Hallo,
der Thread mit dem Superfund ging an mir vorüber.
Ein tolles Stück, sowohl vom Gestein ausgehend und wie schon an anderer Stelle erwähnt durch die nicht fertig gestellte Bohrung noch um einiges interessanter. Diese Scheibenkeule dürfte wohl irgendwo dem Neolithikum zuzuordnen sein.
ich schick euch gerne noch die Rückmeldung zu meinem “SCHÖNEN” von Eric Biermann, das OK dazu hat er mir gerade gegeben.
“… der Spitzname ist gut gewählt :-). Ich denke Sie liegen ganz richtig mit Ihrer Einschätzung. Da es sich um ein Halbfabrikat handelt, wäre aber natürlich nicht auszuschließen, dass die Durchlochung (da auch die andere Seite bereits vorgepickt wurde) beidseitig geplant war (“b”). Das ändert aber nicht wirklich etwas an der Datierung. LBK/SBK passt ganz, ein Siedlungszusammenhang ist auch anzunehmen (man benötigte eine eher ortsfeste “Bohrmaschine”). Warum die Bohrung (technisch handelt es sich allerdings um einen Schleifvorgang) dann nicht fertiggestellt wurde, wird wohl leider ein Rätsel bleiben.”
Im Anhang hat er mir noch Vergleichsbilder zugesandt.
Der “Siedlungszusammenhang” wurde nun bereits mehrfach vermutet, das finde ich genial.
Annelinde schrieb:
Hallo Kurti, du bisd ausm Woid? Is ja nett!
Hallo Annelinde,
nein, ich bin kein “Waidler-Seppi”, sondern auch ein “Saupreiß” aus Köln. Ich habe ein “fesches, bayerisches Madel” aus “Ostpreußen” in “Oberbayern” geheiratet und wohne seit dem in Bayern. Auf meine alten Tage bin ich als “Einödi” im “Boarischen-Woild” gelandet. Komisch ist, dass sie sich “Waidler” nennen, aber den Wald mit “Woild” bezeichnen. Das ist aber nicht das einzige komische hier, wie Du sicher selber weißt ! “Mia san mia”, ist sonst nirgendwo ausgeprägter! Ich habe mich aber hier gut “zammgrauft” !
Das mit dem Andesit aus dem Bayerischen-Wald hast Du ja jetzt gelesen.
Ich lese gerade bei Wikipedia, dass es mit Gräbern der Altheimer-Kultur düster aussieht.
_ ZITAT: _
_Gräber der Altheimer Gruppe sind kaum bekannt. Es wird davon ausgegangen, dass ein Großteil der Bevölkerung auf eine Art und Weise bestattet wurde, die heute nicht mehr nachweisbar ist. In Ergolding-Fischergasse wurde das Hockergrab eines Mannes und in Stephansposching zwei Hocker- und eine Brandbestattung gefunden. ENDE _
@kurti
vage kann ich mich noch an Endneolithische Scheibenkeule erinnern.
Wie gesagt die zeitliche Zuordnung ist bei Lesefunden dieser Art oft nicht gesichert.
Meine bislang aufgelesenen Scheibenkeulenfragmente schweben zwischen den in Oberbayern bekannten neolithischen Kulturstufen.
@Annelinde
das Dokument lässt sich leider nicht öffnen
Wenn man es mit der rechten Maustaste anklickt und “Link in neuem Tab öffnen” wählt, kann man es mit dem sich öffnenden Fenster öffnen und/ oder speichern.
Es macht Sinn dies zu tun, weil noch eine weitere Keule ohne Bild beschrieben wird.
jetzt hab ich mein Profilbild geändert, weil ich so eine Freude am Stein habe.
Ich hoffe, ihr erkennt mich noch.
Vielen Dank für euer Interesse.
Falls es etwas Neues gibt, würde ich euch drüber informieren und wünsche euch bis dahin ein gesundes, frohes, neues Jahr. Viele interessante Funde und Anfragen in 2021
nun ist einige zeit vergangen, bis die Fundmeldung meines “Schönen” bearbeitet werden konnte.
Ich möchte euch das Ergebnis gerne mitteilen.
aus dem Fundbericht des Landkreisarchäologen (die Flurnummer habe ich hier entfernt):
"Obwohl es sich bei dem Fund um ein Halbfertigprodukt handelt und eine typologische Datierung
entsprechend nur unter Vorbehalt erfolgen kann, legt die Form des Keulenkopfs eine Datierung in
das Mittelneolithikum nahe (vgl. E. Biermann, Steinerne Keulenköpfe – die mesolithische Revoultion
und die Bandkeramik. In: Beitr. Z. Ur- und Frühgesch. Mitteleuropas 63, Varia Neolithica VII, 9- 27).
Diese typologische Ansprache deckt sich mit der Datierung der übrigen Funde von Fl. Nr. (…)
Da sich die Fundstelle des Keulenkopfes im Bereich der Fundstreuung der übrigen, direkt eingemessenen Funde der Fundstelle befindet, ist eine Datierung des Halbfertigproduktes in das SOB
(Gruppe Oberlauterbach) anzunehmen."
Ich habe immer noch viel Freude an dem Stein.
Im Moment ist das Fundfeld mit Weizen bestellt. Ich freue mich schon auf die Zeit nach der Ernte.
Guten Tag, sehr geehrte Annelinde,
bitte, wir bereiten jetzt in der Tschechische Republik den Artikel über ähnliche neolithische Funde vor (vor allem Bandkeramik und Stichbandkeramik-Kultur). Kann ich um einen Kontakt (an Ihnen) oder mindestens einen Hinweis auf eventuelle Publikation dieses wunderbaren Fundes bitten? Ich danke im Voraus, Jan Eigner, Archäologe
dein Interesse am Keulenkopf freut mich. Ich sende dir eine Nachricht.
Ähnliche neolithische Funde in der Tschechischen Republik? Das ist sehr spannend.
Viel Erfolg für eure Arbeit.