Der Sensationsfund von Nebra. Was ist denn nun wahr?

Hallo zusammen, ich habe heute das Buch “Der Sensationsfund von Nebra” (ISBN 3-935185-34-0) gelesen. Dort erzählt einer der Finder (Mario Renner) die Fundstory. Auch wenn er es einen “fiktiven Bericht” nennt, so klingt die Story doch sehr realistisch. Unter Kapitel 9 “Wie wir mit Achim den Hortfund arrangierten” wird beschrieben wie die Beifunde zur Himmelsscheibe hinzugefügt wurden um den gemeinsamen Preisvorstellungen nahe zu kommen. Auf Seite 16 beschreibt der Finder, dass außer der Scheibe nichts im Boden lag und dass Ihre Detektoren überhaupt nicht in der Lage waren (Bei-) Funde bis in einem Meter tiefe zu orten. Das klingt plausibel, denn normale Detektoren haben bereits mit der Ortung von Objekten in 50cm Tiefe allergrößte Schwierigkeiten. Wie kann also eine Bodenanalyse/Gutachten ergeben haben, dass alles zusammen in einem Fundloch lag? Ist die Scheibe eventuell gar nicht aus der angegeben Periode? Wenn sie erheblich jünger ist, wie rechtfertigt sich dann der Rummel der um die Scheibe gemacht wird? Viele Grüße Webmaster Altertumsforschung.de

Hallo " Altertumsforschung", kratzt doch nicht immer an Onkel Mellers Teller und laßt ihm seine Freude. Ich habe allerdings bis jetzt auch noch keine Quelle gefunden, die auf Deine Frage eine eindeutige, wissenschaftliche Antwort gibt. Das LKA-Brandenburg (Dr.J.Adam) hat die Erdanhaftung der Scheibe untersucht und mit der des Fundortes verglichen und eine Übereinstimmung festgestellt. Von den Schwertern ist nicht die Rede. Dazu äußert sich Prof.G.Borg in einem MDR-Interview v. Febr.2005 m.E. etwas vorsichtig.[u] Zitat:[/u] "Was ich untersucht habe, ist die Ton-Fraktion, bei der solche geringen Mengen absolut üblich sind. Und in diesen Ton-Fraktionen hat es Übereinstimmung der Anhaftungen von einem der Schwerter und von der Scheibe gegeben, und umgekehrt von Anhaftungen an der Scheibe und auch dem Probenmaterial vom Mittelberg. Ich gehe also davon aus, dass alle diese Funde vom Mittelberg stammen und auch zusammengehören Auf der Web-Seite von Halle (www.archlsa.de/Sterne/ ) findest Du statt einer versprochenen Ergänzung immer noch den lapidaren Nachsatz : [#000080] Je nach Gang der naturwissenschaftlichen Untersuchungen werden wir diese Seiten aktualisieren. Es lohnt sich daher, immer mal wieder hier vorbeizuschauen.[/#000080] Gruß Kurti

Hallo, daß ein Krimineller, der mit seiner Tat für Aufsehen gesorgt hat, zum Medienstar avanciert, zeigen Beispiele wie “Dagobert”. Auf diesen Zug aufspringen wollen jetzt also auch die verharmlosend als “Finder” der Nebra-Scheibe bezeichneten Straftäter. Ist es nicht reichlich naiv, “Marios Fundstory” für bare Münze zu nehmen? Oder ist tatsächlich zu erwarten, daß jemand mit einer derart kriminellen Energie plötzlich mit nichts als der - völlig überraschenden - Wahrheit herauskommt! Ich finde, man sollte diese Typen nicht durch Diskussionen noch weiter aufwerten. Gruß Fritz