Webgewicht?

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@Hugin

Dort sind die Stiele am Kopf dicker als das Loch und die Stiele werden von oben eingeführt und müssen nicht verkeilt werden.

Wenn Du es umgekehrt machst, dann verklemmt der Schaft sich unten im Konus und die Keule kann nicht herunterrutschen und aufs zarte Patschehändchen fallen. Oben wird dann im Konus mit dem Keil festgeklemmt und die Keule fliegt nicht davon und donnert in die Fensterscheibe. :smiley: Eine solche Verkeilung erspart in der Regel das Veschnüren. Je nach Form und Gebrauch kann man dann alles noch zusätzlich mit Birkenpech verkleben und schön verschnüren. K:-)

@StoneMan

Hast Du denn einmal an eine Geröllkeule gedacht? Habe jetzt leider keine Zeit für eine Recherche.

Das nenne ich Arbeitsteilung ! Du denkst und wir recherchieren ! :stuck_out_tongue_winking_eye:

Gruß

Kurti

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Er fragte ja auch noch, ob ich nachgedacht hätte. Das impliziert ja wohl er selber nicht :wink:

Also wo ist hier Arbeitsteilung zu erkennen?

Moin,

Er fragte ja auch noch, ob ich nachgedacht hätte. Das impliziert ja wohl er selber nicht :wink:

Also wo ist hier Arbeitsteilung zu erkennen?

wie soll ich ohne denken ohne Wissen, wie soll ich fragen ohne denken? Da fällst Du mir in den Rücken, obwohl ich Dich taktvoll in mein Wissen und Denken mit einbezogen habe… na, sach ma! :q:

Gruß

Jürgen

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:wink:

@stoneman

Na immerhin hast Du das Objekt sofort und ohne größere Anstrengung identifiziert.  Sollte also mehr ein Kompliment sein :slight_smile:

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Keine Angst, ich schätze den Jürgen sehr, bin nur manchmal zu dusslig mich auszudrücken. 

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@Steinmetz

Womit wir beim Thema wären: Wofür wurden die Teile eigentlich schwerpunktmäßig vermutlich verwendet?

Hallo Vinzenz,

das solltest Du als “Ibbenbürener” doch am besten wissen ! :smiley:

Stadtmuseum Ibbenbüren

ZITAT:
“Ein seltenes Fundstück der Sammlung des Stadtmuseums ist die kugelige, 560 g schwere Geröllkeule. Der durchbohrte Keulenkopf war vermutlich auf einen Holzstab aufgesetzt. Eine Datierung der gut erhaltenen Keule ist schwierig, da Fundort und Fundzeit nicht bekannt sind und es sich bei den Geröllkeulen um eine Form handelt, die seit dem Mesolithikum bekannt ist. Die Funktion der Keule ist nicht eindeutig zu klären. Allgemein werden Keulen als Waffen, Schlaggeräte, Grabstockbeschwerer, Rotiermasse bei Bohrgeräten, Würdezeichen oder Ritualobjekt angesprochen. Allerdings ist die Schaftbohrung so eng, dass eine Nutzung als Schlaggegenstand ausgeschlossen werden kann.
Vielleicht war sie – in der Nachfolge der altsteinzeitlichen Kommandostäbe – der Zepter eines steinzeitlichen Schamanen oder Häuptlings?”
ENDE

Steinkeule als Grabbeigabe

https://www.spektrum.de/sixcms/detail.php?id=893140&skip=7

Zu den vielfach gepickten und angebohrten Keulenköpfen (?), die vielfach als Nussknacker, Bohrerhalterung usw. bezeichnet werden meint Biermann ZITAT:

file:///C:/Users/heiku/Downloads/16789-98280-1-PB%20(2).pdf
Geröllkeulen und Dellkeulen werden oftmals mit unterschiedlichen Funktionspräferenzen getrennt voneinander betrachtet. Die vorangehenden Untersuchungen sollten zeigen, dass es gute Argumente für die Zusammengehörigkeit der Artefakte als Fertiggeräte und Halbfabrikate gibt. Beide sind im geografisch und chronologisch gleichen Raum angesiedelt und entsprechen sich in der Auswahl der Formen und Rohmaterialien. Technisch bilden die Dellkeulen ein notwendiges Arbeitsstadium auf dem Weg zur fertigen Geröllkeule. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass einige der als Dellkeulen angesprochenen Artefakte eine eigenständige und von den Geröllkeulen unabhängige Funktion hatten. Jedoch ist zwingend davon auszugehen, dass, wie bei jeder anderen Artefaktgruppe, auch bei den Geröllkeulen verworfene Werkstücke und Halbfabrikate vorkommen. Dafür kommen ausschließlich die Dellkeulen in Frage. ENDE

Gruß

Kurti

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@Steinmetz

Der Brummkreisel und der Pfannkuchenwender als Optionen wurden allerdings noch vergessen.

Hallo Vinzenz.

ursprünglich und hauptsächlich wird es wohl eine Waffe gewesen sein und sicher hatte der Häupling ein Schmuckstück als Statussymbol. Wir kennen das ja von den Indianern und anderen noch existierenden Steinzeit (?)-Kulturen. Anders kann man sich auch kaum die Grabbeigabe erklären.

Was den “Brummkreisel” anbelangt war das keine Funktion des Gerätes, sondern die Folge eines Schlages auf den Kopf damit. =:-OProbier es mal aus ! :smiley:

Ürigens hier ein schönes Beispiel für Biermanns Einschätzung von “Halbzeugen” .

https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/aiw/article/viewFile/33856/27546

Gruß

Kurti

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Also Nussknacker nach Biermann kann ich nicht nachvollziehen, die einfachste und effizienteste Methode ist doch eher, die Nuss zwischen einen Stein von geeigneter Dichte und einer festen Unterlage zu bringen und beherzt zuzuschlagen. Dann nehme ich auch möglichst einenen Stein mit ebenen Flächen. Eine Stielung kann dann doch auch nur nützlich sein,  um mehr Kraft aber bei reduzierter Genauigkeit zu erreichen.  

Für ein Statussymbol ist mir Form und Material wiederum zu gewöhnlich. 

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@stoneman

Na immerhin hast Du das Objekt sofort und ohne größere Anstrengung identifiziert. Sollte also mehr ein Kompliment sein :slight_smile:

Weiß ich doch wer es geschrieben hat X-D

Gruß

Jürgen

@Maggie

Also Nussknacker nach Biermann kann ich nicht nachvollziehen, die einfachste und effizienteste Methode ist doch eher, die Nuss zwischen einen Stein von geeigneter Dichte und einer festen Unterlage zu bringen und beherzt zuzuschlagen. Dann nehme ich auch möglichst einenen Stein mit ebenen Flächen. Eine Stielung kann dann doch auch nur nützlich sein, um mehr Kraft aber bei reduzierter Genauigkeit zu erreichen.

Biermanns Äußerungen kannst Du aber nicht auf diese Nebenbemerkung reduzieren ! >:)

Bierman hat ja keinesfalls gesagt, dass die Keulen ausschließlich zum Nussknacken diente. Aus seinen Zeilen geht nur hervor, dass der Keulenträger das Ding auch mal gelegentlich für andere Zwecke nutzte als zum Schädeleinschlagen. K:-)
ZITAT:
Neben dem kriegerischen Aspekt ist gerade im Küstenbereich auch ein Einsatz der mesolithischen Keulen als Jagdwaffe, vor allem beim „Keulen“ von Robben gut vorstellbar. Daneben kann sicherlich auch ein ganz unspezifischer alltäglicher Einsatz erfolgt sein, sei es zum Nüsse knacken oder zum Aufschlagen von Markknochen. _Ein Indiz für eine geschäftete Nutzung der Keulenköpfe sind die oftmals verstärkt auf einer Seite auftretenden Gebrauchsspuren und leichte Beschädigungen. _ENDE

Es ist deshalb ja keinesfalls auszuschließen, dass man solch durchlochten Steine schäftete und für andere Zwecke verwendete, wie z.Bsp. zum Flint zerschlagen, Pinne in die Erde kloppen, Wurzelgraben usw. usf.

Fig. 1. Grabstock der Buschmänner mit Beschwerstein zum Wurzelgraben. - Zeno.org

Für ein Statussymbol ist mir Form und Material wiederum zu gewöhnlich.

Auch das hat keiner behauptet. :innocent:

Viel interessanter an meinem obigen Link bezüglich des Halbzeuges ist doch folgende Bemerkung:

ZITAT:

_Der Querschnitt durch den 8,5 cm dicken Keulenkopf macht deutlich, dass mit dem gefundenen Bohrgerät nur eine (beidseitige) Anlochung möglich war. Zur vollständigen Durchlochung hätte im späteren Arbeitsverlauf ein Bohrstab zum Einsatz kommen müssen. _ ENDE

Warum diese Vorgehensweise !? :?:

Gruß

Kurti

Ja. Ein Universalwerkzeug. Möglicherweise hat man die Teile ohne den Gedanken an eine spezielle Nutzung hergestellt. Könnte es sein, dass man unterschiedliche, sprich, auswechelbare Stiele je nach Art der Anwendung für einen Kopf verwendet hat? 

@ Maggie

Könnte es sein, dass man unterschiedliche, sprich, auswechelbare Stiele je nach Art der Anwendung für einen Kopf verwendet hat?

Bei Grabstöcken, kurz oder lang, könnte man sich das vielleicht vorstellen, aber ansonsten war der Schaft wohl so befestigt, dass man ihn nur schwierig wieder abbekam und eine Wiederverwendung wäre danach wohl kaum möglich.

Biermann ist ja eher kein Verfechter für ein Universalgerät. Erschreibt dazu:

ZITAT: Eine Verwendung als Werkzeug (z. B. als Grabstockbeschwerer) ist zwar theoretisch denkbar, doch bereits auf Grund der geringen Anzahl der Funde eher unwahrscheinlich. ENDE

Wenn ich mir dagegen aber die Fundkarte von Nordwestdeutschland anschaue, dann hat man da aber schon eine beträchtliche Anzahl gefunden ! Bei Grabstöcken z. Bsp. hält der Stein ja Generationen. Auch bei der Verwendung als Waffe ist der Aufprall federnd und der Keulenkopf dürfte das eine Weile aushalten. Der Kopp weniger ! :-DAnders sieht das bei Schlagarbeiten auf feste Gegenstände wie Holzpflöcke oder gar Gestein aus. Ich denke da wurde doch eher der Rillenhammer benutzt !?

http://www.quartaer.eu/pdfs/1970/1970\_06\_tackenberg.pdf

Im Zusammenhang mit der Stabiität ist auch die “sanduhrförmige” Lochung von Bedeutung. Diese Art der Lochung wurde offensichtlich absichtlich durchgeführt.

Tackenberg schreibt dazu:

ZITAT ab Seite 85:

_Zum Abschluß sei noch auf zwei Geröllkeulen der neuen Serie hingewiesen, die erkennen lassen, wie man bei ihnen vorgegangen ist, um zum Durchlochen der Gesteinsmassen zu kommen…den Beginn der Durchbohrung … ist mit Anpickung begonnen worden. Die Fortsetzung erfolgte mit Hilfe der Vollbohrung. Der Bohrpflock ist öfters ausgewechselt worden, wobei im Durchmesser kleinere verwendet worden sind. Nur so ist zu erklären, daß bis zur tiefsten Stelle Abtreppungen vorhanden sind. _ ENDE

Ich habe schon mal oben das Experiment von Pfeifer erwähnt, der mit einer Verkeilung den Schaft stabil im doppelt konischen Loch befestige konnte. Nun gibt es aber offenbar Keulenköpfe bei denen das Loch in der Mitte so klein ist, dass der Schaft so verdünnt eine Bruchstelle hätte. Bei den Fachleuten ist es wohl umstritten, ob tatsächlich alle Keulenköpfe gestielt waren.

ZITAT Trackenberg:

_Das Problem der Schäftung der Geröllkeulen ist noch keineswegs gelöst. Daß in der bandkeramischen Geröllkeule von Hönheim-Suffelweyersheim im Elsaß Knochenkeilehen im Bohrkanal stecken, besagt, daß diese dazu gedient haben, das Abgleiten des Steines von einem Holzschaft zu verhindern . Bei Struve lesen wir, daß in dem Grabhügel von Innien, Kr. Rendsburg, den er der Einzelgrabkultur zuweist, ein Keulenkopf mit doppelkonischem Schaftloch angetroffen wurde, in dem Spuren des Holzstieles beobachtetworden sind.
Damit sind die Angaben über Holzschäftungen erschöpft, die mir begegneten,Die Geröllkeulen, deren Durchlochung auf dem Wege der Hohlbohrung durchgeführt worden ist, werden sicher in einem Holzschaft gesteckt haben. Derartig durchbohrte Stücke gehören aber zu den Ausnahmen. Die weitaus meisten zeigen Vollbohrung. Unter ihnen sind viele, deren sanduhrförmige Durchlochung am Anfang des Trichters großen Durchmesser besitzt, die sich nach der Mitte zu so verengt, daß dort nur noch eine kleine Offnung vorhanden ist. Man kann sich bei einer solchen Form der Bohrung nicht vorstellen, wie ein Holzstiel fest verankert werden konnte. Es wird noch andere Möglichkeiten gegeben haben, die Schlagkraft der Geröllkeulen zu erhöhen, denen die beschriebene Art der Durchlochung eigen ist, als sie mit einem Holzschaft zu versehen.
Im einzelnen bin ich auf diese Frage in dem Aufsatz eingegangen, den ich jetzt schon öfters herangezogen habe, ebenso auch darauf, daß die Geröllkeulen Mehrzweckgeräte gewesen sein dürften, und daß sie in dem einen Bereich hauptsächlich diese, in einem anderen hauptsächlich jene Funktion ausgeübt haben werden. Eine Vielfalt der Verwendung liegt schon deshalb nahe, weil sie eine weltweite Verbreitung haben. Abgesehen von vielen Teilen Europas, wobei sie in Finnland besonders zahlreich gewesen zu sein scheinen… _ ENDE

Auch Biermann läßt offen ob alle Keulenköpfe letztlich geschäftet waren, wenn er schreibt:

**ZITAT: ** Die ursprünglich wohl geschäfteten Geräte wurden aber am wahrscheinlichsten als Jagd- oder Kampfwaffen genutzt, wobei eine zusätzliche Bedeutung im Rahmen von Statussymbolen und Prestigeobjekten nicht auszuschließen ist. ENDE

Fazit:

Erstens dürfte nachgewiesen sein, dass die “sanduhrförmige” Lochung beabsichtigt war.

Zweitens ergibt sich bei Exemplaren mit zu starker Verengung eine Bruchstelle des Schaftes.

Daraus schließe ich, dass man solche Keulenköpfe an einer langen Schnurschlinge direkt benutzt hat oder mittels kurzer Schnurschlinge an einem Stiel befestigt hat. Andere Verwendungen, wie z.Bsp. Netzbeschwerer usw. kommen aber dann auch in Frage.

Gruß

Kurti

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