Meine Tochter hat dies auf Hiddensee am Strand gefunden, beim Müll und Erinnerungssteine sammeln… dachte es sei ein Stück Plastik, aber bei genauerem Hinsehen entpuppte es sich für mich als Teil eines Lagenkammes. Jetzt würde ich gerne wissen ob ich richtig liege, ob germanisch oder slawisch und die zeitliche Einordnung… hoffe es gibt Experten hier!
Habe auch dem Landesarchäologen von Mecklenburg Vorpommern angeschrieben, hätte es ihm und seinem Land gerne übergeben wenn sich der Verdacht erhärtet, er reagiert aber nicht…
Leiterplatte könnte durchaus sein. Bei angehängtem Bild 1 sieht man eine Menge chaotisch wirkende Bohrungen, die, wenn das Teil an der richtigen Stelle bricht, nach verunglückter gerader Linie aussehen.
Ausserdem sieht mir die vereinzelte grüne “Patina” doch sehr nach Resten von Lötstoplack aus.
Auf Bild 2 eine mögliche Erklärung für die Vierecke.
Ausserdem finde ich die Bohrungen für eine Verzierung ebenfalls sehr unregelmässig,
Bezüglich Platine könnten StoneMan und schilli-san durchaus richtig liegen. Die “braunen Quadrate” könnten in der Tat “Padstacks” ( hier Square) sein. So nennt man u.a. die grafische Darstellung eines Bauteilanschlusses. Entgegen der z.Bsp. runden Form sind dann auch die Lötstellen entsprechend quadratisch.
Auch die Kammzeile wäre durch eine durchgebrochene Lochreihe erklärbar.
Also eure Fragen: Da ich das ja in Mecklenburg Vorpommern gefunden habe, habe ich google gefragt, wie der zuständige Archäologe heißt, das war ein Herr Jantzen…aber wie gesagt, bisher keine Antwort.
Habe auch einem Archäologen von hier die Bilder gezeigt und der hat wohl einen Experten gefragt… dieser meinte wohl, dass es der Teil eines Kammes wäre, er aber nicht sagen könne wie alt genau und ob germanisch oder slawisch…
Für einen Kamm sind da einfach zu viele “Nietlöcher” durchgebohrt und die noch unregelmäßig. Ein Kamm hat für die Griffbesfestigung 4 bis 6 Nietlöcher und je nach Größe bestenfalls an der seitlichen Schräge jeweils zusätzlich 2 bis 3 Bohrungen. Die Kreisaugenverzierung ist ja keine “durchgehende” Bohrung.
Ebenfalls stellen die braunen Quadrate in ihrer Anordnung kein “Ziermuster” dar.
Wie man beim Bild von Jürgen schön sieht, so sind das in der Tat “Padstacks” auf die die Lötanschlüsse auch in “Schlüssellochform” passen.
Ich schätze mal, dass Herr Janzen in MeckPomm auch etwas ratlos vor dem Ding steht. Bei Lagenkämmen kennt er sich sicher besser aus als wir, aber ob er auch “Fachmann” für Leiterplatten ist !?
Vielleicht ist es ja ein Stück einer Leiterplatte aus der ein “umweltbewußter” Wikinger einen “Lagenkamm” gemacht hat !
da es mir um eine seriöse Bestimmung geht, habe ich eine zweite Meinung von einer Archäologin eingeholt deren Fachrichtung nicht die Bronzezeit ist - was mir wichtig war.
Angesicht der Bilder, bevor sie weiter las, war ihr zweiter Gedanke “Platine?”.
Ihre Argumentation, u.a. das Material: “Kein Hinweis auf Knochenstruktur, sieht dafür verdächtig nach Kunststoff aus”. Es folgten noch weitere Argumente, am Ende lobte sie die Anmerkung von Schilli-San.
Fazit, sie ist der meiner Meinung, dass es sich um “Elektroschrott” handelt.
Ich bin Leiterplattenexperte und wenn es gewünscht ist wäre ich bereit dieses Fragment einer Platine genauer zu bestimmen.
Denn das ist für mich eindeutig ein Teil einer Leiterplatte.
Dann wäre das ja geklärt, dann haben die alten Germanen sich mit Leiterplatinen gekämmt und immerhin hat meine Tochter dann ja wenigstens was zur Umwelt beigetragen, also mit dem anderen auch von mir als Müll identifizierten Sachen.