Mittelalterliche Sperrspitze?

Ja, da habe ich mich tatsächlich sehr weit aus dem Fenster gelehnt! Ich hatte den Gegenstand nicht für rund angesehen, sorry. Wieder was dazu gelernt.

lg Manyu :slight_smile:

Edit:

Pygmalion: Was denkst du aus welcher Zeit es sein könnte?

Würde mich jetzt mal sehr interessieren…

Ich halte das für neuzeitlich/ modern.

Könnte es eine Bolzenspitze sein?

Nein, zumindest keine, die ich kenne aus dem MA. Die sehen im Grunde sehr ähnlich wie Pfeilspitzen aus und sind z.T. gar nicht richtig davon zu unterscheiden. Am Gewicht ja, aber da gibts auch Überlappungen.

Hier mal zwei willkürliche, weil schnell gefundene Beispiele für Bolzen:

http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.historiavivens1300.at%2Frealien%2Fimages%2Foriginale%2Fbolzenspitzen.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.historiavivens1300.at%2Frealien%2Fbolzenspitzen.htm&h=454&w=595&tbnid=Hgg7pBFsNbsAeM%3A&zoom=1&docid=-ePA-hEMQKxpuM&ei=yImeVczqBumqywPa1rDYCg&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=549&page=1&start=0&ndsp=39&ved=0CCQQrQMwAQ

Ich denke da an eine Harpune (Walfang o.Ä.). Vielleicht hat da mal ein Seemann gewohnt und das war eine Art Mitbringsel. TB

@Hugin

@theo123

Im Bezug auf “Geschoßspitze” oder sonstige “Aua-aua-Spitze” ist mir der Schaft zu gleichförmig dick. Ich kenne den Schaft nur _“konisch” !?  _Deshalb wird das Ding auch “Schaftdorn” oder kurz “Dorn” genannt, wenn ich mich nicht irre. =:-O 

Bestenfalls “moderne” Spitzen haben solche Schäfte und die haben meistens noch ein Schraubgewinde dran.

@Pygmalion

Als Werkzeug (Fräsbohrer oder Profilfeile ) reichen die “Zähne” kaum aus, um etwas zu fräsen oder zu raspeln. :?:

Ich halte das Ding eher für eine Befestigung in Holz oder Mauermörtel mit Widerhaken und Bolzenschaft.

Ähnlich wie dieser Klobenoder dieser Maueranker. :!::?:

Wenn ich danebenliegen sollte, was ich allerdings völlig ausschließe :stuck_out_tongue_winking_eye:, bitte nicht gleich schießen und wenn, dann die “Geschoßspitze” vorher abnehmen ! :smiley:

Gruß

Kurti

 

 

Kurz gesagt, es ist ein Maueranker gefertigt aus einen alten Eggenzinken.

mfg

Danke erstmal für die vielen Antworten. Das Bild von dem Kloben sieht meinem Fundstück (bis auf die Widerhaken) tatsächlich sehr ähnlich.
Ich habe nochmal in Eigenrecherche das Internet durchsucht und bin auf diese römische Speerspitze gestoßen, die auch gewisse Ähnlichkeit mit dem Fundstück meiner Eltern hat. Der einzige Unterschied ist das hintere Ende. Bei der römischen Speerspitze sieht es so aus, als wäre sie hinten hohl, damit man dort den Stiel hineistecken kann. Das Fundstück meiner Eltern ist aus Vollstahl / Volleisen:

@sojo86

Ist Dein Fundstück “vorne” nun rund oder vierkantig ?

Deine römische Speerspitze hat eine “Tülle”. Hier siehst Du eine "Katapult-Bolzenspitze"mit Schaftdorn. Dieser ist entweder konisch oder etwas zugespitzt wie auf der Abbildung, um ihn ins Holz zu schlagen. Bei Deinem Fundstück ist das aber nicht der Fall soweit man das auf dem Foto erkennen kann.

Gruß

Kurti

Achso, sowas nennt man also Tülle. Wieder etwas dazu gelernt.
Also: Der vordere Teil ist vierkantig. Der hintere Teil ist eher rund -quasi ein Zylinder. Lediglich an der Stelle, wo der Zylinder in den Vierkant übergeht, kommt es zu einer konischen Form.
Um alle Zweifel auszuräume, habe ich ein Video gemacht und hochgeladen. Kann man hier sehen :wink:

@sojo86

Danke für das Video. Ich habe die Spitze auch als Vierkant gesehen. Ich war nur etwas irritiert, weil Pygmalion eine Bohrfräse darin gesehen hat und die sind rund.

Ich plädiere weiter dafür, dass es ein Kloben ist den man ins Holz schlägt oder einmörtelt.K:-)

Möglich wäre aber noch, dass ein “heutiger” Eisenzeitler experimentiert hat und den Schaftdorn irgendwie “neuzeitlich” befestigen wollte ! ??? :smiley:

Heute macht man es mit Verschraubung  oder die Spitze hat einen aufgebohrten Vorschaft und wird aufgeklebt.

Gruß

Kurti

Ich denke, dass deine These, dass es ein Kloben ist, am plausibelsten ist. Vielen Dank für deine Mühe :slight_smile:

Kannst du mir vielleicht noch ganz grob sagen, wie alt ein solcher Kloben ungefähr sein könnte? Also wann man so etwas verwendet hat?
 

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Moin,

ohne Befunde ist das sicher nicht seriös zu beantworten, es sei denn das Eisenteil wird einem Fachmann vorgelegt, der genau damit Erfahrung hat.

Das folgende Beispiel soll lediglich eine Altersbestimmung durch Befunde/Beifunde verdeutlichen, es  soll keine Altersangabe für Dein Eisenteil darstellen.

Zitat aus Tarodunum und Kegelriß, Neues zur Spätlatenezeit im Breisgau, Rolf Dehn:

Denn neben wenigen in die Spätlatenezeit zu datierenden Keramikresten fanden sich mehrere lange vierkantige Baunägel aus Eisen, die in dieser Art nur von spätkeltischen Befestigungsanlagen des bei Caesar beschriebenen „murus gallicus" bekannt sind.

Zitat Ende

Schau Dich doch mal in der Historie der (Holz-) Bauweise (Münsterland/Oldenburg) nach Eisennägel um, da könnteset Du fündig werden.

Gruß

Jürgen

Hallo sojo86,

wie StoneMan schon sagte, kann man solche “zeitlosen” Gegenstände kaum datieren, wenn man keine gesicherten Beifunde hat.

Das eine von mir verlinkte Stück war eine Umlenkung für Türglocken und das andere diente zur Arretierung von Fensterläden.

In der Regel haben solche Kloben und Maueranker für Türen und Fenster den Drehbolzen aber um 90° versetzt .

Solche geschmiedeten Einschlagkloben mit eingehauenen Kerben (Widerhaken) werden heute noch hergestellt.

http://www.historische-kleinteile.de/de/tag/einschlagkloben/

Hier noch zwei Stücke mit eingehauenen Kerben:

http://www.ebay.de/itm/XXL-grosser-antiker-Einschlagkloben-Kloben-Tuerangel-22-5mm-Burgtor-Scheunentor-/161695953154?nma=true&si=wk8%252FeFqOgubDYi%252BQa7xtG0q64TI%253D&orig_cvip=true&rt=nc&_trksid=p2047675.l2557

http://www.bose-antike-baustoffe.de/images/kloben.jpg

Steinkloben zum Einmörteln mit Einkerbungen:

http://www.rf-schmiede.de/media/images/steinkloben_big.jpg

Gruß

Kurti

Alles klar, vielen Dank ihr zwei :slight_smile:
Jetzt habe ich zwar keine antike “Speerspitze” mehr, aber dafür die Gewissheit, um was es sich tatsächlich handelt.

Euch alles Gute! Und falls ich mal wieder etwas finden sollte, weiß ich jetzt ja, wo es Leute gibt, die Ahnung haben 

Danke

Von den verschiedenen meinungsführenden Fachleuten wurde das Teil unterschiedlich angesprochen. Nämlich als: eine jungsteinzeitliche “Speerspitze mit Widerhaken”  (aus Eisen/Stahl>:() ein Kloben, eine Harpune, eine Bolzenspitze, ein Nagel? :?:

Als krönender Abschluss noch der Satz vom Fachmann, dass man ohne “Befunde nicht seriös antworten” könne. Lieber Jürgen: Da wirfst sich die Frage auf, wie man das Ding anspricht, würde es aus einem Befund (ohne datierende Beifunde) stammen? Was nutzt dir da der Befund? Der Verweis auf den Fachmann ist richtig, da würde seriös mit einer Einordnung umgegangen werden.

Merkt ihr da was? 

@schrammel

Merkt ihr da was?

Aber sicher merken wir was und dreimal darfst Du raten was wir merken ! :smiley:

@schrammel

Merkt ihr da was?

Aber sicher merken wir was u_ nd dreimal darfst Du raten was wir merken _ ! :smiley:

Raten ist unwissenschaftlich, das überlasse ich mal den Dalliklick-Spielern. X-D

@schrammel: Ich verstehe das Problem nicht. Jemand findet etwas aussergewöhnliches, stellt es hier ins Forum. Dort werden eine Reihe von Alternativen angeboten (Da haben alle was über Speere , Bolzen, Harpunen und Kloben gelernt), mit dem Hinweis, dass eine genaue Bestimmung vom Fachmann durchgeführt werden muss. Übrigens sind alle Beiträge als Spekulationen gekennzeichnet, niemand behauptet die Weisheit mit Löffeln gefuttert zu haben.

Der Finder kann sich jetzt überlegen, ob es sich lohnt das Fundstück zum Fachmann zu bringen.

Im Übrigen ist die Archaeologie kein Selbstzweck, der nur Fachleute einbindet. Kein Wunder, dass Gelder für die Archäologie gestrichen werden, wenn sie in der Öffentlichkeit nicht allgemeinverständlich aufbereitet präsentiert wird. Je mehr Leute sich mit Archäologie beschäftigen, desto besser!

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