Die Slawen!

Hallo, ich bin 24 Jahre alt und habe mich zu 100% den Slawen aus dem 6. bis 13 Jhd zugeschrieben.Diese lebten hauptsächlich im heutigen Mecklenburg Vorpommern. Leider findet man im Internet zu diesem Thema leider keine Gleichgesinnten, deshalb versuche ich es hier. Ich habe eigene Ausgrabungen in alten Slawischen Holzburgen unternommen und eine Menge an Keramik Feldberger Typus gefunden. Also wer möchte sich in Zukunft mit mir über dieses Thema unterhalten??

Hallo, Gegenfrage: Slawen in Mecklenburg im 6. Jh. ??? Ich dachte, man wäre überein gekommen, die Einwanderung nicht vor das 7. Jh. zu stellen.

sicherlich gibt es da verschiedene meinungen. aber die ersten slawen werden wohl doch um 600 hier gewesen sein, aber wer kann das schon so genau sagen nach 1600 jahren. das problem ist das man über die kultur der slawen fast nichts weiß, leider.über die alten egypter weiß man doch viel mehr als über die alten slawen. leider hatten die slawen auch keine schrift. durchaus waren ihnen schriften bekannt, aber eine eigene gab es nicht. dennoch konnten sie ihr territorium tapfer bis ins 13 jhd verteidigen , ehe sie christianisiert wurden. die slawen aber waren wohl eher barbaren! ich würde gerne mal eine originale inselburg der slawen sehen, das wäre mein größter traum.

Also, die Slawen lassen sich wohl schlecht mit den Ägyptern vergleichen! Und als Barbaren würde ich sie schon gar nicht bezeichnen. Es stimmt, sie hatten keine Schrift, aber das heißt doch nicht, daß sie keine Kultur hatten! Natürlich läßt sich diese, speziell für die Nordwestslawen, aus dem archäologischen Material nur mühsam erschließen. Mittelalterliche Schriftquellen sind leider fast immer voreingenommen. Aber dennoch läßt sich viel über ihr Siedlungswesen, ihre Ernährung, Handwerk und Handel und nicht zuletzt Grabritus sagen. Was die Gesellschaftsstruktur und den Kult/Religion angeht, wird´s schwierig bis unmöglich, konkrete Aussagen zu machen. Nochmal zur Datierung. Die Einwanderung fand nach 600 statt - also 7. Jh. . . . Wann genau wird sich nie feststellen lassen, sondern “nur” der wahrscheinlichste Zeitraum. Die Slawen waren ja auch kein einheitliches Volk, das geschlossen eingewandert ist. Bis in das 13. Jh. waren die Slawen, wenn ich mich nicht irre, nur noch auf Rügen selbstständig, bis Arkona von den Dänen zerstört wurde. Ansonsten gerieten die Slawen zu einem großen Teil im 10. Jh. unter ottonische Herrschaft, von der sie sich 983 im großen Slawenaufstand in weiten Teilen (geographisch gesehen) wieder befreien konnten. Hier setzte dann im 12. Jh. verstärkt die sog. deutsche Ostsiedlung ein. Wenn du eine slawische “Inselburg” besuchen willst, fahr nach Groß Raden in Mecklenburg. Dort ist eine slawische Siedlung und ein auf einer Insel gelegener “Tempel” rekonstruiert worden.

Hallo Anni, es ist ja richtig was du sagst. ich bin nur ein laie, hab also nichts darüber studiert. ich wohne in neubrandenburg. in der umgebung meiner statt waren die tollenser sowie die radarier ansässig, die den lutizenaufstand von 983 leiteten. dieser ging von rethra aus, dem wohl größten slawenheiligtum. dieses rethra konnte bis heute nicht eindeutig lokalisiert werden, aber es spricht vieles für das liepsgebiet. die lieps is ein mittelgroßer see in der nähe meiner stadt. ich war selbst schon mehrere male dort mit meinem schlauchboot. in der lieps gibt es 3 inseln , von der eine leider versunken ist. aber auf allen gab es schon in germanischer zeit eine besiedlung. die größte der inseln ist der sogenannte hanfwerder. heute ist diese insel noch beachtlich groß ca 80 mal 80 meter, sie dürfte in slawenzeit aber fast doppelt so groß gewesen sein. bei archologischen ausgrabungen zu DDR zeiten von 1972 bis 1981 fand man ein sehr umfangreiches material alt sowie jungslawischer herkunft unter anderem auch ein doppelköpfiges götzenbild. ein sehr umfangreiches brückensystem von insel zu insel aber auch zum festland wurde festgestellt. rings herum um die lieps sind mindestens 24 siedlungsplätze festgestellt worden , die nicht weiter als 3 kilometer auseinanderliegen. die meisten davon aber direkt am liepsufer. das aus archologischer sicht schlimme an der ganzen sache ist, daß um 1270 in neubrandenburg eine große wasserradmühle gebaut wurde. diese liegt noch heute am tollensesee, dieser see liegt unmittelbar an der lieps durch einen fluß verbunden. durch diese mühle stieg der wasserspiegel um geschäzte 100 cm an. dazu kommt noch der natürliche wasseranstieg um 1200. das heißt das in der lieps alles um 1,5 m überflutet wurde. dadurch sind die heutigen inseln sehr stark in mittleidenschaft gezogen worden. eine ist wie gesagt sogar komplett überflutet worden. man fand deshalb sehr viel material im wasser. auf der heute noch größten insel fand man allein 12 sporne und eine starke befestigungsanlage. man vermutet hier das sagenumworbene rethra der slawen. wenn man die alten berichte aus dem jahre um 1100 über rehtra liest, kann es sein das hier die lieps beschrieben wurde. alle ausgräber sind sich darin auch nun einig geworden. ich selber habe auch untersuchungen dort mit meinen kumpels vorgenommen. wir fanden unter anderem einen bearbeiteten holzstamm mit 6 m länge, der die form eines bleistiftes hat(an einer seite angespitzt) weiter hat er mehrere rechteckig ausgespanzte quadrate. weiterhin auf der gegenüberliegenden seite der quadrate runde löcher. alles in genau dem gleichen abstand. dieser stamm ist allgemein in miesem zustand. ich bin der meinung das dieser von der insel stammt, wo man rethra vermutet. ich hoffe ich habe dich nicht allzu sehr gelangweilt. freue mich schon auf deine antwort. ps: weist du wo ich an gleichgesinnte komme in internet??? mfg ronny aus neubrandenburg

Hallo, Du schreibst: “ich selber habe auch untersuchungen dort mit meinen kumpels vorgenommen”. Hast Du denn hierfür eine Genehmigung eingeholt? Hast Du die Denkmalbehörde über Deine Grabungen/Funde informiert? Mir scheint fast, Du greifst in Bodendenkmäler ein, ohne die hierfür nötige Berechtigung zu besitzen?! MfG

hi, ja du magst recht haben. aber meine ausgrabungen sind alles öberflächenfunde.da die inseln teils überflutet sind, suchten wir im ufernahen wasser den grund mit bloßen händen ab. ich führe keine grabungen durch. ist dies denn auch schon verboten? mfg ronny

Hallo! Das Aufsammeln an sich ist natürlich nicht verboten, du mußt es dennoch beim zuständigen Archäologen abgeben. Das ist entweder der Kreisarchäologe (sitzt in der Unteren Denkmalschutzbehörde) oder gleich das jeweilige Landesamt. Du kannst es aber bestimmt auch in einem Museum abgeben und eine Fundmeldung machen (was, wo → möglichst genau! etc.). Ist per Gesetz so geregelt, sonst könnte man illegale Sondengängern, die überhaupt nicht an der Archäologie sondern nur am Profit interessiert sind, nicht drankriegen. Außerdem erschwert es den Archäologen die Arbeit, wenn ihnen Funde vorenthalten werden. Also, Augen zu und durch, gib das Zeug am besten ab. Vielleicht gibt es in deiner Umgebung ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger. Kannst dich ja mal erkundigen (bei den gleichen Stellen wie oben genannt) und dann vielleicht mal mitgehen und dir ansehen, wie er mit Funden umgeht. Was ist eigentlich mit dem Holz passiert ?

hi, tja was ist mit dem holz passiert ? ich war ja mit nen schlauchboot auf der insel , wo ich den stamm fand. ich wollte den stamm ja mit zurücknehmen, aber wie? unser boot hat gerade für 2-3 mann platz. der weg zum festland zurück beträgt ca 0,8 km. der stamm selber ist ca 5 bis 6 m lang, und wiegt ungefähr60 bis 70 kg(mit wasser vollgesogen) deshalb ließen wir ihn dort liegen wo wir ihn fanden. leider ! er wird wohl jetzt dort vor sich hinrotten. wir haben ihn lediglich aus dem wasser gezogen und ihn an den strand gelegt.

Oje, genau das Falsche ! Ihr hättet ihn besser wieder ins Wasser geworfen. Das konserviert nämlich, da sich das Holz unter Luftabschluß befindet. Jetzt wird es vermutlich verrottet sein. Falls du wieder mal so einen Fund machst, denk dran; wenn es etwas Kleineres ist, was du mitnehmen möchtest (nicht vergessen - Abgeben !!!), halte es feucht !