Unbekannter Fund mit interessanter Oberfläche

Hallo. Erstmal vielen Dank für die Antworten.

Ich habe den Stein in Bielefeld (Innenstadtnähe) im Wald gefunden. Magentisch ist er nicht.

Der Durchmessser beträgt ca. 2,5x3,0 cm. Er ist ziemlich gleichmäßig eiförmig.

Was hat es mit dieser kerbartigen Beschädigung auf sich? Muss ich den Stein wirklich zertrümmern um herauszufinden, was “in ihm steckt”?

Moin,

dass die Knolle nicht magnetisch ist, ist erst einmal soweit gut, denn Pyrit/Markasit ist erst nach Erhitzen (schwach?) magnetisch.

Nein, bitte nicht zertrümmern. Gibt es denn eine kerbartige Beschädigung? Die muss auch nicht so deutlich sein wie die an der von Irminfried verlinkten Schwefelkiesknolle.

@ Irminfried - danke dafür :+1: diese Knolle habe ich selber in der Hand gehabt. Richtig, sie ist Teil eines prähistorischen Feuerzeuges.

@ linifeeee, wenn Du noch mehr (vier bis fünf) Durchmesser an verschiedenen Stellen abmisst, und das Gewicht noch einmal genau überprüfst, dann errechnet hier jemand, oder auch ich, die Dichte. Damit können wir Gestein ggf. ausschließen.

Gruß

Jürgen

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Hallo linifeeee, mein avatar zeigt Dir so ein Stück mit Schlagkerbe. Mach es nicht kaputt und bestimm die Dichte. Beschreibungen dazu gibt es im Netz 

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Hallo linifeeee, mein avatar zeigt Dir so ein Stück mit Schlagkerbe. Mach es nicht kaputt und bestimm die Dichte. Beschreibungen dazu gibt es im Netz

Moin,

@ germanmet, Dein interessantes Avatar ist mir natürlich aufgefallen :+1: wollte immer mal fragen ob es Deins ist, selber gefunden, und woher (BL/~Stadt) es kommt?

*…immer alles genau wissen will* :-"

Gruß

Jürgen

Guten Abend ihr Lieben,

vielen Dank für eure ausführlichen Antworten. Also eine Kerbe, selbst eine kleine, kann ich nirgends entdecken. Ich werde mich morgen genauer mit der Bestimmung der Dichte auseinandersetzen und mich dann nochmal melden. Falls ich es nicht schaffe, würde ich mich an dich wenden, Jürgen @StoneMan

Einen schönen Abend und lieben Gruß

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So, das Ganze hat mich jetzt doch gefuchst, daher habe ich mich an die Bestimmung der Dichte gemacht.

Der Gute wiegt 62 Gramm und hat ein Volumen von 12 cm³ (normale Küchenwaage, daher keine feineren Bestimmungen).

Das spezifische Gewicht/die Dichte liegt somit bei ~5,2

Was kann das bedeuten? :slight_smile:

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Die Warscheinlichkeit dass du eine Markasit bzw. Pyritknolle gefunden hast ist nun immens gestiegen. Leider wie du selbst festgestellt hast ohne Kerbung bzw. Bearbeitungsspuren jedweder Art,  damit dann leider kein Artefakt eher ein Geofakt… Ist aber gar nicht schlimm und immerhin ein sehr schönes beispielhaftes Stück. Vielleicht das gute Stück nochmal in aller Ruhe wirken lassen um eventuell doch noch Entdeckungen daran zu machen.   Schönen Abend germanmet

Hallo linifeeee, mein avatar zeigt Dir so ein Stück mit Schlagkerbe. Mach es nicht kaputt und bestimm die Dichte. Beschreibungen dazu gibt es im Netz

Moin,

@ germanmet, Dein interessantes Avatar ist mir natürlich aufgefallen :+1: wollte immer mal fragen ob es Deins ist, selber gefunden, und woher (BL/~Stadt) es kommt?

*…immer alles genau wissen will* :-"

Gruß

Jürgen

Hallo Jürgen, ich habe dieses Stück Anfang der 80-er Jahre im Bereich um Straupitz/Spreewald in der Erde eines Baumkranzes gefunden, ja richtig gelesen… Seinerzeit, ich war noch jung, fand ich dieses Steinchen wegen seiner Kerbe interessant und hab mich schon sehr früh für Geschichte und Archäologie interessiert, aber nicht wahrgenommen was das sein könnte. Nun war das Steinchen für Jahrzehnte in meiner Sammelkiste verschwunden. Vor kurzem und mit den Medien von heut (als Laie war es schon schwer in der DDR überhaupt an gute Literatur heranzukommen) konnte ich endlich erst eine Bewandnis und eventuelle Herkunft der Kerbung erahnen. Einen Wehmutstropfen gibt es allerdings; das gute Stück hat nur eine Dichte von 3,4…:frowning: ich vermute da hat sich wenn überhaupt ein früher Bewohner des Spreewaldes vom Erscheinungsbild täuschen lassen und versucht mit Nicht- Markasit Feuer zu schlagen, vielleicht ist ihm das auch gelungen denn die Kerbe macht man in dieses vorliegende Gestein nicht mit einem Versuch… Vielleicht war er aber auch nur unbelehrbar

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So, das Ganze hat mich jetzt doch gefuchst, daher habe ich mich an die Bestimmung der Dichte gemacht.

Der Gute wiegt 62 Gramm und hat ein Volumen von 12 cm³ (normale Küchenwaage, daher keine feineren Bestimmungen).

Das spezifische Gewicht/die Dichte liegt somit bei ~5,2

Was kann das bedeuten? :slight_smile:

@ linifeeee, gut gemacht:d, germanmet hat es bereits vorweggenommen, es handelt sich um eine Markasit/Pyritknolle.

@ germanmet, danke für Deine ausführliche Antwort. Was meinst Du mit, “…versucht mit Nicht- Markasit Feuer zu schlagen” ? An der Schwefelkiesknolle hat der Prähistoriker mit einem “Feuerstein” Funken abgeschlagen.

Ein Feuerzeug war also ein Kompositgerät. Die Schwefelkiesknolle und ein Feuerschlagstein. Den passenden Feuerschlagstein für Deine Knolle habe ich. Eine Schwefelkiesknolle habe ich auch, leider nur ein Geofakt.

Gruß

Jürgen

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Hallo Jürgen, schöne Stücke die du da zeigst. Ich war immer der Meinung dass Pyrit/Markasit eine Dichte von etwa 4,5-5 hat. Darum meine Bedenken dass mein Stück nicht aus Markasit bzw. Pyrit besteht und damit womöglich nicht zum Feuerschlagen taugte… Gruss Enrico

Moin Enrico,

ok, jetzt versteh ich. Eine Dichte von ~ 4,5 - 5 ist ja richtig für Pyrit/Markasit. Ob es instabile, minderwertigere Mineralien dieser Art gibt, weiß ich nicht (bin kein Geologe).

Ob denn der Altvordere mit seiner Knolle solange vergeblich versucht hat Funken zu schlagen, bis eine so große Kerbe entstand, bezweifle ich. Vielleicht unterlag diese Knolle im späteren Verlauf Einflüssen (Hitze/Chemie), die die Eigenschaften veränderten und zu einer geringeren Dichte führte (?).

Gruß

Jürgen

PS

@ germanmet,

ich würde die Knolle, auch wenn sie ein Altfund ist, einmal im Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege melden. Es gibt nicht allzu viele solcher Schwefelkiesknollen mit deutlichen Gebrauchsspuren.

Gruß

Jürgen

Das hatte ich auch schon in Erwägung gezogen Jürgen und werde die Sache  nun wohl einmal ernsthaft angehen. Sehr warscheinlich ist das auch das Einzige was sinnvoll ist. Danke für deinen Hinweis und den Gedanken dahinter. Diese Gegend, die Heimat meiner Kindheit und Jugend ist ja aufgrund vieler Funde nachweislich mind. jedoch seit dem Neolithikum besiedelt. Warum sollte es nicht neben der Knolle von Erkelenz und ich glaube in Belgien wurde noch eine ähnlich erhaltene Knolle entdeckt eine Weitere geben, wär doch wirklich schön, aufregend und für die Wissenschaft sicher auch von Wert. Ich halte auf dem Laufenden… Lieben Gruss Enrico

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Es muss sie ja geben - Feuer wurde überall gemacht. Die Feuerschlagsteine, wie von mir oben gezeigt, gibt es recht häufig und weit verbreitet, allen gemeinsam, diese fingerähnlichen Formen mit verrundeten Enden.

Schwefelkies scheint unter ungünstigen Lagerungsbedingungen zu ´vergehen´.

Neben der Knolle von Erkelenz/NRW (C. Fuchs, Steinzeit&Co), ist mir noch eine aus dem Herner Museum für Archäologie bekannt, diese ist sehr malträtiert, sieht aus, als wenn sie gleich auseinander fällt (ein Besuch dort kann ich sehr empfehlen), hier wird eine beschrieben, “Eine Schwefelkiesknolle aus dem Aurignacien vom Vogelherd in Baden-Württemberg”, Jürgen Weiner und Harald Floss. Hier noch in Belgien, Trou de Chaleux, ein Fund aus dem Jungpaläolithikum.

Ein paar gibt es noch, aber es ist schon ein seltener Fund. Im letzten Link sind noch weitere Funde aufgelistet und über die Oxidation steht auch etwas drin

Gruß

Jürgen

 

Danke Jürgen für die Links, von der belgischen Knolle hatte ich noch keinen so detailreichen Bericht gefunden. Die Knolle von Erkelenz ist z.Bsp. sehr schön auf steinzeitwissen.de beschrieben, diese Seite hatte ich seinerzeit als erste zu dieser Thematik entdeckt und aufgesogen, tolle Seite im Übrigen. Gruss Enrico

Gerne.

Falls Du es überlesen hast, die Erkelenzer Knolle hatte ich sowohl in der Hand, als auch vor der Kamera. Ich hatte quasi eine “Exklusiv-Audienz” beim Finder zu Hause. Danach ging die Knolle an Jürgen Weiner und ins Labor.

Es gibt auch einen Aufsatz dazu: Weiner, J. & Fuchs, C., “Ein unglaublicher Oberflächenfund: Schwefelkiesknolle mit Spuren vom Feuerschlagen”.

Gruß

Jürgen

Lieber Jürgen, natürlich ist mir das aufgefallen und zolle Dir meine höchste Anerkennung für die herrlichen Fotos des schönen Stückes. Gern würde ich die" Erkelenz "mal live bewundern und hoffe dass sich dafür irgendwann einmal die Gelegenheit bietet. Ich habe soeben einen neuen Thread gestartet wo ich ein paar Bilder meines Stückes zeige und um weitere Gedanken von Experten hoffe… solang sie noch in meinem Besitz ist. Wenn das Stück Relevanz besitzt ist sie sofort an entsprechender Stelle. :slight_smile:

Gruss Enrico

 

…die herrlichen Fotos des schönen Stückes.

Sorry, das war von mir ungünstig formuliert. Die Fotos von Christians Knolle, sind nicht von mir. Ich hatte zwar Fotos von der Knolle gemacht, aber die sind privat und nicht veröffentlicht.

Fotos aus meiner Kamera sind aber auf Christians HP zu sehen :-"

Gruß

Jürgen

… Herrlich!!! Trau mich gar nicht nach der verwendeten Linse zu fragen. :wink: Gruss E.

… Herrlich!!! Trau mich gar nicht nach der verwendeten Linse zu fragen. :wink: Gruss E.

…solltest Du auch lieber nicht - denn Deine Linse kostet etwa 3 x soviel, wie meine damaligen :wink:

hallo, leider gibt es noch kein wundersames App, welches chemische Analysen an einem Foto ermöglchen ;-)

meine Bild-Diagnose mit Dichteninfo von 5,3 lässt mich auf Germanit tippen. Ich würde ein paar Krümel davon in einem Institut für Analytischen Chemie mit einem Spektrometer untersuchen lassen, dann gib es Gewissheit.

schöne Grüsse Kliaber