Rätsel im Wald

Hi Utnapischtim, ich meinte eigentlich das linke Loch, ob dieses möglicherweise in Richtung Zentrum geschlossen war… Der Gedanke meines Lieblingspaulus an eine Mühle ist aber m. E. gar nicht verkehrt… Aber dazu muß der Stein in der Horizontalen gesehen werden und die Löcher waren die Einschublöcher für die Holzstreben. Ein Göpelantrieb war nichts Außergewöhnliches… ich hänge mal eine schnelle Paintskizze dran… Gruß Irminfried

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Hallo Irminfried, das linke Loch ist Richtung Zentrum geschlossen. Wenn ich mir Deine beigefügte Grafik so anschaue, scheint diese Konstruktion doch einigermassen einen Sinn zu ergeben - sehr interessant. Trotzdem; zum Betreiben einer Mühle braucht man Wasser - was hier definitiv fehlt. Was mich nur wundert, sind diese oberhalb des Steines (steht am Hang) liegende Strukturen im Boden - man könnte meinen, dass dort mal entweder eine Siedlung war, oder auch ein Steinbruch o.ä. betrieben wurde… Meine Frau meint, ob es nicht eine Art Zugrad hätte sein können, zum Heben oder Bewegen von schweren Lasten??? Heute Abend treffe ich mich eh noch mit einem anderen EA aus dem Kreis, da sprechen wir auch darüber. Viele Grüße utnapischtim

Hi, Wasser ist bei einer Göpelmühle nicht von Nöten… wurde meist durch Esel Pferde oder Rinder, manchmal aber auch Menschen angetrieben. Normalerweise wurden die Göpelmühlen in Mitteleuropa aber mit "Übersetzung oder einem aufgesetzten Balken bewegt, was hier ja nicht der Fall wäre. Die römischen Mühlen hatten eine andere Form. Auch ist Kalkstein nicht das wahre Mahlsteinmaterial… Es bleibt spannend!!! Gruß Irminfried

Guten Abend alle miteinander, G_G vielleicht sollten wir ne Fernsehsendung erfinden: “Dingsda im Wald” oder so ähnlich? Und Utnapischtim spielt den Moderator … 8) Nonnen und Opferstock drücken ja ein bisschen Richtung Mittelalter. Aber das kann täuschen. Ein Opferstock, bei dem unten alles wieder rausfällt, erscheint nicht übermäßig sinnvoll. Oder ist das sarkastisch gemeint? Also ich würde mal zu behaupten wagen: ES ist kein Fetisch für Nonnen. Jedenfalls nicht ohne Anbauteile. :-*> Ebenso krieg ich das Geländer nicht gebacken, auch wenn man es vielleicht nicht völlig ausschließen kann … Ein “Zugrad” (ist ein Spill gemeint?) wäre ja evtl. so ähnlich wie beim Göpel. Wenn unten am Stein nochmal genau so was mit Löchern dran ist, könnte es das vielleicht sein. Nochmal die Frage nach dem Material: Ist das echter Kalkstein? Dann würde ich Kinifix’ Neolithikum wegen der Verwitterung nicht ausschließen wollen. Die ist ganz schön heftig. Kalkstein kann ja sehr unterschiedliche Qualitäten haben. Der in Giseh ist knupperhart und graubraungelb. Der auf Malta ist butterweich und gelb. Der in Thüringen (nach 530) ist mittelganzschönhart, oft mehr geschichtet und steinmaushellgrau. Und der auf den Fotos sieht aus wie nicht (wirklich) geschichtet, aber vom Material ähnlich dem Thüringer Muschelkalk. Kann aber täuschen. Oder ist es Beton? =:-O Darauf könnte das Foto mit den Rostplättchen schließen lassen. Das sieht ja aus, als ob da ein Eisenteil direkt in den “Stein” (?) eingegossen gewesen wäre. Das würde dann auf frühere Eisenzeit schließen lassen (vor oder nach 530). Aber gehört das Stück da überhaupt dazu? 50 Meter sind ne Menge Weg, aber auch nicht zuuu viel. (Da hilft nur gucken und evtl. puzzeln.) Ist das genau dasselbe Material wie beim Hobel? Auch sieht der Blick ins Loch reichlich komisch aus. Fast wie ne Abwasserleitung von innen, aber nicht wie ein ordnungsgemäß verwitterter Kalkstein … kann aber auch täuschen. :-? Irminfried hat natürlich recht, das Kalkstein (egal welcher) nicht übermäßig als Mühlstein geeignet ist. Kommt aber auf die Bauart und Verwendungszweck an … und in der Not frisst der Teufel fliegen (Wenn er kein Mehl und kein Wasser hat.). Der Antrieb bzw. Richtungsstabilisierung könnte von oben über das mittlere Vierkant-Loch erfolgt sein. Auch wäre es nicht mühlsteintypisch, wenn er noch tief in der Erde weitergehen würde. Also wahrscheinlich auch nix. Könnte es ein Fahnen- oder Waffenständer sein? Ist das Steinchen astronomisch ausgerichtet? Vielleicht nach den Himmelsrichtungen oder so? Könnten die Löcher auf irgendwas zielen? usw. Sind die Lochdurchmesser irgendwie DIN-gerecht? Gibt es Bearbeitungsspuren? Könnte es sich um einen leicht beschädigten Multikultisuperplex-Mörser von Siemens-Antik handeln? Gibt’s in der Gegend Kalkwürmer? (Wegen der Löcher) K:-) Zwischenfazit: Ich schätze mal, Utnapischtim wird die Kavallerie und den Bergepanzer flott machen müssen … oder wenigstens Schippchen und Pinsel … Gruß Paulus7 :innocent:

Hallo Paulus 7a,

Lieber nicht, sonst bringe ich die Teilnehmer noch um ihren Verstand :grin: Also, nun weiß ich es definitiv: das Ding ist aus Stubensandstein - kein Kalkstein und es steckt ca. 1 Meter tief in der Erde. Beim Stein mit den Metallanhaftungen bin ich mir nicht sicher, ob es sich um eine natürliche Eisenoxyd Anhaftung handelt, oder der Rest von einem Gerät o.ä. ist. Leider habe ich noch keinen Bergepanzer (wäre schön da mal ein paar Autos mit platt zu machen - ohne Menschen drin natürlich):-" - aber mit Bürstchen und Co. mache ich mich bei besserer Wetterlage (kühler) wieder auf, dem Stein ein paar Geheimnisse mehr zu entlocken. VG utnapischtim

Hi Utnapischtim, Zitat Utnapischtim: " Lieber nicht, sonst bringe ich die Teilnehmer noch um ihren Verstand " Schade um die TV-Sendung. Aber wie machst Du das? >:) Immerhin weiß ich jetzt wo Bergfelden liegt, was Stuben- und Burgsandstein ist, und dass die ungefähr 200 bis 216 Mio. Jahre alt sein sollen (inkl. altern. Skepsis). Dein Opferstock übertrifft also Kinifix’ Neolithikum locker um ein Vielfaches. >:) Wer hätte das gedacht? Und was ein Norum ist, weiß ich jetzt auch. Für den kläglichen Rest, der da noch rauszukriegen übrig ist, warte ich lieber bis zur nächsten Hitzeperiode und Deiner Rückkehr aus dem Walde … Gruß Paulus7:innocent: PS: Und was ein Jäkle ist, weiß ich jetzt auch … :smiley:

Moin Moin, Stubensandstein steht ja nun nicht in dem Ruf ein superhartes Gestein zu sein… im Gegenteil. Ich denke, damit kann meine Mahlsteinflitzidee ad acta gelegt werden… Hab mal ein wenig zur Umgebung gegockelt… Ist ja geologisch interessant mit der Saline und dem Gipskeuperabbau und dessen Weiterverarbeitung. Wie weit ist denn die Stelle von den jeweiligen alten Industriestandorten entfernt? Gruß Irminfried

@Utnapischtim hallöchen, na das ist doch mal interessant: Ca. 1m tief im Untergrund! Da gibt es ja nur zwei Möglichkeiten: Es ist so fundamentiert worden - oder es hat sich entsprechend viel Material um das Artefakt aufgebaut. Ein Einsinken halte ich jetzt mal bei der Größe (und dem Gewicht) nicht für plausibel. Zudem scheinen sich (zumindest aktuell) Nadelgewächse dort zu befinden. Der Untergrund müsste also relativ trocken und elastisch sein. Ein Fundamentieren macht nur Sinn, wenn das Artefakt die Basis einer Konstruktion gewesen ist. Wenn das Artefakt nicht nur der geringere Teil der Konstruktion gewesen ist, macht das nicht viel Sinn. Es müsste also der überwiegende Teil fehlen. Wenn das Artefakt aber nicht fundamentiert wurde, dann bleibt nur die Annahme, dass es schon sehr lange dort steht/liegt:) Was fehlt wäre nun wirklich die Analyse eines Fachmanns bezüglich Verwitterung/Versinterung. Ich lehne mich mal gaaaanz weit aus dem Fenster und bleibe mal dabei: Neolithikum:-D Gruß Kinifix

Da wir einen Mann vom Fach da haben würd mich interessieren wie man eigentlich solche Löcher in den Stein kriegt. Das obere ist ja einigermaßen eckig zu erkennen. Die seitlichen sind ja so rundoval und werden zur Mitte breiter. Wie siehts da aus, Vinzenz? (Hier solls nicht darum gehen auf Teufel komm raus zu diskutieren, welche Methode gemacht worden ist, sondern wie man sowas machen kann. Wenn ich morgen mal mehr Zeit hab schreib ich noch zu diesem Thread)

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Zum Standort kurz: es wird häufig nicht daran gedacht, dass die Landschaft die vor uns liegt in ihrer Gestalt nicht sehr alt sein muss. Sprich man muss die Möglichkeit bedenken, dass da vor ein paar hundert jahren kein Wald war. Als Beispiele seien Siegerland, Sauerland und Bergisches Land genannt. die waren vor 250 Jahren noch fast völlig Heide. die “typisceh” dunklen Wälder wurden erst zu preussischer Zeit aufgeforstet. Ähnlich kann das hier sein. Der Wald KANN zur Zeit des Steines nicht da gewesen sein. Gruß Melchior

Hallo miteinander, @Irminfried Ganz in der Nähe (200-500 Meter) wurde im Tagbau Sandstein abgebaut (Info von Einheimischen und anderen EAs). Die Saline war ca. 2 km entfernt, das Kloster welchem der Grund gehörte ca. 4 km (http://www.klosterkirchberg.de/). @Melchior Das Gebiet wurde früher (bis Ende 18. Jhdt.) stellenweise vom Kloster bewirtschaftet (Viehzucht soviel ich weiß) und Wald war jedenfalls nicht überall dort vorhanden, wie es heute der Fall ist. @Vinzenz An ne Halterung für irgendetwas habe ich auch schon gedacht. Ein Markungsstein war es sicherlich nicht, da Fahnen bei uns als Grenzmarkierungen überhaupt nicht üblich waren. Bergfelden selbst ist ersteinmal interessant, da der Ort über eine Remigiuskirche verfügt und über einen vermuteten fränkischen Herrschaftssitz (oder Königshof?). Die nächst größere Ortschaft in der Nähe ist Sulz am Neckar, das dortige Römer-Kastell liegt Luftlinie nur ca. 5 km entfernt, eine Römerstraße knapp 2 km. Meine Bilder darft Du gerne weiterverwenden - kein Problem. Angeblich wurden in der unmittelbaren Nachbarschaft des “Opferstocks” auch schon Waffen und Werkzeuge gefunden ( laut Infos von Einheimischen). Ob dies stimmt kann nicht nachgeprüft werden, da die Funde anscheinend verloren gegangen sind…:frowning: Viele Grüße

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Und ich hab jetzt mal nach einem größerem Sandsteinbauwerk in der Nähe gesucht. Dabei fand ich die Brücke in Sulz. Die wurde 1742 mit Schilfsandstein aus Renfrizhausen gemauert. Schilfsandstein trifft es auch wohl eher. Hier näheres: http://www.baufachinformation.de/denkmalpflege.jsp?md=1988017185494

Hallo Xposition ok, sehr interessant. Mal wieder etwas dazugelernt. :slight_smile: Wobei der Unterschied zwischen Stuben- und Schilfsandstein theoretisch nur an den fossilen Einlagerungen liegen dürfte - oder? @Vinzenz Die viereckige Vertiefung in 20 cm lang und 4 cm breit, sowie ca. 8 cm tief. Der Stein ist am Kopf abgerundet und hat einen Sockel. Keine Eisenreste darin gefunden. Wie mir ein Kollege erzählte, gibt es in der Nähe des Opferstocks anscheinend 6 solcher Steine mit Sockel und viereckiger Vertiefung (liegen aber mehr verschüttet am Hang). Sieht für mich aus, als ob diese Steine die Funktion hatten, irgendein Gatter o.ä. zu befestigen… Die Lagerichtungen entsprechen den von Dir eingezeichneten Linien. Die Qualität von Steinmetzarbeiten kann ich leider nicht beurteilen, da fehlt mir einfach die Erfahrung. Viele Grüße

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Hi Utnapischtim, G_G Zitat Utnapischtim: " Wie mir ein Kollege erzählte, gibt es in der Nähe des Opferstocks anscheinend 6 solcher Steine mit Sockel und viereckiger Vertiefung (liegen aber mehr verschüttet am Hang)." Vergiss Kavallerie und Bergepanzer. Jetzt muss Brandrodung, Bereitschaftspolizei, FBEi, Si-Ei-Ähj, FFW und das richtige Militär ran. => Gelände freibomben, Rest brandroden, Suchtrupps bilden, … und los! 7 Ziele. Raketeneinsatz, Satellitenabwehr und U2 wären auch nicht schlecht. :b: Das ist wirklich ein komischer Opferstock. Ich fass noch mal zusammen: Ein Schalenstein isses nich. Ein Näpfchenstein isses auch nich. Vielleicht ist es ein Tieflochstein? Ich werde mich wohl langsam (aber heimlich) auf Kinifixens Seite schlagen. 8) Exposition hat mich da mit dem Schilfsandstein noch auf eine Idee gebracht: Gibt es ältere Knochenfunde in der Gegend? Saurier, … Wollnashörner, … Säbelzahntiger,… oder sowas? Besten Forschergruß von Paulus7 :innocent:

Hallo Vinzenz, morgen, Sonntag, schaue ich mir das Teil nochmals genauer an und werde ein paar Bildchen mehr schießen - ganz ohne Panzer, FBI und FFW versteht sich 8) Hallo Paulus7a, kleinere Fossile Einschlüsse von Pflanzen sind mir bekannt, mehr nicht - jedenfalls in direkter Nähe. Knochenfunde - nö, nur Jäckles-Grab. Welches zwar auch seltsam ist (welcher Christ lässt sich ausserhalb eines Friedhofes im späten MA/Neuzeit schon bestatten), aber das ist ja wieder eine ganz andere Geschichte :slight_smile: Opferstock wird das Gebilde im Volksmund genannt - ob dies dem ehemaligen tatsächlichen Verwendungszweck entsprach, wage ich doch sehr, sehr zu bezweifeln. Viele Grüße

Ein Geologe würde dich mit der Aussage wohl gleich in die Anstalt einwiesen: 10Mio unterschied, einmal Wüste und dann fruchtbare Umgebung. Nicht vergleichbar… Aber klar, ein Steinmetz würde in sich gekehrt: “Farbton” vor sich hin murmeln. Die Qualität ist ziemlich ähnlich. Aber für dich ist ja der Ursprung dadurch einfacher einzuschätzen.