Feuersteinartefakt "Dreikanter" wer weiß Näheres

Hallo,

auf einem Acker an der Flensburger Förde fand ich dieses Bruchstück eines Feuersteinwerkzeugs.

Ich vermute ein Dechsel, habe aber keine Vergleichsstücke finden können.

Wer weiß mehr dazu.

Moin,

von der Spitze bis zur Bruchstelle dreikantig? Und alle drei Seiten so bearbeitet, wie die eine gezeigte? Mach einmal mehr gute scharfe Fotos von alle Seiten und den Querschnit vom Bruch auch.

Sicher ein Artefakt/Gerät, aber eine Dechsel denke ich, aufgrund von nur zwei Ansichten nicht. Ein dreikantiges Kernbeil ist denkbar; habe ich in einer solchen (feinen) Ausführung noch nicht gesehen.

Möchtest Du es beim ALSH melden? Wenn Du dazu Hilfe benötigst, wie und welche Fotos, sowie Kontakt zum ALSH, sag hier Bescheid .

Gruß

Jürgen

Hallo Jürgen,

bin mit ALSH vernetzt (Ex-Detektorgänger), alle relevanten Funde werden von mir mit Fundmeldung dorthin gemeldet.

Auf der Fläche waren bisher nur Kratzer und Schaber zu finden. Alle Seiten des Artefaktes sind gleich behauen. Ich kenne bisher keine dreikantigen Kernbeil, aber natürlich möglich. Der dreikantige Querschnitt würde eher bei der Funktion als Dechsel eine statische Bedeutung haben.

Erst mal danke für deine schnelle Antwort.

Moin,

bei Peter Vang Petersen (PVP), "Flint fra Danmarks Oldtid", auf Seite 99 ist ein Kernbeil mit einem ~ triangulären Querschnitt. Dies ist allerdings nicht derart “flächenretuschiert”, wie der hier gezeigte Fundbeleg.

Weder bei PVP noch in Hans Joachim Kühns, “Das Spätneolithikum in Schleswig-Holstein”, ist ein vergleichbares Stück. Auch in einer älteren dänischen Publikation, “Jeg Ser På Oldsager”, Politikens Forlag København, ist nichts derartiges zu finden.

Ein dreieckiger Griff eines Dolches ist denkbar, aber auch ein Meißel.

Eine Dechsel kann ich natürlich nicht ausschließen, aber das abgebochene Teil fehlt uns eben, zudem sind in dieser Fundregion Dechsel (Huløkser) nicht wirklich viel vertreten.

Bitte auf jeden Fall hier berichten, wenn Du Antwort aus Schleswig bekommst. Du bekommst sicher schneller Antwort, wenn Du Dr. Sönke Hartz oder Ingo Clausen direkt anschreibst.

Gruß

Jürgen

 

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Moin,

Nachtrag > Jürgen Weiner, “Neolithische Beilklingen aus Feuerstein” <

Auch in diesem Beitrag findet sich kein vergleichbares Stück.

Gruß

Jürgen

Hallo Jürgen,

deine Aktivität in dieser Sache hat mich dazu gebracht auch intensiv in meinen Büchern zu suchen und ich bin fündig geworden. Im “Var Forntid von Oscar Montelius” auf Seite 29, Bild 25 ist eine Art Breithacke (Flintskrapa) abgebildet. Am Schaft auch dreikantig wie mein Fundstück und zum Ende verjüngend zum Schäften. Die Hacke wurde aber in der Schwedischen Provinz Bohuslän gefunden.

Ich geh den Weg über Sönke der ist fitt in Flint.

Gruß

Martin

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Moin Martin,

den Montelius habe ich leider, leider nicht :cry:

Sönke ist wohl der Beste für dieses Gebiet. Er ist total nett, ich kenne ihn persönlich. Er hat schon so manchen Fundbeleg von mir begutachtet.

Gruß

Jürgen

Moin @ll, moin Martin,

:detective:Kommissar Zufall führte mich in einem anderen Fall mal wieder in Peter Vang Petersen (PVP), "Flint fra Danmarks Oldtid".

Als Augensucher der ich bin, schaue ich meist nur Bilder :innocent:leider sind nicht immer die Querschnitte abgebildet, sodass ich keine Dreikanter (trekantet) sehen konnte - dieses Mal hatte ich gelesen.

PVP Seite 136/137

Abb. 237: Smalt, trekantet spyd. Tynde, smalle blade med største bredde nær basis. […] fra dolktid…

Abb. 238: Bred trekantet spids med lige basis. […] fra slutningen af dolktid…

Und für die, die den PVP nicht haben, das Bild dazu. Es handelt sich um die beiden Teile unten in der Mitte (18 und 12,5 cm lang).

Bildquelle: Gyldendal Den Store Danske - Flint og bronze

Mehr lesen… > Klick <

@ Martin, hast Du Sönke schon kontaktiert? Er wird sicher begeistert sein.

Gruß

Jürgen