Interessante Metallfigur - nur, was könnte dies sein?

Hallo,

auf Wunsch von Steinmetz hier der Versuch aussagekräftigerer Bilder… Gar nicht so einfach - nun kann man aber das Gesicht etwas besser erkennen und die angesprochenen “Gusskanten” in der Seitenaufnahme. Der nach unten hängende Arm ist übrigens augenscheinlich vollständig.

Gruß

Th Orsten

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@Th_Orsten:

Hallo,

wenn Sie in Google “Antike Bronzefigur mit Fackel in der Hand eingeben” gelangen Sie u.a., auf diese Seite:

https://www.alamy.de/eine-romische-amor-mit-taschenlampe-1-2-bronze-mit-grunliche-und-braunliche-patina-voll-geschnitzte-figur-mit-flugel-erhobenen-rechten-arm-mit-einer-fackel-in-der-rechten-hand-die-rechten-und-linken-fuss-fehlt-auf-einem-steinernen-sockel-hohe-63-cm-historische-historische-antike-antike-antike-objekt-objekte-stills-clipping-ausschneiden-ausschneiden-ausschnitten-skulptur-skulpturen-statue-figur-figuren-statuetten-bildende-kunste-kunst-additional-rights-clearences-na-image276531857.html

Die dort abgebildete Figur hat etwa gleiche Maße und sieht Ihrer verblüffend ähnlich.

Nur so ne Idee.

Gruß

Particeps

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Wow Partceps,

ich hatte zwar auch lange nach vielen Bildern unter einigen Suchwortkombinationen über google gesucht, diesen Armor aber nicht entdeckt. Und tatsächlich ist er unserer Figur recht ähnlich.

Wobei mich die sehr ordentlich gearbeiteten Teile wie Gesicht, Haare, Hand und Bauchnabel in Zusammenhang mit der dazu eigentlich unpassend wirkenden sehr groben Gusskante an den Seiten irritiert. Warum hat man die nicht nach dem Guss entfernt? Fehlten die technischen möglichkeiten oder könnte das für einen Fehlguss bzw. Ausschussproduktion sprechen?

Auch stellt sich mir die Frage nach dem Material. Eine “Patina” ist nicht zu sehen (oder ist diese Schicht, die aussieht wie Erde soetwas?) Die Figur ist recht schwer und durchweg grau und schimmert nicht (ist das dann auch  Bronze, nur in anderer Mischung?). Wirkt eher wie Zinn, ist aber härter als alle Zinnsoldaten, die ich kenne - Gibt es neben der Dichtebestimmung einen Weg “für den Hausgebrauch” das Material genauer zu bestimmen?

Steinmetz’ Idee des Kunsthistorikerforums gefällt mir - eine spannende Sache! Vielen Dank an euch alle…

Gruß Th_Orsten samt Tochter

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Hallo @Th_Orsten

Die Gusskante irritiert mich auch etwas. Mir ist nicht bekannt, dass die Römer bei so kleinen Figuren mehrteilige Gussformen verwendet haben. In der Antike wurde bei kleinen Objekten eher das Wachsausschmelzverfahren oder ein ähnliches Prinzip verwendet. Bei diesem Verfahren formt man eine Figur aus Wachs (oder anderem Material) und umhüllt es mit einer Substanz, welche die Form gut annehmen kann (heutzutage oft Gips, früher unter anderem z.B. Ton) Nach dem Ausschmelzen des Wachses giesst man das flüssige Metall in den entstandenen Hohlraum (“verlorene Form”). Am Schluss müsste man nur noch den Gusstrichter entfernen, es sollte aber keine Gusskante vorhanden sein. Erst bei grösseren Plastiken fing man meines Wissens nach an, mehrteilig zu giessen. 
Vielleicht kann mir aber jemand eines besseren belehren und sagen, dass es sehr wohl Verfahren gab, bei denen Gusskanten entstanden…  :slight_smile:

Grüsse

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Hallo Steinmetz,

aber natürlich wollen wir das mit der groben Dichtebestimmung ausprobieren. Aktiver forschen geht ja kaum… Wenn´s für dich nicht zu aufwendig ist, beschreibe uns doch wie das geht.

Ich habe letzte Woche schon eine Mail ans Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege (Dissen liegt gerade so noch in Niedersachsen, aber man kann NRW wohl von dort aus sehen…) geschrieben, bisher hat sich da aber noch nichts gerührt.

Gruß Th_Orsten

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Hallo Steinmetz,

oh, das klingt super. Lass dir bloß Zeit, ich muss jetzt sowieso erstmal ein paar Dinge einkaufen… :wink:

Und zum Thema “Mit Ortskenntnissen blamiert” gestehe ich hier öffentlich, dass ich zur Sicherheit noch einmal nachgeguckt habe, bevor ich von Niedersachsen sprach. Ist bei dieser “Halbinsellage” aber auch knapp gewesen…

Gruß

Th_Orsten

Hallöle!

Ja, das Material genau zu kennen wäre wirklich hilfreich. Auf den Bildern sieht es nämlich für mich aufgrund der Farbe und der groben Gussnähte eher nach einer neuzeitlichen Figur aus Zinn oder Blei aus. Googelt man beispielsweise nach Zinnfiguren oder Zierkorken kommen einige Beispiele die auch sehr ähnlich aussehen.

https://picclick.de/Jugendstil-WMF-Britannia-Metall-Figur-Metall-Putto-Amor-253485570944.html

Die Darstellung des Amor/Cupido war auch im Historismus beliebt.

LG Luci

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Moin,

öhhm, leider habe ich nur quergelesen, warum habt ihr denn so eine Scheu vor Wasser wenn das Teil aus nichtmagnetischem Metall ist?

Bei dem feisten Knaben reicht vermutlich eine Küchenwaage, Briefwaage wäre besser.

Gruß

Jürgen

PS

http://www.gold-test.de/pruefung.html

https://www.hug-technik.com/inhalt/ta/metall.htm

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Hallo zusammen,

habe mir eben die nötigen Sache besorgt, nur der Sand fehlt noch, aber der Haustierbedarfsladen meines Vertrauens wird mir da sicher aushelfen können.

Mein lieber Steinmetz: Du machst dir ganz schön viel Arbeit mit uns, vielen Dank dafür! Ich bin mächtig gespannt auf das Ergebnis.

Ob wir die Untersuchung heute noch durchführen können, weiß ich nicht, vielleicht klappt das auch erst Freitag.

Interessehalber würde ich dann auch die Wasservariante noch ausprobieren, wenn sie als unkritisch betrachtet wird.

Wir werden das alles genau dokumentieren und postwendent berichten.

Lieben Gruß

Th_Orsten

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Moin,

Wasser schadet nichtmagnetischem Metall nicht - egal ob mit oder ohne Patina. Ich empfehle die Ermittlung der Dichte mit der konventionellen Methode mit Wasser und Waage.

Nur Wasser dringt in die kleinsten Fugen und Risse, wo auch der feinste Sand nicht hinkommt. Sollte die oben verlinkte Methode doch noch angewendet werden mein Tipp: einen Tropfen Spülmittel vorsichtig ins Wasser rühren um das Wasser zu entspannen.

http://www.gold-test.de/pruefung.html
https://www.hug-technik.com/inhalt/ta/metall.htm

Vorteil, Wasser vorhanden.

Nachteil 1: Sand besorgen

Nachteil 2: Bei der Verdrängungsmethode mit Sand ist die Ablesegenauigkeit bei einem breiten Gefäß unzureichend.

Blei oder Zinn von Bronzelegierungen unterscheiden könnte gerade noch klappen. Bin gespannt was ihr dabei herausbekommt.

Gruß

Jürgen