Experimentelle Archäologie studieren

Hi zusammen,

ich beschäfte mich als Natur- und Wildnispädagoge immer wieder mit dem traditionellen Bogen- und Speer-bau. Seit längerem entwickel ich immer neue Methoden, wie man mit einer Schnur und Holz Feuer bohren kann.
Da kam mir die Idee, durch das Experimentieren, warum nicht studieren.
Weiß einer von euch, ob und wo man das studieren kann?
Danke

Frag mal dort www.exar.org nach. Die haben den besten Überblick.

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Hi an Alle,
Den größten Feuerbohrer kenn ich aus Wolin. Er wird jedes Jahr verwendet.(Freilichtmuseum).
Experimentelle Archeologie erlernt man nur durch Handwerk indem man sich für seine Geschichte interessiert. 
Einfache Gegenstände können Archeologen identifizieren. Genauere Verwendungen leider nicht.
Sie wurden dafür auch nicht ausgebildet. Da können nur Handwerker helfen die sich auch mit Historie beschäftigen. 
Da ich Wolin erwähnt habe, empfehle ich die Warstaty eksperimentalna.
Such mal nach Jomsborg Wolin.
Grüße Chris 

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Moin,

Szkutnik schrieb:


Den größten Feuerbohrer kenn ich aus Wolin. Er wird jedes Jahr verwendet.(Freilichtmuseum).
Experimentelle Archeologie erlernt man nur durch Handwerk indem man sich für seine Geschichte interessiert.

laut Jürgen Weiner und Harald Floss_,_ ist das Feuerbohren eine, "antiquierte Ansicht"

Quelle: Zu den Anfängen der Feuererzeugung im europäischen Paläolithikum_, 2004._

Gibt es neuere wissenschaftliche Erkenntnisse / Nachweise zum “Feuerbohren” in der europäischen Vor- und Frühzeit?

Gruß

Jürgen

Hi,
Es gibt 2 Arten von Feuerbohren,

  1. Zum Feuermachen durch starke Reibung
  2. Zum Löcher bohren mittels einer glühenden Metallstange z.B.zum Flötenbau ,bzw eines glühenden Erls einer Messerklinge in den Messergriff.

Das Freilichtmuseum in Wolin beschäftigt sich mit Frühmittelalter ,Slawen und Wikinger.

Macht sehr viel mit Experimenteller Archeologie für Jedermann und Archeologen. 

Grüße Chris 

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Moin,

die Erzeugung von Feuer mittels Feuerbohrer an sich wird ja nicht bestritten.

Mein Beitrag bzw. meine Frage zum “Feuerbohren” gilt der europäischen Vor- und Frühzeit.

Denn da herrscht oft die nicht haltbare Meinung, dass es die europäischen Paläolithiker bereits gemacht haben.

Und ´glühende Metallstange z.B.zum Flötenbau´ konnten selbst die Neolithiker noch nicht nutzen.

Zwar haben eiszeitliche Jäger vor 40.000 Jahren Flöten aus Knochen geschnitzt aber sie nahmen u.a. Röhrenknochen von Vögeln - da brauchte es weder lange Bohrer noch glühende Stangen (siehe oben), schlau waren sie schon immer - die Altvorderen.

@ Szkutnik,

ist Dir bekann in welche Kultur das Freilichtmuseum in Wolin ihre Experimentelle Archäologie für das Feuerbohren datiert?

Du hast nur zwei Arten der Feuererzreugung genannt / beschrieben.

Das allgemein anerkannte “Feuerschlagen” hast Du nicht erwähnt - kennst Du es nicht?

Gerne kann ich Dir Publikationen dazu verlinken, allerdings sind die ´neuesten´ auch schon alt.

Harald Floss, Steinartefakte vom Altpaläolithikum bis in die Neuzeit, 2012. Daher meine Frage nach neuen Erkenntnissen.

Die Frage nach neuen Erkentnissen zum Feuerbohren geht natürlich auch an rsieling - von ihm erhoffte ich Neues, da er sich ja nach eigener Aussage mit dem Feuerbohren beschäftigt.

Gruß

Jürgen

Hi Jürgen

Mein selbstgeschmiedeter Feuerschläger und 2 verschiedene Feuersteine.

Der rechte wird übrigens Helgoländer genannt.

Grüße Chris 

Den historischen Beleg dazu habe ich leider nicht. Aber Bilder des großen Feuerbohrers in Aktion

http://www.wikingowie.net/2016/05/galeria05.html

Moin Chris,

na prima. Als Hamburger hast Du ja die Chance Helgoländer Flint zu finden.

Hier ist mein “Feuerschlagstein” aus der Bondestenalder (Mittelneolithikum ~ 3000 v. Chr.).

Eigener Fund in DK und dort gemeldet.

Zur Feuererzeugung mit so einem Funkenlöser wird noch die dazugehörige Pyrit- bzw. Markasitknolle benötigt.

Die hier beschriebene Markasitknolle konnte ich beim Finder C.Fuchs selber in Händen halten. Ich hatte derzeit die ersten Fotos davon für Christian gemacht.

Gruß

Jürgen

Moin Jürgen

Schöner Fund, klasse daß Du ihn gemeldet hast.
Würde es auch melden.

Die Helgoländer in Hamburg zu finden ist schwierig. Meine stammen alle aus Bauverfüllungsbereichen von Häusern, somit ist eine Objektive Kartierung nicht möglich.
Mir wurde von Archeologen erklärt, daß diese als Handelware nach Hamburg gekommen sind und geologisch hier nicht vorkommen.
Eignet sich übrigens immer noch als besondere Handelsware zum Tauschen oder Geschenk in der Reenactmentszene die sich mit Experimenteller Archeologie beschäftigen.
Feuerstein ist allgemein begehrt.

Eine kleine andere Verwendung für Feuerstein hier:

Beste Grüße aus Hamburg

Chris

Schade, daß sich Rsieling auch nicht zurückmeldet.