Archaische Steinmasken (Keltisch?)

Hallo, Ich heiße Hendrik, bin 17 Jahre alt und lebe in Belgien. Ich schreibe meine Abschlußarbeit über zwei ungewöhnliche Steinköpfe in unserer Kirche die bisher niemand so richtig beachtet hat. Ich bin der Meinung, dass sie Keltisch sind und wüde gerne eure Meinung dazu hören. Ich habe dazu eine kleine Website mit Foto’s und einer Beschreibung eingerichtet. Diese findet ihr hier . Ich freue mich über eure Kommentare. Vielen Dank Hendrik

HI! Also wenn ich sie so mit dem “Krieger von Hirschlanden” od. den Figuren auf dem Gundestrup-Kessel vergleichend ansehe, dann kann die Annahme ihrer keltischen Herkunft durchaus bestanden haben. Ciao Jana

guten tag hendrik ja den beiden figuren ist wohl übel mitgespielt worden. vorab muß ich dir sagen daß ich nicht allzu viel davon verstehe, aber vielleicht finden sich ja hier noch weitere freunde die etwas beitragen könnten. leider kann man nicht sehen wie tief die köpfe herausgearbeitet sind, die größe im verhältnis zum mauerwerk schätze ich mal auf ca 35 cm. auf den ersten blick erschienen sie mir nicht allzu keltisch, weil auch nicht deutlich herausgearbeitet, aber das wird der zahn der zeit sein, welcher schon einiges an material abgetragen hat. ich habe dann dein bild mal verglichen mit den mir vorliegenden bildern aus dem buch von helmut birkhan, kelten, bilder ihrer kultur. dort fand ich mehrere abbildungen welche eine gewisse ähnlichkeit haben könnten. ein kopf davon stammt aus kleinbüllesheim bei euskirchen in nordrhein-westfalen. die möglichkeit der keltischen herkunft schätze ich sehr hoch ein. ich werde mal versuchen noch weitere auskünfte einzuholen. mit allerbestem gruß max

Harte Nuss!!! Die zwei beiden könnten tatsächlich keltischen bzw. galloröm. Ursprungs sein, dh. es handelt sich um verschleppte Architektur Fragmente des benachbarten Heiligtums. Wahrscheinlicher ist aber folgendes: Es sind romanische Bauplastiken, die an der ursprünglichen Steinkirche Außen als “Unheilabwehrer” angebracht waren und bei der Erneuerung des Baues in Backstein einen neuen Platz für die gleiche Aufgabe bekamen. Solche Kopfplastiken tauchen immer wieder mal auf. Als Einzelfunde, bzw als Einzelstücke in Sammlungen ohne Fundzusammenhang sind sie kaum zu datieren, da sich die Art der Darstellung sowohl bei den Kelten, als auch im Frühmittelalter und in der Romanik findet. Also nix genaues weiß man nicht … Ich schau mal, ob ich ein paar Bildchen finde. Kann was dauern. bis denn rotago

guten abend hendrik, ich hatte deine anfrage noch einmal weitergereicht und antwort erhalten von Mesterhazy, Zsolt altertumsforscher aus ungarn. er schreibt wie folgt: "was meinerseits wichtig ist: es handelt sich nicht um geschnittene Köpfe, wie es im westen benutzt wird. die darstellung der köpfe lassen die geistlichkeit betonen, wenn man vom geistlich geführten menschen spricht. die kelten sind von “oben” geführte völker gewesen. die skythen auch. man findet ein bild von hatras tempel mit einem schönen beispiel von mann und frau, sonne und mond in symbolik. und wo die attribute der sonne und mond zu finden ist, da handelt es sich um sakralität. der altertumsforscher mesterhazy schreibt mir weiterhin, daß er vor kurzem eine schrift ins weltnetz gesetz hat, es handelt von der kulturellen gleichsetzung der etrusker und kelten. leider ist es in ungarischer sprache, aber es sind sehr schöne bilder dabei, einige welche auch ähnlichkeit mit den schon besprochenen haben. www.maghar.hu/etruszk/etruszk7 das schau dir mal in ruhe an, mit allerbestem gruß max

Recht vielen Dank für eure Mithilfe! Ja, die Steinköpfe sind ca. 30 bis 40 cm hoch. Allerdings glaube ich nicht, dass sie durch Verwitterung stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Ich glaube, sie waren schon immer so “flach”. Das sieht man z.B. gut an den kleinen Punkten die als Pupillen in den Augen eingekerbt sind: Bei starker Verwitterung währen diese längst verschwunden. Ich denke also, sie haben immer so ausgesehen wie sie jetzt sind. Die Ungarische Seite schaue ich mir morgen in Ruhe an. An den Gudrubkessel hatte ich auch schon gedacht, da gibt es wirklich große Ähnlichkeiten im Stil. Ich denke, in dieser kleinen, völlig unbedeutenden und immer wieder zerstörten Kirche kann es nichts Einmaliges oder Außerordentliches geben. So müssten sich doch gleiche Köpfe (mit sehr großer Ähnlichkeit) auch an anderen Plätzen finden lassen - nur wo? Viele Grüße Hendrik