meine zweite Anfrage bezieht sich auf 4 Bronzestücke, Reife bzw./oder Bruchstücke davon.
Ich hatte sie unserem Kreisarchäologen vorgestellt, aber er hat sie mir, ohne sie zu erfassen, wieder mitgegeben.Er denkt, sie wären neuzeitlich. Da ich jedoch denke, es könnten keltische Teile sein, möchte ich sie hier zur Diskussion stellen.
Zur Verteidigung des Archäologen möchte ich sagen, dass ich ihm, als Steinspezialisten, zugleich auch diverse Silexmesserchen gebracht hatte. Er hat viel Arbeit und setzt wohl Priotitäten. Vielleicht muss er auch nicht verteidigt werden, weil ich mich täusche. Ich habe aber gerne Recht.
Ich fand die Artefakte auf unserem Acker im niederbayerischen Vilstal. Ich habe sie mit der Sonde gefunden, mIT Wissen und Gehmigung der unteren Denkmalschutzbehörde.
Nach meiner Vorstellung oder Hoffnung sind es also keltische bronzene Reifen. Im Vergleich mit Museumsstücken, finde ich sie sehr ähnlich.
Sie sind nicht magnetisch, nichts dran gemacht, nur gewaschen.
Auf den Fotos seht ihr jeweils eine Seite. Einmal die Innenseite.
Ergänzung: Nicht, dass ein Missverständnis aufkommt. “Mein” Archäologe und ich vertragen uns echt gut. Ich möchte ihm nicht auf die Nerven gehen, sondern mit Argumenten überzeugen, wenn ich ihm die Teile mit entsprechenden Belegen nochmal zeige. Dafür bräuchte ich eure Hilfe.
Gruß, Annelinde
auf mich wirkt das auch eher neuzeitlich. Jürgens Meinung kann ich nachvollziehen.
Was sind denn Gründe, die für dich auf eine keltische Zeitstellung schließen lassen würden?
Der Vergleich mit Museumsstücken ist schwierig, da diese in der Regel restauriert sind. Wesentliche Merkmale, wie bestenfalls eine Verzierung sollten schon vorhanden sein. Wie sieht es beispielsweise mit Gussnähten aus? Und hast du antike Vergleiche zu dem auf dem dritten Bild gezeigten Stück? Das sieht mir sehr nach etwas Technischen aus, nicht wie ein Schmuckelement.
Es ist nur mein fachlicher Unverstand, der mich denken lässt, es sei keltisch. Ich bin noch nicht lange im Thema und habe nur Museumsvergleiche mit dem Auge gemacht.
Gefunden habe ich alles auf unseren eigenen Feldern in Niederbayern im Landkreis Landshut, nähe Aham, Gerzen, Frontenhausen im Vilstal. Auf unseren Grundstücken gibt es (noch ) kein Bodendenkmal, aber in unserer Nähe gibt es so einige.
Ihr habt Recht, ich sollte auch zeigen, was ich sonst noch habe, damit ihr euch ein Bild machen könnt.
Ich lege Fotos bei, von anderen Stücken, auch aus Bronze (?) und einem Ringfragment aus Glas. Ich hab sie nur schnell jetzt mal auf ein Blatt gelegt, damit ihr einen Überblick bekommt. Alles war schon beim Kreisarchäologen, der wirklich nur kurz drüberschauen konnte und mir die Teile wieder mitgegeben hat.
Gerne kann ich, wenn nötig, bessere Fotos nachreichen.
Du fragtest, ob ich antike Vergleiche zu meinem Stück habe. Ich habe Fotos rausgesucht, die ich im Kelten und Römer Museum in Manching gemacht habe. (Fotografieren ist erlaubt!) Das gelochte Teil sieht zugegeben nicht ganz so aus, aber als unbedarfte Finderin, hab ich das unzulässigerweise gehofft. ?
LG, Annelinde
ich sehe da auch ähnliche Stücke. Diese sind aber bestimmt aus Grabungen und durch datierbare Beifunde zeitlich zuzuordnen. Ich würde dir ja wünschen, dass es keltische Fundstücke sind, ohne deutliche Merkmale wird dir das aber keiner so genau bestätigen können. Aber wenn sie für dich gefühlt keltisch sind…
die von mir vermuteten Messerzwingen nehme ich mal vorläufig zurück.
Das Glasfragment kann ich nicht genügend lesen - das kann interessant sein.
Ahhh, da überholt mich Sven gerade… aber der hat auch keine Idee
Gruß
Jürgen
Nein, bei Metallartefakten kenn ich mich auch nicht so aus, eher bei Steinen und Keramik.
Aber im Sucher-Forum gibt es Leute mit mehr Wissen! Einiges wird aber eben auch kontrovers diskutiert. Was aber eben auch sehr interessant ist.
Bei dem gelochten Teil vermute ich einen Kettenwirbel. Bezüglich des Alters kann ich leider nichts festlegen. Den gab es seit der Antike bis zur Neuzeit und immer noch werden diese in der gleichen Art und Weise hergestellt. Das Material ist dabei sehr unterschiedlich. (Bronze, Messing, Eisen, Edelstahl,…)
Aufgrund der grünlichen Oxydschicht gehe ich von kupferhaltiger Legierung aus.(Bronze / Messing)
Den gab und gibt es übrigens mit Haken oder Schäkel auch.
Die starken Verschleißspuren sind bei dem Artefakt gut erkennbar. Gegenüber, beim fehlenden Material, ist das Material stark ausgedünnt, welches zum Abbruch führte. Leider fehlt das vernietete Wirbelstück.
Danke Chris. Da kann ich voll mitgehen. Genau sowas kann das sein. Die Innen- und Außenfläche des Ringteils ist jeweils glatt, der Reif abgenutzt. Das ganze ist eher zierlich, vielleicht für eine schwächere Kette. Tiere gehörten zum Hof, in jeder Größe. Toll! Ich freue mich. Ich hatte grad einen kleines “Gefecht” mit meinem Mann, warum ihm das nicht schon eingefallen sei. Ging gut aus! Danke auch an Jürgen, das Foto hat mich direkt überzeugt.
Es ist eine Freude, dass ihr mir helft. Danke! Einen schönen Tag wünscht Annelinde
Ich tippe auch auf Pferdegeschirr. Bei dem folgenden Teil:
sind so ziemlich alle Teile enthalten. Und es gibt auch noch sehr viel aufwändiger gearbeitete Schmuckgeschirre, was dann das Material erklären könnte. Aber da eine Zeitstellung wohl nicht möglich ist, bleibt alles Rätselraten.
Gruß
Schilli-San
P.S.: Willkommen im Forum Annelinde und weiterhin viel Spass und Erfolg beim Suchen!
ich schließe mich Deinem Amtsarchäologen und auch schilli-san und Co hier im Forum voll an.
Bei den Teilen handelt es sich größtenteils um frühneuzeitliche bis neuzeitliche Teile von Ochsen und Pferdegeschirren.
Hier mal ein paar Beispiele die ähnliche Stücke zeigen wie die von Dir gefundenen.
Ihr seid der Hammer! Ich bedanke mich sehr! Schön, dass ihr beim Rätselraten mitgemacht habt. Ich lebe auch gerne mit frühneuzeitlichen Artefakten weiter ;); Es muss nichts zwingend keltisch sein. Ich hatte mir die Bruchstücke der “Schlitzrosetten” in der Vorstellung zum Pferd gehörig einsortiert. Auch das Stück “Glocke” sehe ich.
Die Funktion der weniger als zwei Zentimeter im Durchmesser messenden Glasringe, die aus zahlreichen Fundstellen im gesamten deutschen Sprachraum bekannt sind, konnte noch nicht abschließend geklärt werden. Ein Zierbesatz auf Kleidung scheint wahrscheinlich.ENDE
Es gab natürlich ringförmige Glasperlen für Halsketten usw. aus Böhmen und dem Bayerwald, aber die waren in aller Regel unter 1cm im Durchmesser.