da bin ich in den letzten Tagen auch schon herumgegeistert, aber ich habe leider unter den sogen. Tremolierstich-Mustern nicht ein einziges gefunden was dem von SvenHorns Scherbe ähnelt. =:-O
Aber ich sehe, Du arbeitest wie immer mit und dafür gibt es ein Fleißkärtchen.
Dass die Schn urkeramiker ihre Gefäße auch mit Einstichreihen verziert haben, ist mir schon bekannt, dass die Stichbandkeramiker (für deren Werk ich diese Keramik auch eher halte) aber mit Schnüren verziert haben sollten?
Ich meinte ja auch ersteres. Den Tiefstich-Pott habe ich nur gezeigt weil das Muster mir dort sehr ähnlich mit sich überlappenden Stichen vorkommt. Erstaunlich ist oft wie akkurat das Muster auf manchen Pötten ist und wie unbeholfen auf anderen. Aber gut, es gab ja noch keine Meisterprüfung !
Auf dem Link oben (ich bekomme ihn nicht weiter runter) ist auf dem dritten Bild eventuell tatsächlich auch geflochtene Schnur zur Verzierung eines schnurkeramischen Bechers zu sehen.
Das ist leider nur schwer zu erkennen. Ich habe auch in der Tat noch nie einen Fund geflochtener Schnur gesehen, aber vielfach gedrehte.
Wenn, wie Du anmerkst, das Muster mit gedrehter Schnur hergestellt wurde, dann muß man die Schnur entweder geknickt haben und dann diese dreieckige Spitze eingedrückt haben oder man hat den Anfang der Schnur wechselweise rechts und links angedrückt !? Gesehen habe ich das aber noch nie. Das wäre mal eine Aufgabe für die Wochenend-Steinzeitler !
Für eine geflochtene Schnur sind mir einfach die Zwischenräume von Winkel zu Winkel zu groß !?
Hier kann man nur hoffen, dass ein entsprechendes Buch mit Abbildungen die Bücherverbrennung überstanden hat.
Leider kann ich Dein Bild nicht sehen. Da steht nur “image” !
Ich stelle mir vor, dass der Töpfer eine “gedrehte” Schnur z.Bsp. mit der Kuppe des Zeigefingers oder auch einem kleinen Werkzeug eingedrückt hat und das ergab 3 Rillen. Anschließend hat er im Winkel versetzt dies wiederholt usw.usf. Die Verzierung ist ja nur etwa 8-10 mm breit (?) und die einzelne Riffel wäre dann nur um die 2 mm (?) stark. Oder sehe ich das falsch ?
Probiers mal so mit “nur” gedrehter Schnur, aber dreh dabei nicht durch !
Ich denke nicht, dass es nötig ist, die Schnur wechselseitig immer wieder einzudrücken, um dieses Muster zu erzielen. So eine geflochtene Schnur ist recht flach.
Wenn es aber doch gestochen ist, könnte ich mir nun vorstellen, wie:
mit einem dreizackigen “Stichel” und wechselseitig.
Viele Grüße
Sven
die Verzierung ist übrigens nur 6 mm breit, der Abdruck einer einzelnen Schnur etwa 2,5 mm. Das entpricht übrigens genau dem Verhältnis meiner geflochtenen Schnur!
die Verzierung ist übrigens nur 6 mm breit, der Abdruck einer einzelnen Schnur etwa 2,5 mm. Das entpricht übrigens genau dem Verhältnis meiner geflochtenen Schnur!
Ich sehe das also jetzt quasi nur vor meinem geistigen Auge !
In diesen 2,5 mm sind jetzt noch die 3 sichtbaren Wicklungen im Winkelschenkel, oder ?
Wie gesagt, wehre ich mich etwas ziemlich stark gegen “geflochten”.
Hier z.Bsp. eine Seite mit entsprechenden Experimenten, wenn auch anderem Muster. Wichtig ist hier der Hinweis, dass die Forschung ergeben hat, dass die Schnur im " S-u.Z-Twist" hergestellt wurde. Etwas anderes ist mir bisher auch noch nicht untergekommen.
Ein Abdruck Deiner geflochtenen Schnur müßte also in der Tat in jedem Schenkel noch die drei kleinen Rillen zeigen und entsprechenden Zwischenraum von Winkel zu Winkel haben.
Wie Du ja selbst anmerkst ist ein gestochenes Muster ja immer noch vorstellbar.
Vielleicht klappt das noch mit dem Bild. Mit dem Server habe ich eh dauernd Ärger. (Oder der mit mir ! ) =:-OJetzt kann ich z.Bsp. “Bearbeiten”, aber dafür muß ich mich immer neu anmelden und das ging vorher.
Jetzt seh ich das Bild, aberer das wars noch nicht !
Ich bezweifele so langsam, dass die so feine Schnüren hatten, dass die bei Dir fehlenden Rillen nur 1mm stark und sichtbar waren. Wenn das jetzt aber dünner und straffer ist, dann ist auch der Abstand der Winkel nicht mehr gegeben.
Im angehängten Bild habe ich nochmal verdeutlicht was ich meine.
Also bei Lichte im Hellen betrachtet “sticht” mir eigentlich wieder der “Stich” ins Auge. Habe ich aber auch bis auf den “Tiefstichpott” nirgendwo so gefunden.=:-O
Mensch, machen wir doch “Esoterik” oder so! Mit Archäologie is dat zu anstrengend ! :stuck_out_tongue_winking_eye:
Ja, Kurti, eine straffe Schnur war das wohl nicht.
Nach meiner Meinung sind die von dir als Rille gekennzeichneten Vertiefungen die Abdrücke der einzelnen, miteinander verdrehten “Fäden”. Du meinst, diese wären zu dünn?
Nach meiner Meinung sind die von dir als Rille gekennzeichneten Vertiefungen die Abdrücke der einzelnen, miteinander verdrehten “Fäden”. Du meinst, diese wären zu dünn?
Wenn Du sagst, dass die Kordelabdrücke 2,5 mm messen, dann müssen die Rillen unter 1 mm liegen. Außerdem geben sie ein ziemlich unterschiedliches Bild ab. Bei manchen “Schnurmustern” habe ich eh den Eindruck, das nicht überall Schnur drin ist wo Schnur draufsteht !
Wenn Du Dir die Dinger hieranschaust besteht da schon ein gewaltiger Unterschied. (man kann die Bilder zweimal vergrößern. ) Deine Scherbe könnte natürlich je nach Boden schon stark abgewittert sein !?
Hast Du eigentlich Kontakt zum Amt ? Oder sagen die auch “Pfeiffigürchen” !
Ich gehe mal davon aus, dass das kein Haifischhaken ist !
Von der Größe bzw. Dünne her wäre ein Schnurabdruck von ca.1mm also möglich. Schön wäre jetzt eine Vergleichsscherbe.
Hier mal “nachgemachte”Angelschnur und ein Überblick über mehrere Epochen.
Es wundert mich, dass keiner hier weit und breit mit einem Foto aufwarten kann oder wenigstens einer Zeichnung. Es wird doch nicht ein Unikat eines berühmten Steinzeitkünstlers sein und jetzt einen Millionenwert haben?
Ich hab übrigens den Thread ja nur aufgenommen weil ich die Fachleute aus der Reserve locken wollte, aber det war wohl nix ! =:-O
Hier mal “nachgemachte”Angelschnur und ein Überblick über mehrere Epochen.
Ich hab übrigens den Thread ja nur aufgenommen weil ich die Fachleute aus der Reserve locken wollte, aber det war wohl nix
den Schleifischer habe ich erst gar nicht aufgelistet…^^
Den Thread hatte ich derzeit gar nicht erst aufgegriffen, weil selbst Fachleute mit diesem komplexen Thema ihre Schwierigkeiten haben. Der Einfluss diverser benachbarter Kulturgruppen sorgt für eine schwammige Typologie.
Du kannst nicht erwarten, dass es ein 1:1 Pendant gibt. Schnüre waren Unikate. Und mit ein und der selben Schnur können je nach Tonmaterial (konsistent) und unterschiedlicher Handfertigkeit, verschieden Verzierungen entstehen.
Svens Abdrücke sind m. E. recht überzeugend. @ Sven, hast Du mal nach der “Oderschnurkeramik” recherchiert?