Schaue immer mal wieder in dieses Forum und lese mir manchmal auch so manche Diskussion durch. Bei dieser hier habe ich mich sogar mal angemeldet. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird der „Fachkräftemangel“ an Archäologen oder solchen die es werden wollen in diesem Forum beklagt. Als ein schlagender Grund wird das Übermaß an „Alternativen Themen“ angegeben.
Vielleicht vorab: „Wenn ein Bäcker seine Brötchen nicht verkauft kriegt, liegt dies nicht immer am schlechten Geschmack der Kunden.“ Will sagen, dass Archäologen auf keinem hohen Ross sitzen müssen, um hier zu manchen Themen keine Stellung zu beziehen. So manche Fragestellung, beziehungsweise Alternative Theorie, besitzt eher einen Feststellungscharakter und lässt eine Diskussion gar nicht zu, da sich mancher eh nicht von seiner Meinung abbringen lässt.
Ich erinnere mich da an eine Diskussion um einen dreieckigen Anhänger aus Ägypten mit angeblicher „Windhunddarstellung“. Ebenfalls glaube ich auch, dass die Profilbeschreibung des Archäologen häufig nicht eindeutig definiert zu sein scheint.
Wie hier bereits richtig festgestellt wurde, gibt es eine Menge verschiedener Fachrichtungen in der Archäologie. Und ein Experte für Alles, nun ja den gibt es aber der sucht die Bundeslade und den heiligen Gral. Jeder wäre verwirrt, würde ein Urologe eine Zahnarztpraxis eröffnen; Bei der Archäologie ist es nicht anders.
Dazu kommt, dass viele Archäologen in der Denkmalpflege arbeiten, dass sich denen die Nackenhaare aufrichten, wenn hier diskutiert wird, wie man einen Brunnen ausgräbt, oder einen Erdwall im Wald abgräbt, weil ja das „ignorante“ Denkmalamt nicht auf die Anfragen reagiert, versteht sich. Durch solche Aktionen macht man sich strafbar! Das ist kein Kavaliersdelikt und vor allem: Es ist KEINE Archäologie!!!
Es sind solche Kleinigkeiten, die (wahrscheinlich/vielleicht) so manchen Archäologen davon abhalten, hier auch mal was zu schreiben. Denn im Groben und Ganzen ist die Idee, die diesem Forum zu Grunde liegt sehr gut. Ein Archäologe, der sich in seinem Studierzimmer verkriecht und dort für sich, unter Ausschluss jeglicher Öffentlichkeit, forscht, das gibt es heute nicht mehr in diesem Stil.
Ein reges Interesse, besonders durch Laien, ist die Existenzberechtigung von Museen und Ausstellungen. Dafür arbeiten Archäologen: die Aufarbeitung der Vergangenheit UND die Präsentation der Ergebnisse. Es ist aber sehr interessant auch mal zu sehen, wie Archäologie von außen wahrgenommen wird. Deswegen und weil ich mich auch nach der Arbeit noch gerne mit Archäologie beschäftige, schaue ich immer wieder mal im Forum vorbei.