Archäologiestudium ! Welche sprachliche Voraussetzungen ?

halli hallo, ich würde gerne nach dem abi archäologie studieren! ich hab zwar noch ein bisschen hin (bin jetzt in der 10) aber das thema hat mich schon immer fasziniert … ich würd jetzt gerne wissen, ob die sprachen, die ich gerade in der schule lerne, später für ein studium ( am liebsten in vorderasiatischer oder klassischer archäologie )ausreichen???ich lerne englisch, italienisch und latein! ich hab auch gelesen, dass altgriechisch und französisch wichtig sind!? vllt gibt’s ja jemanden der mir die fragen beantworten könnte:-) ich hab auch schon mal hier das forum durchstöbert, aber da ist so viel auswahl …vllt hab ich den passenden beitrag einfach nur übersehen:-(wär auch schon genug, wenn mich jemand auf passende einträge aufmerksam macht …hab selber auch schon einiges informatives gefunden, aber eben nichts wirklich konkretes… ich sag jetzt schon mal danke :slight_smile:

Ich denke, Deine sprachlichen Voraussetzungen sind recht gut, denn das ist mehr, als viele andere vor Studienbeginn können. Französisch könnte allerdings zusätzlich noch sinnvoll sein, da es doch einiges an Literatur, besonders in der Ägyptologie auf Französisch gibt und das nicht unbedingt in einer Übersetzung vorliegt. Ansonsten überlasse ich noch anderen das Wort, da meine Informationen eventuell nicht ganz auf dem neuesten Stand sein könnten. Ich denke aber, daß sich mit der Grundlage von Latein andere romanische Sprachen wie eben Französisch einfacher zu lernen sind als andersrum, d.h. mit der Grundlage von Französisch Latein lernen. Die sprachlichen Anforderungen liegen an den meisten Unis auch so, daß man zwei Fremdsprachen beherrschen sollte, wovon eine eben eine moderne Fremdsprache sein muß und eine alte Fremdsprache. Wenn Du jetzt erst in der zehnten Klasse bist und etwas Zeit hast, kannst Du ja mal einen VHS-Kurs besuchen, um Französisch zu lernen. Für die Grundlagen ist das ganz in Ordnung und dann halt zuhause weitermachen, damit es nicht zu sehr auf “Urlaubsvokabular” beschränkt ist. Dann wäre während des Studiums “nur” Altgriechisch zu lernen, sollte das vorgeschrieben sein und natürlich noch ein paar andere tote Sprachen, die sich aber je nach Studienschwerpunkt unterscheiden. Hoffe, dennoch etwas geholfen zu haben. :slight_smile:

Elodie hat das meiste schon gesagt. :slight_smile: Altgriechisch ist tatsächlich wichtig, meistens sogar Voraussetzung für den Bachelor oder Master, soweit ich weiß. Je nachdem, in welche Richtung du dann gehen willst (was sich ja meistens erst recht spät im Studium herausstellt), brauchst du dann die entsprechende Sprache (während dem Studium natürlich auch, aber da kann man sich meistens um die Themen herumschleichen, wo es nur Literatur in der Sprache gibt, die man gerade nicht versteht). Das kann von Italienisch über Französisch zu Russisch, Arabisch oder Türkisch gehen. Im Grunde muss ein Archäologe recht sprachbegabt sein, um sich in Kürze die für ihn relevante Sprache anzueignen. Das klingt schwierig, aber Leseverständnis zu erlangen ist in den gängigen Sprachen eigentlich recht leicht. Vor allem wird es mit jeder Sprache leichter :wink:

Nun macht mal halblang! Der Threadersteller hat noch nicht gesagt, welche archäologische Fachrichtung er einschlagen möchte. Wenn’s Ur- und Frühgeschichte (das, was die meisten unter “Archäologie” verstehen) sein soll, dann braucht er sicher seine Zeit nicht mit Altgriechisch verschwenden. Und voraussetzung für’s BA-Studium ist es bestimmt nicht…

Καὶ σὺ τέκνον Cernunno!

Ich studiere B.A Vfg und muss keine Sprache können außer Englisch und eine weitere Fremdsprache. Lg ayday

Pauschal kann man sagen: je mehr Sprachen man kann, desto besser. Für Vfg reicht in der Regel Latinum, Englisch und eine weitere moderne Fremdsprache. Für Klarcho ist Latinum und Graecum meist vorgeschrieben, dazu auch Italienisch und Französisch, und wenn man sich auf die griechische Kultur spezialisiert, auch Neugriechisch und evtl. sogar Türkisch (man denke an die Grabungen in Troja etc…). Wenn man sich für andere Regionen interessiert, muss man sich natürlich auch sprachlich damit beschäftigen. Wer afrikanische Archäologie betreiben will (z.B. in Köln) sollte denn auch die entsprechenden Kenntnisse mitbringen. Das hat auch praktische Vorteile, nicht nur zum Lesen der Literatur, sondern auch, dass man sich dort im Land einfach zurecht finden kann. Wenn man die traditionellen Schulsprachen Latein, Englisch und Französisch beherrscht, kann man sich gut an das Archäologiestudium herantrauen. Alle weiteren Sprachen kann man auch später noch lernen…

Doch, sie hat eine spezifische Richtung genannt: am liebsten klassische oder vorderasiatische (was die anderen natürlich nicht ausschließt, schon klar)…da ich klassische studiere, habe ich mich natürlich sofort drauf gestürzt :wink: Schließlich war ich nicht die letzte, die dazu was gesagt hat :slight_smile: Bei der vorderasiatischen braucht man natürlich auch kein Griechisch, da war ich mir anfangs aber nicht sicher. Allerdings muss man auch da alte Sprachen lernen. Voraussetzung fürs Studium ist fast gar nichts, für die Abschlussprüfung aber schon (vielleicht hast dus auch so gemeint, dann vergiss den Satz), und wenn es nur “Kenntnisse” (statt Graecum/Latinum) sind. Allerdings variiert das ja auch von Uni zu Uni. Manchmal sind sie ja auch Voraussetzung für den Master.

Ich denke, und daher auch der oben genannte Tip von mir, daß man einfach möglichst viele moderne Sprachen lernen sollte, wenn man die Möglichkeit hat, damit man sich im Studium dann verstärkt auf die speziell geforderten Sprachen, Dialekte, etc. konzentrieren kann. Daher auch mein Tip, Französisch vielleicht in einer Volkshochschule zu belegen, damit die Grundlagen da sind und dann halt zuhause Fachvokabular bzw. Vokabular, das über dieses “Ich hätte gerne ein Baguette!” hinaus geht, lernen. Das passive Verständnis von Sprachen kommt auch recht schnell, wenn man sich ein bißchen bemüht. Obwohl ich beispielsweise nie Italienisch gelernt habe, bin ich immer wieder überrascht, wie viel ich von einem Text verstehen kann. Oder daß ich keine Probleme habe, schwedische oder norwegische Texte zu lesen, weil ich vor einiger Zeit Dänisch gelernt habe. Mit Latein fällt jedenfalls ein großer Brocken weg, wenn man das schon in der Schule gelernt hat. Mittlerweile ist das zwar, je nach Fachrichtung und Hauptfach/Nebenfach nicht mehr überall Pflicht, aber es erleichtert vieles. Ich habe in der Schule leider kein Latein gelernt und studiere auch nichts, bei dem es von der Prüfungsordnung vorgeschrieben wäre, aber schon bei so etwas wie Musikwissenschaften merkt man, daß es besser wäre, man könnte es, wenn es in den Bereich frühe Kirchenmusik, Notationen, Erklärungen, etc. geht. Dort, wo ich studiere, ist es für das Hauptfach gefordert, im Nebenfach nicht. Inhalte sind aber zum Großteil gleich, wobei mal als Nebenfächler aber die Veranstaltungen umgehen kann, in denen auf Latein großen Wert gelegt wird. Was mich jetzt aber interessieren würde: Mit der Umstellung zum Bachelor-System, wie haben sich da denn die Sprachkenntnisse geändert? Also das, was z. B. bis zur Zwischenprüfung verlangt wird? Ist das weniger geworden? Klar, eine deutschlandweite Antwort gibt es nicht, mich würden da auch eher die Unis interessieren, an denen ihr seid. Ob sich da groß etwas verändert hat. Lohnt sich beispielsweise ein Bachelor in archäologischen Fächern oder sollte man da von Anfang an auch den Master anstreben, da der Arbeitsmarkt das fordert?