Arbeit im Bereich Ur- und Frühgeschichte ohne Berufsausbildung

Hallo! Ich bin 22 Jahre alt und komme aus Bayern. Schon seit ich denken kann (und spätestens seit Asterix und Obelix :wink: ) bin ich interessiert an unserer Geschichte, insbesondere der der Germanen, Kelten und Römer. Ich würde unheimlich gerne in diesem Bereich arbeiten aber ich weiß überhaupt nicht wie ich die Sache am besten angehen soll. Nach dem (nicht gerade guten) Realschulabschluss bin ich direkt zur Bundeswehr für 4 Jahre. Danach hab ich mich an einer Fachoberschule (Gestaltungszweig) versucht aber meine Leistungen in Mathematik haben mir dort das Genick gebrochen. ^^ Ich habe also bisher keine Berufsausbildung. Mittlerweile arbeite ich in der Gastronomie weiß aber das dies definitiv nicht mein Traumberuf ist deshalb will ich mich nun wieder meinen Leidenschaften widmen. Also nun die konkreten Fragen: 1. Ist es sinnvoll erst eine Ausbildung in einem anderen Beruf zu machen und dann das Studium zu beginnen? Das wären immerhin wieder 2-3 verlorene Jahre. 2. Gibt es Ausbildungsberufe in dem Bereich z.b. in Museen? Welche Vorraussetzungen braucht man beispielsweise als Grabungstechniker? 3. Kann man auch ohne Berufsausbildung und Hochschulreife in dem Bereich arbeiten oder studieren? Mir kommt es nicht sonderlich auf einen hohen Verdienst an ich will nur eine Arbeit finden die mir wirklich Spaß bringt und mit meiner Leidenschaft für Geschichte zu tun hat. Ich bin da ziemlich idealistisch eingestellt. ^^ Vielen Dank schonmal für die Antworten! :slight_smile:

Hallo! Eine sinnvolle Variante ist es, das Abitur auf der Abendschule nachzumachen und dann das Studium anzufangen. Frage 2&3: Geh am besten ins Berufsinfozentrum, da kann man die dabei am besten helfen. Auf Ausgrabungen kann man ohne große Ausbildung arbeiten. Als Grabungshilfe schwingst du die Schaufel und irgendwann vll. auch den Bleistift. Erwarte aber keine Karriere. Das machst du dann bis in alle Ewigkeit. An der Stelle kommst du beruflich nicht mehr viel weiter. Grabungstechniker kann man manchmal noch werden, wenn man eine Weiterbildung von Denkmalämtern macht. Kann sein dass das gerade ausstirbt, da bin ich mir nicht sicher. Aber um das auf diese Art zu machen brauchst du erstmal eine Ausbildung:-| Für den musealen Bereich und sonstige damit verbundene Berufsfelder fragst du am besten das Berufsinfozentrum. Die können dir direkt alles übersichtlich erklären. Kenne mich da nicht so aus, vll. weiss jemand anderes im Forum mehr?! Gruß Melchior

Hallo Mythras, wie Melchior schon schrieb, kannst Du als Helfer bei, Landesamt sicher mitmachen. Das sind dann aber meist nur projektbezogene Einstellungen, die wochen- selten monatsweise laufen. Über das LA kann in der Regel bei Eignung und viel eigenem Einsatz eine Ausbildung nach dem Frankfurter Modell gemacht werden. Hier mal ein Link zu möglichen Infoquellen… grabung-ev.de Gruß Irminfried

Guten Morgen und hallo! Ich kann Melchior und Irminfried nur beipflichten. Wenn du zu einer Beratungsstelle gehen solltest, dann kann es aber außerdem interessant sein, zu hinterfragen, ob deine Vorbildung in irgendeiner Art und Weise von Nutzen sein kann. Z.B. gibt es in verschiedenen Studiengängen (je nach Studienrichtung) sogar z.B. die Voraussetzung, Fachpraktika, bzw. Fachpraxis nachzuweisen. Ich will hier nicht behaupten, dass das für das Studium der Archäologie auch so ist. Es kann aber sinnvoll sein, sich darüber Bewusstsein zu verschaffen, ob du das, was du vorher gemacht hast, für die Erzreichung deines Zieles irgendwie nutzen kannst. Hast du die FOS Gestaltung denn einjährig oder zweijährig (dual; mit Fachpraktikum gemacht? Wenn ja, in welchem Bereich?) Und vielleicht kann dir auch deine Bundeswehrzeit von Nutzen sein? Vielleicht lässt sich auch bei der Studienwahl bzw. Berufsfeldwahl darauf aufbauen? Auf jeden Fall sollte über eine Mögliche Annerkennung bzw. Nutzung der Vorbildungen geachtet werden, wenn es zum Studienwunsch passen sollte; denn du hast ja auf jeden Fall auch Annerkennungszeiten bez. sog. Studienwartezeiten und vor allem Erfahrungen erlangt. Generell sind ja auch Veränderungen in Berufsbildern auf Dauer nicht gänzlich auszuschliessen, weshalb sich ja vielleicht eines Tages eine glücklichere Lücke als Grabungshelfer finden lassen könnte. Ich würde - wie hier schon empfohlen - auf jeden Fall auch versuchen, den direkten Weg zum Traum zu gehen; auch, wenn das vielleicht zunächst wie ein Umweg aussehen könnte (Abitur nachholen und studieren). Ich habe damals diesen Schritt gescheut und finde es noch heute schade, dass ich diese Form des “zweiten Bildungsweges” nicht in Angriff genommen habe - die aufgewendete Energie, um heute meine eigentlichen Ziele zu erreichen, ist größer… Ansonsten klingt die Variante ganz gut, die Irminfried aufgezeigt hat. Bleibt eben nur zu hinterfragen, ob du dir bereits sehr bewusst darüber bist, was genau du machen willst. In einem Museum zu arbeiten, kann z.B. über verschiedene Wege möglich werden, je nachdem, was du vorhast und in welchem Bereich du am allerliebsten arbeiten würdest. Eine Zielfindung über die Frage, was genau du willst, ist sicherlich sinnvoll, da es z.B. auch die Museumspädagogik, die Kulturwisenschaft etc… gibt - wie genau sieht dein Traumberuf für dich denn in der Vorstellung aus? Ich empfehle dir, dir über deine konkreten Ziele; d.H. wie dein Traumberuf definitiver einmal aussehen soll - und was konkret du einmal machen willst - bewusst zu werden. Womit eine entsprechend intensive Auseinandersetzung mit dem Berufsbild Archäologe lohnen kann. Hast du dich bereits ausgiebig darüber auseinandergesetzt, wie vielfältig das Beufsfeld sein kann? Während du dich fragst, wie du dein Ziel erreichen willst, solltest du wissen, welches Ziel du eigentlich hast. Herzliche Grüße, Vinzenz

Versuche einen Arbeitsplatz in einem Museum zu bekommen, und wenn es bloß als Kassier oder Hausmeister ist. Nebenbei fortbilden am Stoff, der dort vorhanden und gefragt ist und auf Stellungsverbesserung hinarbeiten. Grabungen kannst immer noch im Urlaub mitmachen. Es fragt sich, ob es schön ist, das ganze Jahr Grabungen zu machen…

Kassierer uns hausmeister arbeiten auch in einem Museum, haben mit den Inhalten des Museums aber nichts zu tun. Wenn du Leuten Führungen geben willst oder Ausstellungen mitentwickeln, sollest du dich nicht in solche Berufe begeben. Gruß Melchior

Ich weiß nicht ob ich das packe. Hatte wie gesagt schon auf der FOS trotz Nachhilfe und tagelangem lernen extreme Schwierigkeiten mit Mathe. Würde halt am liebsten sofort in dem Bereich durchstarten der mich interessiert, am besten ohne mich jahrelang mit Mathe und irgendwelchen sinnlosen Formeln die man sowieso nie mehr braucht rumquälen zu müssen.^^

Dort war ich schon mehrmals und die Leute dort wollten mir immer wieder eine Ausbildung aufdrücken. Steinmetz, Maurer etc. worauf ich nun wirklich keine Lust habe. Die sind überhaupt nicht auf meine Wünsche eingegangen und es kam mir so vor als würden die mich nur schnellstmöglich loswerden wollen. >:)

Danke für den Link. Dort steht das man um die Fortbildung als Grabungstechniker auch zuerst eine abgeschlossene Berufsausbildung braucht…hmmm :confused:

Zweijährig. Je ein halbes Jahr Fachpraktikum, ein halbes Jahr Lehrwerkstätte. War aber wie gesagt nur ein halbes Jahr dort aufgrund meiner Leistungen.^^

Habe vor kurzem eine Dokumentation über ein archäologisches Grabungsteam auf Phoenix gesehen. Die haben im Baltikum eine ehemalige Wikingersiedlung entdeckt und teilweise ausgegraben. Was dort gezeigt wurde kommt meinem Ideal schon ziemlich nahe. Ist natürlich auch viel harte Arbeit aber was man dort für kulturhistorische Entdeckungen machen kann ist schon enorm. Hätte auch nix gegen Grabungen im Ausland einzuwenden. Im gezeigten Film war es eine deutsch-russische Grabung. Es war einfach total spannend. Das was ich will hab ich schon ziemlich genau im Kopf. Am besten wäre natürlich Grabungsleiter. :grin: Die Hintergründe recherchieren, Fundorte und Funde auswerten, alles kartographieren etc. aber auch mal mit anpacken. Das wäre so mein Traum. :slight_smile: War im Film bestimmt auch etwas idealisiert dargestellt, wie der Alltag dann wirklich aussieht ist wieder eine andere Geschichte. Dennoch denke ich das mir das extrem gefallen würde. :wink:

Ich weiß nicht ob ich das packe. Hatte wie gesagt schon auf der FOS trotz Nachhilfe und tagelangem lernen extreme Schwierigkeiten mit Mathe. Sorry, aber ich möchte da deine romantische Vorstellung ein wenig dämpfen. Du glaubst, du packst das Abi nicht? Wie stellst du dir denn dann ein Studium vor? Archäologie ist ja auch nichts, was man nebenbei mal so herstudiert? Wieviele Sprachen sprichst du? Für dich, so nehme ich an, bietet sich eine Ausbildung als Grabungstechniker an. Früher, als ich mit dem Landesdenkmalamt in Wiesbaden oft zu tun hatte, hatten die auch mehrere Auszubildende. Nebenbei kannst du versuchen, in der Abendschule an deinem Abitur zu feilen. Archäologie ist ein akademisches Fach. Es gibt zwar Programme wie “Studium ohne Abi”, aber erfordern Berufsausbildung- und erfahrung als Ersatz. Was kannst du tun: 1. Informiere dich bei dem nächsten Jobinformationszentrum einmal über den Beruf des Grabungstechnikers. Ich meine allerdings, dass dazu Fachhochschulreife notwendig ist. 2. Frag doch mal bei den Landesdenkmalämtern nach, inwiefern die noch ausbilden.

Hallo Mythras, Dein Nickname klingt etwas griechisch. Was haltest Du von einem Praktikum? Du kannst dir auch eine Region anschauen, das von Archäologen bisher verschont geblieben ist, oder dir dabei anschauen, was ein Staat mit zu Hilfenahme von Planierraupen und Bagger mit der Erbe der Menschheit macht. Ich denke, das solch ein Berufswahl gut geprüft werden soll, bevor man hinterher, nach verlorenen Jahren die Reue plagt. Es gibt eine Sage, über einen Volk. Waren es die “Indianer” oder Sinti und Roma, die ihre Neugeborenen ins kalte Wasser warfen? So prüften sie das Lebenswillen ihrer Nachkommen. Die Archäologie soll eintönig und langweilig sein. MfG ARFINDA1:detective:

:open_mouth: UM GOTTES WILLEN… bitte nicht irgendwo anfangen zu graben um nach ärchelogischen artefakten zu suchen. das wäre raubgräberei und würde, da du ja keine ahung von ausgrabungstechnik hast dazu führen, evet. vorhandene fundstäten zu zerstören… hier gabs ja gottsein dank auch bessere ratschläge… sorry aber bei solchen sätzen muss ich mich einfach melden …

OFF TOPIC / Hallo Arfinda, ich denke das waren die Hethiter, Deine Vorfahren,die ihre Kinder ins wasserlose Becken warfen, die Auswirkungen kann man ja heute noch lesen…:D:-D:-D / OFF Topic

Hallo tkerwel, das ist keine Aufforderung zum Graben sondern kar-to-gra-fie-ren von Mauern oder der Gleichen. Bei ca. 40-60km Mauer, Tore, Höhlen, Hügelgräber, usw. ist jede Betätigung eine Beitrag für die “Wissenschaft”. MfG ARFINDA1