Webgewicht?

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Mir liegt z.B. ein halber Keulenkopf vor, kurz vor der Fertigstellung gebrochen, zur vollständigen  Durchpickung fehlten nur noch knapp 4mm. “Etwaige Feinarbeiten” erfolgten in der Regel wohl erst nach Fertigstellung. Bei diesem Fundstück sieht man das die Pickung alleine schon eine erstaunlich glatte Oberfläche hinterlies. Dies ist wohl zum Teil auch dem bevorzugten und besonders geeigneten, häufig verwendeten Sand-Quarzgestein geschuldet. Das Picken ist eine ziemliche Geduldsarbeit mit hohem Bruchrisiko, tausende kurze feine Schläge liesen keine groben Absplitterungen und Abplatzungen zu das lässt die Oberfläche alleine schon ziemlich glatt erscheinen. Was erzähle ich, probiere es einfach mal aus und Du wirst sehen. :wink: Also ich persönlich gehe davon aus das auschliesslich das Picken für den Ist-Zustand der feinen Lochoberfläche ausreichend ist.

 Bucentaur

 

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Für mich wirft sich dei der sanduhrförmigen Durchlochung eine ganz andere Frage auf und zwar die Art der Schäftung.  Steinmetz  schnitt das Thema ja schon an mit “Haselnusszweig einwachsen lassen”.
Ich hatte oben Biermann übrigens schon verlinkt.

Biermann schreibt ZITAT:
Dabei dominieren nach Anzahl der Exemplare die Geröllkeulen (58 %), gefolgt von den Scheibenkeulen. Auffällig ist das Fehlen der Technik der sanduhrförmigen Durchpickung („c“) und die gleichzeitige Häufigkeit der doppelkonischen Durchbohrung („b“). Bei der Durchlochungstechnik dominiert mit Dreivierteln (75 %) die einfachkonische Durchbohrung („a1“). Wie im Mesolithikum ist die doppelkonische Durchbohrung („b“) jedoch immer noch die zweithäufigste Technik (18 %) und wurde vor allem bei Geröllkeulen verwendet. Die ge-rade Durchbohrung („a2“) gewinnt gegen Ende der LBK an Bedeutung und erreicht immerhin einen Anteil von 5 %. Die sanduhrförmige Durchpickung („c“), im mesolithischen Zusammenhang die wichtigste Durchlochungstechnik, ist hier hingegen nur noch sehr selten zur Anwendung gekommen (1 %). ENDE

Seltsam ist allerdings, dass man nach dem  “sanduhrförmigen Durchpicken von zwei Seiten weiter “sanduhrförmig” bohrte, obwohl man doch auch hätte dorchbohren können und zwar gerade wie leicht konisch. Der Sitz eines Schaftes ist in einer solchen Bohrung sicher besser !?
Offensichtlich hatte man bei den gepickten, sanduhrförmigen Löchern eine besondere Befestigung entwickelt und um diese weiter zu praktizieren bohrte man später von zwei Seiten weiter “sanduhrförmig” die Löcher.

Dazu hat M.Pfeifer ( auch bereits oben verlinkt) interessante Versuche gemacht. 
ZITAT:
http://www.steinharteknochenarbeit.de/kugelkeule.65.html
Die sanduhrförmigen Durchlochungen vieler Geröllkeulen sind sicher bekannt. Die Löcher können mit einer Vollbohrung von beiden Seiten oder mit der Picktechnik geschaffen werden… …Wie kann ein sanduhrförmiges Loch nun fest und ohne Bindung mit dem Holzschaft verbunden werden? …Den Stein habe ich am dünnen Ende aufgesteckt ohne die ausgetrocknete Rinde zu entfernen. (die Rinde dient als Puffer) Die restliche Rinde vom Stab habe ich entfernt. ….In dem mittigen Markkanal von dem Haselstab habe ich einen kleinen 25 mm langen Eschenkeil eingeschlagenDie Fixierung ist gelungen und sitzt fest und stramm, da wackelt nichts.  ENDE

Gruß
Kurti

 

Moin,

[…]

Hast Du denn einmal an eine Geröllkeule gedacht? Habe jetzt leider keine Zeit für eine Recherche.

[…]

habe ich doch von Anfang an gesagt, aber wie ich sehe klappt es ja mit der Recherche auch ohne mich B-) :stuck_out_tongue_winking_eye:

Gruß

Jürgen

Könnte es nicht sein, dass die Geröllkeulen wie Spitzhacken eingestielt wurden?

Dort sind die Stiele am Kopf dicker als das Loch und die Stiele werden von oben eingeführt und müssen nicht verkeilt werden.

Für eine Geröllkeule hätte man dann einfacherweise einen Ast mit Verdickung (z.B. Astloch) benutzen müssen.

Gruß,

Hugin

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@Hugin

Dort sind die Stiele am Kopf dicker als das Loch und die Stiele werden von oben eingeführt und müssen nicht verkeilt werden.

Wenn Du es umgekehrt machst, dann verklemmt der Schaft sich unten im Konus und die Keule kann nicht herunterrutschen und aufs zarte Patschehändchen fallen. Oben wird dann im Konus mit dem Keil festgeklemmt und die Keule fliegt nicht davon und donnert in die Fensterscheibe. :smiley: Eine solche Verkeilung erspart in der Regel das Veschnüren. Je nach Form und Gebrauch kann man dann alles noch zusätzlich mit Birkenpech verkleben und schön verschnüren. K:-)

@StoneMan

Hast Du denn einmal an eine Geröllkeule gedacht? Habe jetzt leider keine Zeit für eine Recherche.

Das nenne ich Arbeitsteilung ! Du denkst und wir recherchieren ! :stuck_out_tongue_winking_eye:

Gruß

Kurti

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Er fragte ja auch noch, ob ich nachgedacht hätte. Das impliziert ja wohl er selber nicht :wink:

Also wo ist hier Arbeitsteilung zu erkennen?

Moin,

Er fragte ja auch noch, ob ich nachgedacht hätte. Das impliziert ja wohl er selber nicht :wink:

Also wo ist hier Arbeitsteilung zu erkennen?

wie soll ich ohne denken ohne Wissen, wie soll ich fragen ohne denken? Da fällst Du mir in den Rücken, obwohl ich Dich taktvoll in mein Wissen und Denken mit einbezogen habe… na, sach ma! :q:

Gruß

Jürgen

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:wink:

@stoneman

Na immerhin hast Du das Objekt sofort und ohne größere Anstrengung identifiziert.  Sollte also mehr ein Kompliment sein :slight_smile:

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Keine Angst, ich schätze den Jürgen sehr, bin nur manchmal zu dusslig mich auszudrücken. 

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@Steinmetz

Womit wir beim Thema wären: Wofür wurden die Teile eigentlich schwerpunktmäßig vermutlich verwendet?

Hallo Vinzenz,

das solltest Du als “Ibbenbürener” doch am besten wissen ! :smiley:

Stadtmuseum Ibbenbüren

ZITAT:
“Ein seltenes Fundstück der Sammlung des Stadtmuseums ist die kugelige, 560 g schwere Geröllkeule. Der durchbohrte Keulenkopf war vermutlich auf einen Holzstab aufgesetzt. Eine Datierung der gut erhaltenen Keule ist schwierig, da Fundort und Fundzeit nicht bekannt sind und es sich bei den Geröllkeulen um eine Form handelt, die seit dem Mesolithikum bekannt ist. Die Funktion der Keule ist nicht eindeutig zu klären. Allgemein werden Keulen als Waffen, Schlaggeräte, Grabstockbeschwerer, Rotiermasse bei Bohrgeräten, Würdezeichen oder Ritualobjekt angesprochen. Allerdings ist die Schaftbohrung so eng, dass eine Nutzung als Schlaggegenstand ausgeschlossen werden kann.
Vielleicht war sie – in der Nachfolge der altsteinzeitlichen Kommandostäbe – der Zepter eines steinzeitlichen Schamanen oder Häuptlings?”
ENDE

Steinkeule als Grabbeigabe

https://www.spektrum.de/sixcms/detail.php?id=893140&skip=7

Zu den vielfach gepickten und angebohrten Keulenköpfen (?), die vielfach als Nussknacker, Bohrerhalterung usw. bezeichnet werden meint Biermann ZITAT:

file:///C:/Users/heiku/Downloads/16789-98280-1-PB%20(2).pdf
Geröllkeulen und Dellkeulen werden oftmals mit unterschiedlichen Funktionspräferenzen getrennt voneinander betrachtet. Die vorangehenden Untersuchungen sollten zeigen, dass es gute Argumente für die Zusammengehörigkeit der Artefakte als Fertiggeräte und Halbfabrikate gibt. Beide sind im geografisch und chronologisch gleichen Raum angesiedelt und entsprechen sich in der Auswahl der Formen und Rohmaterialien. Technisch bilden die Dellkeulen ein notwendiges Arbeitsstadium auf dem Weg zur fertigen Geröllkeule. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass einige der als Dellkeulen angesprochenen Artefakte eine eigenständige und von den Geröllkeulen unabhängige Funktion hatten. Jedoch ist zwingend davon auszugehen, dass, wie bei jeder anderen Artefaktgruppe, auch bei den Geröllkeulen verworfene Werkstücke und Halbfabrikate vorkommen. Dafür kommen ausschließlich die Dellkeulen in Frage. ENDE

Gruß

Kurti

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@Steinmetz

Der Brummkreisel und der Pfannkuchenwender als Optionen wurden allerdings noch vergessen.

Hallo Vinzenz.

ursprünglich und hauptsächlich wird es wohl eine Waffe gewesen sein und sicher hatte der Häupling ein Schmuckstück als Statussymbol. Wir kennen das ja von den Indianern und anderen noch existierenden Steinzeit (?)-Kulturen. Anders kann man sich auch kaum die Grabbeigabe erklären.

Was den “Brummkreisel” anbelangt war das keine Funktion des Gerätes, sondern die Folge eines Schlages auf den Kopf damit. =:-OProbier es mal aus ! :smiley:

Ürigens hier ein schönes Beispiel für Biermanns Einschätzung von “Halbzeugen” .

https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/aiw/article/viewFile/33856/27546

Gruß

Kurti