Gewandnadel oder Schmuckstück?

Hallo aus Niederbayern,

gestern Abend habe ich auf das gegrubberte, aber leider strohbedeckte Feld im Vilstal meine Sonde mitgenommen, da mit den Augen außerm Stroh kaum was zu sehen war.

Prompt kam mir ein schönes Teil unter, das ich nicht recht einzuschätzen weiß. Es ist 13,4 g schwer und die Dichte beträgt 7,3 g/cm³. Es ist reichlich Grünspan dran, kleine Fleckchen glänzen. In der Mitte befindet sich eine Blume; oben, unten, links und vermutlich rechts (am fehlenden Teil) auch eine knubbelige Erhöhung.

Es ist durchlöchert, in der Mitte der Blüte am roten Punkt mit einer Schiene oder Stäbchen verbunden, die hinten angebracht wurde. Diese/s ist leider direkt hinterm Ansatz abgebrochen. Es ist flach, nicht rund.

War das vielleicht eine Gewandnadel oder ist es eher eine Schmucknadel oder ganz was anderes?

Wo sortiere ich das Stück zeitlich hin?

Auf dem Feld hatte ich bereits die mittelalterlichen Bronzereife gefunden, die ich vor ein paar Wochen vorgestellt hatte und andere Bronzeteile. Ich lege mal ein Bild der früheren Funde bei.

Ich freue mich über eure Einschätzung.

Gute Grüße aus dem heißen Unterland, Annelinde

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Hallo Annelinde

Vielleicht ist es Pareidolie,aber mich erinnert das eine stark korrodierte Uhrenplatine.

Gruß Sense 

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Hallo Sense,
danke für die Idee. Jetzt musst ich erst mal googeln, was Pareidolie bedeutet. :zipper_mouth_face: Da fand ich viel Lustiges.
Eine Uhrenplatine hab ich schon mal gefunden, die ist es wohl nicht. Aber, es stimmt, die Löchlein wecken Assoziationen. Dafür ist das Ding mit den Knubbeln aber zu dick (auch, wenn ich mir die Korrosion wegdenke) und zu “blumig”.

Es grüßt Annelinde

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Hallo Annelinde!

Da die älteren Funde durchweg der Neuzeit zuzuordnen sind, wird es sich mit dem gezeigten Fund ebenso verhalten.
Es handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit um das Innenleben einer Taschenuhr.

LG L.
_______________________
https://www.agibb.de/

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Hallo,
ich bin da eher bei einem sehr stark korrodierten Fragment eines älteren Miederhakens.
Das gezeigte Objekt besteht aus einer Ebene, das Innenleben des Uhrwerks aus mehreren Ebenen und Einzelteilen.

Bucentaur

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Hallo!

Also ich sehe da mindestens 2 Ebenen, die zusammen “gebacken” sind.
Der Rest ist vermutlich durch Korrosion verloren gegangen.

LG L.
_______________________
https://www.agibb.de/

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Moin,

jo, da bin ich bei Bucentaur.

@ Annelinde, such mal im SF nach Miederhaken… gut, muss nicht zwingend ein kleines

Kleidungsstück sein.

Zwei von vielen:

http://www.sucherforum.de/smf/index.php/topic,69961.0.html

http://www.sucherforum.de/smf/index.php/topic,70999.0.html

Gruß

Jürgen

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Vielen Dank Bucentaur, 
das ist es. ?
Ich hab auf deinen Tipp hin erneut Frau Google befragt und sehr ähnliche Bilder aus einem Sondelforum gefunden, din daß bestätigen. Dort werden die Stücke dem 18. und 19. Jahrhundert zugeteilt. Die Miederhaken gibt es natürlich bis heute und zieren bayerische “Dirndlgwander”. Da ich keins hab, bin ich froh über deine Hilfe.
Danke und gute Grüße, Annelinde

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Also ich bin da nach wie vor der Meinung das dies eine Taschenuhrplatine ist.
@Luci21 hat das hier plausibel mit entsprechenden Belegen untermauert.
Ein Gewandhaken ist ein einteiliges Gussteil und kleiner als dein Fundstück.
Auch die Bohrungen und ihre Platzierungen machen für einen Gewandhaken keinerlei Sinn.Deine blumigen Knubbeln sind die durch Korrosion aufgeblühten Überreste der Zahnräder.
@Annelinde wenn Du es genau wissen willst,dann schick mir das Fundstück zu und ich mache eine Werkstoffanalyse.
Oder da ich gerade im Urlaubsmodus bin,
Habt ihr Fremdenzimmer zu vermieten?
Ich hab schon zulange keinen Urlaub mehr auf dem Bauernhof gemacht.
Und ich bin ein guter Schrauber der schon früher gerne zur Entspannung Landmaschinen repariert hat.
Gruss Sense 

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@Luci21 Ich danke dir für deine Einschätzung. Das Foto mit der Uhr und dem Steg ist schon ähnlich, . 
@Sense, daher würde ich das Angebot, dir das Teil zur Untersuchung zu schicken, gerne annehmen. Da ich für die Nachwelt auf dem Hof dokumentiere, was ich so finde, wäre es echt nett zu wissen, was es wirklich ist.
Leider vermieten wir keine Zimmer, aber, wenn du in der Nähe bist, freue ich mich sehr über deinen Besuch. Ich mach auch 'ne Hofführung. Und einen Kaffee gibt’s auch.
@Jürgen, ich bin sehr gespannt, was dabei rauskommt, denn ich bin, wie du und Bucentaur, eher beim Miederhaken ( an dem der Haken abgebrochen ist).

ABER: Aber, da das Leben Überraschungen bereithält, bin ich in diesem Fall dafür offen.

LG, Annelinde

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Moin,

@ Annelinde, recht hast Du.

Das Leben ist für Überraschungen ein Garant aber auch schlicht und einfach für

noch nie gesehene Fundbelege.

Wusst schon Goethe.

Zitat: “Man sieht nur, was man weiß”.

Fürs Suchen ist das übertragbar - man findet nur was man kennt - der Rest bleibt unbeachtet liegen.

Denn fürs Letztere - der Rest bleibt unbeachtet liegen - habe ich eigene Erfahrung.

Selbsterkenntnis kann schützen.

Inzwischen stecke ich Steine ein, an denen ich nichts besonderes finde. Erst Jahre später fällt es mir

wie Schuppen von den Augen…

Ich kenne auch Kandidaten (aus anderen Foren), die sind schnell dabei zu sagen, “Das ist nix”.

Soweit so gut, aber da kam auch schon mal die Begründung, dass er das noch nie in einer

Publikation gesehen habe…

Gruß

Jürgen

PS an Deinem Objekt sehe ich den Haken genietet oder umgebogen auf der Rückseite - kannst Du das verifizieren? Das Gegenstück würde statt Haken eine Öse haben.

PPS stelle das Teil doch bitte einmal ins FS

PPPS

Und dann war da noch Ex-Bundeskanzler Konrad Adenauer:

“Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden”.

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Nun auch noch my 2 cents. :sunglasses:

Ich sehe in dem Stück auch eher eine Platine, denn ich meine zwei Schrauben zu erkennen. Nicht unbedingt die Platine einer Taschenuhr, denn dagegen spräche die „Ausbuchtung“, die über einen Kreis hinausgeht.

Eine Uhrplatine könnte es aber trotzdem sein. Es käme halt darauf an, mit welchen Extras (wie zum Beispiel Schlagwerk) sie ausgestattet war. Und es gab winzige Reisewecker, die in einem würfelförmigen Gehäuse von nur etwa 4 cm Kantenlänge steckten. Täte also passen.

Aber auch andere Mechaniken (z. B. das Musikwerk einer Spieldose) kämen in Frage.

Auf eine besondere Funktion könnte das meiner Ansicht nach ehemals bewegliche Teil (Raste? Hebel?) auf der einen Seite des Fundstücks hinweisen.

LG Barbara

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Gute Idee Barbara
jedenfalls etwas mit mehr Mechanik als ein Gewandhaken braucht. 

Gruß Sense 

Moin,

Konni habe ich ja auch zitiert, weil ich erst da die vermeintliche Schraube am PC mit verbesserten Fotos gesehen habe… *gg*  

Gruß

Jürgen der seine eigene Taschenuhr (nicht?) von innen kennt :*

Mal sehen wann der Doge in Venedig zurückrudern lässt…

Arrivederci Sense

Moin,

kein Grund übermütig zu werden…

Gruß

Jürgen

Foto 2011

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Bucentaur schrieb:

Hallo,
ich bin da eher bei einem sehr stark korrodierten Fragment eines älteren Miederhakens.
Das gezeigte Objekt besteht aus einer Ebene, das Innenleben des Uhrwerks aus mehreren Ebenen und Einzelteilen.

Bucentaur

Da frage ich mich doch wie ein jemand darauf kommt meinen objektiv gestellten Beitrag negativ zu bewerten?
Das werde ich nachholen.

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Hallo zusammen,

vielen Dank, kontrovers ist die Sicht auf das Teilchen geworden, das hatte ich nicht erwartet, es bleibt spannend!

Zu Barbara: Großes Kompliment nochmal an deine Darstellungskunst in den Bildern.

Das Hebelchen hat was. Die Vorstellung eines kleinen Weckerchens ist auch charmant. Vielen Dank!

Da das Teil nur mir der Zahnbürste gereinigt wurde, ist vieles schlecht zu erkennen. Es scheint mir aber, als wäre der rückseitige “Hebel” an der Stelle mit der Schraube gebrochen und nach oben weggekippt. Also nicht urprünglich so gestaltet. ??

zu Jürgen: Der “Stab” scheint, wenn man sich das als Miederhaken vorstellt, an zwei Stellen befestigt gewesen zu sein und der eigentliche Haken wäre abgebrochen. Sorry für die Bildqualität. Mein Fotoequipment muss erneuert werden. Das kann noch etwas dauern, leider.

Und der Philosophie des Suchens und Findens stimme ich aus vollem Herzen zu. M/W/D sieht nur, was er*sie kennt. Auch ich habe einen Korb voller verdächtiger Dinge angesammelt. Aus dem hat nun ein (neu kennengelernter) Archäologe, der mich spontan besucht hat, einen Stein als Artefakt (Schlagspuren) definiert, den ich als Geröll einsortiert hätte. Außerdem habe ich an einem Granitsteinstück gelernt, wie ich Schleifspuren vom Mahlen erkenne.

Jedes Teil weckt noch mehr Neugierde und ich komme vom Hundertsten ins Tausendste, wie man so schön sagt.

Danke an Sense, der das Stückchen untersuchen wird.

Gute Grüße an alle, Annelinde

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Moin,

Bucentaur schrieb:

Bucentaur schrieb:

Hallo,
ich bin da eher bei einem sehr stark korrodierten Fragment eines älteren Miederhakens.
Das gezeigte Objekt besteht aus einer Ebene, das Innenleben des Uhrwerks aus mehreren Ebenen und Einzelteilen.

Bucentaur

Da frage ich mich doch wie ein jemand darauf kommt meinen objektiv gestellten Beitrag negativ zu bewerten?
Das werde ich nachholen.

Da musst Du nix nachholen.

Schließlich hast Du Deine Einschätzung mit ehrlicher Absicht getätigt.

Selbst wenn sich dann eine solche als falsch herausstellt, ist ein “Gefällt mir nicht” total daneben.

Wir sind doch hier nicht in einem Troll-Forum.

@ll, man kann übrigens versehentliche Bewertungen wieder korrrigieren.

Ich glaube selbst Schrammel bekam nie einen “tumbs down” von mir.

Da sollte man doch mehr […] in der Hose haben und kontrovers diskutieren.

Gruß

Jürgen

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StoneMan schrieb:

Moin,

Bucentaur schrieb:

Bucentaur schrieb:

Hallo,
ich bin da eher bei einem sehr stark korrodierten Fragment eines älteren Miederhakens.
Das gezeigte Objekt besteht aus einer Ebene, das Innenleben des Uhrwerks aus mehreren Ebenen und Einzelteilen.

Bucentaur

Da frage ich mich doch wie ein jemand darauf kommt meinen objektiv gestellten Beitrag negativ zu bewerten?
Das werde ich nachholen.

Selbst wenn sich dann eine solche als falsch herausstellt, ist ein “Gefällt mir nicht” total daneben.

Wir sind doch hier nicht in einem Troll-Forum.

@ll, man kann übrigens versehentliche Bewertungen wieder korrrigieren.

Ich glaube selbst Schrammel bekam nie einen “tumbs down” von mir.

Da sollte man doch mehr […] in der Hose haben und kontrovers diskutieren.

Gruß

Jürgen

das sehe ich exakt genau so!
Dankesehr Jürgen

Bucentaur

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