Wo kauft man gut und sicher?

Guten Abend zusammen,

leider bin ich erst heute auf dieses Forum mit seinen unglaublich interessanten Beiträgen gestoßen. Danke für all diese Beiträge und den damit verbundenen Wissensaustausch!

Nun zu meinem Anliegen: ich bin auf der Suche nach einem (kleinen) Geschenk für eine sehr an Geschichte interessierte Person (vor allem Mittelalter). Kennt jemand einen Händler o.ä., wo es originale Gegenstände (Scherben oder andere ganz einfache Gegenstände, aber keine Münzen) aus dem Mittelalter gibt?

Über die Suchfunktion konnte ich keine Infos finden. Über Google finde ich nur ausländische Händler oder teure Auktionshäuser…

Vielen Dank!

Felix

Guten Abend Felix,

bei ALDI- SÜD!

mit antiken Funden betreibt man keinen Handel und wer ernsthaftes Interesse an der Sache hat fördert diese Art von Handel nicht durch Kauf. 

Durch nicht “Kaufen” wird das plündern von archäologischen Stätten auf Dauer reduziert!

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Moin,

originale Scherben oder sonstige Gegenstände findest Du hoffentlich nicht, denn das wäre illegal - informiere Dich zu Deinem Schutz und dem des Kulturschutzes Deutschlands hier:

>>  Kulturgutschutz Deutschland <<

Es kann aber nicht sein, dass Du nur ausländische Händler über Google bekommst.

Du bekommst sogar lokale Treffer, wenn Du Deinen Wohnort (Stadt oder Bundesland) eingibst, denn es gibt fast überall Mittelaltermärkte die Selbstgemachtes verkaufen.

Ebenso kannst Du nach Mittelalter-Foren suchen - die haben mitunter auch einen Shop in dem Repliken verkauft werden.

Viel Erfolg.

Gruß

Jürgen

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@ Bucentaur

Im Prinzip hast Du ja recht, aber genau deshalb gibt es ja das KGSG ! :wink:
Wichtig ist, dass der Käufer die entsprechenden Zertifikate verlang und ohne diese nicht kauft ! :sunglasses:

@ StoneMan

Hallo Jürgen,
der Hinweis auf das KGSG hätte gereicht, denn Dein einleitender Satz ist falsch ! :sunglasses:

Natürlich darf mit Kulturgut, archäologisch oder nicht, gehandelt werden. Wichtig ist, dass die gesetzlichen Vorschiften nach dem KGSG berücksichtigt werden.
Was AufderSuche anbelangt, so käme für einen Pott oder Dolch aus dem mittelalterlichen Nachlass von Ritter von und zu Habenichts, insbesondere § 42 in Betracht.

http://www.gesetze-im-internet.de/kgsg/__42.html

ZITAT:
(3) Die zusätzlichen Sorgfaltspflichten nach Absatz 1 sind ferner nicht anzuwenden für Kulturgut,
1.

das kein archäologisches Kulturgut ist und

dessen Wert 2 500 Euro nicht übersteigt. ENDE

@ AufderSuche

Ich würde Dir raten beim Kauf auf jeden Fall ein “Echtheitszertifikat” zu verlangen und das bekommt man nur im seriösen Handel und weniger auf dem Flohmarkt.

Gruß
Kurti

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Hallo zusammen, vielen lieben Dank für die schnellen Antworten. Der Kulturgutschutz-Thematik bin ich mir bewusst, deswegen auch meine Frage nach seriösen Händlern. Werde mich aber auf jeden Fall noch näher mit dem KGSG befassen.

Danke!

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Mit antiken Fundstücken wird seit Jahrhunderten Handel getrieben.

Und selbstverständlich sollte man sich auf die Seriosität der großen Händler verlassen können.

Woher deren Angebote stammen? Oft aus Auflösungen alter Privatsammlungen von reichen Reisenden (beginnend mit der „Grand Tour“ im 17. Jahrhundert), die in den besuchten Ländern von Einheimischen solche Gegenstände angeboten bekommen haben. Museen verdanken diesen Sammlungen einen Großteil ihrer Bestände. Heutzutage profitieren die Händler von solchen Sammlungsauflösungen. Seriöse Händler dokumentieren, so weit das möglich ist, die jeweiligen Sammlungsgeschichten.

Zu einem lange vergangenem Umgang mit gefundenen Artefakten:
https://www.hurriyet.de/news_viel-mehr-artefakte-aus-dem-land-geschmuggelt-als-angenommen_143516655.html

Pikant am Rande (das war einmal ein Ergebnis meiner Recherchen, das ich leider nicht mehr rekonstruieren kann): Etwa in den 60er/70er Jahren hat das ägyptische Museum in Kairo zum Beispiel antike Fayenceperlen (sogenannte „Mumienperlen“) kiloweise an internationale Händler verkauft.

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Moin,

RandomHH schrieb:

Mit antiken Fundstücken wird seit Jahrhunderten Handel getrieben.

Und selbstverständlich sollte man sich auf die Seriosität der großen Händler verlassen können.

Woher deren Angebote stammen? Oft aus Auflösungen alter Privatsammlungen von reichen Reisenden (beginnend mit der „Grand Tour“ im 17. Jahrhundert), die in den besuchten Ländern von Einheimischen solche Gegenstände angeboten bekommen haben. Museen verdanken diesen Sammlungen einen Großteil ihrer Bestände. Heutzutage profitieren die Händler von solchen Sammlungsauflösungen. Seriöse Händler dokumentieren, so weit das möglich ist , die jeweiligen Sammlungsgeschichten. …

und was willst Du nun wirklich damit sagen?

…" sollte" … kann man sich auf die Seriosität der Händler verlassen? NEIN!

…“Oft”…aber nicht immer !

Natürlich haben auch die Museen damals falsch gehandelt, das darf den Händlern aber nicht entlastend angerechnet werden.

Und auch nicht, dass sie alles dokumentieren, so weit das möglich ist.

Auch weiß ich, dass Museen mitunter quasi gezwungen sind Dinge zu kaufen, ehe sie für immer verloren gehen.

Aber der Handel antiker Funde unterstützt den Raubgräbermarkt.

Gruß

Jürgen

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@ RandomHH
@ StoneMan

Hallo Barbara und Jürgen,

das ist natürlich ein Thema über das man lange und ausgiebig diskutieren kann.
Ich gebe Bucentaur auch durchaus recht im Bezug auf “historisch, künstlerisch” und "wissenschaftlich" relevante Kulturgüter. Die gehören für die Allgemeinheit ins Museum.
Die private Nachfrage und Preistreiberei fördert natürlich immer auch Raubgräberei, Diebstahl und illegalen Handel.

Das KSGS sollte ja den illegalen Handel unterbinden. Leider wurde aber der ursprüngliche Entwurf der Fachleute derart verwässert, dass durch das Gesetz leider kaum etwas wirklich verhindert wird. Da will ich aber jetzt im Detail nicht näher drauf eingehen, denn das wären nur Tipps an Leute, die daran interessiert sind.
Jedenfalls wimmelt es in dem Gesetz, sowohl beim Bund wie in den Ländern, nur so von dem berühmt, berüchtigten, juristischen “Ja, aber”! :stuck_out_tongue:
Wenn man sich den einen oder anderen Passus von einem Juristen erklären läßt, dann staunt der Laie Bauklötze und der Fachmann wundert sich ! Dazu kommt noch die selten stattfindende Kontrolle mangels Personal. :zipper_mouth_face:

Die Anfrage von AufderSuche nach einem mittelalterliche Stück Keramik oder gar von Scherben ist in diesem Zusammenhang aber völlig unrelevant. :angel:

Die Leute von den meisten LfD haben z.Bsp. die Ermessensfreiheit bei unrelevanten Artefakten auf den Eigentumsanspruch des Landes zu verzichten.
In Bayern gilt ohnehin noch das Hadriansgesetz. Voraussetzung ist aber immer ob ich die Lizenz zum Nachforschen und Graben habe und die Funde melde.
Diese Funde darf der Finder und jetzige Besitzer dann auch legal verkaufen ! Ein paar Blechfetzen einer seltenen Rüstung ging z.Bsp. in Bayern für 30.000 DM an ein Museum.
Der Kauf und der Besitz von Kleinkram, der schon zu Tausenden in grauen Kartons vor sich hin schlummert heizt da kaum die Konjunktur und Raubgräberei an. Man sollte sich vielleicht bei den LFD überlegen, ob man nicht einen Teil davon verkauft !? :sunglasses:

Gruß
Kurti

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In den Museen gibt es teilweise wirklich gute Repliken zu kaufen.

Und wenn es keine “Wertanlage” sein soll, spricht doch nichts gegen ein gutes Replik.

Gerade wunderschön gemachte, mittelalterliche Glasware gibt es da als in recht großer Auswahl, zum relativ günstigen Preis.

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Versuche es mal mit dem Kauf von guten Repliken,ich habe selbst ein paar zuhause( z. B. eine Replik von der Göttin Bastet aus dem TUT ENCH AMUN Fund),dann schadest du auch niemanden!

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