Anfängerfrage - Erdschichten, wie tief=wie alt?

Ergänzung: Bei einer Grabung in Siedlungsgebieten muss man den Cultural Layer beachten. MfG

Mein lieber Scholli, da kanner aber buddeln … :smiley:

Das ist Unsinn. Wie Wak schon sagte, es gibt keine Richtwerte. Die Tiefe der Schicht sagt rein garnichts über das Alter aus. Du kannst mittelalterliche Fundstücke in 10m und mehr Tiefe finden und Neandertalerwergzeuge auf der Oberfläche. Das Einzige was du sagen kannst, ist, gilt zumindest in der Archäologie:), dass die oberen Schichten jünger sind als die Unteren. (Anders als zB in der Geologie, wo das oftgenug anders rum ist.)

Das die “Schätzung” von 2m Unsinn ist, ist ja schon dargestellt worden. In Hebungsgebieten kannst Du “bergauf” gehen, um an die älteren Schichten/Terrassen zu kommen. Die Tabelle wird sicher wenig interessieren, da Geologie immer regional zu betrachten ist. Die dort gezeigten Formationen gibt es nicht überall. >:( Grüßlis

Ist also alles nur Schätzung und Gefühl? :-?

Hallo! Ich weiss nicht ob deine Frage auf die Geologie oder Archäologie abzielt. Aber bei archäologischen Zusammenhängen sind die Tiefenwerte sehr unterschiedlich. Altsteinzeit kann gute 9 m tief liegen, weswegen sie häufig nicht erkannt wird. In Städten die römische Gründungen sind, können die römischen Schichten ebenso tief liegen, wie das in Köln der Fall ist. Liegt daran wie hoch die Siedlungsaktivität seitdem war. Gibt auch Städte, wo die römischen Sachen nur 1-1,5m tief unterm Straßenasphalt liegen. Auf Äckern findet man z.B. neolithische Siedlungen häufig unterm Pflughorizont. D.h. sobald man den humus weg gezogen hat zeigen sich die Pfostenstellungen, das kann schon in 0,5 bis 1,5 m tiefe sein. Man kann also für archäologische Zusammenhänge allgemein nicht sagen, dass ich in 1 m 1000 Jahre, in 2 m 2000 Jahre tief bin. Aber man lokal aus Erfahrung sagen: wenn die eine Siedlung 2 m tief liegt, dann wird eine in geringer Entfernung auch ähnlich tief sein. Gruß Melchior

@melchior “…Altsteinzeit kann gute 9 m tief liegen, weswegen sie häufig nicht erkannt wird…” Die Altsteinzeit kann aber auch an der Oberfläche liegen. Der größte Teil der bekannten Fundstellen dürfte über Lesefunde erschlossen sein.:smiley: Manchmal wird sie zu gut erkannt. G_G Beispiele haben wir ja genug unter den Funden. >:) “…Auf Äckern findet man z.B. neolithische Siedlungen häufig unterm Pflughorizont. D.h. sobald man den humus weg gezogen hat zeigen sich die Pfostenstellungen, das kann schon in 0,5 bis 1,5 m tiefe sein…” Genauso gut kann frühes MA unter meterdickem Kolluvium liegen, welches sich später abgelagert hat. Man hätte es mit einem Satz sagen können: Nein, eine Korrelation von Schichtalter und Tiefe besteht nicht! :slight_smile: #a Grüßlis, Du alter Streber :stuck_out_tongue:

Alles richtig! Alles kann überall sein! Keene Regeln! Danke für den Schlaubi-Hinweis :stuck_out_tongue: Gruß Melchior

Nein, die Tiefe der Erdschicht sagt schlicht nichts über deren Alter aus. Da wird nichts geschätzt. :smiley:

Hallo Friedrich, wie die Vorschreiber schon so ausführlich schrobten, die Tiefe sagt nix über das Alter aus… Aber mal eine kurze Gegenfrage. Willst Du Dich aufmachen und irgendwo “losbuddeln”? Das solltest Du Dir möglichst reiflich überlegen. Ich denke, die Gesetzlichkeiten in Deinem BL geben so etwas nicht her. Außerdem werden durch “planloses Graben” Befunde und deren wissenschaftliche Aussagen zerstört. Gruß Irminfried

Hallo, erstmal kann man dem meisten Geschriebenem zustimmen: Tiefe ist nicht gleich fixes Alter. Ich wollte noch kurz zur Ergänzung anbringen, dass man dabei auf die Gegebenheiten vor Ort achten muss. Den Fall Köln hatten wir oben schon (Siedlungsaktivität ergibt ein höheres Bodenniveau); als Gegenbeispiel kann man die Erosion an vielen Orten anführen. Davon sind vor allem Fundplätze auf Hügeln betroffen. Durch andauerndes Abtragen von Erde (als natürlicher Vorgang) liegen an solchen Plätzen häufig Bodenniveaus aus vergangenen Zeiten höher als das heutige. Heißt, die (z:sunglasses: Römer hätten sich auf einer Oberfläche bewegt, die höher wäre als bei uns heute; wir finden also maximal tiefeingreifende Befunde (Gräben, Fundamente, Brunnen, Latrinen etc.). MfG

Eigentlich schon ein Jahr alt, die letzten Beiträge. Und nicht wirklich befriedigend beantwortet. Ich bin kein Fachmann, aber man kann doch sicher Tendenzen für bestimmte Formationen und Regionen angeben. Ich habe in einer “gewachsenen” Bodenstruktur unterhalb einer Schicht aus Schluff, die möglicherweise der Rhein hier am platten Niederrhein vor einigen hundert oder tausend Jahren zurückgelassen haben könnte (?) beim Brunnenbohren in acht Metern Tiefe unterhalb einer Lehmschicht in einer Sandschicht 2 dunkle Holzstückchen von 5 - 10 cm Länge gefunden. Es ist unklar, ob es gewachsenes oder bearbeitetes Holz ist. Ich habe es in Wasser eingelegt, damit es sich weiter hält. Ich würde zu gerne mehr darüber wissen. Kann mir jemand einen Rat geben?

Ich kann wak und Astrofratz nur zustimmen. Es gibt keine Richtwerte oder gar einen Formel: Tiefe unter Bodenoberkante > x = Zeitstellung a! Natürlich kann durch die Verfolgung von Schichten eine relativchronologische Einordnung erfolgen, das sagt aber nichts darüber aus, wie tief diese Schicht unter dem heutigen Laufniveau sein muss. Am Punkt A z.B. mag die römische Schicht 3m unter Bodenoberkante sein, 10m weiter an Punkt B können das aber dann z.B. schon 1,5m über dem heutigen Bodenniveau sein. Die Stichpunkte Siedlungsaktivität und Erosion wurden ja schon von m_caelius genannt. Wenn Du den Verdacht hast, dass Du ein bearbeites Stück Holz hast, dann mach ein Foto und stelle es zur Diskussion ins Forum.

@timetotime

Bei solchen Schwemmschichten dürfte ein örtliches, geologisches Bodenprofil Auskunft geben. Bücher mit entsprechenden Untersuchungsergebnissen bekommt man in aller Regel schon in jeder Stadtbücherei. Vielleicht ist “Deine” Gegend in folgendem PDF enthalten ?! Gruß Kurti

Danke für den Beitrag und den Hinweis, geht leider nicht so schnell mit dem Foto, aber mache ich.

Hallo Kurti, allerbesten Dank für deine hilfreichen Hinweise. Die Diss habe ich mir schon heruntergeladen. Die Region passt super, weil ich nördlich von Krefeld wohne. Dann schau’n wir mal, es wird ja wohl ein etwas umfänglicheres Studium der Arbeit werden, soweit ich sie als Nicht-Geologe überhaupt verstehe. :wink: Thx, beste Grüße timetotime

Es ging doch schneller als gedacht. (Wo ein Wille ist … ;-)   ) Hier also zwei Bilder. Die Aussagekraft schätze ich als begrenzt ein, aber ich weiß nun gar nichts über mögliche fachliche Beurteilungen. Das gerade Stück hat eine Einkerbung in Längsrichtung, die aber natürlich auch an Unterschieden in der Holzstruktur liegen kann. Soweit erst einmal dies. timetotime

Habe ich was falsch gemacht? Ich sehe die Bilder hier nicht, es wurde aber längere Zeit geladen.  (?)

sehe auch keine bilder, falls dich das beruhigt :wink:

Die Datei war zu groß, habe erst gerade die Beschränkung auf 1 MB entdeckt. New try.  ;-)