Hinweise auf römische Siedlung in Plattling?

Gibt es irgendwo Hinweise auf eine größere römische Siedlung in/bei Plattling? Was ich bisher gefunden habe: * Römerstraße Regensburg - Passau * Einmündung der Isarstraße bei Burgstall-Moos; dort Kleinkastell * römisches Gebäude zwischen Plattling und Burgstall * viele “Siedlungsspuren unbekannter Zeitstellung” Wie komme ich auf die Idee einer Siedlung? a) an einer Straßenkreuzung/Einmündung ist das eigentlich naheliegend b) Plattling bezeichnet sich als “Nibelungenstadt” und angeblich soll Kriemhild dort Rast gemacht haben. Wenn man annimmt, dass sich das alles auf Attila und seine Gattin Ildikó bezieht, muß dort um 450 n. Chr. mindestens eine Raststätte gewesen sein. Und die ist kaum erst kurz vor 450 entstanden. c) im Itinerarium Antonini gibt es eine Route von “Castra [Regina]” über “Jovisura” nach “Ponte-Aeni”. Die Entfernungsangabe von Regensburg passt sehr gut auf eine Lokalisierung einer Straßenstation “Jovis-Isura” an der Isarmündung bei Plattling.

Hallo hns, @hns Entfernungsangabe von Regensburg passt sehr gut auf eine Lokalisierung einer Straßenstation “Jovis-Isura” an der Isarmündung bei Plattling. ENDE Ist >Jovis-IsuraJovisuraJovisara< ( Altar des Jupiter) gedeutet und beide Wortteile sind lateinisch. Bei >Jovisura< wäre >ura< = Wasser dann keltisch und ergibt dann eigentlich keinen Sinn bzw. wäre eine völlig neue Namskreation für die Isar. Angeblich soll >Jovisara< bei Niederschärding am Inn sein. Dort kommt auch von Wels die Strasse von Salzburg nach Passau vorbei. Von Sallzburg käme man dann wieder Richtung Rosenheim zur [i]>Ponte-AeniVia Danubia

Hallo Kurti, danke für die hilfreiche Antwort!

Es gibt noch andere Deutungen (“Ad Isuram”) wo ich mich frage wie man die da herauslesen kann… In der Peutingerschen Tafel gibt es einen Ort “Iovisurii”. Allerdings in Kleinasien: Iovis Urius — Iuppiter Urius, Anadolu Kavaği (TR) http://de.wikipedia.org/wiki/Anadolu\_Kavağı D.h. mit Interpretation des Ortsnamens kommt man glaube ich nicht weiter. Deshalb steht das bei mir auch an letzter Stelle für das Interesse an Plattling.

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Angeblich soll >Jovisara< bei Niederschärding am Inn sein. Dort kommt auch von Wels die Strasse von Salzburg nach Passau vorbei. Von Sallzburg käme man dann wieder Richtung Rosenheim zur [i]>Ponte-AeniVia Danubia

Hallo hns, den angegebenen Entfernungen nach kann das in der Tat keine direkte Route gewesen sein. Entweder sie ging über Dorfen ( Turo ?) und dann weiter Freising , Landshut bis in die Gegend von Plattling ( Jovisura ?) und von dort nach Regensburg ( die Teilentfernungen kämen dann in etwa hin.) oder möglich wäre aber auch von Ponte Aeni über Dorfen ( Turo ?) die Strecke dann weiter nach Osten über >Pocking< (siehe unten) nach Passau und über Plattling (Jovisura ? ) nach Regensburg. Dem archäologischen Befund nach muß es in Pocking einen Knotenpunkt gegeben haben und hier wäre eine Streckenführung über Dorfen weiter nach Augsburg möglich. Diese Strecke scheint mir wahrscheinlicher, denn nur der Umweg über Passau, weil man dort was erledigen mußte, ergibt einen Sinn für einen solchen Umweg. Von Freising oder Landshut aus hätte es jeweils kürzere Verbindungen als über Plattling gegeben. Deine Vermutung [i]>JovisuraWichtigster Ort im Passauer Hinterland, war der Straßenvicus von Pocking, der in den 80`er Jahren des 1. Jahrhunderts an einem Verkehrsknotenpunkt an der Fernstraße Augsburg (Augusta Vindelicum) -Passau (Batavis) bzw. Wels (Ovilava) gegründet wurde. Wie mehrere Ausgrabungen der Kreisarchäologie bestätigen, handelte es sich hier um Handwerker und Händler, die Eigenprodukte (Keramik, Werkzeuge, Glas) oder Importwaren (Terra-Sigillata-Geschirr, Trachtenzubehör, Schmuck) den Durchreisenden oder den Bewohnern der umliegenden Gutshöfe (z.B. Bach, Rotthof, Rottersham, Eholfing, Sulzbach) anboten. Nach einer Blütezeit im 2. und Anfang des 3. Jahrhunderts endete dieser Zeitabschnitt 259/60 n. Chr. mit dem Fall des obergermanisch-rätischen Limes durch den Ansturm der Alamannen.