der nicht übermäßig auffällt und durch die Reihe nebeneinanderstehender “Stacheln” (= “Fühler” = “Haarbüschel”) dargestellt sein könnte. Der Positiv-Abdruck sieht solchen Faltern noch ähnlicher als das Negativ. Aber: Soweit ich weiß hat keiner dieser Falter derart gerippte Flügel …. und auch die Form stimmt nicht ganz. Doch vielleicht sind die Rippen ja gar keine Rippen, sondern Streifen? Das hat mich auch auf den Gedanken gebracht, dass dem Motiv vielleicht eine pflanzliche Abkunft inneliegen könnte. Es könnte vielleicht eine Nuss mit zwei Blättern sein, oder eine ebensolche Beere, oder eine Palmenfruncht, oder … Zumindest sehen junge Haselnussblätter von der Seite den “Flügeln” recht ähnlich, weil sie anfangs stark gefaltet (“gerippt”) sind und sich erst später glätten und runden. Die “Beine” könnten irgendwelche Blütenreste, Ranken oder Samenstände sein … Auf jeden Fall könnte die Botanik ein weiteres Recherchegebiet sein. K:-) Das Stück hat auch auf jeden Fall eine gewisse Ähnlichkeit mit Ahura Mazda, aber auch mit dem ägyptischen Geier (zumindest von der Beinhaltung her, und ohne Oberteil) und mit der Sonnenscheibe von Astrofratz, was durchaus in Richtung Götter deuten könnte. Wobei ich es nicht so mit den Bienen(-göttern) haben wollte, weil die “Insektenbeine” dafür eigentlich zu lang sind … usw. Am besten gefällt mir immer noch die Arfinda-Erfindungs-Idee, dass der Träger des Amuletts dessen Fortführung darstellen könnte und beide somit ineinander zu einer Einheit verschmelzen. Das könnte vielleicht auf eine höherstehende Persönlichkeit als Träger hinweisen. Arfinda ist zwar ein Provokateur und Spaßvogel, aber ganz sicher kein dummer … 8) Vielleicht wurde das Stück jedoch wirklich nur als Siegelstempel genutzt, worauf der perfekte Abdruck schließen lassen könnte … Ich denke, dass die Materialfrage wesentlich genauer geklärt werden müsste, wenn Du weiterkommen willst. Besten Gruß von Paulus7 :innocent: PS: Zur Entscheidungsfindung sind meine Ergüsse sicher nicht übermäßig geeignet. Als Denk- und Rechercheansätze aber ja vielleicht / hoffentlich doch ein bisschen hilfreich … Viel Spaß beim Weitersuchen!

@ Paulus7a Danke für dein “Einspringen” und deine Überlegungen zum Thema. :wink: Vorweg: In einem von mir gefundenen Artikel wird aus akkadischen Briefen zitiert, die über die “behördliche” Bekämpfung von Heuschreckenplagen berichten. Ich habe die Autorin ausfindig gemacht (Professorin in London) und angeschrieben. Sie hat mich freundlicherweise an eine Kollegin, Spezialistin für altorientalische Siegel, verwiesen. Ich hoffe nun, dass diese zweite Dame ebenso hilfsbereit ist. Ich warte noch auf Antwort. Zur Materialfrage: “Quarzähnlich” ist wohl falsch, wie ich inzwischen zu wissen glaube. Ich kenne mich mit Mineralien nicht aus, aber es könnte doch Alabaster sein. Ich habe Referenzstücke gefunden, bei denen Oberfläche und Abplatzungen ein ähnliches Erscheinungsbild wie bei meinem Stück zeigen. Zur Bohrung: Sieht rund, gerade und relativ glattwandig aus. Durchmesser ca. 2 mm. Innen haftet noch Erde mit irgendwelchen Faserresten – wenn man die doch untersuchen könnte… Zur Darstellung: Nachtfalter und Motten habe ich auch schon recherchiert, aber keinen bedeutungsvollen Bezug zur Lebenswelt in der Region und Zeit gefunden. Botanik wäre ein weiteres Suchfeld, das ich mir vorerst aber erspare. Zur “Arfinda-Erfindungs-Idee”: Im Zusammenhang mit den von mir gefundenen Informationen zu drei katastrophalen Heimsuchungen durch Heuschrecken zwischen 1700 und 700 v. Chr. würde das (und ein von dir vermuteter hochrangiger Träger) Sinn machen. Die systematische Bekämpfung und deren Organisation war nur durch den Einsatz von Militär möglich. Vielleicht hat dieses Siegel den Träger als weisungsbefugt ausgezeichnet, zumal auch eine Massenflucht unter der Bevölkerung verhindert werden musste? Achja… das ist alles hochspannend – kostet aber viel Zeit. :wink:

Geht es dabei um die Hymne? http://oracc.museum.upenn.edu/cgi-bin/oracc?prod=srch&project=saa&seq=volume,ch\_no,designation&perpage=25&k0=sBasfVN&page=1&item=4&trans=en

Halt uns mal auf dem Laufenden. Übrigens darfst du gerne Namen nennen, bin doch sehr interessiert, wer an welcher Uni in London dafür ein Spezialist sein soll. Mir ist da nur Prof. Matthews bekannt, aber das ist ja ein Mann und keine Frau.

@ astrofratz: Nein, nicht um eine Hymne, sondern um verschiedene Briefe “behördlichen” Charakters. Z. B. des Statthalters von Quattunan und Briefe an den Großwesir in Dur-Katlimmu. Autorin des Artikels: Dr. Karen Radner (z. Z. in England) Expertin für altorientalische Siegel: Dr. Ursula Seidl Hier ist der Artikel für Interessierte: http://www.phase-nulleins.de/heuschreckenplagen.pdf

Hi RandomHH, G_G Zitat RandomHH: " Innen haftet noch Erde mit irgendwelchen Faserresten – wenn man die doch untersuchen könnte… " Kann man ja, aaaber … Das wäre wirklich spannend! (Denn wie eine Heuschrecke sieht mir das eher nicht aus) Zitat RandomHH: " Sieht rund, gerade und relativ glattwandig aus. Durchmesser ca. 2 mm. " Ganz schön eng für die Länge. Das muss nicht – könnte aber auf ein modernes Stück hinweisen. Im Zweifelsfall also bitte nicht zu sehr enttäuscht sein … Zitat RandomHH: " Achja… das ist alles hochspannend – kostet aber viel Zeit. " Oh ja. Leider. Ein Jedes hat seinen Pferdefuß … =:-O Also - Viel Glück beim Weitersuchen. Und wenn ich ausnahmsweise mal Astrofratz zitieren darf: Es wäre schön, wenn Du uns auf dem Laufenden halten würdest … Gruß Paulus7 :innocent:

Nachdem ich die “Kreissägen-Diskussion” kurz überflogen habe, sehe ich in einer Bohrung mit einem Durchmesser von 2 mm über eine Länge von 4 cm eigentlich kein Problem. :grin: Und ja, ich poste Ergebnisse, wenn es welche gibt.

Die von mir angeschriebene Expertin für altorientalische Siegel musste leider auch passen: “… Die ausgebreiteten Flügel zusammen mit den beiden Wellenlinien erinnerten mich zunächst an eine in Syrien und Mesopotamien übliche Flügelsonne, doch der Mittelteil mutet mich vollkommen fremdartig an. Ich wünsche Ihnen an anderer Stelle mehr Erfolg.” Tja, nun bin ich so klug als wie zuvor. :expressionless:

Naja ich will ja nicht sagen, aber ich habs ja gesagt LOL.

Hallo, das Halbkreis auf der Hinterseite ist mit der ägyptischen Hieroglyphen, das “Brot” sehr ähnlich. Wobei ich etwas gegen die Benennung als solcher habe. Es sollte eher Nahrung bedeuten bzw. das Ort aus der die Nahrung kommt bedeuten. Mit den schwarzen Feldern war das schwarze Schlamm und die hellen die Kanäle zu deuten. Das Amulett könnte als Erkennungszeichen für den Träger gedeutet werden. MfG ARFINDA1

Man könnte ja auch das deutsche U darin sehen für UNSINN.