@astrofratz
Es geht da um den gut gefütterten Strohmann von Däniken. Er zeigt die Granitsteine und dann sagt er und die Wissenschaftler behaupten, dass hätte man alles mit Kupfermeißeln gemacht. Intention ist hier natürlich die Beschränktheit der Ägyptologen darzustellen und um dann im Anschluss dazulegen, dass man Granit wegen seiner tollen Härte ja nur mit Diamant und Stahlwerkzeugen bearbeiten kann.
Das hört sich schon anders an und so kenne ich es auch. Hat Däniken da nun prinzipiell Unrecht ? Wer hat sich vor Däniken und Co. denn Gedanken darüber gemacht wie man mit den vorgefundenen Kupfermeißeln die Statuen aus Rosengranit hergestellt hat ? Du kannst heute noch “Fachbücher” lesen in denen das geflissendlich übergangen wird. (siehe auch mein Link zu Myst.3000) Ich verlange von der Wissenschaft ja nicht, dass sie Lösungen präsentiert, aber erwähnen und sagen, dass man was genaues nicht weiß wäre aber angebracht.
@astrofratz
Man hat aber zB Kupferreste auf Granit gefunden, wesewegen man durchaus davon ausgeht, dass beim Finish auch an Granitsteinen Kupferwerkzeuge zum Einsatz kamen.
Soviel ich weiß betrifft das aber die Kernbohrungen und Sägeschnitte, aber nicht die Bearbeitung der Statuen !? Die wurden ja auch so poliert, dass ich mir Kupferspuren kaum vorstellen kann.
@Steinmetz
Natürlich kann ich mich noch an Vinzenz und die lieben “alternativen” Freunde erinnern. Du solltest dich aber von solchen Kritikern nicht beirren lassen. Sicher kann man mit diesen Experimenten nicht “beweisen”, dass die Ägypter es so gemacht haben, aber immerhin aufzeigen, dass es eine Möglichkeit gibt ohne “Plasmaformer” Statuen aus Rosengranit herzustellen.
Sehr interessant finde ich im Zusammenhang mit der Steinspaltung und der Steinmetzarbeit die Nachforschungen von K.Wilhelm, einem Kollegen von Dir.
K.Wilhelm hat Forschungsergebnisse zusammengetragen und was er daraus letztlich schließt. Interessant sind auch seine Ausführungen über die vermutete Holzkeilmethode der alten Ägypter zum spalten von Gestein. Er legt sich letztlich auf Stahl fest. Ich bin selbst zwar nicht dieser Ansicht sondern plädiere wie Du für Kieselstein oder Flint. Aber lies mal selbst, wenn es Deine Zeit erlaubt.
Keim Wilhelm, staatl. geprüfter Steintechniker, Restaurator und Meister im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk.
Auszug:
G. A. Reisner (Mykerinos, The Temples of the third Pyramid at Giza, 1931) fand bei Ausgrabungen in tiefen Schächten unvollendete Mykerinos-Statuen aus Granit und anderem Hartgestein. Bei diesen in Bosse stehenden Skulpturen ist die Grobform bereits gut vorgearbeitet, die begonnenen Details sind erfahrbar. Aufgrund dieser begünstigenden Konservierungsbedingungen ist es möglich, die einzelnen Hiebe in Form von punktförmigen Vertiefungen eindeutig als Meißelspuren zu identifizieren. Diese werden auch an den Verkleidungssteinen und an den Fundamentblöcken des Bodenbelages im Umfeld der Pyramide vorgefunden. Man hat also Granit mit Meißeln bearbeitet, wie es auch in den Reliefen zur Herstellung von Statuen überliefert ist.
Der Gebrauch von Spitz- und Flachmeißel für Hartgesteinsarbeiten im Alten Reich wird von Karin Dohrmann nachgewiesen (Dissertation Göttingen 2004, Arbeitsorganisation, Produktionsverfahren und Werktechnik - eine Analyse der Sitzstatuen Sesostris I. aus Lischt, Seite 145ff). ** ENDE**
Die Frage bleibt dennoch: " Wo sind die Funde von Stahlmeißeln oder alternativ entsprechenden Steingeräten z.Bsp. aus Silex ?" Man hat in den Gräbern jedenfalls n.m.W. keine Belege dafür gefunden. Da könnte man doch glatt zu Däniken überlaufen, denn der hat eine Lösung !!!
Gruß
Kurti