Klopfstein, Pickstein, Reibestein? Zeitstellung?

Neufund eines ca 9cm großen ovalen Steinartefakts aus Achat (entsprechende originäre Achatfundstelle 5km vom Fundort entfernt) im Bereich einer endpaläolith/mesolith. Silexfundstelle, wo auch der bestätigte Fund eines Dechselbruchstücks getätigt wurde. Das Stück wirkt im Gegensatz zur unbearbeiteten Unterseite an der gesamten kugeligen Oberfläche wie abgeschliffen, an zwei Stellen mit einer Abflachung, wie wenn damit bevorzugt über eine gerade Oberfläche gerieben worden wäre. Literaturstudium (Weiner Jürgen: Schlaggeräte aus Stein, in Floss Harald, Steinartefakte) hat mich auf einen Pick-/Reibestein gebracht. Kennt jemand Vergleichbares? Ich würde so etwas ja eher ins Neolithikum stellen. Bin für Hinweise und Tipps dankbar 

Könnte das vielleicht auch ein Seeigel sein ? :detective:

 

LG Luci

Moin theo123,

welche Seite sehen wir denn, die unbearbeitete Unterseite oder die abgeschliffe Seite mit den zwei abgeflachten Stellen?

Wenn letzteres zutrifft, so ist das nicht gut zu erkennen. Einen Bestimmungsversuch lasse ich daher erst einmal aus.

Ein Seeigel ist das nicht Luci. Allerdings sieht es aus, als wenn sich darin ein Konglomerat fossiler Einschlüsse befindet. Ob das in so einem Gestein (welches ich nicht bestimmen kann) bzw. der lithostratigraphischen Lage des Gesteins möglich ist, weiß ich nicht. Aber da sich in Fossilien auch Achat befinden kann, könnte sich ja auch in Achat Fossilien befinden.

Gruß

Jürgen

Wir sehen die abgeschliffene Seite, eine flache Stelle (etwas heller, rundlich ist links, dem Auge zugewendet, die andere rechts von dem angedeuteten mittigen Grat) . Es ist ein Achat mit gebänderten Einschlüssen gefärbter Quarzkristalle (braunlila, wohl Amethyst). Die Provenienz des Ausgangsmaterials sind eiszeitliche Ablagerungen im Bereich der Urnaab, die ganze kugelige Oberfläche wirkt feingepickt, im Gegensatz zur spiegelnden Unterseite, die so aussieht, wie man es bei Achaten dieser Provenienz kennt.

So sieht Achat dieser Provenienz normal unbearbeitet aus

Nachtrag 3 Bilder: Bild 1 unbearbeitete Unterseite, Bild 2 Oberseite in schräger Draufsicht, Bild 3 seitliche Draufsicht. hier sieht man zum einen die deutlich hellere (bepickte?) Oberseite und die dunklere unbearbeitete Unterseite, und zum anderen, dass die Oberseite fast etwas “facettiert” ist.

Moin Theo123,

wie wichtig doch auch bei etwas Kugeligem die Rückseite oder auch sonstige unscheinbare Ansichten sein können, zeigt sich hier einmal wieder mehr.

@ Theo123, Deine Vorstellungen/Assoziationen und sonstigen Gedankenpurzler kann ich nun bestens nachvollziehen, allein das, “Feingepickte”, vermag ich kaum auszumachen, zu feingepickt ist es wohl.

Plätt- oder Reibestein, für was auch immer, wäre bei Deinem Stein denkbar.

Meine neolithischen Klopfsteine aus, nordischem/baltischen Feuerstein, haben da ganz andere, deutlicherer Kerbspuren. Daher kann ich keine aussagekräftigen Vergleichsfunde liefern.

Gruß

Jürgen

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