Interessante Metallfigur - nur, was könnte dies sein?

Hallo,

Danke für die ausführlichen Hintergrundinformationen! Ich halte mich mal von archäologischer Seite aufgrund von mangelnden Fachkenntnissen in diesem Gebiet zurück. Aber aus Kunstgeschichtlicher Perspektive könnte es, in meinen Augen, sehr wohl eine römische Statuette sein (sofern es kein Replikat ist). Die Beschaffenheit und Stilmerkmale, wie das klassische Stand- und Spielbein sind für die Antike - später wieder aufgegriffen in der Renaissance - typisch. Ich weiss, dass der Gott Mars öfters mit einer Fackel in der Hand dargestellt wurde, doch das etwas knabenhafte Erscheinungsbild würde vielleicht auch dagegen sprechen. Da können die Experten hier sicherlich viel mehr dazu sagen…

Grüsse 

1 „Gefällt mir“

Der Nutzer und alle zugehörigen Inhalte wurden gelöscht.

Hallo Steinmetz, hallo MacUser

vielen Dank für die schnellen und interessanten Infos. Ich lerne hier gerade ´ne Menge und meine Tochter ist Feuer und Flamme (pasend zur Fackel…)

Die Sache mit dem Magneten habe ich, einer spontanen Eingebung folgend, heute mittag bereits ausprobiert. Die Figur ist nicht magnetisch, was mir als Volllaien aber leider auch nichts sagt, außer, dass sie eben nicht magnetisch ist… :wink:

Ein neues Foto probiere ich jetzt mal, kommt gleich…

beste Grüße

Der Nutzer und alle zugehörigen Inhalte wurden gelöscht.

Hallo,

auf Wunsch von Steinmetz hier der Versuch aussagekräftigerer Bilder… Gar nicht so einfach - nun kann man aber das Gesicht etwas besser erkennen und die angesprochenen “Gusskanten” in der Seitenaufnahme. Der nach unten hängende Arm ist übrigens augenscheinlich vollständig.

Gruß

Th Orsten

Der Nutzer und alle zugehörigen Inhalte wurden gelöscht.

@Th_Orsten:

Hallo,

wenn Sie in Google “Antike Bronzefigur mit Fackel in der Hand eingeben” gelangen Sie u.a., auf diese Seite:

https://www.alamy.de/eine-romische-amor-mit-taschenlampe-1-2-bronze-mit-grunliche-und-braunliche-patina-voll-geschnitzte-figur-mit-flugel-erhobenen-rechten-arm-mit-einer-fackel-in-der-rechten-hand-die-rechten-und-linken-fuss-fehlt-auf-einem-steinernen-sockel-hohe-63-cm-historische-historische-antike-antike-antike-objekt-objekte-stills-clipping-ausschneiden-ausschneiden-ausschnitten-skulptur-skulpturen-statue-figur-figuren-statuetten-bildende-kunste-kunst-additional-rights-clearences-na-image276531857.html

Die dort abgebildete Figur hat etwa gleiche Maße und sieht Ihrer verblüffend ähnlich.

Nur so ne Idee.

Gruß

Particeps

1 „Gefällt mir“

Der Nutzer und alle zugehörigen Inhalte wurden gelöscht.

Wow Partceps,

ich hatte zwar auch lange nach vielen Bildern unter einigen Suchwortkombinationen über google gesucht, diesen Armor aber nicht entdeckt. Und tatsächlich ist er unserer Figur recht ähnlich.

Wobei mich die sehr ordentlich gearbeiteten Teile wie Gesicht, Haare, Hand und Bauchnabel in Zusammenhang mit der dazu eigentlich unpassend wirkenden sehr groben Gusskante an den Seiten irritiert. Warum hat man die nicht nach dem Guss entfernt? Fehlten die technischen möglichkeiten oder könnte das für einen Fehlguss bzw. Ausschussproduktion sprechen?

Auch stellt sich mir die Frage nach dem Material. Eine “Patina” ist nicht zu sehen (oder ist diese Schicht, die aussieht wie Erde soetwas?) Die Figur ist recht schwer und durchweg grau und schimmert nicht (ist das dann auch  Bronze, nur in anderer Mischung?). Wirkt eher wie Zinn, ist aber härter als alle Zinnsoldaten, die ich kenne - Gibt es neben der Dichtebestimmung einen Weg “für den Hausgebrauch” das Material genauer zu bestimmen?

Steinmetz’ Idee des Kunsthistorikerforums gefällt mir - eine spannende Sache! Vielen Dank an euch alle…

Gruß Th_Orsten samt Tochter

Der Nutzer und alle zugehörigen Inhalte wurden gelöscht.

Hallo @Th_Orsten

Die Gusskante irritiert mich auch etwas. Mir ist nicht bekannt, dass die Römer bei so kleinen Figuren mehrteilige Gussformen verwendet haben. In der Antike wurde bei kleinen Objekten eher das Wachsausschmelzverfahren oder ein ähnliches Prinzip verwendet. Bei diesem Verfahren formt man eine Figur aus Wachs (oder anderem Material) und umhüllt es mit einer Substanz, welche die Form gut annehmen kann (heutzutage oft Gips, früher unter anderem z.B. Ton) Nach dem Ausschmelzen des Wachses giesst man das flüssige Metall in den entstandenen Hohlraum (“verlorene Form”). Am Schluss müsste man nur noch den Gusstrichter entfernen, es sollte aber keine Gusskante vorhanden sein. Erst bei grösseren Plastiken fing man meines Wissens nach an, mehrteilig zu giessen. 
Vielleicht kann mir aber jemand eines besseren belehren und sagen, dass es sehr wohl Verfahren gab, bei denen Gusskanten entstanden…  :slight_smile:

Grüsse

1 „Gefällt mir“

Hallo Steinmetz,

aber natürlich wollen wir das mit der groben Dichtebestimmung ausprobieren. Aktiver forschen geht ja kaum… Wenn´s für dich nicht zu aufwendig ist, beschreibe uns doch wie das geht.

Ich habe letzte Woche schon eine Mail ans Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege (Dissen liegt gerade so noch in Niedersachsen, aber man kann NRW wohl von dort aus sehen…) geschrieben, bisher hat sich da aber noch nichts gerührt.

Gruß Th_Orsten

Der Nutzer und alle zugehörigen Inhalte wurden gelöscht.

Der Nutzer und alle zugehörigen Inhalte wurden gelöscht.

Hallo Steinmetz,

oh, das klingt super. Lass dir bloß Zeit, ich muss jetzt sowieso erstmal ein paar Dinge einkaufen… :wink:

Und zum Thema “Mit Ortskenntnissen blamiert” gestehe ich hier öffentlich, dass ich zur Sicherheit noch einmal nachgeguckt habe, bevor ich von Niedersachsen sprach. Ist bei dieser “Halbinsellage” aber auch knapp gewesen…

Gruß

Th_Orsten

Hallöle!

Ja, das Material genau zu kennen wäre wirklich hilfreich. Auf den Bildern sieht es nämlich für mich aufgrund der Farbe und der groben Gussnähte eher nach einer neuzeitlichen Figur aus Zinn oder Blei aus. Googelt man beispielsweise nach Zinnfiguren oder Zierkorken kommen einige Beispiele die auch sehr ähnlich aussehen.

https://picclick.de/Jugendstil-WMF-Britannia-Metall-Figur-Metall-Putto-Amor-253485570944.html

Die Darstellung des Amor/Cupido war auch im Historismus beliebt.

LG Luci

1 „Gefällt mir“

Der Nutzer und alle zugehörigen Inhalte wurden gelöscht.

Der Nutzer und alle zugehörigen Inhalte wurden gelöscht.

Moin,

öhhm, leider habe ich nur quergelesen, warum habt ihr denn so eine Scheu vor Wasser wenn das Teil aus nichtmagnetischem Metall ist?

Bei dem feisten Knaben reicht vermutlich eine Küchenwaage, Briefwaage wäre besser.

Gruß

Jürgen

PS

http://www.gold-test.de/pruefung.html

https://www.hug-technik.com/inhalt/ta/metall.htm

Der Nutzer und alle zugehörigen Inhalte wurden gelöscht.