Ich benötige mal Hilfe von euch...

Hallo erstmal, ich bin neu hier und werde mich erstmal schnell vortellen bevor ich euch mit meinen Fragen überhäufe… Ich heisse Sascha, bin 31 Jahre alt, verheiratet und habe 4 Kinder. Ich habe einen Hauptschulabschluss den ich bei der VHS nachgeholt habe (dazu später mehr) und keine abgeschlossene Berufsausbildung. So… Hört sich generell schon mal übel an :slight_smile: Das ich nur den Hauptschulabschluss habe liegt daran das ich leider sehr oft umgezogen bin, in den letzten Jahren meiner Schulzeit hatten meine Eltern den göttlichen Gedanken mich nach Holland zu verschleppen. Yippieee :-/ Da kam ich natürlich schulisch nur schlecht klar, zwar lernte ich die Sprache schnell aber eine Sprache zu können und einen Holländer sprachlich zu folgen ist schwierig. Also bin ich mit 18 wieder zurück in mein geliebtes Osnabrücker Land gezogen ohne meine Eltern. Als erstes habe ich dort meinen Hauptschulabschluss nachgeholt was auch kein Problem darstellte denn ich war ja nicht generell Dumm. In den folgenden Jahren lernte ich meine Frau (während des VHS Kurses) kennen und zusammen bekammen wir 4 Kinder. Nun, die Mäuler wollen essen und da ich dachte ich bin der Familienmensch kümmere ich mich mal um meine Kiddies. Hilfe durch meine geschwister oder Eltern gabs keine. Also habe ich mal hier und mal da gejobbt um uns etwas über Wasser zu halten. Alles in allem waren es nur Helferjobs denn ohne Ausbildung gibs ja nichts Vernünftiges. Ich hatte auch mal zwei Ausbildungen angefangen aber diese auch schnell aus verschieden Gründen wieder abgebrochen. Ich bin immer noch verheiratet und meine Frau und ich haben es absolut Satt so ein Leben weiter zu verfolgen. Sie macht dieses Jahr ihren NAKurs und wird vorraussichtlich nächstes Jahr ihr Studium beginnen. Tatsache ist das ich immer Archäologie studieren wollte und ich auch gern alles dafür tun würde. Also bin ich zum Entschluss gekommen entweder mein Leben von Grund auf an zu ändern oder die Flinte ins Korn zu werfen. Da mir Aufgeben nicht liegt und ich verlieren nicht ausstehen kann ist nun meine Frage ob ich durch eine “Beagabtenprüfung” Zugang zum Archäologie Studium erhalten kann. Nicht das ihr mich falsch versteht und denkt da ist wieder ein Träumer… nein, ich habe durchaus das Wissen und mir fällt das lernen auch nicht schwer, dabei ist es egal ob es in englischer Sprache ist oder in deutscher. Ich kann nur leider nicht diese Nicht-Abiturienten Kurs machen da ich dafür keine Zugangsberechtigung habe. Ich habe auch nicht die Möglichkeit einen Abikurs zu machen denn dann würden wir ziemlich Arm aussehen für mindestens 1 Jahr. Ich habe mich also in Sachen BAFöG schlau gemacht und denke das wenn ich diese Prüfung machen könnte sich mein und auch das Leben meiner Familie ändern würde und zwar deutlich zum Besseren. Naja, nun kommt ihr ins Spiel… ich bin gespannt ob jemand von euch da Erfahrungen hat und mir weiterhelfen kann? Welche Universitäten kommen für mich in Frage? Was wird an Grundwissen verlangt bei einer solchen Prüfung? Gibt es überhaupt noch diese Prüfung? Gibt es evtl. Möglichkeiten im Ausland zu Studieren um meine Ziele zu erreichen wenn es hier nicht möglich ist? Achja… eines noch… ich liebe die Geschichte, die Archäologie und andere Kulturen. Ich würde so ziemlich alles dafür tun um dieses Ziel zu erreichen. MfG Sascha

[i]

[/i]Auch deine Familie dafür auf’s Spiel setzen? Ich bin jetzt einfach mal ehrlich, auch wenn es vielleicht nicht das ist, was du hören willst. Du hast schon eine recht ungewöhnliche Familiensituation für dein Alter. Vier Kinder, keine Hilfe durch Geschwister oder Eltern, und deine Frau fängt jetzt ein Studium an. Was an der Gesamtkonstellation möglicherweise problematisch sein könnte, brauche ich doch nicht aufführen, oder? Ich bin grundsätzlich ein Vertreter davon, dass jeder seine Ziele und Wünsche verwirklichen soll. Aber du bist noch jung, und könntest dieses Ziel auch später noch verwirklichen. [i]

[/i]Ich will dich nicht entmutigen, aber so ähnlich sieht die Jobsituation in der Archäologie aus. Der Arbeitsmarkt ist beschissen, die meisten Jobs sind befristet (oftmals Grabungsjobs über den Sommer, im Winter muss man dann schauen, wo man bleibt), halbtags oder zumindest schlecht bezahlt. Um Chancen auf Job zu haben muss man örtlich flexibel sein, das ist man mit 4 kleineren Kindern eher nicht.

Wegen Geldnot ist einjähriger Abikurs nicht drin - aber wegen einem fünfjährigen Studium machtst du dir keine Gedanken??? Nur mit Bachelor-Abschluss hat man ziemlich schlechte Karten, selbst der Master reicht meist nicht für halbwegs ausreichend bezahlte unbefristete Stellen, Promotion ist eigentlich ein Muss. Das wären Minimum 8, realistischerweise 9-10 Jahre, in denen du mit studieren/promovieren beschäftigt bist und sehr wenig Geld in der Tasche hast. [i]

[/i] Ich habe keine Zweifel, dass du das Studium schaffen würdest. Ich frage mich nur, ob du die Chancen, die ein Archäologiestudium dir bieten würden, wirklich realistisch einschätzt. Kaum ein anderes Berufsbild wird so durch die rosarote Brille betrachtet wie die Archäologie. Es ist ja gut und richtig, dass du so bald wie möglich eine Berufsqualifikation (sei es Studium oder Ausbildung) machen möchtest. Nur hast du ja eine gewisse Verantwortung und solltest bei der Entscheidung auch die Perspektive berücksichtigen. Du bist dir deiner Motivation sehr sicher, machst dir aber anscheinend nicht allzuviele Gedanken, ob das ganze realistisch und machbar ist, ohne dass deine Familie darunter leidet. Vor allem solltest du in der Lage sein, deinen Kindern etwas zu bieten - es darf einfach nicht sein, dass sie zu kurz kommen, nur weil du deine persönliche Verwirklichung an erster Stelle setzt. “Ich lebe meinen Traum und deshalb wird alles toll” ist zwar eine nette Vorstellung, macht aber keine 6-köpfige Familie satt und glücklich. Ich würde mich an deiner Stelle überlegen, ob in Anbetracht deiner Verantwortung als vierfacher Familienvater eine Berufsausbildung (bei der man vom Anfang an Geld verdient, wenn auch nicht üppig) für irgendein halbwegs vernünftigen Job jetzt nicht die bessere Entscheidung wäre. Kannst dich ja trotzdem mit Archäologie beschäftigen und als Gasthörer Vorlesungen besuchen. Sorry wenn ich jetzt direkt war - ist auch nur meine persönliche Meinung. Aber lieber vorher etwas mehr drüber nachgedacht als nachher etwas bereuen.

Hey, Kritik ist gut… allerdings kannst du heute arbeiten als was du willst, du bekommst niergends genug Geld um eine 6 köpfige Familie zu ernähren. Ich denke das Archäologie auch nicht als Geldeinnahmequelle dient Archäologie soll mich in erster Linie wieder aufbauen weil ich nun mal die Geschichte liebe. Alternativ kann man als weiteren Studiengang auch Geschichte im Lehramt nehmen. da ist die Bezahlung zwar auch nicht prall aber auch nicht schlechter als bei anderen Jobs. Wenn ein mensch nichts mehr hat an dem er sich auch selbst noch erfreuen kann ist das leben nicht lebenswert und bei aller Liebe zu meinen Kindern (für die ich jederzeit durchs Feuer gehen würde) irgendwo muss ein Mensch auch seine Intressen verfolgen und vieleicht bin ich jetzt noch in deinen Augen jung aber dummerweise werde ich nciht jünger sondern älter und in 20 jahren will mich kein Arsch mehr in irgend einen Job aufnehmen. Nicht wenn du die Welt realistisch betrachtest. Der Abikurs dauert 3 Jahre und wird von keinen Amt gefördert, zu dem bin ich wenn ich das Abi nachhole leider nicht berechtigt BAFöG zu erhalten. Beim Studium sieht das anders aus… anderes Gesetz. Soweit habe ich mich schon erkundigt. da ich in den letzten 13 jahren genug von der realen Wirtschaftssituation und auch von meinen eigenen Erfahrungen und Charakterzügen lernen konnte bin ich einfach zu dem Entschuss gekommen das es sinniger ist etwas zu machen was einen Freude bereitet als irgendwann zum Psycho zu mutieren. Das macht mir persönlich grössere Angst. Wie ich schon weiter oben erwähnte würde ich auch gern einen paralellen Studiengang in Sachen Lehramt (Geschichte) mit machen denn ich wurde damals durch meinen Geschichtslehrer in Holland so geprägt das ich gern den Leuten die geschichte näher bringen möchte aber nciht auf langweilige Art sondern auf eine Art wie er es tat. Da dachte man zeitweise wirklich das man neben Napoleon steht und nur darauf wartet das Schlachtfeld zu betreten oder an der Seite Columbus´ schippert und neue Welten endeckt. In meiner ganzen Schulzeit habe ich nie so einen Lehrer wie den nochmal gesehen… Der war geboren um zu Unterricheten. Okay, ich schweife da jetzt vom Thema ab, um es auf den Punkt zu bringen es wird für mich keine Alternative geben vor allem nicht in dem Bereich Ausbildung. Vor 6 jahren war das noch anders, da hätte ich evtl. noch als Grabungstechniker eine Ausbildung machen können. Aber auch da hatte ich schon die Vorrausetzungen dafür nicht auf dem Papier. Und wie vor 20 jahren ist es nicht mehr das du deine 3 Monate Probezeit machen kannst und die dich anhand der leistungen die du erbracht hast einstellen. Heute zählt nur das was du auf einen formellen Papier stehen hast. Aber danke für deine Offenheit, du hast dich wenigstens mit dem Text beschäftigt. :slight_smile: Falls du dennoch Ideen haben solltest die mir weiterhelfen könnten dann sag Bescheid.