4 Fragen :I

“mir haben aber viele gesagt das, dass sogut wei unmöglich ist, bei einer ausgrabung dabei sein zu können, ist das wahr?!” Ist natürlich nicht wahr, lass dich doch nicht verunsichern.

Hallo! Freut mich, dass ich dir helfen konnte. (Ach ja: Mein Lehrer hielt mich ja früher für verrückt, hat mir gesagt, ich sei “anmaßend”, doch warten wir mal bis zum Klassentreffen…!) Außerdem: Ein ehemaliger Schüler der Hauptschule, auf der ich war, hat auf der Gesamtschule das beste Abitur hingelegt! Denke daran: Du bist immerhin auf der Realschule! Und: Wenn du noch Latein, Altgriechisch oder bzw. und Italienisch usw. lernen möchtest (bitte verzeih mir, wenn es hier schon steht), kannst du ja, wie ich bald, zur Volkshochschule gehen, wenn du 16 bist. Ich habe mich erkundigt: Man kann dort auch das Latinum “nachholen”, und brauch noch nicht einmal das, was hier schon steht, und ich leider bestätigen muss: 5 Jahre Lernzeit. Warum unter anderen Seiten auch auf der des Arbeitsamtes steht, dass nur wenige Archäologen in ihrem Leben das Glück haben, einmal an einer Grabung teilnehmen zu dürfen, ist ja eigentlich klar, denn wie hier ja häufig genug steht, haben es Archäologen schwer, bei ungeeigneter Qualifikation eine Stelle zu bekommen, und die Arbeits-agentur möchte natürlich, dass alle arbeiten gehen, ist ja verständlich. Doch mich schreckt das nicht ab;-), ich hoffe und denke, dich auch nicht (Denke daran, was ich oben geschrieben habe!). Dann werde ich wohl, bevor ich arbeite, für die Abkürzung “Dr.” vor meinem Namen auch etwas tun müssen. (Danke an unbekannte Person, die mir in diesem Forum den Tipp gab!) Denn: Die Archäologie ist für mich das, was ich ohne sie nie hätte. Schöne Grüße, Viel Glück noch, Carter

Hay! Danke nochmals für deine Antwort! Das mit dem Latein wollte ich eh nacholen, denn ohne wirds wohl nur schlecht gehen. Wenn ich 16 bin fange ich (wenn ich glück habe) grade mit dem Abitur an und habe bis es wirklich dazu kommen würde zu studieren schon Kenntnisse, obwohl ich mir schlecht vorstellen kann, dass man ohne vollendeten Latein(kurs) überhaupt an einer Uni angenommen wird?! (2 Jahre arbeitslos oder kellnern ist nun auch nicht das wahre) Also, ist es wohl so das man ohne “Dr.” Titel keine große Aussicht auf eine “gute” Stelle hat??? Hab nämlich gehört, dass dieser Dr. Titel zu machen, wahnsinnig schwer ist! Jedenfalls hat mir deine Geschichte schon Mut gemacht, nicht aufzugeben!! Danke. lg, Chiyo

Irgendwie herrschen hier ziemlich viele falsche Vorstellungen. Zitat Carter: “Warum unter anderen Seiten auch auf der des Arbeitsamtes steht, dass nur wenige Archäologen in ihrem Leben das Glück haben, einmal an einer Grabung teilnehmen zu dürfen” Wenn das AA das wirklich behauptet, dann haben die noch weniger Ahnung als ich dachte. Man hat schon während des Studiums reichlich Möglichkeiten um auf Grabung zu gehen (mehrmonatiges Praktikum ist sogar Pflicht, wird meistens auf der Grabung absolviert), und nachher auch. BEFRISTETE Stellen gibt’s schon einige, nur hat eben nicht jeder Bock und/oder Möglichkeit, ständig auf Achse zu sein und von einem Job zum nächsten zu ziehen. Ausgrabung ist zwar schön, aber nicht jeder möchte sowas bis zur Rente machen, ist oft harte körperliche Arbeit und nicht so romantisch wie’s im TV immer aussieht. Viele schreiben lieber gleich nach ihrem Magister die Doktorarbeit und hoffen dann auf eine unbefristete Stelle, z.B. an einer Uni. (Soviel zu Chiyos Frage, und ja, natürlich ist eine Dissertation nicht einfach, sonst hätt’ sie jeder) Zitat Chiyo: “obwohl ich mir schlecht vorstellen kann, dass man ohne vollendeten Latein(kurs) überhaupt an einer Uni angenommen wird?!” Das Thema benötigte Sprachkenntnisse hatten wir doch schon soooo oft hier, wie kommst du nun auf sowas? Ein anderer Forumsmitglied hat’s doch ein Paar Zeilen weiter oben bereits geschrieben: Man braucht KEIN Latinum um sich für Archäologie einzuschreiben! Um sich für ein NC-freies Fach einzuschreiben, braucht man nur ein Abiturzeugnis, basta. Wenn überhaupt das Latinum verlangt wird (was in Zeiten Bachelor/Master immer seltener der Fall sein wird), dann hat man fast immer Zeit bis zur Abschlussprüfung (bzw. Zwischenprüfung im Falle Magister) um es nachzuholen. Latinum gleich zu Beginn des Studiums nachweisen müssen höchstens diejenigen, die Fächer wie klassische Philologie, alte Geschichte oder irgendwelche romanischen Sprachen usw. studieren wollen. Und selbst diese können sich auch ohne Latinum problemlos für’s Fach einschreiben, dürfen aber dann solange an keine Veranstaltungen teilnehmen (bis auf Anfängerkurse). Und nochmal in groß: Wer erst in ein Paar Jahren mit dem Archäologiestudium anfängt, wird aller Voraussicht (zumindest für Ur- und Frühgeschichte, die “archäologischste” Fachrichtung) KEIN Latinum brauchen. Wer’s trotzdem machen will, den will ich auch nicht davon abhalten.

Hallo! Natürlich brauchst du das Latinum nicht unbedingt, doch kann ich mir denken, wie hier auch schon oft bestätigt wurde, dass es einem sehr hilfreich sein kann. (Wenigstens hast du Französisch, ich hatte noch nicht einmal das, doch momentan lerne ich Spanisch.) Ich für mich möchte Latein ja auch lernen, weil ich die Sprache einfach schön finde. Außerdem könnte ich nicht damit leben, dass 5-10% der Menschen hier Latein lernen, und ich dann als Archäologin kein einziges Wort spreche! …und ein Wörterbuch habe ich mir auch schon gekauft… (Altgriechisch sowie Hebräisch wären zwar auch nicht schlecht, doch man kann ja nicht alles auf einmal.) PS: Die Arbeitsagentur hat auf www.berufenet.de so einige komische Dinge geschrieben, vielleicht kann sich ja einer der hier Anwesenden das mal anschauen. mfG Carter

Dass Lateinkenntnisse hilfreich (z.B. beim erlernen anderer Fremdsprachen) sein können steht außer Frage. Doch scheinen manche Leute, wie Chiyo, immer noch zu glauben, dass man ohne Latinum keinen Studienplatz kriegt. Mit diesem Mythos sollte man unbedingt aufräumen, sonst quält sich am Ende einer 5 Jahre lang durch Latein durch, und wählt andere (evtl. sinnvollere) Fächer dafür ab, nur weil er falsch informiert war. P.S. Carter: Will dich nicht enttäuschen, ich glaube immer noch, dass du die Wichtigkeit der lateinischen Sprache im archäologischen Beruf überschätzt. Die meisten vergessen’s ziemlich schnell nach bestandener Lat-Prüfung, da man es im Beruf so gut wie nicht braucht. Bis auf wenige Standardsätze und Äbkürzungen z.B. auf römische Grabsteine, diese lernst du wiederum nicht im Lateinunterricht sondern im Archäologiestudium. Wem’s aber langfristig Spass macht (denn am Anfang macht sowas immer Spass) solls machen, nur zu.

Guten Abend, Ich werde auch erst noch einmal suchen müssen, bevor ich die besagte Stelle genau nennen kann, doch als ich mit der ehem. Klasse beim BIZ war, habe ich sie mir ausgedruckt. Werde noch einmal nachschauen. Stand versteckt irgendwo, wenn ich sie gefunden habe, werde ich das hier schreiben. PS: Das, was ich in meinem ersten Beitrag hier geschrieben habe, war, wie ich später erläuterte, nicht so gemeint, dass Latein eine Voraussetzung sei. Aber da sie anscheinend außerhalb ihrer erdachten Pflicht Latein lernen wollte, habe ich es hier noch einmal genauer hingeschrieben. Und eines denke ich doch: Wenn die Fachkräfte der Universität vor einer Entscheidung stehen, und 2 in etwa das gleiche Zeugnis haben, werden sie wohl eher den nehmen, der (bessere) Kenntnisse in Latein und Griechisch hat. mit freundlichen Grüßen Carter

“Und eines denke ich doch: Wenn die Fachkräfte der Universität vor einer Entscheidung stehen, und 2 in etwa das gleiche Zeugnis haben, werden sie wohl eher den nehmen, der (bessere) Kenntnisse in Latein und Griechisch hat.” Meinst du etwa bei einer späteren Bewerbung? Naja. Du wirst es mir ohnehin nicht glauben, wenn ich dir sage, oftmals wird nichteinmal nach der Note der Abschlussprüfung gefragt. Wichtig ist dein Spezialgebiet, in welchem Thema du promoviert hast, wo du bisher gearbeitet hast, was für Nebenfächer du hattest, wo du bisher Praktika gemacht / gearbeitet hast, ob du ein Auslandssemester/Uniwechsel gemacht hast, wieviel du publiziert hast und ob du ausreichend Vitamin B hast. Ob du nun etwas bessere Latein/Altgriechisch/Hebräischkenntnisse hast wie deine Mitbewerber wird dem Arbeitgeber ziemlich am Hintern vorbeigehen. Glaubst du mir nicht? Macht nichts, da muss jeder selbst durch.

hi! welche sprachen werden denn bei einer bewerbung gerne gesehen? englisch ist klar, aber hat man auch was davon wenn man beispielsweise spanisch kann??? ich hab demnächst nämlich vor das zu wählen. ciao!

Hallo, wie gesagt, Sprachkenntnisse spielen bei einer Bewerbung eher eine untergeordnete Rolle, es sei denn natürlich man bewirbt sich im Ausland (oder bei einer Firma/Einrichtung die Projekte im Ausland durchführt). Es wird natürlich von einem erwartet, dass man sich durch die übliche Fachliteratur des eigenen Spezialgebietes problemlos durchlesen kann. Wenn man also sich mitunter mit den Kulturen der iberischen Halbinsel (dazu gehörten u.a. manche Keltenstämme,sowie natürlich bedeutende Kulturen des Paläolithikums, siehe die wunderschönen Höhlenmalereien z.B. in Altamira) oder Südamerikas beschäftigt hat, dann ist Spanisch (und Französisch sowieso) natürlich vorteilhaft. Wer Skythen mag der sollte Russisch können, wer Vikinger macht sollte eine oder mehrere nordische Sprachen können, Etruskerfreunde Italienisch usw. Aber es ist natürlich so, dass wenn man sich beim Magister oder bei der Diss sich viel mit solcher Literatur auseinandersetzen musste, so wird man sich zwangsläufig in dieser Zeit Lesekenntnisse in der Sprache angeeignet haben. Deshalb geht der zukünftige Arbeitgeber beim Bewerbungsgespräch davon aus, dass man’s kann. Man sollte Englisch natürlich GUT sprechen können, da es schon mal vorkommt, dass man Gelegenheit bekommt ein Vortrag auf Englisch zu halten. Meine pers. Meinung: Wer Chance auf Auslandssemester hat, sollte das auch als Sprachreise sehen, denn so lernt man die Fachbegriffe gleich mit.

Hallo! Also, ich habe mich mal erkundigt, und rausbekommen, dass man für best. Teile der Archäologie Latein braucht: Bei der Ägyptologie z. Bspl. braucht man Latein, wenn man sie als Haupt- sowie Nebenfach nimmt. Bei der Klassischen Archäologie nur, wenn man sie als Hauptfach nimmt. Und: Ich war selbst erstaunt. Schöne Grüße, Carter

Erstens: Wie ich schon zig mal erklärt habe, bis ihr soweit seit werdet ihr nur noch Bachelorstudiengänge anfangen können. Den Magisterstudiengang (auf den o.g. Infos zutreffen können, wobei das grundsätzlich von Uni zu Uni unterschiedlich ist - an Manchen Unis braucht man für Ägypto z.B. gar kein Latinum) gibt es bis dahin NICHT mehr. Und da die Bachelorstudiengänge eher allgemein konstruiert sind, werden die zu Beginn verlangten Sprachanforderungen auch sinken (das sieht man an den Bachelorstudiengänge, die es bereits gibt). Oft wird gar kein Latein mehr verlangt, manchmal statt Latinum eben nur noch “Lateinkenntnisse” (ist ein gewaltiger Unterschied). Welche Fremdsprachenkenntnisse für euch zutreffen werdet ihr erst erfahren, wenn die Magister/BA-MA Umstellung vollzogen ist. Und da du jetzt ausgerechnet klassische Archäologie und Ägyptologie ansprichst: Ja, was willst du denn nachher machen? Ich habe irgendwie den Eindruck gekriegt, dass es dir besonders an praktischer Grabungstätigkeit liegt. Dann bist du mit den beiden Fächern denkbar schlecht bedient. Klassische ist vor allem antike Kunstgeschichte, und Ägyptologie ist zum größten Teil Sprachen. Nicht umsonst wird Ägyptologie zum Teil zu den nichtarchäologischen Fächern gezählt, beispielsweise in manchen Bachelors. Mit keinem der beiden Fächer wird man reelle Chancen auf Grabungstätigkeit haben: Im Inland nicht, weil die UFG’ler dafür besser ausgebildet sind; im Ausland nicht, weil die Jobs in den meisten Fällen von den eigenen Landsleuten besetzt werden. Wer wirklich an Grabungen teilnehmen will, ist eigentlich nur mit der Ur- und Frühgeschichte gut bedient. Darum eine Bitte zum Schluss. Wenn man anderen Einsteigern Tips und Ratschläge geben will, dann ist das natürlich nett, aber man sollte sich schon sicher sein, dass das auch stimmt, und nicht einfach ohne Hinterfrage von Lehrern oder Internet übernommen worden ist. Wenn man z.B. so etwas seltsames auf der Arbeitsamtseite liest (oder es zumindest so versteht), dann kann man auch erst mal nachfragen ob das wirklich so stimmt, bevor man es an den nächsten weitergibt. Denn irgendwie häufen sich in letzter Zeit die falschen Gerüchte, das nützt niemandem der sich informieren will.

Hallo Carter, von der Volkshochschule rate ich Dir ernsthaft ab, was Latinum und Graecum angeht! Das kannst Du im Studium alles kostenlos machen! Das ist zwar viel auf einmal (Studienbeginn, alte Sprachen) aber wesentlich besser als ne Menge Kohle in der VHS zu lassen! Moderne Fremdsprachen machen da schon mehr Sinn, auch wenn der Anfängerkurs meistens miserabel ist (hab selbst an der VHS Französisch gelernt, die “Klasse” war bunt gemischt und deswegen das Niveau ungefähr auf Bodenhöhe) - ab den Fortgeschrittenen gehts bergauf, da sind dann nur noch Leute die wirklich lernen wollen und nicht nur die Zeit totschlagen und/oder neue Leute kennenlernen wollen. Dazu musst Du den Anfängerkurs natürlich schon gemacht haben. Also such Dir lieber eine moderne Sprache aus, die sind auch VERDAMMT wichtig für´s Studium (es gibt nichts ärgerlicheres als wenn das einzige Buch das man zu einem Thema findet in einer Sprache ist die man nicht versteht!) (naja gut, noch ärgerlicher ist es, wenn das einzige Buch das man DRINGEND für ein Referat braucht von einem wissenschaftlichen Mitarbeiter ins Forschungsarchiv entführt wurde und der es nicht mehr rausrücken will - da zahl ich doch gern 630€ pro Semester!!! :-|) Wichtig sind (neben Englisch, das brauchst Du auf jeden Fall!!) auch Französisch und Italienisch. Viel Vergnügen beim Lernen! Indy;-)