auf die Gefahr hin, mich gleich mit meiner allerersten Aktion hier im Forum total lächerlich zu machen, möchte ich Euch meinen Stein zeigen, der da so im Garten lag.
Dazusagen möchte ich, dass mein Garten an keltisch, römisch, ostgotisches Siedlungsgebiet grenzt (Süden Kärntens), dort wo die Bauern gern besonders tief pflügen …
Als Dilettantin würde ich gern von Euch wissen, ob es jetzt einfach nur ein Stein ist oder vielleicht doch ein Stein? zum Mahlen (Schiebemühle? …)
Ich hab übrigens noch einen Stein, den trau ich mich aber noch nicht herzuzeigen
das vorletzte Bild zeigt oben durchaus eine Fläche, wie sie bei Reib- oder Mahlsteinen aussieht. Wie fühlt sich denn diese Fläche an? Das letzte Bild zeigt eine Bruchfläche, das Stück war wohl einmal größer und könnte schon mal ein brotlaibförmiger Läuferstein einer Getreidemühle gewesen sein.
das Teil liegt Rechtshändern sowohl vertikal als auch horizontal sehr gut in der Hand. Es gibt sogar eine kleine Delle für den Daumen. Bei horizontaler Handhabung ist die Unterseite plan (siehe …6540.jpg) und deutlich rauher als an den anderen Seiten. Ich glaube auch, dass es ursprünglich größer war und gebrochen ist. Falls es ein Läuferstein ist, wie lange war das Werkzeug in etwa in Gebrauch?
Mein Stein bleibt jedenfalls spannend! Danke Dir und liebe Grüße vom Hemmaberg
du schreibst, die Unterseite sei deutlich rauer. Wenn du damit die Arbeitsfläche meinst, diese sollte deutlich glatter - abgeschliffen sein und relativ plan. Diese Flächen wurden wohl immer wieder aufgeraut, da sieht man aber dann die Pickspuren.
Kannst du sagen, aus welchem Gestein dein Fund ist?
Die Mahlsteine sind in der Regel aus einem quarzitisch gebundenen Sandstein (davon zeige ich hier mal ein Bruchstück, von zwei seiten genutzt), aber auch aus anderen Gesteinen wie Granit (davon hier ein Läuferstein mit konvex-konkav abgeschliffener Arbeitsfläche).
um welches Gestein es sich handelt, kann ich dir nicht sagen, Granit kann ich aber ausschließen. Die vergrößerte Ansicht der Bilder zeigt die Farben ganz gut, auch die “glitzernden Elemente” darin.
Zur abgeflachten Seite nochmal ein Bild, das links die vermutete Arbeitfläche vielleicht besser zeigt. Man fühlt vor allem den Übergang von der Schmalseite zur Arbeitsfläche (AF) als eine fast scharfe Kante. Die AF besitzt einen ellipsenförmigen Umriss und fühlt sich wirklich rauher an. (wie eine frisch vorbereitete AF wohl sein sollte, im Ggs. zur Fläche, die mit der Hand in Berührung kommt und schön glatt ist, wie gesagt, sogar mit “Daumendelle”).
nun stellt sich mir ein ganz anderes Bild dar. Es scheint sich um einen Quarzit zu handeln, wobei mich der Glimmer? darin etwas irritiert. Die plane raue Fläche scheint mir die ursprüngliche Oberfläche zu sein und nicht die Arbeitsfläche. Der ursprünglich kantige Stein ist abgerollt oder von Menschenhand durch Klopf-, Reib- oder Schleifarbeiten verrundet. Vom letzten Bild her könnte ich mir durchaus einen Klopfstein vorstellen, diese sind oft abgerundete Würfel. Hier mal zwei Beispiele:
Hallo ihr Beiden, meiner Einschätzung nach handelt es sich bei Sylvias Fundstück um ein Geröll, glattgeschliffen durch die Krafte von Wasser usw… Das Material des Gerölls halte ích ansich für nicht geeignet, weder für Klopf-, Reib- oder Schleifarbeiten. Mir fehlen auch so jeglich Anhaltspunkte im Vergleich zu den von Sven eingestellten Fotos. Leider und Schade Gruß B.
du wirst Recht haben, dass es sich um ein Geröll handelt. Ich habe mal auf Sylvias Bild markiert, was für Merkmale man aber auch für Anzeichen für ein Gerät halten könnte. Und Quarzit ist auch ein geeignetes und gebräuchliches Gestein für diese Artefakte. Glimmerquarzit ist mir aber noch nicht untergekommen, deshalb meine erste “Verwirrung”. Ich kannte dieses Gestein einfach noch nicht.
Ich denke, Sylvia sollte die Fundstelle im Auge behalten, eventuell finden sich ja doch auch vorgeschichtliche Keramikfragmente oder Steinartefakte, die diesen Stein wieder in ein anderes Licht rücken.
Hallo Sven,
die "Grate habe ich gesehen allerdings halte ich diese für natürlich entstandene Grate wie sie durch bestimmte dauerhafte Lagen oder Positionen in bewegtem Wasser oder Sand entstehen können. Uns allen sind Windkanter bestens bekannt und ähnliches kann auch Wasser oder Gletschergeschiebe erzeugen. Trotzdem rege ich an weiterhin mit aufmerksamen Blick die zahlreichen Erdbewegungen zu beobachten!
ich danke Euch sehr, dass Ihr Euch mit meinem Fund so viel Mühe gegeben habt! Auch wenn es sich anscheinend um Geröll handelt, habe ich viel Spaß bei der Recherche gehabt und viel gelernt. Und immerhin ist es ja ein Stein ;-), wie ich schon vermutet habe.
Wie gesagt, gefunden habe ich ihn in meinem Gemüsegarten, irgendwo habe ich noch einen weiteren sehr ähnlichen auf die Seite gelegt, den schau ich mir noch mal genau an. Die “Daumendelle” lässt mir irgendwie keine Ruhe :-), das ist wohl aber mehr Wunschdenken …
Ich hab ja noch einen merkwürdigen Steinfund gemacht, den ich euch gern in den nächsten Tagen zeigen würde, obwohl ich da selbst unsicher bin, ob der “was kann”.
wegen der “Daumendelle” kann ich dich beruhigen, das ist kein Anzeichen für ein Artefakt, ebenso wie “liegt gut in der Hand” nur ein Gefühl darstellt. Daumendellen hat man an Schleifsteinen nicht angebracht und oft wurden die Geräte anders benutzt, als wir uns das erst einmal vorstellen, sie waren zum Beispiel geschäftet. Auch sind Gerätenamen wie Kratzer, Schaber, Faustkeil oder gar Schuhleistenkeil nur Typenbezeichnungen, die nicht unbedingt etwas über die Verwendung aussagen.