Steht polygonales Mauerwerk global im Zusammenhang?
Hallo,
ich bin neu hier.
Was mich brennend interessiert, ist die Frage, ob die hier oft thematisierte Bauweise, aus massiven Steinen in polygonaler Anordnung ohne Mörtel große Mauern zu errichten - wie sie global in antiken Fundstätten zu finden ist - möglicherweise in Zusammenhang steht, und wenn ja, wie. Mich interessieren hierzu vor allem die folgenden Fundstätten und hierzu die Einschätzung von angesehenen Archäologen bzw. wie die offizielle Lehrmeinung aussieht.
Sacsayhuaman, Machu Picchu, Coricancha, Cuzco, Cotimbo, Ollantaytambo etc. (Peru)
Sphinx-Tempel, Osireion etc. (Ägypten)
Pnyx, Delphi, Ephyura etc. (Griechenland)
Alaca Hoyuk (Türkei)
Daorson (Bosnien/Herzegowina)
Burg Osaka, Tama Udun (Japan)
Osterinseln
etc.
Über Expertise würde ich mich freuen. Danke.
ich bin neu hier.
Was mich brennend interessiert, ist die Frage, ob die hier oft thematisierte Bauweise, aus massiven Steinen in polygonaler Anordnung ohne Mörtel große Mauern zu errichten - wie sie global in antiken Fundstätten zu finden ist - möglicherweise in Zusammenhang steht, und wenn ja, wie. Mich interessieren hierzu vor allem die folgenden Fundstätten und hierzu die Einschätzung von angesehenen Archäologen bzw. wie die offizielle Lehrmeinung aussieht.
Sacsayhuaman, Machu Picchu, Coricancha, Cuzco, Cotimbo, Ollantaytambo etc. (Peru)
Sphinx-Tempel, Osireion etc. (Ägypten)
Pnyx, Delphi, Ephyura etc. (Griechenland)
Alaca Hoyuk (Türkei)
Daorson (Bosnien/Herzegowina)
Burg Osaka, Tama Udun (Japan)
Osterinseln
etc.
Nur zur Klarstellung: ich rede nicht von Mauerwerk, welches zwar aus massivem, bearbeiteten Naturstein besteht, jedoch aus regelmäßigen und/oder gleich großen Blöcken aufgebaut ist - wie es zum Beispiel in Baalbek, Jerash, Persepolis und an allen antiken Monumentalbauten zu finden ist - sondern von praktisch fugenfreiem, polygonalem Mauerwerk, welches seine hohe Stabilität aus der Unregelmäßigkeit seines Aufbaus und dem daraus resultierenden Fehlen von langen Bruchkanten zieht. Da beide Mauerwerktypen manchmal an ein und derselben Fundstätte zu finden sind, möchte ich hier nur klar stellen, dass es nur um das polygonale Mauerwerk geht, und dabei auch nur um das fugenfreie, bei welchem die Kanten hochpräzise ineinander greifen.
Über Expertise würde ich mich freuen. Danke.
Anmelden oder Registrieren, um zu kommentieren.
Hallo, Fremder!
Es sieht so aus als wärst du neu hier. Wenn du teilnehmen willst, wähle eine der folgenden Optionen:
Quick Links
Kategorien
- 4K Alle Kategorien
- 3.8K Archäologie in der Diskussion
- 655 Allgemein
- 648 Informationssuche
- 491 Studium & Beruf
- 262 Literatur
- 209 Ausgrabungen
- 1.3K Funde
- 608 Archäologie Online
- 54 Erste Hilfe
- 97 Plauderecke
- 84 Kritik & Anregungen
- 58 Test
Neueste Beiträge
- Welche mathematischen Kenntnisse hatten die Erbauer der Pyramiden von Gizeh?RandomHH 12:04
- Mögliche PFEILSPITZE in der PFALZ gefundenErectus 18. Januar
- Warum liegen archäologische Sachen unter der Erde?RandomHH 18. Januar
- Töpferstempel auf AmphorenhenkelStoneMan 12. Januar
- Echtes Eisenzeit oder Neubauh_ulrich52 12. Januar
Kommentare
Es sieht so aus, dass man eher bei der Frage feststeckt, wie zum Teufel solche perfekten Beispiele für fugenloses polygonales Mauerwerk überhaupt zustande gekommen sind. In der Zwischenzeit scheint man sich mit der Klassifizierungen von Typen und Fragen zum Warum (Stabilität bei Erdbeben) zu beschäftigen.
Wobei letzteres dann durchaus auch ein Ansatz für die Beantwortung deiner speziellen Frage wäre. Dazu „my 2 cents“: Ideen (und Ansätze zur Problemlösungen) entstehen manchmal an verschiedenen Orten der Welt – unabhängig von einander.
@ RandomHH
Ich habe mich im Zusammenhang mit dem Thema "gegossene Steine " schon mal damit beschäftigt.
https://forum.archaeologie-online.de/discussion/4186/sacsayhuman/p1
Dabei stellte ich z.Bsp. speziell in Peru fest, dass eine kontinuierliche Entwicklung von der losen Trockenmauer bis zur perfekten Inkamauer nachweisbar ist. Stellt man da z.Bsp. die verzahnten Mauern der ägyptischen Tempel dagegen, so ist zwar eine starke Ähnlichkeit feststellbar, aber zu verschiedenen Zeiten.
Schaut man sich die anderen von SamHal genannten Beispiele an, so sind da doch erhebliche Unterschiede in der Machart und Perfektion wie in der Zeit feststellbar.
In Wikipedia werden z.Bsp. Zyklopenmauern aus polygenen Steinen gezeigt und überall dort kann man eine Entwicklung der Mauern von der einfachen Trockenmauer bis hin zu mehr oder weniger genauen Passformen feststellen.
Ich sehe in der Entwicklung dieser Mauern keinen "globalen" Zusammenhang im Sinne einer "Mutterkultur" , außer dass sie vom Homo sapiens erbaut wurden, der bedingt durch seine Gene bei solchen Aufgabestellungen gleich oder zumindest ähnlich tickt.
Oder wie Barbara treffend sagt:
Gruß
Kurti
die angeführten Kulturen liegen zum Teil Jahrtausende auseinander.
Die Osterinseln sind ja z.B. ~1000 n.Chr zu verordnen.
Komisch ist, dass der Zusammenhang nur gegeben ist, wenn man ~5000 Jahre Menschheitsgeschichte zusammendampft!
...oder, um Barbaras 2 Cents auf 4 Cents zu erhöhen:
Dazu „my 2 cents“: Ideen (und Ansätze zur Problemlösungen) entstehen manchmal an verschiedenen Orten der Welt zu verschiedenen Zeiten – unabhängig von einander.
Gruß,
Hugin
Hallo Barbara,
damit wären ja auch die " riesigen" Fußabdrücke endlich geklärt. Diese Mauern aus poligonalen Steinen gehörten zu Spielburgen, die von den Kindern der Urzeitriesen gebaut wurden.
Gruß
Kurti
Ich traue mich ebenso nicht, an eine globale Mutterkultur zu glauben, obgleich es ein sehr verführerischer Gedanke ist, von dem man nicht weiß Dennoch erscheinen mir persönlich die Gemeinsamkeiten des Mauerwerks teilweise gravierend zu sein. Ein Beispiel: Der Tempel der Sonne in Coricancha (Cusco, Peru) verglichen mit dem Taltempel des Chephren auf dem Giza-Plateau in Ägypten.
Die Osterinseln sind ja z.B. ~1000 n.Chr zu verordnen.
<= sind die Zeiträume der Entstehung denn jeweils zweifelsfrei geklärt?
<= man sieht verschiedene Abstufungen in der Präzision der Arbeiten. Kann man denn die chronologische Reihenfolge der Arbeiten genau einordnen? Oder anders gefragt: ist denn immer zweifelsfrei geklärt, dass die am höchsten entwickelten Arbeiten zeitlich nach den weniger hoch entwickelten Arbeiten entstanden? Oder gibt es noch die Ungewissheit, dass die höher entwickelten Mauern zeitlich vor den anderen liegen könnten? Vgl. in Ägypten ist es ja teilweise so, dass das am tiefsten gelegene Mauerwerk auch das schwerste und gleichzeitig präziseste ist (z.B. Osirion).
LG
Oft muß man auch nach dem Ausschlussverfahren vorgehen. So gibt es bei ägyptischem Tempel – u.Grabinventar zeitliche Unterschiede bei C 14- Messungen zu den sonstigen Bau-u.Keramikdatierungen von 150 bis 350 Jahren.
Oder anders gefragt: ist denn immer zweifelsfrei geklärt, dass die am höchsten entwickelten Arbeiten zeitlich nach den weniger hoch entwickelten Arbeiten entstanden?
Schon oft mußte man sich in der Wissenschaft revidieren, wenn man neue Erkenntnisse hatte. Siehe Neandertaler und moderner Mensch, die Clovistheorie , den 8 Millionen Jahre alten aufrechtgehenden Allgäuer usw.usf.
Andere Frage:
Was hältst Du von Robert Schoch´s Erosionstheorie der Sphinx? https://en.wikipedia.org/wiki/Sphinx_water_erosion_hypothesis Die scheint hier noch nicht wirklich thematisiert worden zu sein (wenn die Suchmaschine hier gut funktioniert und ich richtig gesucht habe)
Nein, er meint vorausgegangene Kulturen, die z.Bsp. durch eine Kathastrophe untergegangen sind oder nur verstreute Nachkommen hinterlassen haben und natürlich Bauruinen. So wie z.Bsp. Atlantis. Siehe auch weiter unten zu R.Schoch.
@ SamHal
Was hältst Du von Robert Schoch´s Erosionstheorie der Sphinx? .......Die scheint hier noch nicht wirklich thematisiert worden zu sein (wenn die Suchmaschine hier gut funktioniert und ich richtig gesucht habe)
Das und noch viele andere "Alternative Theorien" wurden hier schon diskutiert. Die Threads wurden aber n.m.W. auf vielfachen Wunsch gelöscht. Eigentlich schade, denn es waren auch viele interessante Gegenargumentationen darin enthalten.
Was R.Schoch angeht, so kann ich mir da kein fachliches Urteil erlauben, denn ich bin kein Geologe.
Über R.Schoch
https://en.wikipedia.org/wiki/Robert_M._Schoch
ZITAT: Schoch behauptet auch, dass möglicherweise alle Pyramiden - in Ägypten, Mesoamerika und anderswo - das Ergebnis der Zerstörung einer alten Protozivilisation in Sundaland zwischen 8000 und 6000 Jahren durch den Anstieg des Meeresspiegels waren, der durch wiederholte Kollisionen mit Kometen verursacht wurde. In Voyages of the Pyramids Builders schlägt er vor, als seine Bewohner aus Sundaland vertrieben wurden: "Diese Bewegung und ihr kulturelles Erbe in den folgenden Jahrtausenden liefern die beste Erklärung für die Verbreitung von Pyramiden auf der ganzen Welt." ENDE
Er sollte doch dann wenigstens irgendwo auf der Welt und insbesondere in Ägypten im Zusammenhang etwas beweiskräftiges und datierbares vorzeigen. Sein "Sundaland" läßt er ja, wie Platon sein Atlantis, im Meer untergehen !
Auch ganz interessant:
ZITAT: Er ist auch bekannt für seine Schriften über die Yonaguni-Unterwasserdenkmäler , in denen er ab 1997 mehrmals getaucht hat. Seine Schlussfolgerung aus der Analyse der Formationen lautet, dass dies ein natürlicher Ort ist, der möglicherweise von Menschen an ihre Bedürfnisse angepasst wurde: "Wir sollten Berücksichtigen Sie auch die Möglichkeit, dass das Yonaguni-Denkmal im Grunde genommen eine natürliche Struktur ist, die in der Antike von Menschen genutzt, verbessert und modifiziert wurde...
...... Schoch verfasste einen Aufsatz zu Lost Secrets of the Gods , einem pseudoarchäologischen Buch, das für die Existenz antiker Astronauten spricht . Er ist auf Coast to Coast AM erschienen . ENDE
Die Beurteilung überlasse ich anderen.
Ich halte mich da lieber an Aussagen anderer Geologen und natürlich wieder an eine Gesamtsicht der archäologischen Befunde.
Große Sphinx von Gizeh
https://de.wikipedia.org/wiki/Große_Sphinx_von_Gizeh
ZITAT: Dass der Kopf der Sphinx erst später auf den Löwenkörper gesetzt worden sei, ist wissenschaftlich widerlegt. Die deutlichen Farbunterschiede rühren von den verschiedenen Gesteinsschichten her. Der Geologe Thomas Aigner identifizierte die Steine, die für den Sphinx-Tempel verwendet wurden, mit einer Lage, die sich in Brusthöhe des Kolosses befindet. Für den Taltempel des Chephren verwendete man Blöcke, die aus dem oberen Teil der Sphinx stammen. Nach Meinung der Forscher wurde der Kopf im Laufe der Zeit mehrmals überarbeitet. ENDE
Ich halte die Sphinx als zugehörig zu den Pyramiden weil erstens der Baukomplex dafür spricht und zweitens gleichzeitig auch andere Sphingsskulpturen bestanden.
Sphinx-Skulptur der Hetepheres II., Tochter des Cheops
https://de.wikipedia.org/wiki/Große_Sphinx_von_Gizeh#/media/Datei:Sphinx_of_Hetepheres_II_-_fourth_dynasty_of_Egypt.jpg
König Radjedef (Kopf einer bei der Radjedef-Pyramide gefundenen Sphinx-Statue)
https://www.wikiwand.com/de/Radjedef-Pyramide
Nachdem Thutmosis IV. die Sphinx wiederentdeckt hat, brach eine regelrechte Sphinxtverehrung aus. Das berichtet Marc Lehner in seinem Buch "Geheimnis der Pyramiden". (siehe Anhang )
Überall wurden wieder Sphinxen errichtet.
Sphinx von Memphis
https://en.wikipedia.org/wiki/Sphinx_of_Memphis
Sphinx der Hatschepsut
https://de.wikipedia.org/wiki/Sphinx_(%C3%A4gyptisch)#/media/Datei:Sphinx_Metropolitan.jpg
Widder-Sphinx Karnak, Re mit Pharao
https://c8.alamy.com/compde/dppnb9/rams-kopf-sphinx-linie-der-sphinx-avenue-zwischen-luxor-tempel-und-karnak-tempel-agypten-dppnb9.jpg
Sphinxen gab es aber auch in anderen Kulturen, ohne gleich an "Sundaland " zu denken.
Sumerischer Stier mit Menschenkopf
https://www.louvre.fr/en/oeuvre-notices/recumbent-bull-mans-head
Hattusa, Sphinxtor
https://de.wikipedia.org/wiki/Ḫattuša#/media/Datei:Sphinx_Gate,_Hattusa_01.jpg
Assyrer, Khorsabad geflügelter Stier
https://de.wikipedia.org/wiki/Assyrisches_Reich#/media/Datei:Human-headed_winged_bull_Khorsabad_facing_-_Louvre_01a.jpg
Nimrud, geflügelter Löwe
https://de.wikipedia.org/wiki/Nimrud#/media/Datei:Portal_Guardian_from_Nimroud._British_Museum.jpg
Es ist natürlich schwierig so zu argumentieren, wenn R.Schoch mit einem Federstrich alles unter "Kultur aus Sundaland" verbucht.
Na ja, wer`s glaubt wird selig und wer`s nicht glaubt wird auch nicht verdammt !
Gruß
Kurti
Gelöscht wurde die Kategorie "Alternative Theorien" nicht wirklich. Sie wurde nur deaktiviert, weil die Diskussionen dort etwas aus dem Ruder gelaufen sind. Oder besser gesagt: Da jede Seite auf ihrem Standpunkt beharrte, wurde sich einfach nur munter im Kreis gedreht und irgendwann weniger Argumente ausgetauscht als persönliche Anwürfe. Wenn sich dann ein Thread totgelaufen hatte, kam jemand neues mit einer leichten Abwandlung schon lange durchgekauter Themen ins Forum und alles drehte sich von neuem im Kreis.
Irgendwann haben sich dann die meisten nur noch in dieser Kategorie verkämpft und "normale" archäologische Themen gingen im alternativen Grundrauschen unter. Daher wurde die Kategorie dann stillgelegt.
Mit besten Grüßen,
Andreas Brunn
www.archaeologie-online.de
Hallo Andreas,
ich habe damals durchaus Verständnis für Dein, "weil die Diskussionen dort etwas aus dem Ruder gelaufen sind", gehabt.
Ich hätte aber lieber gesehen, dass man den Thread mit dieser Begründung schließt und damit die Gegenargumentation erhalten hätte.
Aber gut, Schwamm drüber. Man kann es nicht immer jedem recht machen. Fangen wir halt wieder von vorne an !
Beste Grüße
Kurti
Ich hoffe, dass sich die von Dir erwähnten Erkenntnisse im Einzelfall besser fundiert sind als z.B. die Clovis-Theorie, welche sich, obgleich sie sich auf eine wenige Skelett-Funde stützte, ja mehrere Jahrzehnte praktisch als unumstößlich galt. Ob dies bei den von Dir angeführten Erkenntnissen immer so ist, kann ich jedoch aus Mangel an fachlicher Kompetenz nicht beurteilen, würde Dir jetzt aber einfach mal einen Vertrauensvorschuss geben.
Der Einfluss derjenigen Wissenschaftler, deren Karriere und Reputation vom Clovis-Paradigma genährt wurden, war meines Wissens nach so dominant, dass alternative Theorien zur ersten Besiedelung des amerikanischen Kontinentes regelrecht unterdrückt wurden. Meine Befürchtung ist, dass dies auch auf andere derzeit vorherrschende archäologische Theorien zutrifft, da sie sich auf zu wenige Artefakte und Ausgrabungen stützen könnten, um wirklich haltbar zu sein und. Die Ungereimtheiten stapeln sich. Eher ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten, anstatt mit Beweisen. Genau so stelle ich mir einen Wissenschaftsbetrieb vor, der durch die Aufstellung von Thesen gekennzeichnet ist, die unzureichend untermauert sind und nur deshalb weiter bestehen, weil es schlicht und einfach gerade keine besseren Thesen gibt und erstere aus Mangel an Informationen auch nicht komplett widerlegt werden können.
Aus diesem Mangel an Information und aus einer nicht-fachlichen Perspektive (und vielleicht auch einer akademischen Verdrossenheit) heraus sind viele Menschen empfänglich für im Internet verbreitete verführerische Theorien. Der Fakt, das viele krude Theorien ja (leider) nicht widerlegt werden können, lässt viele Ungereimtheiten und Spekulationen entstehen (Aliens usw.). Ungewissheit lockt falsche Prediger an. Auf der anderen Seite braucht es ja gerade diese alternativen und vielleicht naiven Perspektiven, um ein gewisses outside-the-box-Denken zu liefern, welches auch einen nicht unwichtigen Teil des Fortschrittsprozesses darstellt. Phantasie ist für den Fortschritt ebenso wichtig wie gesichertes Wissen. Von daher sollte es meiner Meinung nach erlaubt sein, die Existenz einer Protozivilisation in Betracht zu ziehen und dahingehend zu forschen, ohne direkt in die pseudowissenschaftliche Ecke gedrängt zu werden.
<= Was Dr. Robert Schoch schreibt, ist, dass der Kopf der Sphinx ursprünglich ein Löwenkopf gewesen sein könnte, welcher jedoch von Chephren zum Menschenkopf umgearbeitet wurde. Daher auch die ungewöhnlichen Proportionen (verglichen mit anderen Sphingen ist der Menschenkopf im Vergleich zum Rumpf sehr klein). Schoch behauptet nicht, dass der Kopf aufgesetzt ist. Er sieht ihn als das an, was er ist: aus dem Muttersandgestein herausgeformt.
Die Erosionsspuren sind existent. Die lassen sich nicht wegdiskutieren. Die klimatische Bedingungen inkl. Nass- und Trockenzeiten im Ägypten der letzten 10.000 Jahre sind wohl auch wissenschaftlich hinreichend geklärt. Davon ausgehend scheint mir Schochs Datierung schlüssig.
<= Das scheint mir keine unvernünftige Analyse zu sein.
<= Das wirft kein gutes Licht auf ihn. Allerdings muss er selbst nicht zwingend an antike Astronauten glauben, um einen Aufsatz zu einem solchen Buch beizusteuern. Was Robert Schoch aber definitiv ist, ist ein Kritiker des konservativ-archäologischen Wissenschafts-Establishments.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pyramiden_des_Mansfelder_Landes
Der Beitrag war beileibe nicht ernst gemeint.
Wenn ich die Floskel über das bitterböse Establishment höre, sei es nun im wissenschaftlichen oder politischen Kontext, kann ich das Betreffende nicht mehr Ernst nehmen. Sorry....
Aber das sind Floskeln die verwendet werden, wenn man der Wahrheit ins Gesicht schauen muss und eigene Irrtümer nicht zugeben kann....
Und der oben erwähnte Dr. O.ist alles andere als ein Wissenschaftler....
Entschuldige noch mal, aber ich reagiere etwas allergisch auf solche Threads.
Kurti hat doch genug Beispiele, Literatur und Links genannt, um ein Einsehen zu bringen.
Dem wird zugestimmt, aber im gleichen Satz kommt das große ABER mit Hinweisen auf fiktionale untergegangene Zivilisationen....
Die Geschichte der Welt ist an sich spannend genug, auch ohne Asteroidentreffer oder ähnliches....
Gruß Irminfried
Ich kritisiere nicht die Wissenschaft im ganzen, sondern den latenten Konservativismus der Wissenschaft. Ich nehme jedes neue anthropologisches Forschungsergebnis mit Spannung zur Kenntnis. Bitte verstehe mich nicht falsch. Ich denke, dass sehr viel richtig läuft und beobachte, dass sich die Geschwindigkeit des Erkenntnisgewinns in vielen Forschungsgebieten in den letzten Jahrzehnten exponentiell erhöht.
So lange kein Gegenbeweis vorliegt, macht es 100%ig Sinn anhand der vorhandenen Indizien in der frühen Geschichte des Menschen (sagen wir ab dem Ende der letzten Eiszeit) zu forschen und nach einer möglichen frühen, hoch entwickelten Zivilisation zu suchen. Der Zeitraum 10.000 BC bis 7.000 BC ist forschungstechnisch sehr wenig beleuchtet. Indizien sind vorhanden. Wäre doch gut, wenn man stichhaltige Beweise findet, dass eine solche NICHT existiert hat, sondern die ersten Zivilisationen sich wirklich erst ab 5.000 BC bildeten. Dann hätte man zumindest Gewissheit. Derzeit gibt es sie aber meines Wissens nicht. Bitte erleuchte mich, wenn Du da andere Infos hast. Ich rede nicht von dummen Posts in einer Prä-Astronautiker-Blase, sondern von seriöser Forschung, in welche viel mehr Geld fließen sollte.
Wenn man dann hört, dass Archäologen wie Zahi Hawass in Kairo immer wieder die alten Theorien zur Erbauung der Pyramiden herbeiführen und, dass aus politischen und ökonomischen Beweggründen ein vermeintlich unumstößliches Geschichtsbild aufrecht gehalten wird, dann bekomme ich das starke Verlangen nach Aufklärung. Da werden Indizien unter den Tisch gekehrt, weil sie das bestehende Paradigma angreifen könnten. Und das ist nur ein Beispiel. In China gibt es nachweislich große pyramidale Strukturen, die jedoch aus den eben genannten Beweggründen nicht beforscht werden sollen. In sehr vielen Mythologien gibt es Geschichten von großen Kataklysmen, weltumspannend. Zufall, ja, vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Ungewissheit schürt krude Theorien, daher brauchen wir Gewissheit und mehr Wissenschaftler, die Etabliertes infrage stellen, und sich nicht hauptsächlich damit beschäftigen, was etablierte Wissenschaftler über andere etablierte Wissenschaftler gesagt haben.
Abgesehen davon finde ich Deinen ersten witzig gemeinten Post wenig zielführend.
jetzt beruhigen wir uns wieder und wenden uns Argumenten zu.
Zugegeben, es gab immer mal wieder arrogante sogen. oder selbsternannte Koryphäen, die Erkenntnisse anderer nicht wahr haben wollten und verächtlich machten.
Du siehst aber am Beispiel der Besiedelung Amerikas, dass sich das Blatt gewendet hat. Siehe auch Göbekli Tepe oder auch Neandertaler u.Co.
Nicht zuletzt sei anzumerken, dass der Bau der Cheopspyramide durch Cheops mit einem Papyri belegt wird.
Papyri des Merer
https://de.wikipedia.org/wiki/Papyrus_Jarf_A_und_B
https://blog.selket.de/aus-der-forschung/die-aeltesten-je-entdeckten-papyri-steht-drin
Über die Sphinx gibt es ja auch die abstrusesten Parolen über Räume im innern. Die Klappen in Kopf und Nacken sind angeblich Zugänge zu geheimgehaltenen Wissensarchiven. Im Kopf alleine schon mit einer Größe von 60 x 20 Fuß. Muß der Spinner aber kleine Füße haben.
Fortsetzung über ein paar Gedanken zur Spinx folgen :
In deinem Link https://de.wikipedia.org/wiki/Papyrus_Jarf_A_und_B zum sog. Papyros des Merer heißt es: "Die transportierten Steine wurden wahrscheinlich für die heute vollkommen verschwundene Außenverkleidung der Pyramide genutzt." Meine Frage dazu: gibt es auch Beweise dafür, dass die großen Granitblöcke im Innern der Cheops-Pyramide per Boot transportiert wurden? Sie wurden ja bekanntlich aus Steinbrüchen gehauen, die mehrere Hundert Kilometer weit entfernt liegen. Bitte sei mir nicht böse, aber aus kriminalistischer Sicht ist die Tatsache, dass das Papyros auf die Decksteine hinweist, noch kein Beweis dafür, dass unter der weniger als 30 Jahre andauernden Herrschaft von Cheops auch die komplette Pyramide erbaut wurde. Aus technischer Sicht erscheint dies unwahrscheinlich. Oder geben diese Papyrosrollen auch darüber Auskunft?
Kurti, in Deinem Post vom 22. Februar schriebst Du folgendes:
<= Mit der heutigen Technik wäre es wohl durchaus möglich, die Cheops-Pyramide zu bauen, allerdings wäre so aufwändig, langwierig und kostspielig, dass ein Bau unrealistisch ist. Vor allem die geringen Längen-Abweichungen stellen eine besondere Herausforderung dar. Daher erscheint es mir unwahrscheinlich, dass sie in der Regierungszeit von Cheops (mit Kupferwerkzeugen, Elefanten und sehr vielen Sklaven) erbaut wurde. Das jedoch ist die offizielle Lehrmeinung.
<= Kenne ich nicht, finde ich aber genauso überflüssig wie Du wahrscheinlich. Was aber nicht bedeutet, dass keine Hohlräume im Muttergestein sein könnten.
Letzte Frage dieses Postes: warum gibt es in der großen Pyramide keine einzige Inschrift? Woher weiß man, dass diese als Grabmal genutzt werden sollte/wurde?
Hallo SamHal,
ehe ich noch eine Frage beantworte stelle ich erst eine Gegenfrage.
Warum muß eine Hochkultur mit der Fähigkeit die Pyramiden von Gizeh, Mauerwerk von Cusco oder von Hattusa zu bauen vor 15 oder 30000 Jahren existiert haben und nicht erst vor 5000 Jahren ?
Wenn es Menschen von dieser Erde waren, dann hätten sie mit Höhlen, Laubhütten, über Trockenmauern bis hin zum perfekten Steinbau ihre Wohn-u. Baukultur entwickelt, wie in Ägypten, Peru und anderswo zu sehen ist.
Da bleibt doch nur E.T. als Alternative !?
Auf eins will ich noch eingehen.
Stimme ich Dir voll zu, das dies ein Problem ist. Ich unterstelle aber keine absichtliche Vertuschung, sondern eine defizitäre Beweisführung, die zwar auf Wahrscheinlichkeiten aufgebaut ist, sich uns jedoch im Gewand der gesicherten Erkenntnis präsentiert.
Ich bin dann erst mal weg !!
Gruß
Kurti
Ich finde es sehr schade, dass hier nun abgebrochen wird.
Vielleicht kann mir jemand anderes mit Expertise meine Fragen aus meinem letzten Post beantworten? Ja ich will es halt ganz genau wissen...
Danke soweit schon mal für eure Zeit! Peace...
Ich möchte nur Antworten auf meine Fragen s.o. Solange ich diese nicht habe, bin ich auch nicht überzeugt von einer bestimmten Sichtweise.
Hallo SamHal,
was heißt hier Sichtweise ? Ich kann mir nur aus dem was ich vorfinde, den Datierungen, dem Schrifttum, den Wandbildern, sonstigen Indizien und Vergleichen ein Gesamtbild machen. Erst daraus ergibt sich eine Sichtweise durch abwägen zwischen möglichen Alternativen.
Es ist nun mal so, dass die Geschichtsschreibung der Schriftkulturen nicht vollständig ist und ausserdem auch noch notariell beglaubigt vorliegt. Bei schriftlosen Kulturen ist es noch schwieriger. Wenn auf einem Artefakt ein Name eingepunzt ist, liegt nur selten ein Echtheiszertifikat dabei.
Skeptiker wie Du können bei jedem vorgelegten Beweis oder Indiz einwenden, dass eine Inschrift auch nachträglich eingemeißelt werden kann und die Statue in Wirklichkeit 30.000 Jahre alt ist.
Der Skeptiker kann das zwar nicht beweisen, aber bezeichnet diesen Indizienbeweis als defizitär !
Datt tut keine Spass machen tun un deshalb tun wir datt bleiben lassen tun ! Tus Du datt verstehen tun ?
Du kannst jede Deiner Fragen in Kurzform in die Suchmaschine eingeben und dann kannst Du die defizitäre Sichtweise der Wissenschaftler nachlesen.
Gruß
Kurti
@kurti
Ja richtig, ICH baue ja keine Theorien aus zu wenigen Indizien. Ich muss ja auch nichts beweisen. Ich erforsche die Schwachstellen der Doktrin und sage: schau doch mal dort hin, denk doch mal in eine andere Richtung. Ich behaupte nicht, es gab definitiv eine Protozivilisation (oder mehrere). Ich sage nur, lasst uns den Gedanken nicht einfach verwerfen, sondern forschen. Dann stelle ich Fragen. So manch ein Mensch hält das nicht aus und reagiert dementsprechend:
Bei archäologischen Erkenntnissen mit wenigen Indizien ist Skeptizismus wohl angebracht, oder etwa nicht? Bereits zu viele Menschen ruhen sich lieber auf dem aus was sie schon kennen und was ihrer etablierten Vorstellung nicht gefährlich werden kann.
Ja, ich hinterfrage ja auch nicht z.B. die Richtigkeit der Entschlüsselung der ägyptischen Hieroglyphen oder die Existenz von Jesus. Wenn genügend Querverweise vorhanden sind, gut. ABER: es tut mir leid, aber was die Konstruktion dieser Pyramiden angeht, gibt es einfach im Vergleich zur offiziellen Lehrmeinung einfach zu viele Ungewissheiten und Ungereimheiten, vor allem technischer Natur, egal ob sie von Cheops oder wem auch immer erbaut wurde. Zum Vergleich: der Kölner Dom wurde innerhalb von 400 Jahren erbaut und ist weniger präzise ausgelotet, und seine Mauern sind auch weniger präzise.
Es gibt viele Fragen, mit denen niemand beschäftigen möchte, weil er/sie es aus Mangel an Information nicht kann, oder weil er/sie Skrupel hat, diskreditiert und ausgegrenzt zu werden. Und letzteres geht leider auch auf das Konto von Internet-Spinnern, die durch fehlende Expertise und fehlendes Handwerk tragischerweise die Tabuisierung von gewissen Fragen vorangetrieben haben und damit das genau das erreicht haben was sie kritisieren.
Wir haben kein scharfes Bild, wie die Pyramiden erbaut wurden sondern ein verschwommenes. Aber dass nicht alles bis ins kleinste Detail erklärt werden kann, ist doch kein Grund abstruse Theorien zu entwickeln.
Stimmt, aber es ist logisch! Wenn mir jemand berichtet, er hätte Klinker verbaut, dann schließe ich daraus, dass er sie an ein Gebäude verbaut hat.
Zum Thema BEWEISE:
Dazu hat @kurti ja schon sinnvolle und nachvollziehbare Gedanken mitgeteilt.
Du schreibst an einer Stelle: "Die Ungereimtheiten stapeln sich. Eher ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten, anstatt mit Beweisen." Ich denke, das Problem ist tatsächlich der Unterschied zwischen Indizien (d. h. Wahrscheinlichkeiten) und Beweisen.
Ich gebe zu, dass es genügend Indizien gibt, die den Gedanken an hochentwickelte Techniken nahelegen, da die Erzeugnisse nicht zu den bisher zweifelsfrei ermittelten technischen Fähigkeiten uns bekannter Kulturen zu passen scheinen. Es gibt keine unumstößlichen Beweise, die bestimmte Leistungen und (eben beweisbare) Techniken zur Deckung bringen können.
Aber dann überlege ich, warum wir zwar die Erzeugnisse, jedoch keine Spur von diesen hochentwickelten Werkzeugen finden, die vermuten lassen, nur mit ihnen könnten diese Ergebnisse erzielt worden sein.
Jetzt mal ganz übertrieben anhand deiner letzten Frage: Warum finden wir Holzboote und "Logistikzentren", aber z. B. keine Hoovercrafts, die tonnenschwere Granitblöcke über jedes Gelände transportiert haben könnten? Einzige Erklärung für mich: Die verursachende Zivilisation stammte nicht von der Erde und hat ihre Technik wieder mitgenommen!?!
Um wieder an den Ausgangspunkt meiner Überlegung zurückzukommen: Solange wir keine BEWEISE für die Präsenz einer frühen und ausgelöschten (bzw. ins All verschwundenen) Hochkultur haben, halte ich mich an Wahrscheinlichkeiten, die hinreichend(!) bestimmte Dinge erklären können. Wie im Fall des Transportes tonnenschwerer Steine mit Booten über den Nil: https://www.cheops-pyramide.ch/baustelle/schiffstransport.html (Diesen Link gab es wohl noch nicht im Thread.)
Nebenbei: Ich bin ein ausgesprochener Fan von Sience-Fiction. Auch wenn sie literarisch nicht ganz überzeugend, so aber doch von einzelnen Gedanken her interessant ist, wie z. B. die Serie von Klaus Seibel um die „Lantis“ (beginnend mit „Krieg um den Mond“).