Hügelgräber an der "Kelsterbacher Terasse"

Guten Tag zusammen,

ich bin schon lange eifriger Leser dieses Forums und schätze die Qualität der meisten Beiträge sehr.

Jetzt habe ich mich angemeldet, da ich eine Frage habe…

Bei einer Notgrabung im Jahr 2011 wurde eines der Hügelgräber geöffnet. Im einzigen Zeitungsartikel, den ich dazu gefunden habe, werden Archäologen zitiert. Es wurde berichtet, daß sowohl die Steine der Umfassung, als auch der Sand, bzw. die Erde des eigentlichen  Hügels nicht vor Ort vorkommen.

Die ursprüngliche Herkunft wurde allerdings nicht erklärt.

Sie müssen also herbeigeschafft worden sein. Die Hügelgräber haben auch heute noch teilweise eine Höhe von ca. drei Meter. Man kann also durchaus von einigem Volumen ausgehen.

Meine Frage dazu: Kann das sein? Gibt es andere Beispiele aus Deutschland für eine solche Praxis?

Ich habe die Frage schon in einem anderen Forum gestellt, aber keine Antwort erhalten. Hier sind aber auch Profis

“unterwegs”,  vielleicht habe ich ja Glück…

 

Beste Grüße Linkubus

 

 

Nicht vor Ort ist relativ. Sicher kommt das Material aus dem näheren Umfeld. Die Hügelaufschüttung wurde ja nicht  einem Negativ entnommen ( z.B.'Wall-Graben) und musste so herangeschafft werden.

Hilfreich für die Diskussion wäre das Einstellen bzw. Einlinken des Artikels. Hügelgräber gibt es in vielen Kulturen. Ich nehme mal an, 'dass die besagten mittelbronzezeitlich, sprich aus der Hügelgräberbronzezeit sind?

Das ist der Link zu dem Artikel:

Vielleicht hat jemand eine Idee, bzw. Beispiele.

 

 

Danke für’s Einstellen. Mir sind aus der mittleren Bronzezeit Hügel bekannt, bei denen die Aufschüttung auch aus nicht anstehendem Material besteht. Sonst wäre ich bei Zeitungsartikeln sehr skeptisch: Hallstattzeit 1200 - 450 v. Chr. >:(

Dieses Thema läuft zur Zeit auch in einem anderen Forum. Ist es gestattet hier einen Link dorthin einzustellen, oder eher unerwünscht?

Warum nicht?

Vielen Dank!

Also unter:    http://www.geschichtsforum.de/f22/h-gelgr-ber-kriterien-f-r-die-wahl-des-ortes-50328/

wird die gleiche Diskussion geführt. Ich möchte natürlich jetzt nicht eine “Querdiskussion” über verschiedene Foren hinweg anregen, aber vielleicht können sich einzelne Argumente und Erkenntnisse ergänzen.

Beste Grüße Linkubus

Ach ja, als Ergänzung vielleicht noch: Ich habe heute erfahren, daß die besagten Hügelgräber auch als

Hügelgräber der “Sandhof-Gruppe” bezeichnet werden…

Ich habe heute einen Artikel von Andrea Hampel gelesen, der sich mit der Öffnung von drei Hügelgräbern im Bereich Frankfurt Schwanheim beschäftigt.
Die Hügelgräber gehören zu der gleichen Gruppe, die ich erwähnt habe. (Kelsterbacher Terasse)
Auch hier wird, auch grafisch, dargestellt, daß es einen Kern aus Sand/Erde über dem Kern gibt, der eigentliche Hügel aber nicht mit Material aufgeschüttet wurde, welches vor Ort gewonnen wurde, sondern mit Sand, der z. T. auch aus einer etwas früheren Epoche? stammt. Es sind Siedlungsspuren, wie z.B. Scherben enthalten, die beim “Kern” völlig fehlen.

Meine Annahme zur Wahl des Ortes für die Gräber ist zurzeit:

-Der Ort im Bereich eines Weges wurde gewählt , um eine prominente Stelle
zu haben, wo die Gräber auch gesehen wurde und logistisch gut ereichbar waren, um ? zu tun.

-Die “Heimaterde” wurde dorthin verbracht, um den Toten in der “dörflichen” Gemeinschaft zu behalten.

-Vielleicht brachte jeder ein wenig Erde mit und trug so, nach und nach, zur Entstehung der Hügel bei (ähnlich unserer heutigen Sitte, daß alle Besucher einer Beerdigung eine kleine Schaufel Erde in die Grube werfen, den Toten also symbolisch gemeinsam begraben)
Auch für Hügelgräber aus Steinen denkbar.

Natürlich kann man so eine Aussage nicht generalisieren, aber geht bei den obigen Punkten jemand mit, oder kann es sogar belegen?

Beste Grüße Linkubus