Wasserpumpen bei den Kreuzzügen!

Ich habe mir den Film “Königreich der Himmel” angeschaut, da ist oftmal ein Springbrunnen zu sehen. Meine Frage: Gab es damals schon Wasserpumpen, die das wasser ca. 3m hochpumpen? Indy

Das brauchst Du dafür nicht. Wie Du zB in Granada im Generalife sehen kannst, existieren auch dort eine Menge Wasserspiele, Springbrunnen etc, die früher auch alle ohne Pumpen betrieben wurden. Du brauchst lediglich ein Oberbecken (dort mit Schmelzwasser aus den Bergen nachgefüllt) und Wasserleitungen, die unter Druck stehen können und kannst damit (in Abhängigkeit vom verwendeten Material) problemlos 3m Säulen in Springbrunnen betreiben nach dem Prinzip artesischer Brunnen. Das Prinzip wurde ja auch später bei uns verwendet in allen Wassertürmen.

…nach dem Prinzip artesischer Brunnen. Kann´st du das mal erklären:-*> ich bin da nicht so bewandert! Danke für deine Antwort!

Stell Dir ein Gefäß vor, dass in einer bestimmten Höhe angebracht ist. Ein druckfestes Rohr führt nach unten. Der Druck am Grund des Rohres nimmt zu in Abhängigkeit von der Wassersäule, die durch das Rohr hinab steht. Wenn Du jetzt am Rohr unten eine Öffnung anbringst, die nach oben zeigt, wird das Wasser nach oben spritzen und zwar in Abhängigkeit von der Höhe der Wassersäule, die mittels des Rohres vom obigen Gefäß darauf steht. In Granada wurde das Becken durch Schmelzwasser der Sierra Nevada gefüllt. Die Springbrunnen funktionieren dadurch ganz ohne Pumpen allein durch die Schwerkraft.

Ahha! jetzt ist mir auch das klar. Haben die römer das Prinzip auch bei den Aquädukten benutzt um eine Steigung zu überwinden??? Indy

Auf jeden Fall haben sie es genutzt, um ihre Springbrunnen in den Städten und überhaupt die Wasserverteilung ebenda zu betreiben.

Aha, aufschlußreiche Antwort;-)

Hallo, zumindest war die Antwort nicht falsch! Wars eine Zensur oder nur ein technischer Fehler - ich weiß es nicht. Neuer Versuch: Die Aquädukte waren kein Rohrleitungssystem, sondern offene (bzw. teilweise überdachte) Kanäle. Es musste immer ein Gefälle vorhanden sein und Berge wurden nicht umgangen, sondern man hat sich einfach da durch gewühlt. Was die Konstrukteure seinerzeit wirklich zu leisten imstande waren zeigt ein Beispiel aus der Gegenwart. Um die wasserarme Küstenregion Andalusiens mit Wasser aus den Sierras zu versorgen bauten spanische Ingenieure eine gewaltige Wasserleitung über viele Kilometer. Leider lagen die Experten bei ihren Berechnungen des nötigen Gefälles völlig daneben und so liegt dieses technische Wunderwerk trocken. Ich habs, weil seinerzeit selbst Leidtragender, angeschaut und man könnte sich totlachen, wenn das Wasser dort unten nicht so immens wichtig wäre. Daher: Hut ab vor den Leistungen der Römer! Gruß Fritz

Auch dir danke für dein bemühen! Wieso warst du “Leidtragender” wenn ich das mal fragen darf?

danke für dein bemühen! Wieso warst du ein “Leidtragender”, wenn ich fragen darf?

Hallo! “Leidtragender”, weil wir vier Jahre in den nahe gelegenen Bergen gewohnt haben und daher an den Wasserproblemen intensiv teilhaben durften. Interessant ist vielleicht noch, daß die Spanier in unserer Ecke zum Teil noch die alten Bewäserungskanäle aus maurischer Zeit zur Bewässerung der Plantagen benutzen. Auch die alten Terrassen werden in den Bergen noch zum Anbau von Früchten und Oliven genutzt. Aber das nur am Rande. Grüße Fritz

Das hört sich ja spannend an mit Spanien! Wenn die Kanalsysteme noch halten, dan müssen die ja für die ewigkeit gebaut sein!

Hallo! Spannend? Für die Einheimischen, die ja nicht wie wir ihre Zelte einfach abbrechen können, liegt die einzige Spannung darin, wann das nächste Wasser in ihre Zisternen gepumpt wird. Immer mehr der kleinen “weißen Dörfer” Andalusiens werden im Juli/August mit Wasser-Tankwagen versorgt, weil die modernen Wasserleitungen so marode sind, daß bis zu 80% des Wassers unterwegs versickern. Tatsächlich waren die Mauren, zumindest was das Wasser angeht, wirkliche Experten. Siehe auch der obige Post (“Granada”). In der Beziehung hat sich die technische Entwicklung auf dem Land ins krasse Gegenteil verkehrt. Grüße Fritz

Das Wasser wurde doch bestimmt aus dem Meer genommen und das ist ja bekanntlich salzig. Hatten die Mauren da eine spezielle Stelle, wo das Wassrer abgekocht wurde? oder wurden die Leitungen mit Gundwasser versorgt?(da stellt sich ja die Frage wie das Wasser in die die Höhe kommt?) Gruß Indy

Hallo Indy, ich antworte ja gerne, Du solltest dann aber auch richtig lesen - nichts für ungut! “Rudiratlos” und ich sprachen von Quellwasser aus den “Sierras”, und das sind die Berge im Süden Spaniens. Das Wasser wird also bergab geleitet. Daher: Kein Salz = kein Abkochen. Grundwasser haben die Mauren aus Brunnen über eine Art Schaufelräder mit Umlenkmechanik nach oben gefördert. Zur Bewässerung der Felder mußte dann das Maultier im Kreis laufen oder in einer Art ABM-Maßnahme auch schon mal gerne der widerspenstige Ungläubige. Grüße Fritz

Ich muss mich bei euch entschuldigen! Zu meinem Leidwesen, habe ich einen alten Monitor(von einem 4-86er) der stark fliimert und manchmal, wenn es eine Site ist die komplex ist oder ich mehrere Seiten laufen habe, geht er einfach aus. Deshalb habe ich das Wort “Sierras” überlesen. bitte nehmt es mir nicht übel! indy