Esoterik-Postings vergraulen seriöse Nutzer?

Die gleiche Idee hatte ich auch.:smiley:

Jedem steht zu, zu tun und zu lassen, was er möchte ohne die Gesetze zu verletzen. Nur haben manche steuerfinanzierte Behörden auch gewisse Pflichten gegenüber der Gesellschaft. Ich denke, dass beispielsweise viele Menschen daran interessiert sind, die Aufklärung der Steinbearbeitungsmethoden, die zufälligerweise auf allen Kontinenten verwendet wurden, zu einem logischen Ende zu bringen. Wenn die Ahnen auf die gleichen Verfahren gekommen sind, wieso können wir’s heute nicht rekonstruieren?

Jep, ich steh einfach auf verbale Wortgefechte.

Ich muss aber schon eine Verschwörung von Blinden und Tauben konstatieren. Komplette Ignoranz wird jedoch mit der Zeit immer abgestraft. Hinter Titel und Auszeichnungen wird man sich nicht lange verstecken können, denn die Menschen sind ja nicht total hirnlos. Und…

Ich bewundere aber die Enthaltsamkeit der Spezialisten, die am erwähnten Thema Interesse haben sollten.

Nur ist dies hier kein Forum einer Behörde. :astonished: Dem entsprechend sind die Nutzer des Forums auch nicht in der gesellschaftlichen Pflicht, sich mit Deinen Anliegen auseinanderzusetzen.

Ich denke, dass diejenigen Menschen in diesem Forum, die sich für dieses Thema interessieren, sich auch schon mal dazu geäußert haben. Und die, die es nicht taten, haben wohl ihre Gründe (s.o.).

Dann tu das, wenn es Dich glücklich macht.

Hast Du schon mal in Erwägung gezogen, dass die Archäologie ein weites Feld ist und es daher sein könnte, dass nicht jeder Archäologe Spezialist für alles ist?
Oder dass die Möglichkeit besteht, dass die Spezialisten für Dein Spezial-Lieblingsthema gar nicht hier im Forum aktiv sind?
Oder sich einfach nicht mit den »natürlichen Umgangsformen« in der Sektion »Alternative Theorien« anfreunden können?

Schön, dass es überhaupt keine Spezialisten gibt, die die Frage endgültig klären könnten. Wie lange muss man denn noch auf eine umfassende wissenschaftliche Arbeit warten?

Ich hatte ja meinen Unmut über diese Situation schon einmal in einem Beitrag formuliert. Seitdem hat sich durchaus einiges getan.

Als Archäologe akzeptiere ich bis zu einem gewissen Grade auch alternative Theorien, aber sie müssen wissenschaftlich fundiert sein.
Hier in diesem Forum wird Archäologen häufig vorgeworfen, sie verschwiegen Dinge, sie nähmen an Verschwörungen teil. Ich frage mich eigentlich, da ich selber Archäologe bin, was damit gemeint sein soll?

Mich stören viele Esoterik-Threats aus dem Grunde, weil ich bereits am Titel sehen kann, dass der/diejenige sich eigentlich noch nie mit Archäologie auseinandergesetzt hat. Ich würde ja sagen, ich lade diejenigen mal ein, meinen Archäologenalltag zu erkunden. Das würde mich allerdings sehr teuer kommen, da ich ja nun nicht in Deutschland bin.
Aber ich empfehle einmal den Besuch einer Grabung, eines Denkmalamtes oder einfach mal sich in eine Vorlesung zu setzen.

Das Lesen des Wikipedia-Artikels “Archäologie” qualifiziert eben nicht wirklich, sich Archäologe zu nennen. So ärgert mich die unsägliche Atlantis-Diskussion. Atlantis ist eine Erwähnung in einem platonischen Text. Literaturwissenschaftler, Altphilologen und Historiker können sich damit beschäftigen.
Archäologisch ist eine Suche nur schwer, und ein direkter Nachweis so gut wie überhaupt nicht zu erbringen. Man denke einmal daran, dass Prähistoriker bis heute diskutieren, ob Schliemanns Troja wirklich Troja ist.

Archäologie wurde und wird vor allem politisch missbraucht. Ohne Frage. Und meines Erachtens springen all die Alternativlinge hier auf diesen Zug auf, indem sie versuchen archäologische Forschung umzuwerten und für eigene, abstruse und vor allem nichtwissenschaftliche Zwecke zu nutzen.

Ich muss wohl akzeptieren, dass es Esoteriker gibt, die aus meinem Beruf Kapital schlagen. Das ist bitter, vor allem wenn man bedenkt, dass man als Archäologe in Deutschland kaum seine Telefonrechnung bezahlen kann, während andere mit abstrusesten Theorien viel Geld machen.

Dies ist ein Archäologieforum. Und ich bin bereit jede noch so blöde Frage in Bezug zur Archäologie bis zum Erbrechen mit Laien zu diskutieren. Ich sehe aber nicht ein, warum ich ständig nur mit Außerirdischen etc konfrontiert werde.
Vor allem tummeln sich Esoteriker nur hier. Es gibt auch andere Archäologieforen wie das österreichische. Da sehe ich solche Threads aber nie. Mag zwar jetzt penibel-deutsch sein, aber dies ist eben ein Archäologieforum. Der Gründer Andreas hat ja sogar den Bereich Alternative Theorien eingeführt.

Ich finde es aber unverantwortlich, wenn Trolle ihre Wikipedia-Weisheiten oder Indiana-Jones-Wissen auch in anderen Threads mitzuteilen genehm sind, beispielsweise bei Anfragen zum Studium. Vielleicht sollte die deutsche Archäologie insgesamt einmal eine Imagekampagne starten und der Öffentlichkeit erklären, was sie da macht und wie und warum und zu welchem Zweck.

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Um mal eine Lanze für die “alternative Ecke” zu brechen. Wie viele sicherlich wissen, kam ich eigentlich auch aus dem Interesse der “alternativen Theorien” hier ins Forum, wie man ja auch unschwer an meinem Avatar erkennen kann. Ich habe sogar aus diesem Grund Archäologie studiert. Aber ich finde alternative Theorien müssen genau so wissenschaftlich bearbeitet werden wie konventionelle Theorien und nicht wie Glaubenssätze. Leider hat sich hier in letzter Zeit so ziemlich der Bodensatz der alternativ Theoretiker gesammelt, fehlt nur noch Gernot Geise und Co. So kommt man nicht in eine Diskussion sondern nur in ein Glaubensgefecht. Es geht hier eigentlich ganz stumpf nicht um die Theorie sondern um den Verkauf der eigenen Bücher oder die Missionierung seiner Idee, ganz gleich wie realitätsfremd und sogar falsch die Ideen sind. Trotzdem wäre ich nicht ohne weiteres Bereit sofort solche Themen zu löschen. Das mit dem Ausblenden des Themenbaumes halte ich für die bessere Lösung.

Die Diskussion hat sich erwartungsgemäß entwickelt. Das Ausblenden bringt nichts! Es wird weiterhin nach außen suggeriert, dass hier ein “archäoesoterisches” Forum betrieben wird. Schaut Euch doch die Neuanmeldungen an. Z.B. die Diskussion über den “grünen, leuchtenden Stein mit der potentiellen Weltraumkarte”. Oder hier. Da bestätigt sich meine intuitive Ablehnung. Man muss sich nur einmal seine Seite durchlesen. Ich bin der Meinung, dass dieser ganze Unfug jeden vernünftigen Menschen abschreckt, Ausblenden hin oder her. Grüßlis

Schaue immer mal wieder in dieses Forum und lese mir manchmal auch so manche Diskussion durch. Bei dieser hier habe ich mich sogar mal angemeldet. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird der „Fachkräftemangel“ an Archäologen oder solchen die es werden wollen in diesem Forum beklagt. Als ein schlagender Grund wird das Übermaß an „Alternativen Themen“ angegeben.

Vielleicht vorab: „Wenn ein Bäcker seine Brötchen nicht verkauft kriegt, liegt dies nicht immer am schlechten Geschmack der Kunden.“ Will sagen, dass Archäologen auf keinem hohen Ross sitzen müssen, um hier zu manchen Themen keine Stellung zu beziehen. So manche Fragestellung, beziehungsweise Alternative Theorie, besitzt eher einen Feststellungscharakter und lässt eine Diskussion gar nicht zu, da sich mancher eh nicht von seiner Meinung abbringen lässt.

Ich erinnere mich da an eine Diskussion um einen dreieckigen Anhänger aus Ägypten mit angeblicher „Windhunddarstellung“. Ebenfalls glaube ich auch, dass die Profilbeschreibung des Archäologen häufig nicht eindeutig definiert zu sein scheint.
Wie hier bereits richtig festgestellt wurde, gibt es eine Menge verschiedener Fachrichtungen in der Archäologie. Und ein Experte für Alles, nun ja den gibt es aber der sucht die Bundeslade und den heiligen Gral. Jeder wäre verwirrt, würde ein Urologe eine Zahnarztpraxis eröffnen; Bei der Archäologie ist es nicht anders.

Dazu kommt, dass viele Archäologen in der Denkmalpflege arbeiten, dass sich denen die Nackenhaare aufrichten, wenn hier diskutiert wird, wie man einen Brunnen ausgräbt, oder einen Erdwall im Wald abgräbt, weil ja das „ignorante“ Denkmalamt nicht auf die Anfragen reagiert, versteht sich. Durch solche Aktionen macht man sich strafbar! Das ist kein Kavaliersdelikt und vor allem: Es ist KEINE Archäologie!!!

Es sind solche Kleinigkeiten, die (wahrscheinlich/vielleicht) so manchen Archäologen davon abhalten, hier auch mal was zu schreiben. Denn im Groben und Ganzen ist die Idee, die diesem Forum zu Grunde liegt sehr gut. Ein Archäologe, der sich in seinem Studierzimmer verkriecht und dort für sich, unter Ausschluss jeglicher Öffentlichkeit, forscht, das gibt es heute nicht mehr in diesem Stil.

Ein reges Interesse, besonders durch Laien, ist die Existenzberechtigung von Museen und Ausstellungen. Dafür arbeiten Archäologen: die Aufarbeitung der Vergangenheit UND die Präsentation der Ergebnisse. Es ist aber sehr interessant auch mal zu sehen, wie Archäologie von außen wahrgenommen wird. Deswegen und weil ich mich auch nach der Arbeit noch gerne mit Archäologie beschäftige, schaue ich immer wieder mal im Forum vorbei.

Wer ist schon an der Wahrheit interessiert, wenn sie einen in ein schlechtes Licht stellt.

Nein, musst du nicht. Es würde schon reichen dem Widersacher den Wind aus den Segeln zu nehmen, indem man eine ausreichend ausführliche Widerlegungsschrift verfasst und veröffentlicht. Und nein, Denys Stocks ist nicht ausreichend. Weder die Qualität, noch die Quantität der Beweise hat mich als Laien überzeugt. Wissenschaftliche Veröffentlichungen zur Steinbearbeitung in Südamerika sind mir gänzlich unbekannt. Sorry, aber den Glauben sollte man lieber in der Kiche lassen. Es ist wissenschaftliche Arbeit gefordert und keine Quacksalberlügen:

Ich erwähne alle anderen Mißstände nicht, um einen Imageschaden zu verhindern.

Das ist sehr wünschenswert, wird aber eine Utopie bleiben.

Das ist ein gesundes Verhalten. Auch wenn man jetzt ständig was von Aliens lesen muss, so darf man nicht die Geduld verlieren. Oder seid ihr mit eueren Kindern genauso ungeduldig?

Kann es sein, dass die Archäologen an der Grundlagenforschung gar nicht interessiert sind und ich deswegen keine vernünftigen Antworten kriegen kann?

@LAH Vollkommen off topic.

Sorry, ich wußte nicht, was unter Esoterik fällt. Aber da meinst du wohl den allgemeinen Aberglauben. Da hilft aber nur gnadenlose Aufklärung.

Nein es geht darum, dass es einmal funktioniert hat, dass andere ihre Meinung zu einer Problemstellung artikulieren konnten, ohne das der Beitrag sinnentstellt und kaputtgeschrieben wurde. Jedenfalls bis jetzt. Es wäre schön, wenn es dabei bliebe.

Der Filter für »Alternative Theorien« ist eine wunderbare Idee. Ich habe ihn sofort aktiviert.

Hallo erstmal, ich habe mich neu angemeldet und sehe in diesem Thread eine gute Möglichkeit sich mal (ein bißchen) einzuführen. Das Forum gefällt mir gut (klar, sonst hätte ich mich ja nicht angemeldet). Mir scheinen hier sehr viele User wirklich kompetent zu sein und außerordentlich sachkundig.

Was die alternativen Theorien betrifft: Ich habe hier sehr interessante Diskussionen und sehr intensive “Auseinandersetzungen” gelesen. Und ich denke es schadet keinem der hier anwesenden (oder zumindest Lesenden) Fachleute oder Sachkundigen, sich diesen Theorien zu stellen. Sei es nun Humbug oder nicht, es ist doch eine wirklich gute Übung die eigenen Standpunkte argumentativ an seltsamen/abstrusen Theorien zu messen und zu überprüfen. Man kann dann schon sehen, ob die eigene Argumentationskraft gut genug ist oder ob nur der Rückzug bleibt :smiley:
Ich finde auch manche Theorien so abstrus, das einem glatt jede Erwiderung völlig im Hals stecken bleibt.

Aber es hilft ja nix. Die eigene Überzeugung ist kein Selbstläufer und ein Forum ist zum (Meinungs-)Austausch da. Wer das nicht will oder keine Argumente findet ist eben in einem Forum falsch unterwegs. Die “ignore”-Taste zu drücken ist die falche Lösung.

Die Grundsatzfrage: Wieso sind die “alternativen” so attraktiv, kann man vielleicht so beantworten: Archäologie- und Geschichtswissenschaften arbeiten nicht nach dem Prinzip der breiten, aktuellen Information. Man hat den Eindruck da wird nur “für das stille Kämmerlein” produziert. Laien sehen/hören/lesen wenig über neue Dinge/Fortschritte und vorallem fehlt ein seriöser populärwissenschaftlicher Informationsfluß. Nicht jeder ist schließlich Fachmann.

Das man Grabungsberichte in den einschlägigen Bibliotheken einsehen kann, ist ja keine Lösung. Hier fehlt die Aufbereitung zu einer Darstellung die im Kontext der historischen (oder archäologischen) Situation dem Interessierten ein BILD vermittelt.
Als Beispiel möchte ich mal (das von mir favorisierte) Göbekli Tepe anführen. Es gibt aus meiner Sicht KEINE archäologische Entdeckung der letzten Jahrzehnte die auch nur annähernd das Gewicht wie diese Entdeckung hat. Ein unglaublicher Befund, der vieles in Frage stellt und Fragen über Fragen aufwirft. Man findet lediglich einen kümmerlichen Artikel in WIKIPEDIA. Seit Jahren. Und es gibt ein (!) Buch (vom Grabungsleiter).

Zusammenfassend: Aufgrund der dürftigen Informationen aus dem Umfeld der professionellen Archäologie und den fehlenden Informationen zu aktuellen neuen Erkenntnissen (auch aus dem Umfeld der Archäologie wie: Pollenkunde, Astronomie, Physik, Gen-Forschung u.s.w. usf.), wenden sich viele Interessierte “neuen” und “interessanten” alternativen Ideen zu. Es ist nun an der Zeit, dass die Archäologie die Initiative ergreift und ihre Sicht der Dinge “in die Welt” trägt.
Yes, you can!!! :smiley:

Gruß Kinifix

Du hast hier sicher auch gesehen, dass wenn man die richtigen Argumente bringt, viele alternativ Theoretiker sich dann auf ihrem Standpunkt verschanzen und sich sogar so tun als ob sie die Antwort nicht gehört haben. Eine Diskussion kann nur entstehen, wenn beide Seiten auch zu einer Diskussion bereit sind, die alternativ Theoretiker sind es aber deff. nicht, sie wollen nur ihre Thesen und Theorien als richtig darstellen. Argumente oder Probleme sehen sie nur nicht, wenn man sie darauf hinweist reagieren sie gleich bockig wie ein kleines Kind.

Hast du mal bei Dyabola oder Zenon gesucht? Da finde ich unzähliges zum Thema. Von Schmidt und anderern Autoren.

@Astrofratz Hallo Astrofratz, ja klar hab ich das gesehen:-D - aber mir persönlich zeigt so ein Rückzug oder Ausweichen eben, dass die Argumente so einer alternativen Theorie eben nicht stichhaltig genug sind. Ich sehe dann immer ein ziemlich offensichtliches 1:0 für die Kritiker solcher Theorien. Das Kritiker die sich argumentativ mit alternativen Theorien auseinandersetzen, auf ihre guten Argumente auch gern mal ein: “Okay, stimmt, sehe ich falsch - du hast mich überzeugt” hören würden, ist ja klar. Aber das dürfte selten bis garnicht auftreten :slight_smile: Danke für deine Hinweise. Denen will ich mal nachgehen. Das Buch von Schmidt hab ich ja. Aber ich will mal schauen ob ich noch interessante/aktuelle Sachen finde. Gruß Kinifix

Genau, deshalb ist es gut wenn ich Diskussionen die keine sind, und die ich deshalb auch nicht lesenswert finde, von vornherein entfernen kann. Ich kann den “Spamfilter” ja jederzeit ausschalten wenn ich möchte.

Darum geht es ja garnicht. Ob die Argumente stichhaltig sind oder nicht, ist zweitrangig, sie werden ja von vornherein abgelehnt.

@Astrofratz Hallo Astrofratz, ich nehme an du meinst, das die Gegenargumente bezüglich alternativer Theorien von vornherein abgelehnt werden? Das ist sicher so. Natürlich ist das so. Wie sollte eine Theorie denn sonst als “alternativ” auftreten? Es gibt kaum Möglichkeiten aus dem wissenschaftlichen Kontext heraus, abweichende Theorien zu konstruieren (wenn ich mich irren sollte, lasse ich mich gerne belehren). Es liegt in der Natur der Sache, dass konventionelle Betrachtungen in Zweifel gezogen werden. Eben mehr oder minder fundiert. Die Archäologie (und andere Wissenschaften) stehen eben hier in der Pflicht, ihre bestehenden Sichten zu überprüfen und dann argumentativ deren Richtigkeit (so weit es eben möglich ist) nachzuweisen. Je unsinniger eine Theorie ist, um so leichter dürfte doch deren Widerlegung fallen? Das die Argumente von den Vertretern dieser Theorien ignoriert werden, ist kein Grund hier nicht zu argumentieren. Denn schließlich gibt es viele Leser, mehr vermutlich als aktive Beteiligte an solchen Disputen. Es gibt ja gute Beispiele dafür. Z.B. die Dispute zwischen @Paulus7a und @Kurti (bezüglich LG und Pyramiden). Sehr vergnüglich, interessant und informativ. Einem “professionellen” Archäologen (oder zumindest studierenden) mögen da kalte Schauer über den Rücken laufen, aber das ist eben die Frage: Sind Archäologen dazu da um Museen zu füllen und sich selbst auf die Schultern zu klopfen? Oder sind sie dafür da um uns Bilder der Vergangenheit greifbar und (möglichst) beweisbar nahezubringen? Wenn man das Letztere bejaht, dann gehören die Auseinandersetzungen mit alternativen Theorien zum “Tagesgeschäft”. Und nicht nur das Sortieren von der (jetzt übertriebenen) 1Millonsten Keramikscherbe. Gruß Kinifix

Hallo Kinifix,

Genau genommen sind Archäologen dafür da, um mehr über die Vergangenheit herauszufinden. Das Nahebringen gehört natürlich auch dazu, ist aber nicht die primäre Aufgabe.

Das Problem dabei ist, dass die allermeisten Stellenbeschreibungen für Archäologen völlig andere Aufgabengebiete umfassen als eine Auseinandersetzung mit alternativen Theorien, und dass es außerdem überhaupt insgesamt verdammt wenig Stellen gibt für die Vielzahl von Aufgaben, die zu erledigen sind.

Selbst an den Unis besteht - in Zeiten, wo mit dem Argument, man würde zu wenig Drittmittel einwerben, ganze Fachrichtungen gestrichen werden - kaum eine Aussicht darauf, erfolgreich Gelder für Projekte zu beantragen, die sich argumentativ mit alternativen Theorien auseinandersetzen. Es gibt ja (von Ausnahmen abgesehen) überhaupt kaum Gelder für Vorhaben, der Öffentlichkeit archäologische Themen nahezubringen. Vielmehr geht man wohl davon aus, solche Themen seien Selbstläufer.

Also bleibt die ermüdende (weil auch ständig zu wiederholende) Argumentationsarbeit an wenigen Idealisten hängen, die sich im privaten Rahmen in Foren wie diesem engagieren.

Viele Grüße
Andreas

Hallo Andreas, G_G ich (und schätzungsweise auch die Anderen Alternativen hier) haben ja mittlerweile mitgekriegt, dass es der Archäologie in Deutschland nicht wirklich gut geht. Die andere Seite ist, dass die Alternativen keinerlei staatliche Gelder für ihre Forschungsarbeiten bekommen. Ich denke zwar, dass das dringend geändert werden sollte, aber bis dahin werden wohl noch einige Liter die Haase runterfließen … Und dann werden wir noch öfters so hingestellt, als ob wir stinkreich wären und unsere Arbeit nur aus Geldgeilheit betreiben würden. Das ist eine (gezielt) einseitige Betrachtung, die bewusst geschürt wird. Schließlich sind unsere Forschungsergebnisse in einigen Kreisen nicht übermäßig beliebt. Nichtsdestotrotz sind sie überaus wichtig. Finde ich jedenfalls … Gruß Paulus7 :innocent: