unklares Beil

Fund im Bereich einer endpaläolith./mesolith./BZ/EZ Fundstelle im oberen Naabtal (neolithische Fundzusammenhänge fehlen, in der gesamten Gegend nur ganz sporadische Einzelfunde von neolith. Beilen sowie in unmittelbarer Nähe eines Fragments eines sicher neolithischen Beiles jedoch unkl. genauer zeitlicher Einordnung - da nur Fragment). Hier atypisches beilförmiges Artefakt (vom Experten als sicheres unfertiges Artefakt unklarer Zeitstellung, evtl. Alt.- bis Mittelneolithikum einestuft, jedoch ohne klare Kriterien, die eine sichere Einordnung ermöglichen). Länge 15 cm, Material Amphibolit, Nacken schräg, Schneide ebenfalls eher schräg mit Wippe, Querschnitt oval/tropfenförmig. Hat jemand schon einmal etwas Vergleichbares gesehen und wenn ja, welche Zeitstellung. Bin für jeden Hinweis dankbar.

Gruß an alle, Theo123

Moin,

boah Theo, Du kommst mit Sachen…^^

Aus Deinem Text:

> atypisches beilförmiges Artefakt<

> Schneide… mit Wippe<

> sporadische Einzelfunde von neolith. Beilen<

Kein Wort von Dechsel? Aber wie auch immer, es bleibt (für mich auch) ein, “unklarer, Fundbeleg”.

Wenn Du das Material nicht als, Amphibolit, vorgegeben hättest, wäre ich auf den Gedanken gekommen, dass es ein günstiges Flussgeröll (Sandstein) sein könnte, welches sich anbot als Hackebeil zurecht geschliffen zu werden.

Gruß

Jürgen

Ich weiß, ich weiß:cry:; Nein, es ist Amphibolit. Das Bruchstück, das ich oben erwähnt hatte, war wohl ein schmalhoher Dechsel. Bin ganz verzweifelt. In dieser neolithisch fundarmen Gegend dann solche Sachen, man hat es nicht verdient:innocent:. Aber vielleicht ist ja jemandem schon mal was vergleichbares untergekommen. Ich habe so etwas ähnliches ganz in der Nähe schon einmal gefunden und auch hier im Forum schon mal vorgestellt. Fast gleiche Form, aber aus Quarzit o.ä., s. Bild (Länge 12 cm). Aber vielleicht waren die bei uns auch nur zu blöd, gscheite Beile zu machen.

Ich weiß, ich weiß:cry:; Nein, es ist Amphibolit… Aber vielleicht waren die bei uns auch nur zu blöd, gscheite Beile zu machen.

Sandstein-Flussgeröll, hatte ich ja lediglich aufgrund des ersten Blickes gedacht, die Richtigkeit Deiner Aussage ziehe ich keinesfalls in Zweifel.

Die waren nicht zu blöd, das ist dem Pragmatismus zuschulden. Blöd waren vielleicht diejenigen Sucher, die das als Geröll verworfen haben.

Leider kann ich Dir da nicht weiter helfen, Du weißt selber wie die Beile in meiner Fundregion aussehen, selbst, wenn sie noch nicht fertig waren.

Gruß

Jürgen

Hallo Theo,

erstmal sorry aber deine Fotos sind nicht unbedingt dazu geeignet um eine wirklich seriöse Ansprache zu erhalten. Objekte flach hinlegen, Maßstab daneben legen und das Objekt  jeweils um eine Achse weiterdrehen. Drei maximal 4 bessere Fotos wären ausreichend. Das erste Stück aus Amphibolith wird wohl ziemlich sicher eine Beil oder Dechselklinge sein, beim zweiten Stück bin ich mir aber ebenso fast 100% sicher das es sich um ein astreines Geofakt handelt.

Bucentaur

 

 

Tut mir leid, dass die Bilder etwas insuffizient sind, war mir schon bewußt. Werde mich in Zukunft bessern:-". Grundsätzlich habe ich in meiner Suchregion ein neolithisches Problem. Ich habe zwar endpaläolithische, mesolithische, vereinzelte BZ und auch EZ-Fundstellen, teilweise allerdings erst von mir neu entdeckt, da man der Region früher eine vorgeschichtliche Historie gar nicht zugetraut hatte, aber das Neolithikum ist deutlich unterrepräsentiert. Das mag an der schlechten Bodenqualität (Nordostbayern) liegen (im Donautal und im Gäuboden 100km südlich) waren die Siedlungsbedingungen halt deutlich besser, sicherlich auch daran, dass sich in unseren sauren, steinigen und intensiv landwirtschaftlich genutzten Böden Scherben, soweit vorhanden, nicht in ansprechbarer Qualität erhalten haben, so dass es einfach keine belastbaren Fundzusammenhänge gibt. Nichts desto weniger bin ich überzeugt davon, dass die Gegend in dieser Zeit nicht so leer gewesen sein kann, wie sie sich momentan noch darstellt und dass von amtlicher Seite vielfach noch nach dem Motto vorgegangen wird, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.  Daher bin ich (als Nichtfachmann, der aus einem völlig anderen beruflichen Umfeld kommt)   diesem Forum ausgesprochen dankbar und freue mich über jede Anregung und Diskussion und auch darüber, dass über so manche Unprofessionalität hinweg gesehen wird. Das nur mal als verdientes Lob. 

Moin Theo,

Tut mir leid, dass die Bilder etwas insuffizient sind, war mir schon bewußt.

so schlecht sind die Bilder ja nun gar nicht.

Grundsätzlich habe ich in meiner Suchregion ein neolithisches Problem. Ich habe zwar endpaläolithische, mesolithische, vereinzelte BZ und auch EZ-Fundstellen, teilweise allerdings erst von mir neu entdeckt, da man der Region früher eine vorgeschichtliche Historie gar nicht zugetraut hatte…

Das mein Lieber, kommt mir sehr bekannt vor. Es erinnert mich an eine, von uns gemeinsam bekannte (?) Sucherin, die nur etwa 50 km von Deinem Suchgebiet, paläolithische (ich meine auch neolithische) Funde gemacht hat. Sie wurde derzeit nicht nur von der hiesigen ´amtlichen Seite´ deswegen belächelt, ganz nach dem Motto wie Du es hier schreibst, “…dass nicht sein kann, was nicht sein darf”.

Inzwischen sind zumindest einige Ihrer paläolithischen Fundbelege seitens der Archäologie bestätigt worden.

Es ist auch der Zeithorizont der es mir recht schwer macht Deine Fundbelege zu “lesen”. Ich bewege mich 90 % im Neolitikum. Ich habe von genannter Sucherin (vom Amt bestätigte) Stücke in der Hand gehabt - diese strömen zwar auf mich eine nicht zu beschreibende Faszination aus - aber nach eingehender Betrachtung musste ich das eine oder andere Stück weglegen und konnte nichts dazu sagen.

Ich bin aber dennoch, wie Du, davon überzeugt, dass die Gegend in dieser (keiner) Zeit nicht so leer gewesen sein konnte, wie dort bislang angenommen wurde.

Viel Erfolg weiterhin.

Gruß

Jürgen