Brauner Jura; Pingenfeld; was für Erz? Schlacke?

Hallo,

Ich hoffe ich bin hier richtig.

Wir bekommen keine eindeutige, bzw. keine zweifelsfreie Antwort auf die Frage woher in der HAllstattzeit und in der Frühlatenezeit in unserer Gegend Das Eisen kam.

Eine Behauptung die wohl am meisten Sinn machen könnte ist das es aus Bohnerz gewonnen wurde.

Wir finden in der näheren Umgebung aber keinerlei Bohnerz.

Eine weitere Theorie die von Archäologen aber skeptisch gesehen wird ist der braune Jura (Dogger) der Gegend. Allerdings legten die Archäologen wert darauf dass sie hierfür keine Experten sind (schon für die Zeit aber weniger für die exakte Frage nach dem Eisen). Sie wollten sich nicht festlegen.

Nun haben wir uns ein Pingenfeld angesehen welches ins späte Mittelalter datiert wird und mitten im Dogger liegt:

https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=bvv&bgLayer=atkis&E=666969&N=5546602&zoom=13&layers=6f5a389c-4ef3-4b5a-9916-475fd5c5962b,relief_t&catalogNodes=11,12&crosshair=marker 

Wir wollten sehen was evtl. möglich wäre.

Dort haben wir mitten im Pingenfeld “Steine” eingesammelt von denen wir gerne wissen würden was es überhaupt ist. (wir sind blutige Laien) und ob das in der Hallstattzeit und Frühlatene zu Eisen verarbeitet werden konnte, im Rennofen etc.

Kann uns hier wer weiterhelfen?

Danke

Die Bilder sind angehängt

Hi Inverter,

wo ist denn Eure Gegend? :wink:

Oder habe ich das überlesen?

Gruß

Irminfried

Moin,

@ Irminfried, er benutzt den Bayernatlas (Klick auf seinen Link).

Gruß

Jürgen

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Hi Inverter,

bin da auch alles andere als ein Experte, aber der braune Jura ist an sich schon sehr “eisenhaltig”.

Es gibt in Eurer Gegend eine große menge abbauwürdiger Flöze.

Über hallstattzeitliche ist mir jetzt nun nichts bekannt, aber sicherlich ist das Gros der älteren Abbaustellen in späteren Zeiten durch weiterführenden Abbau überprägt worden.

Hier ein interessantes Werk über Geologie und Lagerstätten:

“Abhandlungen
der Geologischen Landesuntersuchung
am Bayerischen Oberbergamt
H e f t 33”

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=12&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwj3lJ6T0IviAhVB-qQKHSr0AfEQFjALegQIBxAC&url=https%3A%2F%2Fwww.lfu.bayern.de%2Fgeologie%2Fgeo_karten_schriften%2Fhistorische_schriften%2Fdoc%2F1938_33.pdf&usg=AOvVaw3gsiBtbpM8aDNJ9qE_wgUS

Gruß

Irminfried

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Vielen Dank für die Hilfe und den Link,

Könnt ihr den mit den Fotos was anfangen? Ist das einfach festerTeil vom Dogger oder sind das Eisenerze?

Allgemein wurden doch Rennöfen über lange Zeit genutz? So groß Kann doch der untershied der Rennöfen des Mittelalters und der Eisenzeit nich sein, oder täusche ich mich da?

Danke Nochmal

Moin,

die Fotos sind soweit OK. Allein mittels Fotos Gestein zu bestimmen ist allenfalls einem Fachmann möglich - der i.d.R. Geologe Petrologe sein wird.

Noch bessere Fotos und ein entsprechender Maßstab ist jedoch notwendig. Farbtreue und Textur, sowie Korngröße sind Kriterien die hilfreich sind.

Eine genaue Ortsangabe möchten die Geologen auch gerne.

Ich könnte zum Gestein Mutmaßungen anstellen, aber die können völlig daneben liegen, also lasse ich es. Nur so viel, nach Eisenerz sieht mir das nicht aus - wie gesagt, das heißt aber nichts, ich bin kein Geo-/ Petrologe.

Es mag sich um Eisensandstein handeln, was auch eisenhaltig ist, aber ob man das als Eisenerz bezeichnen kann weiß ich nicht genau.

Schau selber einmal in Fachliteratur, dann wirst Du es erahnen.

Geologische Karte m. Erläuterung

Im verlinkten Artikel sind PDFs, schau dort einmal rein.

Gruß

Jürgen

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Hi Inverter,

aus den Bildern kann ich auch nichts erkennen.

Zu den Rennfeueröfen…

Die waren m.W. bis ins  späte12,/13. Jhdt so im Gebrauch.

Ich hänge mal einen Link zu einer guten Bachelorarbeit zum Thema an…

https://www.academia.edu/18572237/Eine_Terminologie_der_vorindustriellen_Eisenverh%C3%BCttung

Gruß

Irminfried

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Danke für die Mühe,

Ich arbeite mich mal durch die Dokumente und schau mal parallel ob ich die Steine bestimmen (lassen) kann.

Mir ist aufgefallen das diese teils magnetisch und teils nicht magnetisch sind (je dunkler desto magnetischer). evtl. finden sich im Pingenfeld  noch mehr dunkle und magnetische Steine, das würde für sehr hohen Eisengehalt sprechen.

Am Pingenfeld wurde ja im Mittelalter / späten Mittelalter abgebaut. Das heißt man konnte dort Eisen gewinnen. Die Frage ist nur ob das auch schon zur Hallstattzeit ging.

Ich habe demnächst auch Einsicht in die entsprechenden Akten beim Amt für Denkmalpflege, vielleicht findet sich da was.

evtl. bauen wir auch einen Rennofen nach (oder mehrere falls es nicht gleich klappt…) falls dann etwas Eisenschluppe liegen bleibt kann man wohl davon ausgehen dass es eine mögliche quelle war…

Irgendwoher mussten die ja ihr Eisen haben.

Danke nochmal

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Hi Inverter,

Einen Rennofen nachbauen ist sowohl eine gute Idee und ein großer Spaßfaktor!

Haben das vor vielen Jahren an der FHTW in Berlin mal gemacht.

Mußt dabei aber auch einiges beachten!

Der Lehmkörper sollte möglichst über einige Tage gut austrocknen, sonst bekommt ihr schnell Trocknungsrisse und damit Falschluft. Leichte Befeuerung hilft dabei… aber nur ganz leichte… :wink:

Beim Schmelzen immer Lehm zur Hand haben, um auftretende Risse auszufüllen.

Bedenkt bei der Ortswahl auch, daß ihr über mehrere Stunden teils heftige Rauchwolken erzeugt.

Nicht jeder Nachbar ist begeistert, wenn stundenlang der Rost brennt… :wink:

Das ertzhaltige Gestein sollte schön klein gestampft oder gehämmert sein. Aber nicht unbedingt pulverig. Wir haben damals Raseneisenstein genutzt.

Vor allem schau, daß Du mehrere Leute dafür begeistern kannst. Alleine hält es niemand durch den Blasebalg durchgehend zu bedienen.

Und letztendlich macht solcherlei mehr Spaß, wenn man gleich eine kleine Party draus macht. Über der Öffnung kann man schöne Sachen brutzeln… :wink:

Gruß

Irminfried

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Hallo,
hier noch ein gut beschriebenes Beispiel für die Eisenerzsuche der Kelten, Römer usw. wie es eigentlich geläufig war.
 Heimatgeschichte: Wo Kelten und Römer nach Eisenerz suchten | Donauwörther Zeitung
Grüße Bucentaur

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