Ich befinde mich auf dem besten Wege einen Suizid zu begehen, denn ich habe keine Ahnung was zum Henker noch mal ich aus meinem Wesen machen soll - Archäologie oder doch eher Psychologie? Abgeschreckt von der Tatsache, dass ich in Mathematik eine Null bin - dies jedoch in den ersten 4 Semestern in Psychologie praktiziert wird (Neiiin!!!) -, wollte ich mich immerhin noch über meinen Zweitwunsch informieren. Und somit bitte ich euch um Antwort/en: Welche Fächer müssen ins Abi Miteinfließen? Wie ist es mit dem NC? Welche Unis bieten es an? Wie lange müsste man dies studieren? Wie lange müsste man an Latein sitzen, besser ausgedrückt: Müsste ich es genauso gut können wie meine eigene Muttersprache, Tourismussprache oder doch eher wie Englisch (über das Schulwissen hinaus)? Danke im Voraus!
Hallo Clarice! Zuerst einmal mußt du entscheiden welche Art von Archäologie du studieren willst: Vor-und Frühgeschichte, Klassische Archäolgie, Provinzialrömische Archäologie, Mittelalter-Archäologie, Christliche Archäologie und was es sonst noch alles gibt. Ich selbst studiere Klassische Archäologie und kann dir nur dazu Infos geben. 1) Welche Fächer mit ins Abi? Also nach meinen Informationen ist es eigentlich egal welche Fächer du im Abi machst. (Es gibt ja auch viele Quereinsteiger unter den Archäologen) Ein Interesse an Geschichte sollte jedoch vorhanden sein. 2) Der NC. NC gibt es meines Wissens nach für das Fach Archäologie nicht (jedenfalls in Bayern); aber man weiß ja nie, was mit den Hochschulreformen, Eliteunis usw. noch alles eingeführt wird. 3) Welche Unis bieten Archäologie an? Die Universitäten und FH’s stehen normalerweise im “Studienführer” (oder wie das heißt), den jeder Abiturient eigentlich bekommt. 4) Studiendauer? Die Regelstudienzeit beträgt normalerweise 9 Semester (4 1/2 Jahre), doch sind 10 oder 11 der übliche Durchschnitt. Dies gilt für den “Magister”-Abschluß! Manche Universitäten bieten jedoch auch einen “Bakalaureus”-Studiengang an. Dieser endet nach 6 Semester, kann jedoch durch weitere 2 oder 3 Semester den “Magister” draufsetzten. 5) Latein? Meines Wissens nach ist das “Latinum” Pflicht für ein Archäologiestudium. Wenn man es im Gymnasium noch nicht hatte, dann besteht die Möglichkeit es nachzumachen. Zu Beachten ist aber, daß an vielen Unis auch das “Graecum” (spätestens bis zur Abschlußprüfung) gefordert wird, und das ist auch nicht unbedingt ein Klacks. Wie gut du die “toten” Sprachen beherrschen mußt? Man sollte zumindest in der Lage sein, Originaltexte auszugsweise zu übersetzen, wenn man sie zur Rate ziehen muß. Fließend sprechen ist nicht nötig und wird auch kaum einer machen. Am besten informierst du dich aber genauer bei einer dementsprechenden Universität über die genauen anforderungen. Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen. Hier noch ein paar Links: http://www.uni-wuerzburg.de/archaeologie/archaeologie.html http://www.uni-wuerzburg.de/vfg/ http://www.uni-wuerzburg.de/fakultaet/?w=phi1
Was ist das Graecum?(Das es was mit Griechisch zu tun hat ist mir klar) Wo kann ich es machen?, was ist der Inhalt? ist es nötig für ein Archäologie-Studium?
Das Graecum! Das Graecum ist ein Nachweis über vorhandenes Wissen (Grammatik, Vokabeln …) in der “altgriechischen” (!) Sprache. An ´manchen Gymnasien wird es als “Fremdsprache” angeboten, i.d.R. ab der 9. Klasse. Nach 3 Jahren und einer erfolgreich bestandenen Prüfung bekommt man mit dem (Abi-)Zeugnis das Graecum. Wer auf dem Gymnasium die Chance verpasst hat es zu machen, für den gibt es die Möglichkeit es nachträglich noch zu absolvieren. In manchen Universitäten werden entsprechende Kurse angeboten. Diese gehen dann über 3 Semester, bzw. 2 Semester und eine vorlesungsfreie Zeit. Am Ende wird dann, entweder direkt in der Uni oder aber an einem Gymnasium der Stadt (zumindest in Bayern), die Graecumsprüfung abgehalten. DIese besteht aus einer schriftlichen Prüfung von ca. 3 Stunden Dauer. ist diese erfolgreich bestanden, so muß man nicht, sondern man darf ins Mündliche. (Wer den schriftlichen Teil nicht bestanden hat, darf auch nicht ins Mündliche.) Wem der Kurs an der Uni zu lange dauert, der kann auch einen Intensivkurs belegen, z.B. in Heidelberg, jedoch sind diese Kurse kostenpflichtig (nicht gerade wenig). Der schriftliche Teil des Graecum besteht aus einem Text, der je nach Schwierigkeitsgrad kürzer oder länger sein kann. (Es handelt sich meist um Xenophon oder Palton Texte.) Im mündlichen Teil, der meist zwei Wochen später stattfindet, bekommt man einen kurzen Text ausgehändigt. Dann hat man eine geweisse Zeit (Meist 15-20 Minuten) um ihn vorzubereiten. Die Prüfung besteht dann darin, dass man den Text oder einen Teil davon vorliest, von den Prüfern nach der Bedeutung bestimmter Wörter im Text gefragt wird und dann den Abschnitt übersetzt. Es kann auch sein, dass allgemeine Fragen zur griechischen Kultur (Z.B. Architektur, Theater, Rechtwesen…) gefragt werden. Für das Studium der Klassischen Archäologie an sich ist es nicht notwendig, aber natürlich kann es sein, dass man während des Studiums ein Thema bekommt, zu welchem man antike Quellen heranziehen oder irgendwelche Inschriften übersetzen muß. Von den meisten Unis wird es jedenfalls verlangt, von manchen bis zur Zwischenprüfung, von anderen bis zur Abschlußprüfung. MeinTipp: Wenn nicht im Gymnasium schon gemacht, dann im Studium möglichst bald (2.-3. Semester) damit beginnen, denn am Schluß wird es dann nur stressig, wenn vielleicht das Studium nur wegen des Graecums zu scheidern droht. Und: Auch wenns am Anfang etwas stressig und gewöhnungsbedürftig ist (das Altgriechisch), nicht gleich verzweifeln, sondern versucht Lerngruppen zu bilden. Und wichtig ist vor allem eines: Übersetzen, übersetzen, übersetzen!