Webgewicht?

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@Kurti: Ja, genau. Vermutlich hat man erst von jeder Seite eine Mulde, bzw. einen Trichter reingewemmst, diesen dann glattgedengelt und dann durchs verbliebene Zentrum gedroemelt. Das ließe darauf schließen, dass Picken vermutlich etwas schneller ging als mit Holunder, Hasel o.ä. zu bohren. Der Trichter diente am Geröll aber auch als notwendiger Ansatz und Führung für den Bohrer, was wiederum darauf schließen lässt, dass vermutlich freihändig gebohrt wurde. Beim Bohren kommt es dabei ja außerdem auch immer darauf an, welches Abrasiv man regional zur Verfügung hatte. Über die Zuordnung Abrasiv zu Geröll, zu Keule und Lochungsart und etwaige vermutbare “Fernhandelswege” für Sande (“seltene Erden”) UND Geröll ließen sich ja sicherlich ganze Bände füllen und diese Fragen werden wohl noch ganze Generationen von Forschern beschäftigen.

Ich weiß jedenfalls nur eins: Ich wäre bereits froh, wenn ich ein so’n Teil fertig gefuddelt hätte. Darum arbeite ich lieber mit unmodifiziertem Naturmaterial ohne Stielung. Da kann man nämlich direkt loskloppern. Ich möchte auch nicht wissen, wie viele Montagsautos dabei waren…:smiley:

Grüße, Steinkloppensissifuß

P.S.: Auch bei der Stielung dürfte sonne vorherige beidseitige Trichterung von Sinn gewesen sein, weil sich ein Stiel beim Einstielen auch gerne einzwickelt.

Sehr informativ, danke dafür. Musste allerdings bei einigen Verben googeln :slight_smile:

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Hallo,

eine eindeutige Geröllkeule, beidseitig gepickt, da wurde nichts gebohrt!!! Im Querschnitt der Lochung sicher Sanduhrförmig, auch das dafür verwendete Gestein ist typisch dafür und wurde wenn ich mich recht erinnere zu 70% verwendet . Möglicherweise handelt es sich um eine mesolithische Geröllkeule, aber mal schauen. Der Fachman auf diesem Gebiet ist Biermann aus Köln, hat einiges zum Thema publiziert. Zum Thema findet man von Biermann einige Publikationen auf Academia. edu online.

Bucentaur

 

 

 

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zur Ergänzung noch ein Link zum Thema: (PDF) Steinerne Keulenköpfe – Die Mesolithische Revolution und die Bandkeramik | Eric Biermann (Rheinland-Archäologie) - Academia.edu

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Mir liegt z.B. ein halber Keulenkopf vor, kurz vor der Fertigstellung gebrochen, zur vollständigen  Durchpickung fehlten nur noch knapp 4mm. “Etwaige Feinarbeiten” erfolgten in der Regel wohl erst nach Fertigstellung. Bei diesem Fundstück sieht man das die Pickung alleine schon eine erstaunlich glatte Oberfläche hinterlies. Dies ist wohl zum Teil auch dem bevorzugten und besonders geeigneten, häufig verwendeten Sand-Quarzgestein geschuldet. Das Picken ist eine ziemliche Geduldsarbeit mit hohem Bruchrisiko, tausende kurze feine Schläge liesen keine groben Absplitterungen und Abplatzungen zu das lässt die Oberfläche alleine schon ziemlich glatt erscheinen. Was erzähle ich, probiere es einfach mal aus und Du wirst sehen. :wink: Also ich persönlich gehe davon aus das auschliesslich das Picken für den Ist-Zustand der feinen Lochoberfläche ausreichend ist.

 Bucentaur

 

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Für mich wirft sich dei der sanduhrförmigen Durchlochung eine ganz andere Frage auf und zwar die Art der Schäftung.  Steinmetz  schnitt das Thema ja schon an mit “Haselnusszweig einwachsen lassen”.
Ich hatte oben Biermann übrigens schon verlinkt.

Biermann schreibt ZITAT:
Dabei dominieren nach Anzahl der Exemplare die Geröllkeulen (58 %), gefolgt von den Scheibenkeulen. Auffällig ist das Fehlen der Technik der sanduhrförmigen Durchpickung („c“) und die gleichzeitige Häufigkeit der doppelkonischen Durchbohrung („b“). Bei der Durchlochungstechnik dominiert mit Dreivierteln (75 %) die einfachkonische Durchbohrung („a1“). Wie im Mesolithikum ist die doppelkonische Durchbohrung („b“) jedoch immer noch die zweithäufigste Technik (18 %) und wurde vor allem bei Geröllkeulen verwendet. Die ge-rade Durchbohrung („a2“) gewinnt gegen Ende der LBK an Bedeutung und erreicht immerhin einen Anteil von 5 %. Die sanduhrförmige Durchpickung („c“), im mesolithischen Zusammenhang die wichtigste Durchlochungstechnik, ist hier hingegen nur noch sehr selten zur Anwendung gekommen (1 %). ENDE

Seltsam ist allerdings, dass man nach dem  “sanduhrförmigen Durchpicken von zwei Seiten weiter “sanduhrförmig” bohrte, obwohl man doch auch hätte dorchbohren können und zwar gerade wie leicht konisch. Der Sitz eines Schaftes ist in einer solchen Bohrung sicher besser !?
Offensichtlich hatte man bei den gepickten, sanduhrförmigen Löchern eine besondere Befestigung entwickelt und um diese weiter zu praktizieren bohrte man später von zwei Seiten weiter “sanduhrförmig” die Löcher.

Dazu hat M.Pfeifer ( auch bereits oben verlinkt) interessante Versuche gemacht. 
ZITAT:
http://www.steinharteknochenarbeit.de/kugelkeule.65.html
Die sanduhrförmigen Durchlochungen vieler Geröllkeulen sind sicher bekannt. Die Löcher können mit einer Vollbohrung von beiden Seiten oder mit der Picktechnik geschaffen werden… …Wie kann ein sanduhrförmiges Loch nun fest und ohne Bindung mit dem Holzschaft verbunden werden? …Den Stein habe ich am dünnen Ende aufgesteckt ohne die ausgetrocknete Rinde zu entfernen. (die Rinde dient als Puffer) Die restliche Rinde vom Stab habe ich entfernt. ….In dem mittigen Markkanal von dem Haselstab habe ich einen kleinen 25 mm langen Eschenkeil eingeschlagenDie Fixierung ist gelungen und sitzt fest und stramm, da wackelt nichts.  ENDE

Gruß
Kurti

 

Moin,

[…]

Hast Du denn einmal an eine Geröllkeule gedacht? Habe jetzt leider keine Zeit für eine Recherche.

[…]

habe ich doch von Anfang an gesagt, aber wie ich sehe klappt es ja mit der Recherche auch ohne mich B-) :stuck_out_tongue_winking_eye:

Gruß

Jürgen

Könnte es nicht sein, dass die Geröllkeulen wie Spitzhacken eingestielt wurden?

Dort sind die Stiele am Kopf dicker als das Loch und die Stiele werden von oben eingeführt und müssen nicht verkeilt werden.

Für eine Geröllkeule hätte man dann einfacherweise einen Ast mit Verdickung (z.B. Astloch) benutzen müssen.

Gruß,

Hugin

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@Hugin

Dort sind die Stiele am Kopf dicker als das Loch und die Stiele werden von oben eingeführt und müssen nicht verkeilt werden.

Wenn Du es umgekehrt machst, dann verklemmt der Schaft sich unten im Konus und die Keule kann nicht herunterrutschen und aufs zarte Patschehändchen fallen. Oben wird dann im Konus mit dem Keil festgeklemmt und die Keule fliegt nicht davon und donnert in die Fensterscheibe. :smiley: Eine solche Verkeilung erspart in der Regel das Veschnüren. Je nach Form und Gebrauch kann man dann alles noch zusätzlich mit Birkenpech verkleben und schön verschnüren. K:-)

@StoneMan

Hast Du denn einmal an eine Geröllkeule gedacht? Habe jetzt leider keine Zeit für eine Recherche.

Das nenne ich Arbeitsteilung ! Du denkst und wir recherchieren ! :stuck_out_tongue_winking_eye:

Gruß

Kurti

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Er fragte ja auch noch, ob ich nachgedacht hätte. Das impliziert ja wohl er selber nicht :wink:

Also wo ist hier Arbeitsteilung zu erkennen?

Moin,

Er fragte ja auch noch, ob ich nachgedacht hätte. Das impliziert ja wohl er selber nicht :wink:

Also wo ist hier Arbeitsteilung zu erkennen?

wie soll ich ohne denken ohne Wissen, wie soll ich fragen ohne denken? Da fällst Du mir in den Rücken, obwohl ich Dich taktvoll in mein Wissen und Denken mit einbezogen habe… na, sach ma! :q:

Gruß

Jürgen

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:wink:

@stoneman

Na immerhin hast Du das Objekt sofort und ohne größere Anstrengung identifiziert.  Sollte also mehr ein Kompliment sein :slight_smile:

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