von Mensch zu Mensch

Hallo, möchte einen Gedanken frei lassen. Warum glauben wir heute, dass der neue Mensch seinen Ihm eh unterlegenen Neandertaler durch Kriege ausgerottet hat. Ich glaube es reicht wenn er schon neue Viren oder Bakterien mit sich bringt. Deshalb haben eventuell auch in den abge- legenen Zonen die Neanders länger überlebt. Im warmen Süden gibt es bestimmt andere Krankheiten als im kalten Norden. So, viel gesagt und jetzt noch meine Frage: kann man feststellen wer an welchen Krankheiten gelitten hat, oder imun war. Ab wann die Neanderüberreste mit welchen Krankheite gefunden werden. Vielleicht gibt es ja zeitliche einschränkungen. Danke Katja

guten tag liebe freunde, guten tag liebe katja. es ist dein gutes recht zu glauben der homon sapiens sapiens habe den neanderthaler ausgerottet. richtig ist jedoch, daß die wissenschaft zur zeit noch keine schlüssige und beweisbare theorie gefunden hat welche das verschwinden des neanderthalers erklärt. krankheiten von frühen menschen lassen sich natürlich, sofern sie keine schriftlichen berichte hinterlassen haben, nur an den gefundenen resten feststellen. dies sind in der regel wohl nur knochen, zähne und gegebenenfalls ein paar haare. sollte eine krankheit auswirkungen auf diese teile gehabt haben, läßt sie sich auch heute nachweisen, ansonsten eben nicht. gemeint sind hier z.b. unter anderem rachitis, knochengeschwüre und zahnkrankheiten. mit allerbestem gruß max

Hallo Max, danke Du bist mein erster Kontakt in die Archo-Welt. Ich meinte jetzt nicht Krankheiten, die jeder zweite oder dritte Überlebt hat. Sondern Krankheiten die unser heutiges Imunsystem geprägt haben, sozusagen Krankheiten die Geschichte machten. Ich glaube die Menschen zur damaligen Zeit haben sich fast ausschließlich von Fleisch ernährt (so ähnlich wie die Grönländer, mit halt ganz anderen Enzymen zum Verdauen). Alles was der Mensch mehrere Jahre überlebt, beeinträchtigt ein reproduktives Leben kaum (Kinderkriegen usw.) Ich freue mich schon auf die Antwort bis bald Max Gruß Katja

Es sind schon viele Thesen bemüht worden um das Verschwinden des Neanderthalers zu erklären, natürlich spielten auch Überlegungen zu Krankheiten von jeher eine Rolle; pathologische Befunde in Deinem Sinne fehlen allerdings, schon aus den von Max genannten Gründen. Neben der von Dir erwähnten Verdrängungstheorie ist aber auch eine langsame Akkulturation der Neandertalersippen denkbar und wird immerhin in der Wissenschaft lebhaft diskutiert. Der Neandertaler verschwand schließlich nicht von heute auf morgen sondern in hunderten von Jahren… Gruß, Alex

guten abend liebe freunde, guten abend liebe katja, leider kann ich zur evolutionären entwicklung des menschlichen immunsystems keinerlei aussage machen. richtig ist, daß der frühe mensch oft auch in hohem maße fleischliche nahrung zu sich genommen hat. im gegensatz zu älteren forschungen geht die wissenschaft heute von einem bis zu fünfundsechzig prozentigem anteil von fleischnahrung aus. in der kroatischen vindija-höhle wurden isotopen-messungen an neanderthaler-skeletten vorgenommen. die analysen ergaben gleich hohe messungen wie bei einem wolf. dieses ergebnis dokumentiert für diesen fall ein hohen anteil an tierischer beute welche reichlich fett und cholesterin beinhaltet. gleichwohl dürfen solche fälle nicht verallgemeinert werden. grundsätzlich ist bei bestimmung solcher werte, der zeitpunkt, die klimagegebenheiten und die umgebungssituation mit zu berücksichtigen. am homo erectus läßt sich beispielsweise die unterkieferentwicklung und gebißstruktur beim wechsel vom afrikanischen weichfruchtfresser zum asiatischen knollenbeißer eindeutig belegen. der nacheiszeitliche jager und sammler hat auch erhebliche mangelperioden durchleben müssen bevor er auf gunstgebieten sesshaft werden konnte. gräser, wurzeln, beeren ,nüsse und kleingetier standen auf dem täglichem speiseplan. mit allerbestem gruß max

Hallo Alex, danke für Deine Antwort. Ich kann mir gut vorstellen, dass durch Nahrungsknappheit oder Einseitigkeit Krankheiten herauf beschoren werden. Die Neanders sollen sich ja mindestens von 65%bis85% Fleisch, ähnlich dem Wolf ernährt haben ( heute eventuell noch die Eskimos). Was wäre wenn diese Nahrung knapp wird und der Mensch von Heute auf Morgen sich nach anderem Essbarem, aber nicht für Ihn verdaulichem ernähren müsste. Es würde erst zu Mangelerscheinungen kommen, dann würden irgendwann durch welchen Zufall auch immer Krankheiten jeglicher Art ausbrechen. Jetzt müsste mann wissen an was so ein Wolf oder Eskimo im allgemeinen stirbt, welche Mängel führen zu welchen Krankheiten. PS: ich habe Neurodermitis und kann ein Lied vom Mangel singen deshalb auch mein Interresse Nochmal Ddanke ich würde hoffen mehr Frauen in diesem Forum zu finden obwohl viele nette Männer unterwegs sind.

Danke Max für Deine ausführlichen Antworten