Interessante Metallfigur - nur, was könnte dies sein?

Hallo zusammen,

habe mir eben die nötigen Sache besorgt, nur der Sand fehlt noch, aber der Haustierbedarfsladen meines Vertrauens wird mir da sicher aushelfen können.

Mein lieber Steinmetz: Du machst dir ganz schön viel Arbeit mit uns, vielen Dank dafür! Ich bin mächtig gespannt auf das Ergebnis.

Ob wir die Untersuchung heute noch durchführen können, weiß ich nicht, vielleicht klappt das auch erst Freitag.

Interessehalber würde ich dann auch die Wasservariante noch ausprobieren, wenn sie als unkritisch betrachtet wird.

Wir werden das alles genau dokumentieren und postwendent berichten.

Lieben Gruß

Th_Orsten

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Moin,

Wasser schadet nichtmagnetischem Metall nicht - egal ob mit oder ohne Patina. Ich empfehle die Ermittlung der Dichte mit der konventionellen Methode mit Wasser und Waage.

Nur Wasser dringt in die kleinsten Fugen und Risse, wo auch der feinste Sand nicht hinkommt. Sollte die oben verlinkte Methode doch noch angewendet werden mein Tipp: einen Tropfen Spülmittel vorsichtig ins Wasser rühren um das Wasser zu entspannen.

http://www.gold-test.de/pruefung.html
https://www.hug-technik.com/inhalt/ta/metall.htm

Vorteil, Wasser vorhanden.

Nachteil 1: Sand besorgen

Nachteil 2: Bei der Verdrängungsmethode mit Sand ist die Ablesegenauigkeit bei einem breiten Gefäß unzureichend.

Blei oder Zinn von Bronzelegierungen unterscheiden könnte gerade noch klappen. Bin gespannt was ihr dabei herausbekommt.

Gruß

Jürgen

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Hallo allerseits,

  1. "Ein Dichtewert repräsentiert also die PROPORTION zwischen Gewicht und Volumen

Das kann man sich auch als Dreisatz vorstellen…

1l Wasser wiegt 1kg, 2l 2kg, 1000l 1000kg oder 1t, 1cm3 1g usw. usf.

(oder auch

1 Figur wiegt 1,6kg, 2 Figuren 3,2kg und 1,5 Figuren wiegen 2,4kg)

  1. "1 Kilogramm Wasser : Dichtefaktor = Volumen

oder auch:

1 kg : 1,0 = 1 l

"

Aaaaarrrrrgggghhhhh, (Entschuldigung, ich bin Physiker)

Die Dichte ist natürlich nicht dimensionslos sondern hat eine Einheit, also z.B:

kg/l, g/cm3, t/1000l usw. (siehe 1.)

In dem Beispiel also:

1kg : (1kg/l)    mit Kehrwert multiplizieren 

= 1 kg*l/kg     kg kürzen

= 1l

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Steinmetz
Hugin

Was raucht ihr zwei denn gerade für ein billiges Kraut !?  :stuck_out_tongue:

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Hallo ihr Lieben,

ich rate zur Entspannung, ihr alle helft mir schon 'ne Menge und mit kleinen Schritten kommen wir weiter. Ich finde die Tatsache, dass man so oder so oder wie auch immer des Rätsels Lösung (vielleicht) auf die Spur kommen kann, hoch interessant und meine Tochter sowieso.

Wenn heute nicht die erste Probe für’s Krippenspiel anstünde, hätte wir den Sand (und später wahrscheinlich auch das Wasser) schon einmal in Bewegung gebracht, aber so geht das erst morgen. Niemand soll sich bitte wegen uns und ein paar physikalischen Details (@Hugin: Wahrscheinlich hast du ja recht, wobei die Physik aber in diesem Fall für uns ja *sorry*: “nur die Hilfswissenschaft” darstellt) in die Haare kriegen.

Viel wichtiger wäre mir folgendes zu erfahren: Einiges deutet darauf hin, dass die Figur tatsächlich aus Blei ist. Weiter hieße das ja, dass sie wahrscheinlich nicht antik ist, was ja auch durch die Gussränder bzw. -grate naheliegt.

Trotz der Tatsache, dass die Figur dann wohl eher neuzeitlichen Ursprungs ist (und damit die Archäologie gewissermaßen nicht zuständig) find ich auf meiner Internetsuche keine Abbildungen wirklich ähnlicher Figuren.Woran liegt das wohl?

Wobei keine ähnlichen Abbildungen stimmt nicht ganz: Lustigerweise bin ich in der Google-Suche gestern auf meine eigenen Bilder aus diesem Forum gestoßen und stand 2 Sekunden lang kurz vorm Herzinfarkt, bis ich das dann merkte :grin:

Offensichtlich wurde mit einer zweiteiligen Gussform gearbeitet, d. h. es muss mehr als dieses eine Exemplar geben. Nun hat man ja z.B. im 19. Jahrhundert ja auch nach Mode und Marktlage gearbeitet. Auch soll ja das Motiv (Junge/Kind/Amor mit Fackel) einigermaßen verbreitet gewesen sein - nur wo sind dann die ganzen anderen Jungen mit Fackel?

Hat jemand 'ne Idee, wer da weiterhelfen könnte?

Keine Angst, die Ergebnisse unserer Dichteexperimente kommen sicher bald…

Beste Grüße

Th_Orsten

Mal ein Vorschlag für das einfache bürgerliche Rechnen ohne hochtrabende Formeln ! :angel:

Volumenbestimmung

Wasservolumen = 500 ccm

WV. + Figur = 530 ccm

                                           --------------

                                                **30 ccm   = Volumen der Figur**

Gewichtsbestimmung

Wasser = 500,00 gr

W. + Figur = 764,06 gr

                                           ----------------

                                                **264,06 gr  = Gewicht der Figur**  

Oder Gewicht der Figur gemessen mit einer Waage = 264,06 gr

Dichte des Materials = 264,06 gr : 30 ccm = 8,8o2 gr = wahrscheinlich Gussbronze

Wie oben schon gesagt ist für die Materialbestimmung eine Magnetprobe und eingehende Sichtprobe erforderlich, denn alleine die Bronze bewegt sich zwischen 7,4 und 8,9 gr/ccm. In diesem Rahmen bewegen sich auch andere Metalle.
Muttis Wasserkelle ist auch wenig geeignet für eine solch kleine Figur, denn die Meßstriche reichen da nicht aus. Man muß schon ein entsprechendes Laborglas benutzen.

Gruß
Kurti

**Nachtrag:

@ **
Th_Orsten

Hat jemand 'ne Idee, wer da weiterhelfen könnte?
Ich würde hier ein Forum in Richtung Kunst und Krempel empfehlen:

http://www.kunst-und-troedel.info/forumdisplay.php?f=161

https://www.dieschatzkisteimnetz.de/viewforum.php?f=35

Gruß
Kurti

Hallo Kurti,

“Ich würde hier ein Forum in Richtung Kunst und Krempel empfehlen.”

Na ja, das ist eine Frage der Perspektive. Viele Funde aus der Antike sind ja auch Krempel (=gefällige Alltagsgegenstände). Im Gegensatz zu dem hier gefunden Stück halt ca. 2000 Jahre älter!

Also 2000 Jahre liegenlassen, dann steigt der ideelle Wert entsprechend.

PS: Würden Archäologen in, sagen wir mal 3000 Jahren, Grabungen in den Resten des Kölner römisch-germanischen Museums durchführen (Coladose neben Bronzeöllämpchen), wie würden sie die Funde interpretieren?

PPS: Du hast die Formeln lehrbuchmässig benutzt. Ich rate, die Maßeinheiten (wie Kurti) immer mitzunehmen. Dann kann man das Ergebnis einem Plausibilitätstest unterziehen.
Also z.B. so etwas:

wenn für das Gewicht Liter rausgekommen wären, hat man falsch gerechnet.

wenn für die Figur 264t herausgekommen wären, hat man falsch gerechnet

(Ich kann mich da noch an Paulchen erinnern, der war nicht so pingelich und hat ganz erstaunliche …)

Gruß Hugin

Hugin

“Ich würde hier ein Forum in Richtung Kunst und Krempel empfehlen.”
Na ja, das ist eine Frage der Perspektive. 

Richtig, denn ich habe ja auf die Ausführungen und Frage von Th_Orsten geantwortet. ( bitte nachlesen) In diesem Zusammenhang bin ich der Meinung, dass Leute die Bronzefigürchen Sammel und vielleicht auch mal den ein oder anderen Zinn oder Bleinachguss gemacht haben, sich dort besser auskennen. Dazu auch bitte die vorangegangenen Ansichten anderer Teilnehmer über Gussnaht usw. lesen. 

Also z.B. so etwas:

wenn für das Gewicht Liter rausgekommen wären, hat man falsch gerechnet.
wenn für die Figur 264t herausgekommen wären, hat man falsch gerechnet

An wen ist jetzt Dein “PPS” gerichtet ?

Ich habe lediglich spezifisch für das Figürchen eine Anleitung zur Gewichts-u.Volumenbestimmung und daraus resultierender Dichte, mit der von Jürgen angeführten Wassermethode, aufgezeigt.
 
Ich weiß nicht warum ich da erklären muß, dass 1l = 1 kg und 2l = 2kg wiegen oder wie Steinmetz einen wissenschaftlichen Vortrag halten und in Tonnen schwelgen soll. Darauf bezog sich meine scherzhafte Bemerkung mit dem “Pfeifchen rauchen”.

Gruß
Kurti

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Ooops, ich wollte niemanden bloßstellen.

Kurtis Rechnung ist ja vollkommen richtig ( mit Einneiten).

Es bitte um Entschuldigung, wenn sich jemand von mir angegriffen fühlt, das war nämlich nicht meine Absicht.

Gruß,

Hugin

@ Hugin

Ooops, ich wollte niemanden bloßstellen.

Ich habe das auch nicht so gesehen.

Im gegebenen Fall antworte ich dann bei Raben mit der Schrotflinte. :stuck_out_tongue:

Mir war nur nicht klar was Du mit Deinem “PPS” sagen wolltest ! Ist ja jetzt geklärt und die Schrotflinte bleibt im Schrank ! :grin:

Gruß

Kurti

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Einen schönen Sonntag wünsche ich euch!

So, wir haben in unterschiedlichen Varianten gemessen, gewogen, gerechnet und haben (für uns) verwirrende Ergebnisse bekommen:

Unser Knabe wiegt schlanke 71g

Messversuch 1:

Ein Liter Vogelsand wiegt 1683 g (Dichteverhältnis lt. Steinmetz also 1,683 (Liter?))

1 ml Sand wiegt also 1,683 g

Der Knabe verdrängt gewogene 69 g Sand, d.h 40,99 ml Sand

…und da war es dann vorbei, dann wenn ich richtig überlege, müsste ich ja jetzt über meinen Dichtefaktor in Wasser umrechnen und käme wieder auf 69 ml, was ja bedeuten würde, dass der Knabe nahezu exakt so viel Sand in Gramm verdrängen würde wie er selbst wiegt, was mir unwahrscheinlich erschien…dennoch ein Berechnungsversuch:

Dichte = Masse : Volumen

71 g : 69 ml = 1,0289

Messversuch 2:

Diesmal Verdrängung in Wasser. Und siehe da, der Knabe mit seinem Gewicht von 71 g verdrängt am Boden des Messbechers in Wasser liegend gewogene 70 g Wasser, was 70 ml entspricht und die Sandmessung bestätigt.

Berechnungsversuch:

Dichte = Masse : Volumen

71 g : 70 ml = 1,0142

Messversuch 3:

Diesmal die von StoneMan ins Feld geführte Methode über die ins Wasser gehängte Figur. Dabei ergibt sich eine Gewichtszunahme von 7 g

Berechnungsversuch nach Anleitung http://www.gold-test.de/pruefung.html :

Dichte = Masse : Volumen

71 g : 7 = 10,14

Mit den richtigen Einheiten und Kommastellen geht es hier wohl durcheinander (das konnte ich schon in der Schule nie!), wobei sich die Zahlen ansich ja nicht widerspechen.

 So, nun zur alles entscheidenenden Frage: Welches Metall kann es denn nun sein? Laut Tabelle https://www.hug-technik.com/inhalt/ta/metall.htm ist es auf jeden Fall keine Bronze, was ich mir ja eh schon dachte). Es liegt aber auch nicht sauber bei Blei (11,34) oder Zinn (7,3)…

Also unsauberes Metall oder Fehler in der Messung bzw. Rechnung?

Anbei allerdings ein erneutes risiges Dankeschön an euch alle für einen interessanten Sonntagvormittag!

Gruß

Th_Orsten

Hallo Th_Orsten,

wie gesagt immer mit Einheiten rechnen:

71 g : 70 ml = 1,0142g/ml

1g=kg/100

ml=l/1000

alles einsetzen:

=1,01 *(kg/100)*(1000/l)

kürzen:

=10,1kg/l

Gruß

Hugin

“Der Knabe verdrängt gewogene 69 g Sand, d.h 40,99 ml Sand”

69g/40,99ml =16,8kg/l

Gruß, Hugin

Moin,

das war ja meine Vermutung zum Material.

Zitat StoneMan: _ Blei oder Zinn von Bronzelegierungen unterscheiden könnte gerade noch klappen._

Zitat Th_Orsten;

So, nun zur alles entscheidenenden Frage: Welches Metall kann es denn nun sein? Laut Tabelle https://www.hug-technik.com/inhalt/ta/metall.htm ist es auf jeden Fall keine Bronze, was ich mir ja eh schon dachte). Es liegt aber auch nicht sauber bei Blei (11,34) oder Zinn (7,3)…

Versuch 3 ergab 10,14 g/cm³, somit ist Zinn / Bronze  5,76 / 8,73 g/cm³ eindeutig auszuschließen. 

Die Abweichung zu Blei (11,34 g/cm³) ist OK. Unreinheiten durch Schmutzanhaftungen, Messfehler durch Raue Oberflächen in die das Wasser nicht eindringt. können zu dieser Differenz führen.

Bleibt noch die Prüfung ob es Silber ist. Dichte 10,49 g/cm³

Jetzt muss die Ritzprobe durchgeführt werden :-))

Silber Mohshärte 2,5 bis 3

Blei Mohshärte  1,5

Zur Mohshärte hier lang > Klick <

Zur Prüfung (Durchführung) hier > Klick <

Gruß

Jürgen