römische Münzen

Hallo! für profi wird meine frage lustig sein, aber ich bin ein neuling im wahrsten sinnr des wortes. wie kann ich römische? münzen rinigen ohne das ich sie beschädige. warum das ?, da sie total mit günspan od. ist es patina überzogen sind.wer mir weiterhelfen kann schreibt mir bitte unter w.guenther@chello.at gruß günther

Hallo Günther, ich habe deine Frage gelesen und glaube ich kann dir helfen. Reinigen von Münzen = Grundsätzlich sollte man Münzen nicht reinigen, außer die Münze ist verdreckt.(Aber wann ist eine Münze nicht verdreckt?) Über dieses Thema zu schreiben ist äußerst heikel und spiegelt nur meine privaten Erfahrungen und Ansichten wieder. Im Zweifelsfalle, insbesonders bei teuren Stücken, immer den Münzhändler Deines Vertrauens hinzuziehen. Wenn man Münzen dauerhaft lagern will und auch noch in Jahren daran seine Freude haben will, muß man seine Sammlung konservieren, d.h. den normalen Umwelteinflüssen entziehen. Die vielseitigen Ausdünstungen, Dämpfe, Niederschläge und Luftverschmutzungen (auch in der Wohnung und insbesondere in den Möbeln vorhandenen Lösungsmitteln) tragen dazu bei, daß Münzen immer mehr angegriffen werden und teils auch zerstört werden. Zuerst zeigen sich nur feinste Punkte, oft nur mit der Lupe sichtbar, dann kleine Flecken oder matte Stellen und nach geraumer Zeit stellt man fest, daß die Münze zerstört ist. Wenn man von gereinigten Münzen spricht, verziehen viele Sammler schon das Gesicht, was aber nicht sein sollte. Eine gereinigte Münze zeigt nähmlich ihr “wahres” Gesicht, wenn sie von Schmutz, Oxyid und sonstigen Verunreinigungen gesäubert wurde. Hier wird meist “gereinigt” mit “geputzt” verwechselt. Geputzte Münzen sind oft/meist wertlos geworden (mit Silberputztuch, Zahnpasta etc.) Alle meine Münzen sind gereinigt und konserviert, die Doubletten nach Bedarf. Die Konservierung wird im Regelfall kaum oder gar nicht angesprochen, jedoch ist sie, nach eigenen bitteren Erfahrungen, unumgänglich. Wie und mit was konserviert wird ist Ansichts- und Erfahrungssache und jeder muß seinen besten Weg selbst finden. Ich persönlich verfahre wie folgt: Geringerwertige Nominale wasche ich sehr vorsichtig mit einem sehr weichen Pinsel oder einer sehr weichen Bürste in milder Seifenlauge, trockne (1) sie sofort (mit einer weichen Haushaltsrolle abtupfen), denn angetrocknete Wasserflecken lassen sich nicht mehr entfernen, und lege sie eine geraume Zeit an einen sauberen, trocknen und evtl. leicht warmen Platz. Die letzten Reste Wasser verdampfen jetzt. Jetzt nehme ich ein sehr weiches Haushaltstuch das mit einem Hauch Paraffinöl benetzt ist und betupfe die Münze sorgfältig. Vorsicht: Zuviel Öl schadet! Anschließend werden die behandelten Münzen wieder an einen sauberen, trockenen Platz für ca. 1-2 Wochen gelegt, daß das Öl eine Oberflächenverbindung eingehen kann. Erst dann werden sie von mir archiviert. Dies nicht für Stempelglanz-, Gold- und Silber-, für Aluminium und sonstige “weiche” Münzen nur mit Vorsicht und Gefühl anwenden! Sollte sich der Schmutz nicht gelöst haben, kann man die Münze ein paar Stunden in eine milde Seifenlösung legen und anschließend nochmals abbürsten. Hartnäckiger Schmutz, welcher sich gerne in die filigranen Stellen der Münze festsetzt, kann man mittels Zahnstochern aus Holz (vorher etwas anfeuchten) vorsichtig versuchen abzulösen. Sollte man hierzu z.B. handelsübliche Geschirrspühlmittel nehmen kann es passieren daß die Münzen bei einem längeren Bad angegriffen werden, d.h. sie werden matt Höherwertige Nominale, wasche ich evtl. wie oben beschrieben und konserviere sie anschließend mit einem biologischen Schutzlack von Lindner (2). 1. TIP: Um eine einwandfreie Trocknung ohne Ränder etc. zu erreichen kann man die Münze in Waschbenzin oder Aceton tauchen, aber vorher das Wasser etwas abschütteln. Gerade bei PP-Münzen ist es immer sehr problematisch das überschüssige Wasser aufzunehmen. 2. Kurz zu diesem “Lack”. Es ist eigendlich kein Lack im herkömmlichen Sinne, denn er ist nahezu unsichtbar und nicht hochglänzend wie man es von Zaponlack her kennt. Die Münzen werden in diesen Lack getaucht, d.h. nicht aufgesprüht oder mit dem Pinsel aufgetragen. Den überschüssigen Lack nehme ich anschießend meist mit Tempotaschentüchern auf. Dazu klappe ich mir 3-4 Tücher auf, die Münze wird getaucht und ab in das erste Tuch für die größte Menge überschüssigem Lack. Dann mit den anderen Tüchern weiterarbeiten bis der Lack, bzw. die Lackbläschen nicht mehr sichtbar sind. Ich persönlich habe die besten Erfahrungen damit gemacht. Bitte nicht reiben. Und zurerst einige Versuche machen, bis Sie ein “Gefühl” für die Handhabung bekommen. Anschließend etwas trocknen lassen, nicht sofort archivieren. Bei PP-Münzen/PL-Münzen und Münzen auch weichem Metall, z.B. die Silber-Rupien aus Indien ist eine Konservierung nicht angesagt. Diese Münzen zerkratzen auch bei vorsichtigster Behandlung. Alle anderen Metalle können problemlos mit etwas Vorsicht konserviert werden. Höchstwertige Münzen, in z.B. Stempelglanz, belasse ich meist so wie sie sind, Silber- und andere Metalle werden in dem biologischen Lack konserviert und archiviere sie in Kapseln. Zum Reinigen von geschwärzten Münzen (meist Silber) stehen dem Sammler einige Bäder zur Verfügung, die mehr oder weniger gleich gut sind, manche reinigen sehr scharf, andere wiederum langsam und sanft. Ich persönlich bevorzuge Bäder mit der sanften Eigenschaft z.B. Silverwater oder Prälavin. Für Aluminium- oder Eisenmünzen stehen andere Bäder zur Verfügung. Nie Alu- oder Eisenmünzen in z.B. einem fremden Tauchbad reinigen. Auch hier gilt: vorher an einer minderwärtgen Münze: Ausprobieren. Ich probierte auch einige andere Verfahren aus, die manchmal den gewünschten Effekt hatten, manchmal nicht. Goldmünzen, gekapselte und verschweißte Münzen werden von mir grundsätzlich nicht gereinigt oder geöffnet. Zink-Münzen Zink-Münzen korrodieren schon nach relativ kurzer Zeit und es ist empfehlenswert diese Münzen zu reinigen und zu konservieren. Stempelfrische (1) Zink-Münzen (ohne Korrosion) wasche ich mit einer sehr weichen Bürste in einer milden Seifenlauge vorsichtig ab und konserviere sie anschließend mit dem schon angeführten biologischen Lack. Zink-Stücke, die der Erhaltung ss bis vz entsprechen, behandele sie wie oben vor, anschließend reinige ich mit “Greenwater” und bürste sie zum Schluß mit einer Messing-Bürste, immer dabei drehend um einen “Strich” zu vermeiden, vorsichtig ab. Durch diese Reinigung löst sich der Zinkrost und dort, wo sich der Rost gelöst hat, sind meist dementsprechende Löcher, klein zwar - aber vorhanden, in der Münze zu finden, sogenannte Rostnarben. Vor dem Konservieren ist unbedingt darauf zu achten, daß die Münze absolut trocken ist. Am besten legt man sie eine geraume Zeit auf die Heizung oder an einen warmen Platz. Auch KN- und Chrom-Stahl-Münzen lassen sich mit dem Greenwater sehr gut reinigen. 1. Manchmal wundert sich der Sammler, daß Zink-Münzen angeboten werden, die 30-40-50 Jahre alt sind und immer noch einen einwandfreien Stempelglanz besitzen. Diese Münzen wurden schon damals in den Rollen konsterviert, in Plastik eingeschweißt oder luftdicht verpackt. Eisen-Münzen Auch unkonservierte Münzen aus Eisen korrodieren schon nach kurzer Zeit. Zum Entfernen dieses Rostes gibt es z.B. “Greenwater” das sehr gute Ergebnisse erziehlt. Auch ein (längeres) Bad in einer Lösung Zitronensäure (1) läßt den Rost verschwinden. U.a. wurde mir auch Coca-Cola als Reinigungsmittel angetragen, aber nicht von mir selbst ausprobiert worden. Auch hier gilt wie bei den Zink-Münzen. Wo Rost war entseht immer ein Loch bzw. das Metall vernarbt. 1. Hier ist Vorsicht geboten. Immer die Münze beobachten, ob sich der Rost schon abgelöst hat. Über einen längeren Zeitraum gebadet wird jede Münze stumpf und matt, d.h. die Zitronensäure greift das Münzmetall an. Aluminium-Münzen Hier ist, durch die weiche Strucktur des Metalls, äußerste Vorsicht angebracht. Stempelglanz-Münzen reinige ich mit einer milden Seifen-Lauge und einem Wattebäuschen (die, die man zum Abschminken gebraucht) oder der sehr weichen Bürste und konsterviere sie anschließend mit dem biologischen Lack. Auch Aluminium-Münzen können korrodieren. Um diese Korrosion zu entfernen benutze ich z.B. “Whitewater”. Auch hier:… wo Rost war…! Diese Münzen werden dann mit Paraffin-Öl konsterviert. Grünspaniger, schmieriger Belag auf Kupfermünzen Hierzu nehme ich handelsübliches Aceton. Ich benetzte ein Wattebäuschen mit Aceton und betupfe die Münze damit. Mit diesem Verfahren entfernt man den größten Teil der Verschmutzung. Anschließend mit einer warmen Seifenlösung weiterbehandeln. Den Rand nicht vergessen !. Fehler, die beim Reinigen von Münzen auftauchen können/gemacht werden: Wenn man z.B. eine KN-Münze in einem chem. Reinigungsbad für Cu-Ni-Ms-Münzen getaucht hat und man sich später wundert, daß die Münze gelb wird. Hier rate ich dringend ein zweites Bad zu kaufen, denn vor der KN-Münze wurden schon Cu- oder Ms-Münzen getaucht und somit werden die KN-Münzen “eingefärbt”. Also ein Bad “Kupfer-Nickel” und ein Bad “Kupfer” und evtl. ein drittes mit “Messing”. Nirgends beschrieben, aber es ist so. Wenn man eine dunkle Kupfermünze mit einem handelsüblichen Tauchbad behandelt wird sie hell und somit u.U. wertlos, denn die natürlich gewachsene Patina wird zerstört. Es gibt andere Tauchbäder,(z.B. Pinkwater), die diese Patina nicht, oder kaum, angreifen. Absolut zerstörerisch wirken Haushaltsmittel wie Zahnpasta, Silberputztuch (die Münze bekommt eine “Speckschwarte” oder auch Katzenglanz genannt) Abreiben mit hartem Papier und/oder ähnlichem. Auch das Wässern mit zu heißem Wasser kann bei bestimmten Legierungen schon zu Verfärbungen führen. Gruß Gaius Oktavianus :slight_smile: