Dort sind die Stiele am Kopf dicker als das Loch und die Stiele werden von oben eingeführt und müssen nicht verkeilt werden.
Wenn Du es umgekehrt machst, dann verklemmt der Schaft sich unten im Konus und die Keule kann nicht herunterrutschen und aufs zarte Patschehändchen fallen. Oben wird dann im Konus mit dem Keil festgeklemmt und die Keule fliegt nicht davon und donnert in die Fensterscheibe. Eine solche Verkeilung erspart in der Regel das Veschnüren. Je nach Form und Gebrauch kann man dann alles noch zusätzlich mit Birkenpech verkleben und schön verschnüren. K:-)
Er fragte ja auch noch, ob ich nachgedacht hätte. Das impliziert ja wohl er selber nicht
Also wo ist hier Arbeitsteilung zu erkennen?
wie soll ich ohne denken ohne Wissen, wie soll ich fragen ohne denken? Da fällst Du mir in den Rücken, obwohl ich Dich taktvoll in mein Wissen und Denken mit einbezogen habe… na, sach ma! :q:
Womit wir beim Thema wären: Wofür wurden die Teile eigentlich schwerpunktmäßig vermutlich verwendet?
Hallo Vinzenz,
das solltest Du als “Ibbenbürener” doch am besten wissen !
Stadtmuseum Ibbenbüren
ZITAT: “Ein seltenes Fundstück der Sammlung des Stadtmuseums ist die kugelige, 560 g schwere Geröllkeule. Der durchbohrte Keulenkopf war vermutlich auf einen Holzstab aufgesetzt. Eine Datierung der gut erhaltenen Keule ist schwierig, da Fundort und Fundzeit nicht bekannt sind und es sich bei den Geröllkeulen um eine Form handelt, die seit dem Mesolithikum bekannt ist. Die Funktion der Keule ist nicht eindeutig zu klären. Allgemein werden Keulen als Waffen, Schlaggeräte, Grabstockbeschwerer, Rotiermasse bei Bohrgeräten, Würdezeichen oder Ritualobjekt angesprochen. Allerdings ist die Schaftbohrung so eng, dass eine Nutzung als Schlaggegenstand ausgeschlossen werden kann.
Vielleicht war sie – in der Nachfolge der altsteinzeitlichen Kommandostäbe – der Zepter eines steinzeitlichen Schamanen oder Häuptlings?”ENDE
Zu den vielfach gepickten und angebohrten Keulenköpfen (?), die vielfach als Nussknacker, Bohrerhalterung usw. bezeichnet werden meint Biermann ZITAT:
file:///C:/Users/heiku/Downloads/16789-98280-1-PB%20(2).pdf Geröllkeulen und Dellkeulen werden oftmals mit unterschiedlichen Funktionspräferenzen getrennt voneinander betrachtet. Die vorangehenden Untersuchungen sollten zeigen, dass es gute Argumente für die Zusammengehörigkeit der Artefakte als Fertiggeräte und Halbfabrikate gibt. Beide sind im geografisch und chronologisch gleichen Raum angesiedelt und entsprechen sich in der Auswahl der Formen und Rohmaterialien. Technisch bilden die Dellkeulen ein notwendiges Arbeitsstadium auf dem Weg zur fertigen Geröllkeule. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass einige der als Dellkeulen angesprochenen Artefakte eine eigenständige und von den Geröllkeulen unabhängige Funktion hatten. Jedoch ist zwingend davon auszugehen, dass, wie bei jeder anderen Artefaktgruppe, auch bei den Geröllkeulen verworfene Werkstücke und Halbfabrikate vorkommen. Dafür kommen ausschließlich die Dellkeulen in Frage.ENDE
Der Brummkreisel und der Pfannkuchenwender als Optionen wurden allerdings noch vergessen.
Hallo Vinzenz.
ursprünglich und hauptsächlich wird es wohl eine Waffe gewesen sein und sicher hatte der Häupling ein Schmuckstück als Statussymbol. Wir kennen das ja von den Indianern und anderen noch existierenden Steinzeit (?)-Kulturen. Anders kann man sich auch kaum die Grabbeigabe erklären.
Was den “Brummkreisel” anbelangt war das keine Funktion des Gerätes, sondern die Folge eines Schlages auf den Kopf damit. =:-OProbier es mal aus !
Ürigens hier ein schönes Beispiel für Biermanns Einschätzung von “Halbzeugen” .
Also Nussknacker nach Biermann kann ich nicht nachvollziehen, die einfachste und effizienteste Methode ist doch eher, die Nuss zwischen einen Stein von geeigneter Dichte und einer festen Unterlage zu bringen und beherzt zuzuschlagen. Dann nehme ich auch möglichst einenen Stein mit ebenen Flächen. Eine Stielung kann dann doch auch nur nützlich sein, um mehr Kraft aber bei reduzierter Genauigkeit zu erreichen.
Für ein Statussymbol ist mir Form und Material wiederum zu gewöhnlich.
Also Nussknacker nach Biermann kann ich nicht nachvollziehen, die einfachste und effizienteste Methode ist doch eher, die Nuss zwischen einen Stein von geeigneter Dichte und einer festen Unterlage zu bringen und beherzt zuzuschlagen. Dann nehme ich auch möglichst einenen Stein mit ebenen Flächen. Eine Stielung kann dann doch auch nur nützlich sein, um mehr Kraft aber bei reduzierter Genauigkeit zu erreichen.
Biermanns Äußerungen kannst Du aber nicht auf diese Nebenbemerkung reduzieren ! >:)
Bierman hat ja keinesfalls gesagt, dass die Keulen ausschließlich zum Nussknacken diente. Aus seinen Zeilen geht nur hervor, dass der Keulenträger das Ding auch mal gelegentlich für andere Zwecke nutzte als zum Schädeleinschlagen. K:-) ZITAT: Neben dem kriegerischen Aspekt ist gerade im Küstenbereich auch ein Einsatz der mesolithischen Keulen als Jagdwaffe, vor allem beim „Keulen“ von Robben gut vorstellbar. Daneben kann sicherlich auch ein ganz unspezifischer alltäglicher Einsatz erfolgt sein, sei es zum Nüsse knacken oder zum Aufschlagen von Markknochen._Ein Indiz für eine geschäftete Nutzung der Keulenköpfe sind die oftmals verstärkt auf einer Seite auftretenden Gebrauchsspuren und leichte Beschädigungen. _ENDE
Es ist deshalb ja keinesfalls auszuschließen, dass man solch durchlochten Steine schäftete und für andere Zwecke verwendete, wie z.Bsp. zum Flint zerschlagen, Pinne in die Erde kloppen, Wurzelgraben usw. usf.
Für ein Statussymbol ist mir Form und Material wiederum zu gewöhnlich.
Auch das hat keiner behauptet.
Viel interessanter an meinem obigen Link bezüglich des Halbzeuges ist doch folgende Bemerkung:
ZITAT:
_Der Querschnitt durch den 8,5 cm dicken Keulenkopf macht deutlich, dass mit dem gefundenen Bohrgerät nur eine (beidseitige) Anlochung möglich war. Zur vollständigen Durchlochung hätte im späteren Arbeitsverlauf ein Bohrstab zum Einsatz kommen müssen. _ ENDE
Ja. Ein Universalwerkzeug. Möglicherweise hat man die Teile ohne den Gedanken an eine spezielle Nutzung hergestellt. Könnte es sein, dass man unterschiedliche, sprich, auswechelbare Stiele je nach Art der Anwendung für einen Kopf verwendet hat?