@MarkBuecker (und @Elisa)
Diesen Thread hatte ich schon wieder vergessen.
Den Tintenfluss als Anhaltspunkt für die Schreibrichtung und richtige Ansicht des Fotos zu nehmen, ist eine gute Idee.
Aber ich denke, dein Vorschlag einer weiteren Spiegelung und Drehung verhilft nicht zur richtigen Ansicht. Hier kommt eher die Ausrichtung der Kamera, normal (Querformat) oder hochkant gehalten, zum Tragen. Das Seitenverhältnis des Bildformats selber deutet eher nicht auf Smartphone (das man auch „überkopf“ halten kann). Und insofern kommt m. E. auch nur eine Bilddrehung mit oder gegen den Uhrzeigersinn in Frage. Also entweder beginnt der Text links oben mit einer Art „S“ oder einer Art „O“.
Ich glaube inzwischen aber zumindest zu ahnen, wo sich das vorgestellte Fundstück verorten lässt: in Äthiopien. Irgendwann in der Zwischenzeit habe ich nämlich mal handschriftliche äthiopisch-orthodoxe Bibeltexte auf Holz (wie das vorgestellte Fundstück) gesehen.
Und insofern (und aufgrund einiger optisch deckungsgleicher Zeichen – und ohne weitere “Entzifferungs”-Versuche) denke ich schon an Koptisch. Denn jede Handschrift gestaltet die einzelnen Zeichen individuell. Das macht handschriftliche Texte ja oft auch für uns selber kaum entzifferbar. Jeder Lehrer kann ein Lied davon singen. Und auf die „Sauklaue“ des Schreibers hatte ich schon in einem vorangegangenen Beitrag hingewiesen.
Welche Sprache mit welchen Worten (und den dazugehörigen Zeichen) verwendet wurde, scheint auch nicht einfach zu beantworten. Siehe hier:
https://bibelimorient.staatsbibliothek-berlin.de/teil3/#toggle-id-1
LG Barbara
Nachtrag: Sorry, vergessen darauf einzugehen:
…, die “Buchstaben” sind in Spalten untereinander geschrieben, ich vermute von links nach rechts. Wenn man die \ als Worttrenner interpretiert (der schräge Strich sieht so aus wie ein Jinkim im Koptischen), besteht der Text aus vier Worten, die sich wiederholen (die Zeichenreihe \ I I n b \ kommt dreimal vor und lässt sich als Anhaltspunkt nehmen. Es gibt etwa 12-14 verschiedene Buchstaben (oder Ziffern).
Meine Idee dazu wäre, dass es sich um so etwas wie eine Gebetsformel handelt. Vielleicht nach Gesehenem geschrieben von jemandem, der der Schrift nicht wirklich mächtig war?