Holzbohlenfund in einem Bachbett

Die Geschichte hinter der Anfrage:
In den 50er Jahren ist mein Großvater im Bachbett hinter unserem Grundstück durch unter dem Sand liegende alte, mit Nut und Feder verbundene Holzbohlen in einen Hohlraum gebrochen. Angeblich stand er dann bis zur Hüfte im Wasser.

Diese Geschichte ist mir erst als Erwachsene als zu klärende Frage in den Sinn gekommen.

Dieses Gebiet wurde erst in den 50er-Jahren für die Bebauung parzelliert. Die bisherige landwirtschaftliche Nutzung gibt keinen Hinweis oder Anlass, der mit dem Fundumstand in Deckung zu bringen wäre. Der dazugehörige Bauernhof ist weit entfernt. Eine Art von Brücke mit einem Hohlraum darunter erscheint mir seltsam.

Meine bisherige Aktivität:
Diese Geschichte hatte ich anlässlich von anstehenden Baumaßnahmen auf einem angrenzenden und zur Bebauung freigegebenem Feld dem Denkmalschutz in Schleswig-Holstein mitgeteilt. Mitgeliefert hatte ich einen Screenshot aus Google-Earth aus einem sehr trockenen Jahr, auf dem auf dem als Baugrund freigegebenem Feld Strukturen zu sehen waren, die u. U. alte Fundamente vermuten ließen.

Der Zuständige hat sich telefonisch gemeldet, war ganz heiß und vermutete eine besondere Art eines alten Brunnens (Kastenbrunnen).

Was sich bis jetzt getan hat:
Leider hat sich der Denkmalschutz nicht wieder bei mir gemeldet. Dass mein Hinweis Folgen gehabt hat, habe ich lediglich aus der Lokalpresse erfahren: Hinderliche Umstände bei der neuen Wohnbebauung durch Hinweis einer Anwohnerin. Die von mir angezeigte Fläche mit den möglichen alten Fundamenten hat mithin wohl zu Auflagen beim Erdaushub geführt.

Im Zusammenhang mit dem eigentlichen Fund, nämlich die Holzbohlen im Bachbett, ist nichts passiert.

Meine Fragen an das Forum:
Was könnte hinter einem Hohlraum in einem Bachbett mit Abdeckung durch Holzbohlen stecken? Macht ein Kastenbrunnen hier Sinn? Könnte dieser Fund mit einem Feldlager aus dem 30-jährigen Krieg in Zusammenhang stehen (das Grundstück liegt in der Nähe von Pinneberg / Schleswig-Holstein)?

Ich fürchte, dass im Laufe der Jahrzehnte der ehemalige Hohlraum mit Schwemmsand befüllt wurde. Das Bachbett liegt aktuell definitiv höher als früher.

LG
Barbara

Guten Morgen,

 

am beste dran bleiben und dem Amt nochmal Bescheid stoßen…

ansonsten, gibt es Hinweise auf einen alten Mühlenstandort in der Nähe?

Gruß

Irminfried

Wurde der Bach vielleicht einmal als Kanal verwendet? Vielleicht waren es die Reste eines Kleinen Schiffes. Es gibt Bauweisen (von Römsichen weis ich es) bei welchen die Planken durch nur und Feder verbunden sind. Es ist auch gut möglich das sich unter einem gesunken Boot ein Hohlraum bildet. Ist vielleicht weit hergeholt aber das Forum ist ja für anregende Diskussionen zuständig. 

Wenn du suchen willst könntest du einen Kantendetektor verwenden Balkensucher – Wikipedia Ich habe noch nie mit so einem Teil gearbeitet und weis daher auch nicht ob es funktionieren wird. Ist sicher auch nur sinnvoll wenn du den Ort eingrenzen kannst. 

Gruß Eddi 

Evtl. war es auch ein alter Fischkasten (Bünn), der im Lauf der Zeit zugeschwemmt wurde?

Fischkästen wurde zum Hältern von den gefangenen Fischen benutzt.

https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCnn

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Vielen Dank für die Ideen.

Mühlenstandort: Bisher habe ich keine Hinweise gefunden, habe aber noch kein örtliches Archiv besucht.

Kanal / Schiffchen: Eher nicht, das ist ein sehr kleiner Bach.

Fischkasten: Im einem Bach? In meiner Kindheit gab es da noch Stichlinge. In Hungerzeiten mögen die durchaus auch gefangen worden sein. Das wäre, vielleicht im Zusammenhang mit dem 30-jährigen Krieg, eine Möglichkeit.

Wie breit und tief ist den (aktuell) der Bach?

Wir haben im Schwarzwald Bäche von gerade einmal 1 Meter Breite und ca. 20cm Tiefe, da holen Angler an einigen, wenigen “Gumpen” auch schon mal Forellen mit 40 cm raus.

Mehr als Stichlinge wird der winzige Wasserlauf hier wohl nie gehabt haben. :wink: Zu geringe Fließgeschwindigkeit und zu unbeständiger Wasserstand. Aber Forellen in einem Bach wie von dir beschrieben, habe ich in Bayern als Kind schon mit der Hand gefangen. :wink:

Wie ich eben erst herausgefunden habe, gehörte das fragliche Gebiet bis zum Ende des 2. Weltkriegs zum Forst Ranzau. Das Bächlein markiert seit mindestens 1878 (Messtischblatt) genau eine Grenze des ehemaligen Waldfleckens. Umliegend gab es, neben landwirtschaftlich genutzten Flächen, Moor- und Heidegebiete. Eine kleine Bahnlinie in der Nähe diente ursprünglich zum Transport von Presstorf.

Das Bächein führt übrigens den Namen „Moorgraben“. Und ich kann mir immer noch keinen Reim auf einen mit Bohlen verschlossenen Hohlraum in einem solchen Gewässer in solcher Lage machen.