Nein, zumindest keine, die ich kenne aus dem MA. Die sehen im Grunde sehr ähnlich wie Pfeilspitzen aus und sind z.T. gar nicht richtig davon zu unterscheiden. Am Gewicht ja, aber da gibts auch Überlappungen.
Hier mal zwei willkürliche, weil schnell gefundene Beispiele für Bolzen:
Im Bezug auf “Geschoßspitze” oder sonstige “Aua-aua-Spitze” ist mir der Schaft zu gleichförmig dick. Ich kenne den Schaft nur _“konisch” !? _Deshalb wird das Ding auch “Schaftdorn” oder kurz “Dorn” genannt, wenn ich mich nicht irre. =:-O
Bestenfalls “moderne” Spitzen haben solche Schäfte und die haben meistens noch ein Schraubgewinde dran.
Wenn ich danebenliegen sollte, was ich allerdings völlig ausschließe , bitte nicht gleich schießen und wenn, dann die “Geschoßspitze” vorher abnehmen !
Danke erstmal für die vielen Antworten. Das Bild von dem Kloben sieht meinem Fundstück (bis auf die Widerhaken) tatsächlich sehr ähnlich.
Ich habe nochmal in Eigenrecherche das Internet durchsucht und bin auf diese römische Speerspitze gestoßen, die auch gewisse Ähnlichkeit mit dem Fundstück meiner Eltern hat. Der einzige Unterschied ist das hintere Ende. Bei der römischen Speerspitze sieht es so aus, als wäre sie hinten hohl, damit man dort den Stiel hineistecken kann. Das Fundstück meiner Eltern ist aus Vollstahl / Volleisen:
Ist Dein Fundstück “vorne” nun rund oder vierkantig ?
Deine römische Speerspitze hat eine “Tülle”. Hier siehst Du eine "Katapult-Bolzenspitze"mit Schaftdorn. Dieser ist entweder konisch oder etwas zugespitzt wie auf der Abbildung, um ihn ins Holz zu schlagen. Bei Deinem Fundstück ist das aber nicht der Fall soweit man das auf dem Foto erkennen kann.
Achso, sowas nennt man also Tülle. Wieder etwas dazu gelernt.
Also: Der vordere Teil ist vierkantig. Der hintere Teil ist eher rund -quasi ein Zylinder. Lediglich an der Stelle, wo der Zylinder in den Vierkant übergeht, kommt es zu einer konischen Form.
Um alle Zweifel auszuräume, habe ich ein Video gemacht und hochgeladen. Kann man hier sehen
Danke für das Video. Ich habe die Spitze auch als Vierkant gesehen. Ich war nur etwas irritiert, weil Pygmalion eine Bohrfräse darin gesehen hat und die sind rund.
Ich plädiere weiter dafür, dass es ein Kloben ist den man ins Holz schlägt oder einmörtelt.K:-)
Möglich wäre aber noch, dass ein “heutiger” Eisenzeitler experimentiert hat und den Schaftdorn irgendwie “neuzeitlich” befestigen wollte ! ???
Heute macht man es mit Verschraubung oder die Spitze hat einen aufgebohrten Vorschaft und wird aufgeklebt.
ohne Befunde ist das sicher nicht seriös zu beantworten, es sei denn das Eisenteil wird einem Fachmann vorgelegt, der genau damit Erfahrung hat.
Das folgende Beispiel soll lediglich eine Altersbestimmung durch Befunde/Beifunde verdeutlichen, es soll keine Altersangabe für Dein Eisenteil darstellen.
Denn neben wenigen in die Spätlatenezeit zu datierenden Keramikresten fanden sich mehrere lange vierkantige Baunägel aus Eisen, die in dieser Art nur von spätkeltischen Befestigungsanlagen des bei Caesar beschriebenen „murus gallicus" bekannt sind.
Zitat Ende
Schau Dich doch mal in der Historie der (Holz-) Bauweise (Münsterland/Oldenburg) nach Eisennägel um, da könnteset Du fündig werden.
Von den verschiedenen meinungsführenden Fachleuten wurde das Teil unterschiedlich angesprochen. Nämlich als: eine jungsteinzeitliche “Speerspitze mit Widerhaken” (aus Eisen/Stahl>:() ein Kloben, eine Harpune, eine Bolzenspitze, ein Nagel? :?:
Als krönender Abschluss noch der Satz vom Fachmann, dass man ohne “Befunde nicht seriös antworten” könne. Lieber Jürgen: Da wirfst sich die Frage auf, wie man das Ding anspricht, würde es aus einem Befund (ohne datierende Beifunde) stammen? Was nutzt dir da der Befund? Der Verweis auf den Fachmann ist richtig, da würde seriös mit einer Einordnung umgegangen werden.
@schrammel: Ich verstehe das Problem nicht. Jemand findet etwas aussergewöhnliches, stellt es hier ins Forum. Dort werden eine Reihe von Alternativen angeboten (Da haben alle was über Speere , Bolzen, Harpunen und Kloben gelernt), mit dem Hinweis, dass eine genaue Bestimmung vom Fachmann durchgeführt werden muss. Übrigens sind alle Beiträge als Spekulationen gekennzeichnet, niemand behauptet die Weisheit mit Löffeln gefuttert zu haben.
Der Finder kann sich jetzt überlegen, ob es sich lohnt das Fundstück zum Fachmann zu bringen.
Im Übrigen ist die Archaeologie kein Selbstzweck, der nur Fachleute einbindet. Kein Wunder, dass Gelder für die Archäologie gestrichen werden, wenn sie in der Öffentlichkeit nicht allgemeinverständlich aufbereitet präsentiert wird. Je mehr Leute sich mit Archäologie beschäftigen, desto besser!
…Da wirfst sich die Frage auf, wie man das Ding anspricht, würde es aus einem Befund (ohne datierende Beifunde) stammen? Was nutzt dir da der Befund? Der Verweis auf den Fachmann ist richtig, da würde seriös mit einer Einordnung umgegangen werden.
Merkt ihr da was?
In meinem Beispiel oben zitierte ich bewusst die Passage mit den datierenden Beifunden , die für eine zeitliche Einordnung notwendig sind, ich denke, damit habe ich _ sojo86 _ geholfen zu erkennen, wie schwiergig eine zeitliche Einordnung ist - hast Du sicher überlesen Schrammel, kann ja mal passieren:
Denn neben wenigen in die Spätlatenezeit zu datierenden Keramikresten fanden sich mehrere lange vierkantige Baunägel aus Eisen, die in dieser Art nur von spätkeltischen Befestigungsanlagen des bei Caesar beschriebenen „murus gallicus" bekannt sind.
Zitat Ende
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Danke für Dein überaus großzügiges Lob zu meinem Hinweis auf den Fachmann. Ich hoffte ja, dass Du zu dem Teil etwas beitragen könntest, aber ich glaube Du bist ja eher der Keramik-Fachmann, oder wie war das noch?
aber ich glaube Du bist ja eher der Keramik-Fachmann, oder wie war das noch?
Gruß
Jürgen
Glauben bedeutet nicht wissen, das versuche ich dir und den anderen ja verständlich zu machen. Ich habe Urgeschichte studiert und mein Schwerpunkt ist Neolithikum. Treib mal ne andere Sau durch’s Dorf. :q: